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geht das jetzt immer so ab?

Werner

Sehr aktives Mitglied
Hallo Schlauchen :)
Ich finde es beachtenswert, dass du dir trotz dieser offenbar recht autoritären Person deine Eigenständigkeit und eigene Gedanken erlaubst!

Die Psychotherapieforschung hat ziemlich klar herausgefunden, dass Erfolge in einer Therapie vor allem von einem abhängen: Dem Vertrauensverhältnis zwischen Therapeut/in und Klient/in. Wenn das nicht entsteht/besteht, bringen die besten Methoden und die längsten Sitzungen nichts.

Ich wiederhole mich: Such dir eine Alternative, wenn du das Thema alleine nicht gelöst kriegst, weshalb du Therapie machst.

Gruß, Werner
 
B

baerchen

Gast
Hi Naivchen,
tränen sind Gefühle. Ich denke mir das so.

Irgendetwas ist bei dir schreckliches passiert. Wenn du magst, kannst du mir das ja als private nachricht zusenden. Dieses schreckliche Erlebnis hat dich kaputt gemacht. Du kommst alleine nicht raus. Du brauchst Hilfe.

Jetzt hast du eine studierte Fachfrau vor dir.
Also die selbe Situation wie wenn ich mir ein Bein breche. Ich kann mit diesem kaputten Bein selber rumrennen. Es wird höllisch Wehtun und auf den Fußballplatz komme ich mein Leben lang nicht mehr.
Oder ich suche mir eine professionelle Fachfrau die sich mit Knochen auskennt. Sie wird mir nen gescheiten Gips rumlegen und in nen paar Wochen trainier ich auf dem Fußballplatz!
Denke da fällt die Entscheidung leicht, auch wenn der Gips sehr weh tut und mich aus dem Alltagstrott ne Zeit raus reist.

Naivchen, jetzt hast du dir nicht ein Bein gebrochen, sondern dir ist etwas schrechliches wiederfahren. Du bekommst einen Gips. Dieser Gips tut weh. Nur hilft er dir nicht auch? Tränen sind Gefühle. Was sind das für Gefühle?

Auf den zweiten Blick betrachtet sind das Gefühle der positiven Veränderung. Deine Psychologin arbeitet mit dir. Sie wird dir helfen. Für mich hört es sich als sehr gut an, wenn du in der Therapiestunde helfen lässt. Auch wenn du mal heulen musst. Das gehört dazu. Das wird dir helfen. Das ist vollkommen normal wenn du auch mal heulen musst.

Vor zwei Wochen übrigens hatte ich mir einen schönen Schrank gebastelt. Auf einmal passierte in meiner dreckigen Werkstatt ein Arbeitsunfall. Ich schnitt mir tief in den Arm. Am Samstag Abend fuhr mich meine Frau schnell ins Krankenhaus. Die Schwester tat mir Jod auf die Wunde. Mensch, das brannte. Ich schrie die Schwester an. Nach zwei Tagen als ich wieder da war, war ich so dankbar über das Jod. Wenn die das nicht gemacht hätte, wäre die Wunde größer geworden.

baerchen
 
G

Gast

Gast
über therapien kann man streiten, die therapeuten unter sich üben kritik aneinander.
ich bin schon längers in einer therapie. meine therpeutin ist eher zurückhaltend.
aber.. ich heule vor ihr, oder was auch immer. ich zeige meine gefühle. darum ging es
mir auch. dass ich mich zeigen darf. dass ich mich nicht zusammenreissen muss.
aber ich denke man kann das nicht pauschalisieren.
so oder so ist es wichtig und richtig, dass du deine eigenen gedanken hast und diese
äusserst.

sie musste mich eigentlich auch nie zu was auffordern, da ich sie von mir aus mit meinen
gedanken, gefühlen und erlebnissen regelrecht zuschüttete. deshalb bin ich hin. weil ich das nicht einer meiner freunden "an tun" wollte. da es einfach viel war, zu viel. deshalb bin ich zu ihr. damit ich nen platz hab, wo ich ohne schuldgefühle das darf. rauslassen. egal was kommt. oft war ich nach solchen sitzungen erleichtert. weil ich heulen konnte. weil ich es rauslassen durfte. auch meinen ganzen zorn, meinen hass. ich brauchte einen ort, wo ich nicht dauernd "funktionieren" musste, wo ich mich nicht zusammenreissen brauchte.

