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Geht ihr zu Klassentreffen, Abijubiläen und dergleichen?

Geht ihr zu Klassentreffen, Abijubiläen und dergleichen?

  • Ja, ich lasse mir kein Treffen entgegen, wenn ich es eben einrichten kann

    Teilnahmen: 9 11,3%
  • Nicht immer, aber meistens

    Teilnahmen: 5 6,3%
  • Nur, wenn ich nichts Besseres zu tun habe

    Teilnahmen: 7 8,8%
  • Nein, nicht mehr, weil ich mal schlechte Erfahrungen gemacht habe (Angeberei etc.)

    Teilnahmen: 6 7,5%
  • Nein, noch nie, weil ich eine Aversion gegen solche Treffen habe

    Teilnahmen: 45 56,3%
  • Nein, inzwischen nicht mehr, weil ich jetzt keine Lust mehr habe (trotz früherer guter Erfahrungen)

    Teilnahmen: 8 10,0%

  • Anzahl der Umfrageteilnehmer
    80
5 Jahre nach dem Abi gab es bei uns schon das erste Treffen. Es hat mich nochmal bestätigt, warum ich noch mit 2 ehemaligen Klassenkameraden Kontakt habe und mit sonst niemandem mehr.

Mit Leuten die man mag bleibt man befreundet. Da braucht man solche Treffen nicht mehr. Ansonsten ist das Zeitverschwendung. Man trifft eine Menge Leute an denen man kein Interesse hat. Die übliche Abfragerei nach Haus, Frau, Job usw.

Da ich auf dem Dorf aufgewachsen bin mussten die Leute die raus in die Welt wollten eh wegziehen. Und die waren auch nicht da. Ich hab es mir auch nicht mehr angetan. Nach dem 10jährigen wo ich schon nicht mehr war wurde es eh eingestellt mangels Interesse. Die Menschen gehen halt verschiedene Wege.
 
Mit Leuten die man mag bleibt man befreundet. Da braucht man solche Treffen nicht mehr. Ansonsten ist das Zeitverschwendung. Man trifft eine Menge Leute an denen man kein Interesse hat.
Bei uns fand das erste Treffen 10 Jahre nach dem Abitur statt. Das zweite kam erst 15 Jahre später zum 25-jährigen Jubiläum. Seither ist alle fünf Jahre ein größeres Treffen. Kleinere Treffen in jährlichem Abstand nur für diejenigen, die nicht allzu weit vom Heimatort weggezogen oder dort wohnen geblieben sind, wurden mangels Interesses schnell wieder eingestellt.

Ich finde mittlerweile auch, dass man solche Treffen nicht braucht. Wie du schon sagst: Wenn man wirklich Wert darauf legt, einen Kontakt aufrecht zu erhalten, kann man das auch außerhalb solcher Treffen tun. Und durch die Möglichkeiten des Internets ist es auch leichter als früher, Kontakte zu ehemaligen Mitschülern wieder aufzunehmen, ohne dass man dazu ein Klassentreffen benötigt. Ein einziges Treffen könnte zwar dazu beitragen, einen eingeschlafenen Kontakt nach Jahren wiederherzustellen. Meistens kommt danach aber sowieso nichts mehr.

Ich habe vor vielen Jahren mal dem Vater einer früheren Schulfreundin zum Tode seiner relativ früh an Alzheimer verstorbenen Frau kondoliert. Er hat sich dafür auch bedankt, schrieb aber gleich dazu, seine Tochter (die besagte frühere Schulfreundin), die mit der Mitarbeit in der Arztpraxis ihres Mannes, Haushalt und drei Kindern "reichlich ausgelastet" sei, lasse herzlich grüßen. Mit anderen Worten: An einer Wiederaufnahme des Kontakts, nur wegen der Beileidskarte an ihn, hatte sie natürlich kein Interesse mehr. Ich hatte damit auch nicht ernsthaft gerechnet, aber offenbar hielt er es für nötig, etwaigen Kontaktaufnahmeversuchen meinerseits von vornherein vorzubeugen. Auf dem Abijubiläumstreffen ein oder zwei Jahre später habe ich sie auch gesehen und mich eine Weile durchaus nett mit ihr unterhalten. Daraus ist dann aber auch nichts mehr entstanden, ich habe seither nie wieder etwas von ihr gesehen oder gehört.

