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Gewalt gegen Frauen, Unterdrückung, arrangierte Ehen, Missbrauch, ...

Lenni

Aktives Mitglied
Keine Kultur der Welt ist es Wert, dass Menschen (oder Tiere) dafür leiden müssen!
Sehe ich genauso, aber solche Kulturen existieren nun mal und es sind die Menschen, die diese Kultur leben und weitergeben. Nur sie selbst können ihre Kultur verändern. Wenn sie es denn wollen. Auf Befehl der Europäer werden sie es jedenfalls nicht tun.
 

Bingenervt

Aktives Mitglied
Keine Kultur der Welt ist es Wert, dass Menschen (oder Tiere) dafür leiden müssen!
Aber wir - als nicht Teil dieser Kultur - haben auch kein Recht, das anzuprangern. Veränderungen müssen aus den jeweiligen Gesellschaften kommen und nicht von aussen. Sonst ist es wieder aufdokrinierter Kolonialismus. Und ich glaube, in Indien tut sich gesellschaftlich auch einiges.

Wir wollen uns ja auch nicht von einem Inder sagen lassen: Wie könnt ihr nur Kühe essen? Oder überhaupt Fleisch essen? In Indien gibt es m.W. nach die höchste Anzahl an Veganern. Die sehr Gläubigen tragen sogar immer Maske, damit sie nicht aus Versehen ein Insekt verschlucken.

Was für ein Aufschrei ginge durchs Land, dass sich ein Inder zu so etwas erdreistet.

 

Ausnahmsweise

Aktives Mitglied
Ein grosser Teil der betroffenen Mädchen und Frauen würde das wohl schon wollen und froh sein, so einem schrecklichen Schicksal zu entkommen,
Nach UNSERER Denkweise wäre dies das einzig Logische.
Nur leben wir nicht innerhalb solcher Kulturen, sind nicht entsprechend geprägt.

Hinter der Entscheidung zur Nichtbeschneidung steht sehr viel mehr als nur, das gesundheitliche Risiko zu umgehen, den Schmerz, sowie die Verstümmelung und ihre Folgen. Das kann bis zu Ächtung und Tod alles bedeuten.


ZITAT
"Die BefürworterInnen beurteilen weibliche Genitalverstümmelung innerhalb ihrer Kultur und sehen genug vermeintliche Vorteile, um diese Praktik fortzusetzen. Grob lassen sich die Beweggründe in Tradition, Religion, medizinische Mythen und ökonomische Gründe unterteilen.

Der Tradition zu folgen ist Ausdruck des Respekts gegenüber älteren Generationen und ein Zeichen der Dankbarkeit für die eigene Herkunft. Mit einem uralten Brauch zu brechen, kann als Affront gegenüber der ganzen (Groß-)Familie und allen Vorfahren verstanden werden. Die Reaktionen darauf können sehr emotional und dadurch sogar lebensbedrohlich ausfallen.

Die Religion und ihre Verknüpfung zwischen Hygiene und (spiritueller) Reinheit ist für viele Menschen Anlass zur Genitalverstümmelung ihrer Töchter. Keine religiöse Schrift ruft zur weiblichen Genitalverstümmelung auf. Trotzdem sind Angehörige verschiedener Religionen überzeugt, dass Genitalverstümmelung Einklang zwischen Mensch und dem Willen eines spirituellen Wesens schaffen kann.

Medizinische Mythen besagen, dass eine beschnittene Vulva hygienischer und Kontakt mit der Klitoris tödlich sei oder zu Impotenz führe, dass Organe oder der Fötus aus der Vulva fallen können und vieles mehr. In Folge der Genitalverstümmelung auftretende gesundheitliche Probleme werden oft nicht mit ihr in Verbindung gebracht sondern anderweitig erklärt.

Ökonomische Gründe für die weibliche Genitalverstümmelung sind ein höheres Brautgeld und bessere Heiratschancen für beschnittene Mädchen und Frauen. In den meisten praktizierenden Gemeinschaften sind die Strukturen selten so, dass eine alleinstehende und ggf. alleinerziehende Frau allein überleben kann. Dort, wo FGM praktiziert wird, ist der Status der Frau in der Regel von ihrem Ehemann abhängig und ohne FGM bleibt sie nicht nur allein, sondern wird auch ausgeschlossen und geächtet."
 

°grisou°

Aktives Mitglied
Ökonomische Gründe für die weibliche Genitalverstümmelung sind ein höheres Brautgeld und bessere Heiratschancen für beschnittene Mädchen und Frauen.
Frauen wie Tiere zu verkaufen ist für mich kein unterstützenswertes Anliegen.

Keiner von uns kann in diese Gemeinschaften gehen und den Menschen Vorschriften machen, wie sie zu leben haben, richtig. Aber man kann die Gewalt klar benennen, aufklären und die Frauen unterstützen, die aus diesem patriachalischen System aussteigen.

Ich werde jedenfalls mich auch weiterhin für die Menschenrechte einsetzen und Gewalt auch als solche benennen. Es ist mir egal, welche Ausreden die Täter für ihre Unmenschlichkeit finden. Ich mache mich nicht mitschuldig an dem, was diesen Kindern passiert.
 

Ausnahmsweise

Aktives Mitglied
Frauen wie Tiere zu verkaufen ist für mich kein unterstützenswertes Anliegen.

