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Ghosting aus Sicht des „Täters“…

Binchy

Sehr aktives Mitglied
Ich denke, dass es noch was anderes ist, wenn man den Kontakt einschlafen lässt und beide sich nicht mehr melden. Oder, wenn man bewusst nicht antwortet, wenn jemand einen kontaktiert und die Person auflaufen lässt. Das finde ich nicht gut, denn dann weiß der andere überhaupt nicht, woran er ist. Was los ist, ob man krank ist, warum man sich nicht meldet.

Da könnte man doch wirklich kurz schreiben: ich möchte keinen Kontakt mehr oder die Beziehung passt nicht mehr. Sowas kostet nicht mal eine Minute Zeit.
 

Binchy

Sehr aktives Mitglied
Und bei manchen Leuten merkt man einfach, dass sie letztlich keine Freunde sind, sondern wenn überhaupt maximal noch Bekannte. Man kann nicht mit jedem Freund oder Freundin lange über eine Krankheit reden, manche sind überfordert, können damit nicht umgehen. Trotzdem können sie aber gute Freunde sein und einem vielleicht beistehen in anderer Hinsicht.

Und wenn man bei einer Freundin merkt, dass man noch gemeinsame Interessen hat, aber man keine tiefen Gespräche führen kann über psychische Dinge, kann man überlegen, ob es einfach eine lose Bekanntschaft fürs Kino oder Theater sein kann. Oder ob man gar keinen Kontakt will.
 

cafard

Sehr aktives Mitglied
Hallo,

seltsam, dass "Freundschaft" hier wohl ausschließlich darüber definiert wird, sich gegenseitig über seine Wehwehchen auszutauschen und sich nach dem jeweiligen Befinden des Anderen zu erkundigen.

Sprecht doch über normale Themen des Alltags wie z.B. das Wetter, eure Hobbys oder über Mode. Ist sie denn ansonsten keine gute Freundin? Weil du nicht das erwartete Mitleid erhalten hast, schreibst du ihr nun nicht mehr? Wahrscheinlich weiß sie nicht einmal, dass du dich daran gestört hast.

LG,
SFX

PS: Ist deine Erkrankung, die du in deinen Beiträgen hier auch des öfteren erwähnst denn physischer oder psychischer Natur?
Gegen Small Talk ist nichts einzuwenden, das ist nett und unterhaltsam und gehört natürlich auch zur Freundschaft.

Wenn man aber einschneidende Erfahrungen wie eine schwere Erkrankung, einen Todesfall in der Familie oder was auch immer, macht, braucht man ein offenes Ohr, Interesse und menschliches Verständnis. Und genau hier unterscheidet sich eine Freundschaft von einer Bekanntschaft. Bei einer Freundschaft muss man über sowas reden können, ein gegenseitiges Interesse an diesen Dingen haben. Das bedeutet natürlich nicht, dass man nur über Krankheiten und Schicksalsschläge redet oder Mitleid haben möchte.

Die gegenseitige Anteilnahme, an allem, was bewegt, macht die Freundschaft und ihre Tiefe aus.
 

Piepel

Aktives Mitglied
Die Freunde von damals zeigen fehlende Empathie für Deine Situation.

Wie aber würdest Du reagieren, wenn jemand aus dem Freundeskreis zB wegen endloser Pleite auf der Strasse landet: Hunger, Durst, kalt, Ablehnung, keine Aussicht auf Besserung - was immer Du auch vorschlägst und anbietest kann nicht helfen?

Würdest Du die Aussichtslosigkeit Deiner Bemühungen akzeptieren und Dir eingestehen, dass Du hilflos bist, oder würdest Du den Kontakt intensivieren um dem Gegenüber zumindest zeigen zu wollen, dass Du für ihn da bist?
Obwohl beiden Seiten klar sein muss, dass dies nur Lippenbekenntnisse sein können, weil niemand etwas daran ändern kann?
Wäre das ehrlicher, und das, was man von einem Freund erwartet?
 

SFX

Aktives Mitglied
Hey,

das tut mir wirklich sehr leid, dass du Long-Covid hast! Darüber ist überhaupt gar nichts bekannt, kaum unter den Ärzten und erst recht nicht in der "Normalbevölkerung"! Da darfst du es echt niemandem übelnehmen, der die Tragweite dieser Erkrankung nicht begreifen kann.

Was sollte deine Freundin hierzu sagen, außer "Oh nein, das tut mir Leid und du musst da wohl durch!", wenn selbst Mediziner nicht wirklich wissen, was sie zu Long-Covid sagen sollen?

Es wird für deine Freundin nicht begreiflich sein, dass du eben nicht mehr der/die (?) Alte bist, wie schwer die Erkrankung ist und dass sie dich im Alltag derart einschränkt.

Klar kommt es dir da wie eine Lappalie vor, wenn sie von ihrem Zahnarztbesuch erzählt! Aber sie meint das nicht böse und kann die Tragweite nicht begreifen. Rufe sie doch noch mal an und lade sie zu Besuch ein, wenn dir etwas an der Freundschaft liegt. Oft ist dieses Hin- und Hergeschrieben einfach nicht dasselbe.

LG,
SFX
 

Holunderzweig

Aktives Mitglied
Es geht überhaupt nicht um Mitleid sondern Mitgefühl und Interesse, vielleicht auch mentale Unterstützung, das ist etwas völlig anderes.
Wenn bei mir nicht freiwilliges Interesse da ist, das gern von mir kommt, dann nutzt alles nichts. Da kann der andere nichts dafür. Dieser kann noch so nett und freundlich sein, ich spür nichts, wie zb den Wunsch, mich um ihn zu kümmern, mich mehr zu engagieren. Das ergibt sich, oder nicht. Woran mag das liegen?... ich weiß es nicht. Jeder kann nicht zu jedem passen.
 