Eine weitere ehemalige Schulfreundin rief mich zwar vor dem Treffen an, telefonierte länger mit mir und ließ sich nach dem Treffen von mir zu ihrem Elternhaus fahren, hat sich danach aber auch nie mehr bei mir gemeldet. Sie ist inzwischen Biologieprofessorin und wohnt in einem anderen Bundesland. Auf der Feier machte sie die freundliche, gut gelaunte, rundum mit ihrem Leben zufriedene, heitere und ausgeglichene, privat (verheiratet, zwei Kinder) wie beruflich erfolgreiche Akademikerin. Nachdem sie nun alle hat wissen lassen, dass ihr alles im Leben gelungen ist, ist der Zweck ihres Auftritts erfüllt, und sie erscheint auf weiteren Treffen auch nicht mehr. So gesehen, braucht man solche Treffen wirklich nicht.

Eine einzige frühere Schulfreundin mailt ab und zu, und wir telefonieren zumindest zu unseren Geburtstagen miteinander. Zwei, drei andere frühere Mitschüler senden die üblichen Wünsche zu Geburtstagen oder Weihnachten über WhatsApp oder XING. Es besteht aber kein wirklicher persönlicher Kontakt. Von der Enttäuschung mit meiner anderen, langjährigen engen Schulfreundin (deren Vater sich kurz vor ihrer Hochzeit nach 15 Jahren wieder bei mir gemeldet hatte und die mich bei dem Klassentreffen stundenlang ignoriert hatte) habe ich im Forum schon oft genug berichtet.

Insgesamt muss ich sagen, ist wirklich fraglich, was diese Treffen sollen. Wenn man nicht in das Raster fällt (beruflich erfolgreich, viele Fernreisen, Eigenheim, mindestens verheiratet, besser noch Kinder) hat man auf solchen Treffen eigentlich nichts verloren. Es gehen zwar auch andere hin, aber die sind dann eher eine Randgruppe.
 
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Insgesamt muss ich sagen, ist wirklich fraglich, was diese Treffen sollen. Wenn man nicht in das Raster fällt (beruflich erfolgreich, viele Fernreisen, Eigenheim, mindestens verheiratet, besser noch Kinder) hat man auf solchen Treffen eigentlich nichts verloren. Es gehen zwar auch andere hin, aber die sind dann eher eine Randgruppe.

Genau das ist aber auch der Punkt, das sowas abgefragt wird. Ich finde es auch irgendwie ok. Denn im Endeffekt redet man ja mit Fremden. Was will man auch fragen.

Wäre mal spannend zu wissen wie das weiter geht. Ich hab schon den Eindruck dass nachfolgende Generationen da noch weniger Interesse dran haben. Aber das ist auch nur mein subjektiver Eindruck.
 
Ich habe kein Bedarf an Klassentreffen. Der Kontakt zu meinen ehemaligen Mitschülern der Schule wie auch der Berufsschule, war nie besonders eng. Daher habe ich auch kein Interesse an irgendwelchen Treffen. Ich wüsste auch nicht, dass da überhaupt mal je einer was organisiert hätte. Also gehe ich mal davon aus, dass die anderen auch nicht wirklich Interesse an einem Treffen haben.
 
Das sehe ich nicht so. Ich finde es einfach nett , wenn man sich irgendwann mal wieder trifft und sieht , wie es den anderen seither ergangen ist.
Mag sein, dass du und andere, die regelmäßig zu solchen Treffen gehen, das ähnlich sehen. Kommt immer darauf an, was für Erfahrungen man unterm Strich mit anderen Menschen gemacht hat.

