Hallo EU-Frank,
die Zitate habe ich kursiv gekennzeichnet.
Niemand weiß, ob ein Gott existiert. Aber es ist ein Bedürfnis der Vernunft, an ihn zu glauben, seine Existenz für möglich zu halten und sich entsprechend zu verhalten. Die Willensfreiheit kann man auch nicht beweisen und dennoch ist es sinnvoll an sie zu glauben.
Nun ich denke es ist ein Bedürfnis der Vernunft seine Existenz für möglich zu halten. An ihn zu glauben?
Für Atheisten ist es ein Bedürfnis der Vernunft nicht an ihn zu glauben.
Ich glaube an Aussagen von Jesus, weil ich die als richtig fühle. Für mich ist es nicht wichtig, ob er Wasser in Wein verwandelt hat. Sondern er ist ein Vorbild für mich Durch sein Handeln und auch das
was man mit dem Wort Liebe umschreibt. Vielleicht hat er auch gar nicht gelebt? Aber sein Idealbild besteht und gibt vielen - auch außerhalb einer Religion - Hoffnung.
Das versuche ich unter anderem auch. Das hat aber noch nichts mit Religiosität zu tun, wie Du sicher auch denkst. Übrigens: die allgemeingültigen Werte sind schon da. Jeder weiß, was man tun soll. Die Moral ist ganz einfach und verständlich. Die Wissenschaft beschäftigt sich dagegen mit komplizierten Fragen.
Sicher gibt es allgemeingültige Werte. Ist die Frage zu stellen, ob die vom Glauben abhängig sind. Ob die Moral ganz einfach und verständlich ist, hängt wohl von der Definition und der Örtlichkeit ab. Das Grundgesetz gibt auch eine Moral wieder. Neutral gelesen und mit der Realität überprüft finde ich dies eigentlich überhaupt nicht einfach und ich denke auch nicht, dass jeder weiß was man tun soll. Genauso wie die Moral, die im Neuen Testament wiedergegeben wird und die jetzige Realität. Könnte Jesus in der heutigen Gesellschaft überhaupt wirken oder nicht auf großes Unverständnis stoßen.
Gott will keine Kriecher, sondern Menschen, die das Gute um des Guten willen tun. Und Glauben alleine ist nicht, was ein möglicher Gott will. Gott will in erster Linie, dass sich der Mensch mit all seinen Kräften darum bemüht, das moralische Gesetz in ihm zu befolgen. Dabei kommt es vor allem auf den guten Willen an. Frommes Wünschen alleine ist also nicht genug, sondern maximaler Einsatz.
Nun außer dem Begriff Gott und dem moralischen Gesetz (ach es gibt so viele Gesetze und Kommentierungen) stimme ich mit Deinen Gedanken überein. Gutes tun ist immer gut und maximaler Einsatz auch. Deswegen laßt uns Franz von Assisi und Ghandi gedenken.
Genau diese Frage stellen sich Gläubige oft am Tag : was will Gott von mir? Wie verhalte ich mich angesichts dieser obersten Instanz angemessen?
Ich gehe in dem Gefühl von mir aus, das mir sagt was richtig ist. Die Frage nach Idealen und Infragestellung derselben ist immer wichtig. Natürlich spielt es dabei für mich auch eine Rolle, ob es eine höhere Instanz gibt und was diese erwarten könnte. Schließlich weiß ich ja, dass ich nichts weiß. Und wenn es eine höhere Instanz gibt (was sie auch sei) dann hoffe ich, dass sie den Begriff der Liebe hochschätzt, denn ansonsten kann sie mir gestohlen bleiben und ich würde trotzdem so fühlen wie ich fühle.
An imagninären Belohnungen durch eine höhere Instanz - quasi durch Zielvereinbarung und Provision - kann ich nicht glauben, weil es meinem Verständnis widerspricht.
Aber Sprache und Text sind oft widersprüchlich. Deshalb hoffe ich, dass Du ein kämpfender glaubender Mensch bist, der Gutes ohne Belohnung tun will. 🙂