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Geht ihr zu Klassentreffen, Abijubiläen und dergleichen?

Geht ihr zu Klassentreffen, Abijubiläen und dergleichen?

  • Ja, ich lasse mir kein Treffen entgegen, wenn ich es eben einrichten kann

    Teilnahmen: 9 11,3%
  • Nicht immer, aber meistens

    Teilnahmen: 5 6,3%
  • Nur, wenn ich nichts Besseres zu tun habe

    Teilnahmen: 7 8,8%
  • Nein, nicht mehr, weil ich mal schlechte Erfahrungen gemacht habe (Angeberei etc.)

    Teilnahmen: 6 7,5%
  • Nein, noch nie, weil ich eine Aversion gegen solche Treffen habe

    Teilnahmen: 45 56,3%
  • Nein, inzwischen nicht mehr, weil ich jetzt keine Lust mehr habe (trotz früherer guter Erfahrungen)

    Teilnahmen: 8 10,0%

  • Anzahl der Umfrageteilnehmer
    80

Sarnade

Aktives Mitglied
Mich würde ein Austausch zu diesem Thema interessieren (eure Einstellung dazu und eure Erfahrungen).

Selber habe ich gemischte Erfahrungen gemacht. Ich war nur einmal 2007 bei einem Treffen zum 25-jährigen Abijubiläum. Manche ehemaligen Mitschüler waren sehr aufgeschlossen und freundlich, andere aber auch arrogant und taten so, als ob man nie etwas miteinander zu tun gehabt hätte. Gewisse Kreise blieben unter sich. Sehr enttäuscht war ich von dem Verhalten einer ehemals guten Schulfreundin, zu der ich damals nach 15-jähriger Funkstille privat erst seit wenigen Jahren wieder Kontakt hatte. Sie hatte mich noch ein halbes Jahr vor dem Abitreffen zu sich und ihrem Mann nach Hause eingeladen, nur durch mich von dem Abijubiläum nebst Ort und Zeit erfahren. Dennoch gab sie mir keinerlei Rückmeldung, ob sie teilnehmen würde, ignorierte mich auf dem Treffen stundenlang, tat insgesamt vor den anderen mir gegenüber sehr distanziert und gesellte sich erst zu mir, als die ersten zu vorgerückter Stunde schon aufbrachen.

Ich habe dann ein Jahr später noch mal an einem Treffen im kleineren Kreis teilgenommen (nur diejenigen, die nicht allzu weit vom Heimatort entfernt wohnten), danach aber nicht mehr. Ob ich in zwei Jahren an dem Treffen zum "40-Jährigen" teilnehmen werde, weiß ich noch nicht. Ich würde es jetzt nicht kategorisch ablehnen, stehe dem aber mit eher gemischten Gefühlen gegenüber.

Ernüchternd finde ich immer, dass man sich dann zwar trifft, Kontakte sich zwischendurch aber sowieso nicht wiederbeleben lassen. Warum muss ich mich alle paar Jahre mit Leuten treffen, die mich zwischenzeitlich nicht vermissen und bis zum nächsten Gruppentreffen nicht das Geringste von sich hören lassen?
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich habe an so etwas nie teilgenommen, weil ich einfach kein Interesse mehr habe und generell belastende Erinnerungen an meine Jugendzeit habe. Das hat aber nichts mit meinen Mitschülerinnen zu tun, ich habe keine Mobbingerfahrungen oder dergleichen gemacht. Ich habe da jetzt keine Antipathien in dem Sinne.

Da ist aber die immer wieder gemachte Erfahrung, dass, wenn die Leute plötzlich (wieder) Interesse an einem Kontakt zeigen, sie in der Regel etwas wollen, die brauchen einen für irgendwelche Zwecke. Ein echtes menschliches Interesse aneinander habe ich so gut wie nie erlebt.

Ich empfand meine Schulzeit als chaotisch, das war eine sehr unruhige und schwierige Klasse, mich persönlich hat das belastet und mein Leben negativ geprägt. Das lässt sich keiner einzelnen Person zuschreiben, die Klasse als Ganzes war so, da verzweifelte eine Lehrkraft nach der anderen.