Insta hat geschrieben, dass inzwischen immer weniger Menschen Wert auf Klassentreffen legen. Den Eindruck habe ich auch. In früheren Generationen war das Interesse noch größer. Habe ich bei meinem Vater vor Jahrzehnten auch gesehen. Da war noch ein ganz anderer Zusammenhalt. Vielleicht lag es daran, dass damals die Klassenverbände noch bis zum Abitur bestanden. Durch das Kurssystem in der gymnasialen Oberstufe ist alles beliebiger und austauschbarer geworden. Auch Kontakte zu Studienkollegen bleiben längst nicht mehr in demselben Maße aufrechterhalten wie in der Generation der Menschen, die zu Beginn oder wenigstens Mitte des 20. Jahrhunderts geboren sind. Nach dem Abschluss denkt jeder nur an seine Karriere und bricht alle Brücken hinter sich ab. Man wechselt häufig den Arbeitgeber und den Wohnort, Menschen werden beliebig austauschbar.

Auch denke ich, dass die Menschen in der Nachkriegszeit z.B. noch wesentlich bescheidener waren als heute und vielleicht auch weniger verglichen und geprotzt und anderen mehr gegönnt haben, statt nur immer selbst die Tollsten sein zu wollen. Sie waren wahrscheinlich froh, dass sie bzw. ihre Eltern den Krieg, die Flucht und Vertreibung überhaupt überlebt hatten. Alles andere ist dann nicht so wichtig. Und ohne Zusammenhalt überlebt man solche Situationen auch nicht, zumindest sind die Chancen dann schlechter.
 
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Ich war auf einer Eliteschule, nur die Kinder der tollsten Familien der Stadt. Auch wenn ich selbst studiert und Karriere gemacht habe, habe ich keine Lust auf Angeberei, Protzerei, Vergleiche....

Gretta
 
Ich war auf einer Eliteschule, nur die Kinder der tollsten Familien der Stadt. Auch wenn ich selbst studiert und Karriere gemacht habe, habe ich keine Lust auf Angeberei, Protzerei, Vergleiche....

Gretta
Eben. Wie gesagt: Meine frühere Chefin braucht sich, was ihre Karriere und ihre finanziellen Verhältnisse betrifft, ebenfalls hinter niemandem zu verstecken. Auch nicht hinter denen, die vielleicht zu Schulzeiten noch auf sie herabgesehen haben. Sie und ihr Partner, ein erfolgreicher Unternehmer, haben mehrere Häuser, teils sogar im Ausland. Sie geht trotzdem nicht zu solchen Treffen, weil sie auf Angeberei, Protzerei und Vergleiche auch keine Lust hat. In der Zeit unterstützt sie lieber Menschen, die es nötig haben, oder unternimmt etwas, was ihr Spaß macht. So etwas soll es geben.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich war im Herbst zu unserem 50-jährigen Treffen. Es war erschreckend zu sehen wer schon alles verstorben ist.
Aber nach dem 3. "Weisst du noch Bier" war es ein netter Abend,
 
Ich war im Herbst zu unserem 50-jährigen Treffen. Es war erschreckend zu sehen wer schon alles verstorben ist.
Ja, im Angesicht des Todes und schwerer Krankheiten oder Schicksalsschläge wird es ernst, dann ist wahrscheinlich auch nicht mehr so vielen nach Angeben zumute. Da ist man dankbar, dass man lebt und sich überhaupt noch mal sehen kann.

Selbst in meiner Jahrgangsstufe sind schon einige verstorben, meist an Krebserkrankungen oder ( zwei Mitschüler) Selbstmord. Einer der an Krebs verstorbenen Mitschüler hatte zu dem Zeitpunkt eine noch kleine Tochter. Eine andere Mitschülerin, früher supersportlich (bekam bei den Bundesjugendspielen immer eine Ehrenurkunde), war Lehrerin, verstarb nach einer mehrjährigen Krebserkrankung (zwischenzeitlich hatte es sogar noch wieder ganz gut ausgesehen), hinterließ ihren Ehemann und drei Söhne. Traurig. Eigentlich sollte das einigen zu denken geben.

