Geht ihr zu Klassentreffen, Abijubiläen und dergleichen?

Erst vor kurzem bin ich wieder bei einem Klassentreffen gewesen.
Am Mittwoch dieser Woche.

cafard meinte:

Das scheint ein ungeschriebenes Gesetz in unserer Gesellschaft zu sein, dass man mit eigener Familie Freundschaften, gerade die von früher, auf Eis zu legen hat. Ich kenne das auch aus meiner Familie, dass, wenn eine Freundin anrief und ein Treffen vorschlug, da gleich kam, das wäre unverschämt von jener Freundin, die würde sich in die Ehe drängen.

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Seltsam.
Das würde ja bedeuten, dass man außer seinem Partner - und eventuell noch seinen Verwandten - keinen Menschen auf der großen weiten Welt mehr kennen darf, sobald man verheiratet oder ver-partnert ist.

Un-realistisch.

Zauberfee78 meinte:

Aber sie kennt es halt aus ihrer eigenen Ursprungsfamilie nicht, dass man abgesehen von Eltern, Geschwistern, Partnern und Kindern auch noch Kontakt zu anderen Menschen pflegt.

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Ich denke gerade, ich lese nicht recht. Kann das wahr sein?
Mir fehlen gerade die Worte, so etwas zu kommentieren.

Ich mag das nicht, dieses zusätzliche Freundschaften knüpfen, alte Freundschaften aktivieren, die eingeschlafen sind, weil inzwischen alles anders ist. Ich lebe in einer komplett anderen Zeit und komm da kaum hinterher mit "Versprechungen einhalten", die ich mir und anderen bereits gegeben habe und denen ich mein Leben untergeordnet habe. Knüpfe ich an an frühere Bekanntschaften, dann sind die garantiert wieder mit Hol-Bring-Schuld belastet. Komm mich besuchen, ruf mich an, treffen wir uns usw... das geht sich nicht aus, ohne Verluste wo anders. Daher muss man wohl so komisch sein bei diesen Veranstaltungen, damit man ja nicht bemüht wird. Ich denke, das ist der Grund. Man muss Grenzen setzen, sonst ist man überfordert.
Es muss ein Sinn dahinter stecken, sonst wäre es ja anders. Wieso sind wir NICHT bei jedem gut zu sprechen? Unsere Kräfte sind nicht mehr wie früher. Energiesparen, statt sich verschwenden.

Gelöscht 55145 meinte:

Die Sache ist halt auch die, dass mich zum großen Teil dieses ganze Zeug mit Beruf, Karriere, Auto, Haus, [......] überhaupt nicht interessiert ...

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Ja, so sehen Klassentreffen dem Klischee nach aus.
Dass da ein jeder Fotos auf den Tisch knallt: "Mein Haus, mein Auto, meine Segeljacht, mein Rennpferd, mein Privatflugzeug usw usw usw ....."
Vielleicht stimmt dieses Klischee ja in manchen Kreisen.
Selber habe ich solche Arten von Treffen noch nie erlebt.

Manesse meinte:

Ich denke gerade, ich lese nicht recht. Kann das wahr sein?
Mir fehlen gerade die Worte, so etwas zu kommentieren.

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Diese Kultur gibts noch häufig bei vielen Mohamedanern zum Beispiel. Für uns undenkbar, aber wenn man zurückschaut, hat sich von Generation zu Generation schon viel getan. Man darf heute als Mädchen ohne Anstandsdame aus dem Haus gehen lol..
Wie es wohl in zweihundert Jahren läuft?

Manesse meinte:

Ja, so sehen Klassentreffen dem Klischee nach aus.
Dass da ein jeder Fotos auf den Tisch knallt: "Mein Haus, mein Auto, meine Segeljacht, mein Rennpferd, mein Privatflugzeug usw usw usw ....."
Vielleicht stimmt dieses Klischee ja in manchen Kreisen.
Selber habe ich solche Arten von Treffen noch nie erlebt.

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Deshalb war mein einziges Klassentreffen so bitter. Man ( unsere Klassenlehrerin von damals) bat darum, sich einzeln zu erheben und zu berichten, was man erreicht hat. Da meldete sich ein Mädchen zu Wort und erzählte, die Frau Lehrerin fügte dann noch ein: und, sag, mit wem du verlobt bist...!! Beate ist mit dem führenden Obmann von Xy verlobt, da sagt ihr nix mehr, gelle??? Bravo, Klatsch, Klatsch... und beim Nächsten gab sie ein schiefes Gesicht ab und ein mitleidvolles Naja usw..
Mich wundert dann nicht, wenn man ausholt und Fotos herausholt von einem As, das das andere übertrumpfen muss, bevor man als Looser dasteht. Ganz nach dem Motto, haste, biste.

Ich war auch nie da ebenso wenig beim Veteranentreffen.
Irgendwie schäme ich mich auch weil ich nichts erreicht habe im Leben.

da schaut eh nur jeder was der andere erreicht oder eben nicht erreicht hat und wie sich das Aussehen verändert hat, dann kommt diese nervige Fragerei nach Haus, Kindern, Beruf und ob Frau sich einen gut verdienenden Partner geangelt hat oder beide zusehen müssen, mit zwei Gehältern irgendwie auf nen grünen Zweig zu kommen. Dann wird gelogen das sich die Balken biegen und genau dieselben Tussis werden sich wieder in den Mittelpunkt drängen und nach stundenlangem Smalltalk mit den ersten Beleidigungen anfangen, wie sie es schon zu Schulzeiten immer getan haben. .....

Und bei den netten Mädels und Jungs fühlt man sich nur traurig und wehmütig, weil es halt für eine Freundschaft bzw für eine Erneuerung der Freundschaft am Ende des Tages dann doch nie gereicht hat.

Diese Treffen machen einen echt nur traurig und depri und sorgen vor allem dafür, dass manch alte Wunden ( die selbst nach vielen Jahren nur oberflächlich verheilt waren) wieder aufreissen, all die verlogenen Versprechungen davon, dass die Freundschaft auch nach Ende der Schulzeit weiter gepflegt wird. Nein, danke.

Shorn meinte:

Ich war auch nie da ebenso wenig beim Veteranentreffen.
Irgendwie schäme ich mich auch weil ich nichts erreicht habe im Leben.

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Das stimmt doch gar nicht. Du hast im Lauf Deines Lebens sehr viel erreicht. Spiegelt Denn Dein heutiges Leben Dein bisheriges Leben wider? Ich glaube nicht.
Ich selber werde schon lange nicht mehr eingeladen. Auf Facebook gibt es zwar Kontakte, aber das war es dann auch schon.