Wie belastend das war, darüber konnte ich nie reden, aber dieses zersetzende Chaos ist noch heute in mir. Da ist einfach ein Widerwillen und eine nicht zu überwindende Barriere. Ich möchte das einfach nicht und bin froh, dass ich die freie Wahl habe, es nicht tun zu müssen.

Und mein Leben ist auch nicht so gelaufen, wie ich es gerne gehabt hätte, was ich aber mit Leuten, die mir nicht wirklich nahestehen, nicht unbedingt diskutieren möchte. Eine gewisse Neugier ist da natürlich schon, wie die Leute wohl heute aussehen, aber eine rein voyeuristische Neugier ist für mich keine Basis für ordentliche Kontakte, und so lasse ich es eben.
 
Zuletzt bearbeitet:
Und mein Leben ist auch nicht so gelaufen, wie ich es gerne gehabt hätte, was ich aber mit Leuten, die mir nicht wirklich nahestehen, nicht unbedingt diskutieren möchte.
Verstehe ich. Das ist bei mir, wenn auch aus anderen Gründen und in anderer Weise als bei dir, ja auch so. Das ist auch der Hauptgrund, weshalb ich mir sorgfältig überlegen werde, ob ich an dem nächsten Treffen teilnehme.
 
Zuletzt bearbeitet:
Mein Abi-Jahrgang hat ein Treffen zum 10jährigen organisiert. Ich bin nicht hingegangen, weil ich die meisten Leute aus der Stufe nicht leiden konnte. Ein Freund von mir war anwesend. Er meinte, dass nur ca. 10 Leute dort waren (von ca. 55 Abiturienten) und ich nichts verpasst habe. Seither gab es keine weiteren Treffen.

EDIT: Ich muss mich korrigieren. Das Treffen fand nicht 10, sondern schon 5 Jahre nach dem Abi statt.
 
Zum 10-jährigen Abijubiläum 1992 bin ich auch nicht gegangen. Damals war ich noch Rechtsreferendarin, mein Vater war todkrank (Lungenkrebs, woran er ein Jahr später auch gestorben ist) und ich war nicht in der Stimmung, zu dem Jubiläum zu gehen. Habe dann später auch erfahren, dass dieses "Event" nicht schön gewesen und überwiegend geprotzt worden sei. Nicht nur mit Beruflichem, sondern auch mit Heiraten und Schwangerschaften. Habe also genau richtig entschieden und nichts verpasst. Die Atmosphäre auf dem 25-jährigen Jubiläum, an dem ich teilgenommen habe, war insgesamt wohl besser.
 
Wie lange liegt das Treffen zum 5-jährigen Abijubiläum denn zurück?

Das war 2002. In 2 Jahren wird mein Abitur 25 Jahre in der Vergangenheit liegen. Mal schaun, ob es dann ein weiteres Treffen gibt. Ich weiß schon jetzt, dass ich nicht hingehen werde. Wozu sollte ich? Die Leute, mit denen ich während der Oberstufe befreundet war, haben sich nach dem Abiball nie wieder bei mir gemeldet.

Ein Jahr später habe ich mal zufällig abends beim Ausgehen einen früheren Mitschüler getroffen. Mit ihm hat sich dann eine tolle Freundschaft entwickelt. Wir hatten ca. 16, 17 Jahre wirklich viel Kontakt. Doch seit er verheiratet ist und Kinder hat, wurden unsere Treffen immer weniger. Die letzten 3-4 Jahre haben wir uns gar nicht mehr gesehen. Seine Frau ist eine sehr introvertierte Person, hat keinen Bock auf Freundschaften und verbietet ihren Mann sämtliche Kontakte außerhalb der Familie. Und er hält sich daran, weil er Angst hat, dass sie ihn verlässt und er keine andere mehr findet.
 