Selbstmorde kommen gar nicht selten auch in Familien vor, in denen gern geprahlt und sich vorzugsweise mit Leuten aus höheren Kreisen abgegeben wird. Eine Schwester meiner früheren Schulfreundin hat sich vor einigen Jahren auch das Leben genommen. Sie war schwer depressiv. Sie hatte zunächst Schwierigkeiten gehabt, nach dem Studium beruflich Fuß zu fassen, was ihr letztlich aber dann doch gelungen war. Ihr Partner, mit dem sie zusammenlebte, hatte zwar studiert, aber das Studium nicht beendet und war letztlich Taxifahrer geworden. Das war insbesondere ihrem Vater, der gerne seine Herkunft aus einem alten Bauerngeschlecht (Cousin Landtagspräsident) mit Stammbaum bis ins 16. oder 17. Jahrhundert betonte, ein Dorn im Auge. Der hatte schon mit einer anderen Schwester meiner Freundin Terror gemacht, weil sie "nur" einen Physiotherapeuten und Nebenerwerbslandwirt geheiratet hatte, der in einer begehrten Urlaubsgegend ein Haus besitzt. War ihm als Schwiegersohn nicht gut genug. Vor der Heirat hat er noch einen bösen Brief hingeschrieben, womit er die Hochzeit aber letztlich nicht verhindern konnte. Wirklich als Schwiegersohn akzeptiert hat er nur den Mann meiner Freundin, einen promovierten Juristen. Die Heirat hatte er selbst eingefädelt, es handelte sich nämlich um den Sohn seiner früheren Jugendliebe aus der Tanzschulzeit. Die Teilnehmer an diesem Kurs hielten als "Clübchen" immer noch Kontakt und trafen sich einmal jährlich reihum. Da hat er seine Tochter gut untergebracht. Die Ehefrau des Bruders meiner Freundin ist Französin, von Beruf Logopädin. Sie wird auch akzeptiert, vor allem, weil sie Französin ist, damit lässt sich ja gut prahlen (wäre sie Türkin, wäre das schon wieder etwas anderes). Aber die jüngere Schwester hat diese Einstellung in der Familie offensichtlich nicht gut verkraftet, ist daran zerbrochen oder zumindest hat sie keinen Halt daran finden können.

Leute, die zu Klassentreffen gehen, sind wahrscheinlich typische Networker. Jetzt werden wieder Kommentare kommen: "Na und? Dürfen sie doch. Was ist so schlimm daran?" Nichts, bis auf die berechnende Einstellung, die oftmals dahinter steht, und die Folgen für diejenigen, die durch das Raster fallen und ausgegrenzt werden. Egal, ob sie an Schicksalsschlägen und Misserfolgen selber schuld sind oder auch nicht.

Ich habe inzwischen erkannt, dass ich zu solchen Menschen nicht passe, auch wenn ich lange für diese Erkenntnis gebraucht habe. Deshalb sehe ich, wie viele andere auch, Klassentreffen eben kritisch. Nach außen hin hört sich alles so toll an, bis man genauer hinsieht und erkennt, welche Kriterien die Leute erfüllen (müssen), um über Jahrzehnte alte Freundschaften behalten zu können. Meist gelingt das nur, wenn beide Seiten entweder sehr erfolgreich sind (oder aber umgekehrt, wenn beide ihr Päckchen zu tragen haben). Selbst bei vielbeschäftigten Prominenten gibt es langjährige Schulfreundschaften, aber die können sich dann auch gegenseitig Vorteile davon versprechen. Wer hat nicht gern eine einflussreiche Patentante oder einen entsprechenden Patenonkel in einer hohen beruflichen oder gesellschaftlichen Position für seine Kinder? Wer gibt sich nicht gern einen kosmopolitischen Anstrich und schmückt sich nicht gern mit seinen "Freunden" aus dem Ausland, jedenfalls, wenn es sich um eine Nation handelt, die in Deutschland hohes Ansehen genießt? Ich kenne zig Beispiele, prominente und nicht prominente, wo das so abläuft.

Wenn die Atmosphäre in unserer Gesellschaft so wäre, dass sich bei Klassentreffen etc. jeder wohl und akzeptiert fühlen könnte, egal wie es ihm im Leben ergangen ist, dann wäre es etwas anderes. Aber das ist eine Utopie.
 
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