Keiner von uns kann in diese Gemeinschaften gehen und den Menschen Vorschriften machen, wie sie zu leben haben, richtig. Aber man kann die Gewalt klar benennen, aufklären und die Frauen unterstützen, die aus diesem patriachalischen System aussteigen.

Ich werde jedenfalls mich auch weiterhin für die Menschenrechte einsetzen und Gewalt auch als solche benennen. Es ist mir egal, welche Ausreden die Täter für ihre Unmenschlichkeit finden. Ich mache mich nicht mitschuldig an dem, was diesen Kindern passiert.
Grisou, ich denke du hast mich missverstanden. Ich halte das keineswegs für unterstützenswert.
Doch eine westliche Brechstange und überhebliche Besserwisserei wird kaum ein sehr erfolgreicher Ansatz sein.

Die ganzheitliche Betrachtung, all die in meinem Link benannten Verknüpfungen, scheint mir unabdingbar. Und dann eine einfühlsame Herangehensweise mit Fingerspitzengefühl statt lauter Anklage, wenn man Veränderung anregendes Input von Außen herantragen möchte.

Wird teilweise auch so praktiziert, wie zu lesen ist. Da gliedert sich eine Frau in die Gemeinschaft ein, lebt dort, bis der Letzte sich gegen diese Beschneidung ausspricht.
Das halte ich für einen viel besseren Ansatz als laut erhobene Zeigefinger aus einem anderen Land.
 

Hr. Pinguin

Aktives Mitglied
Keiner von uns kann in diese Gemeinschaften gehen und den Menschen Vorschriften machen, wie sie zu leben haben, richtig. Aber man kann die Gewalt klar benennen, aufklären und die Frauen unterstützen, die aus diesem patriachalischen System aussteigen.
Das sehe ich genauso.

Aber das ist leider extrem schwierig. Eine Mutter (oder auch Vater), welche(r) bereits fünf ihrer (seiner) Töchter aus traditioneller Überzeugung hat beschneiden lassen, müsste sich mit der Aufklärung schwere Fehler eingestehen und mit einem möglicherweise großen Schuldempfinden zurechtkommen. Dazu müsste man mit der Kultur, dem Identitätsgefühl und der (Dorf)Gemeinschaft brechen. Man wäre Außenseiter, gar geächtet. Das schafft kaum jemand.

Die Mütter, die selbst beschnitten sind, müssten sich damit auseinandersetzen, was ihnen von ihren eigenen Eltern angetan wurde.

Ich denke viele, die von einem derartigen Umfeld geprägt sind, es nicht anders kennengelernt haben, entwickeln leicht ultrakonservative, ultrareligiöse Ansichten. Die eigenen Erlebnisse von schwerer Gewalt und dem Ausgeliefertsein sind unerträglich und werden deshalb von der inneren Gefühlswelt abgespalten. Der kulturelle / gesellschaftliche Rahmen bietet die Möglichkeit, sogar unter Anerkennung, die schwere Gewalt und die damit verbudenen Traumata an andere weiterzugeben.

Die Beschneider selbst denke ich sind oftmals völlig verhärtet, gefühlstot und / oder schwer pervers. Noch dazu würde man ihnen ihre Rolle nehmen und ihren Lebensunterhalt.
 

beihempelsuntermsofa

Sehr aktives Mitglied
Aber wir - als nicht Teil dieser Kultur - haben auch kein Recht, das anzuprangern. Veränderungen müssen aus den jeweiligen Gesellschaften kommen und nicht von aussen. Sonst ist es wieder aufdokrinierter Kolonialismus. Und ich glaube, in Indien tut sich gesellschaftlich auch einiges.

Wir wollen uns ja auch nicht von einem Inder sagen lassen: Wie könnt ihr nur Kühe essen? Oder überhaupt Fleisch essen? In Indien gibt es m.W. nach die höchste Anzahl an Veganern. Die sehr Gläubigen tragen sogar immer Maske, damit sie nicht aus Versehen ein Insekt verschlucken.

Was für ein Aufschrei ginge durchs Land, dass sich ein Inder zu so etwas erdreistet.

Von mir persönlich käme da gar kein Aufschrei. Denn sie (die vegan lebenden Inder) haben in diesem Fall doch recht!
Für intelligente und mitfühlende Menschen sollte es darum gehen, unnötiges Leid auf dieser Welt zu verhindern. Für jedes fühlende Wesen.
Mensch und Tier. Und ja, auch für Pflanzen. Indem man nicht mutwillig und unnötig die Natur zerstört, Bäume fällt…
Meiner Meinung nach bleibt alles Leid das der Mensch durch seine Taten in die Welt bringt auch in der Welt und fällt auf den Menschen zurück. So kann ein friedliches Leben nicht gelingen. Deshalb sollte jeder der solch unnötiges Leid sieht dieses klar benennen und es ablehnen! Nur so kann sich im Laufe der Zeit etwas ändern.
Gerade heutzutage wo man durch verschiedenste Medien erfährt, was im hintersten Teil der Welt passiert kann keiner mehr sagen, er hätte von nichts gewusst.
Und diese Dinge relativieren und schönreden sind noch schlimmer als ignorieren!
Hexenverbrennungen und ähnliche Grausamkeiten waren auch mal Teil unserer Kultur. Hätte man das auch bis heute schönreden, relativieren und beibehalten sollen?
 

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