Seine Frau ist eine sehr introvertierte Person, hat keinen Bock auf Freundschaften und verbietet ihren Mann sämtliche Kontakte außerhalb der Familie. Und er hält sich daran, weil er Angst hat, dass sie ihn verlässt und er keine andere mehr findet.

Typisch, genau das habe ich auch immer und immer wieder erlebt. Daran sind später so ziemlich alle Freundschaften gescheitert. Und wenn man das immer wieder erlebt, hat man dann erst recht kein Interesse mehr an Abitreffen und ähnlichen Veranstaltungen.

In der Beziehung habe ich ganz bittere Erfahrungen gemacht. Scheint ein Grundmuster des Lebens zu sein. Ich habe auch keine Lust, mich von Ehepartnern oder Kindern meiner Freunde blöd anmachen oder gar beleidigen zu lassen.

Manchmal war es den Leuten ja peinlich, dass sich die Ehepartner so benommen haben, aber dennoch, die Freundschaft war dann kaputt, da war nichts mehr zu retten.
 
Typisch, genau das habe ich auch immer und immer wieder erlebt. Daran sind später so ziemlich alle Freundschaften gescheitert. Und wenn man das immer wieder erlebt, hat man dann erst recht kein Interesse mehr an Abitreffen und ähnlichen Veranstaltungen.

Die Ehefrau meines alten Schulfreundes ist übrigens eine langjährige Bekannte von mir. Die Beiden haben sich über mich kennengelernt, ich habe sie damals miteinander bekannt gemacht. Sie ist sicher nicht eifersüchtig auf mich (zwischen ihm und mir war niemals mehr als platonische Kumpelfreundschaft). Aber sie kennt es halt aus ihrer eigenen Ursprungsfamilie nicht, dass man abgesehen von Eltern, Geschwistern, Partnern und Kindern auch noch Kontakt zu anderen Menschen pflegt. Und so möchte sie auch mit ihrer Familie leben.

Nur hätte ich früher niemals gedacht, dass mein Kontakt zu diesem Mann sich irgendwann in Luft auflöst. Er hat immer viel Kontakt gesucht, war 100%-ig zuverlässig und ehrlich. Ein sehr unkomplizierter Mensch. Aber mittlerweile trifft er sich weder mit mir, noch mit seinen alten "Jungs". Für ihn gibt es nur noch Frau, Kinder und andere Personen aus der Familie.
 
Aber sie kennt es halt aus ihrer eigenen Ursprungsfamilie nicht, dass man abgesehen von Eltern, Geschwistern, Partnern und Kindern auch noch Kontakt zu anderen Menschen pflegt. Und so möchte sie auch mit ihrer Familie leben.

Ich habe das auch oft erlebt, dass die Leute das komisch finden, dass ich Freundschaften und Kontakte außerhalb der Familie pflegte, wo ich doch meinen Ehemann habe. Als ob das eine Art Fremdgehen wäre. Und den Leuten schien das auch irgendwie peinlich zu sein, dass da ein Ehemann anhängt. So unter dem Motto: Man kann doch nicht zu anderen Leuten zu Besuch fahren, wenn da zu Hause ein Partner sitzt.

Und viele Leute von früher haben sich deswegen auch nicht mehr gemeldet, die haben mir ganz offen gesagt, es wäre ihnen unangenehm, wenn sie anriefen und an meinen Partner geräten.

Das scheint ein ungeschriebenes Gesetz in unserer Gesellschaft zu sein, dass man mit eigener Familie Freundschaften, gerade die von früher, auf Eis zu legen hat. Ich kenne das auch aus meiner Familie, dass, wenn eine Freundin anrief und ein Treffen vorschlug, da gleich kam, das wäre unverschämt von jener Freundin, die würde sich in die Ehe drängen.

Wenn man so einen Ärger kennt und davon genug hat, hat man auf Abitreffen und Vergleichbares erst recht keine Lust mehr. Das hat wirklich an einem gefressen und einen mürbe gemacht. Kein Wiederholungsbedarf.
 

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