Soul-Sister

Aktives Mitglied
Wie im vorherigen Thread erwähnt gibt es manchmal auch Fälle wo nach meiner Meinung Kontaktabbruch ohne Erklärung angemessen ist.

Ich zb wurde vor einem Jahr schwer krank und als ich einer „Freundin“ die sich die ersten Monate nicht mal gemeldet hat um sich zu erkundigen wie es mir geht, dann nach ihrer ersten Nachricht mit einem kurzen wie gehts? detailliert erzählte wie es mir geht (per What’s app in dem Fall) kam folgendes zurück:

„Oh je naja da muss man durch. Es geht sicher wieder aufwärts.“ dann kam eine Litanei wie schlecht es ihr geht weil sie am Vortag beim Zahnarzt war und dass sie gerade geheult hat.

Daraufhin schrieb ich ihr ich kenne diese Verzweiflung gut-mir ginge es seit 6 Monaten ununterbrochen so.
Daraufhin ca 2 monate keine Rückmeldung mehr von ihr.
Für mich war die Freundschaft damit automatisch beendet, ganz einfach. Wenn sie sich jetzt meldet so als sei nichts dann ignoriere ich das natürlich, denn ich bin immer noch krank und es interessiert sie nicht die Bohne.
Eine Erklärung sehr ich hier als völlig überflüssig an…

Die zweite Freundin hat sich sehr ähnlich verhalten und wird ebenso aus meinem Leben gestrichen, ganz einfach .

Ich sehe es also so dass es auch Leute gibt die es absolut verdienen so behandelt zu werden.
Wenn man krank ist merkt man sehr schnell dass die meisten Menschen die einen umgeben ohnehin keine echten Freunde sind…
Hey Gwynneth,
jetzt verstehe ich das besser, warum du in diesem Fall besonders gekränkt bist.

Das mit deiner Erkrankung, das tut mir leid! Ich hoffe, du erholst dich bald und vollständig.

Das ist allerdings auch meine Erfahrung mit meinem erwähnten Kontaktabbruch, dass irgendwie beide immer mit ihren eigenen Krisen beschäftigt waren. Da kommt man schlecht auf einen Nenner. Du sagst, die erste Freundin hätte geweint? Dann ging es ihr doch auch gerade nicht gut?

Und wenn man so im Krisenmodus ist, wünscht man sich mehr Anteilnahme, ein offeneres Ohr als sonst. Wenn das bei beiden gerade so ist, schwierig…

In meinem Fall hatte nur leider eine Krise mit der entsprechenden Freundin zu tun und sie hatte (vermutlich?) keine Kapazitäten mir zu helfen.

Den Hinweis von SFX, dass Freundschaften ja nicht nur aus Krisenbewältigung bestehen, sondern auch ein bisschen gemeinsame, positive Zeit verbracht werden sollte, finde ich wichtig.

Vielleicht kannst du in deinem Fall da noch Positives sehen und einfach die Nähe von deiner Seite ein bisschen verringern und keinen seelischen Beistand mehr erwarten? Mehr Smalltalk? Man kann sich ja auch über Bücher, Filme, Nachrichten, alte gemeinsame Erlebnisse oder so unterhalten. Du sagst du hast keine Freizeit, gibt es nicht irgendetwas, mit dem du dich beschäftigen kannst?

In deiner Situation würde ich dazu raten, nicht zu überstürzt Zelte abzubrechen und nicht zu nachtragend zu sein. Vielleicht findet ihr wieder zueinander, wenn es euch allen mal wieder einigermaßen gut geht?
 

Gwynneth

Mitglied
Nein da besteht gar keine Chance mehr. Als sie geweint hat ging es um eine Krise von ein, zwei Tagen nach einer Zahnbehandlung, ansonsten gehts ihr bestens. Das erklärt keine 11 Monate Gleichgültigkeit. Wenn man nur mehr maximal 30-40% seiner Energie hat ist kein Platz für oberflächliche Bekanntschaften oder sinnlosen smalltalk. Da muss man sich ganz gut und genau überlegen womit man die wenigen Stunden am Tag verbringt die einem bleiben. …
 

SFX

Aktives Mitglied
Nein da besteht gar keine Chance mehr. Als sie geweint hat ging es um eine Krise von ein, zwei Tagen nach einer Zahnbehandlung, ansonsten gehts ihr bestens. Das erklärt keine 11 Monate Gleichgültigkeit. Wenn man nur mehr maximal 30-40% seiner Energie hat ist kein Platz für oberflächliche Bekanntschaften oder sinnlosen smalltalk. Da muss man sich ganz gut und genau überlegen womit man die wenigen Stunden am Tag verbringt die einem bleiben. …
Das ist okay und wenn du es so schreibst, dann kann man es vielleicht verstehen. Zwar nicht nachempfinden, jedoch vielleicht verstehen. Weiß deine Freundin, wie schlecht es WIRKLICH um dich steht?

LG und alles Gute,
SFX
 

Gwynneth

Mitglied
Oh ja das weiß sie-ich hab es sehr ausführlich erklärt. Das beste ist ja dass sie so ein links-grüner Gutmensch ist mit einem mega Helferkomplex, die zu allen Demos rennt und sich für Asylanten einsetzt. Aber wenns dann darum geht für eine langjährige Freundin da zu sein…
 

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