aber die gefühle hatte ich eh. sie waren nicht zugeschüttet oder so. sie brauchte nicht erst "rumzustochern". im gegenteil. manchmal musste sie mich bremsen. wir sind uns nicht immer einig. wichtig ist, dass ich mich bei ihr öffne. ehrlich bin. auch bezüglich therapie. wenn ich manchmal denke, dass es mir nciht hilft. dass ich mir ne andere unterstützung wünsche. ich kann das bei ihr.

wir sind ja auch keine genormte stücke. und die psychologen auch nicht.

für mich stimmt es grösstenteils bei ihr. ich war auch mal für ein paar monate bei jemand anderem. ich habe das ihr auch gesagt. gesagt, warum und wieso.

ich hatte nie eine ansprechperson.und ich hatte zuviel in mir drin irgendwie. ich konnte nicht andere zureden. das hätte jeden und jede überfordert. es gab soviele dinge, die ich in mir hatte, die ich mit mir zu regeln versuchte. und da ich wie ein gefülltes fast platzendes fass war, brauchte ich, wollte ich jemanden, wo ich es rauslassen durfte.

es kommt sicher auf jeden drauf an.
ich weiss nicht, ob es DIE richtige therapie gibt.

sicherlich darf man die verantwortung nicht abgeben.
muss sich auch selber einbringen.

nicht alle patienten sind gleich.
manchmal, finde ich, sind auch gewisse psychologen einfach nicht geeignet.
für mich. vielleicht für andere.

leider gibt es da auch niemand, der dafür sorgt, dass sich der richtige patient mit dem richtigen psychologen trifft.

ich wollte auch oft abhauen. nicht mehr wiederkommen. aus welchen gründen auch immer.
ich konnte mit ihr darüber sprechen. sie konnte damit umgehen.
ich bin noch immer bei ihr.

ich kenne eine freundin, die ihren psychologen gewechselt hat. weil es einfach nicht "stimmte".

viel kraft
und selbstvertrauen
 
B

baerchen

Gast
Hallo Naivchen,

war nen bissl verreist und komme erst jetzt dazu zu antworten.

Also ich hatte dir mal vom Jod erzählt. Wenn das auf ne Wunde kommt, brennt es höllisch. Aus deiner Sicht würdest du es weglassen, weil es weh tut. Frage: Hilft es denn nicht auch?

Du musst früher etwas schlimmes erfahren haben. Diese "Situation" oder besser Auslöser hat dich kaputt gemacht. Du hast jetzt drei Möglichkeiten:

a) entweder auf einen Fachmenschen zu hören und mit ihm zu arbeiten. Deine Psychologin ist nen paar Jahre zur Uni gegangen um zu Lernen wie sie dir am Besten helfen kann.

b) du kannst auch den "Schwanz einknicken" und weglaufen. So nach dem Motto: Was diese Fachfrau macht tut weh. Nein, Jod ist nicht gut. Diesen Fehler hast du schon zwei Mal gemacht. Resultat: Du fängst bei Null an. Ich finde das nicht sehr produktiv.

c) alles so lassen wie es ist. Ich weiß jetzt nicht wie alt du bist, aber wahrscheinlich willst du noch nen paar Jahrzehnte leben. Du würdest krank leben. Wahrscheinlich denkst du in ein paar Jahren: scheiße, hätte ich früher die Therapie gemacht. Zwei Jahre in denen es mir immer besser ging, obwohl es manchmal weh tat. Tolle Idee sich so wegzuwerfen....

So Naivchen, jetzt kennst du meine Meinung. Dein Schmerz ist etwas Gutes. Nach der Therapie wirst du dich drüber freuen und wenn du wirklich den nächsten Tag nicht arbeiten kannst du in der Nacht weinst, schreist, es dir schlecht geht, dann versuch mit deiner Psychologin darüber zu sprechen? Was schlägt dir die Fachfrau vor? Hat deine Psychologin ne Homepage im Internet das ich mir mal ihre Therapieverfahren ansehen kann?

Vielleicht hat die Fachfrau ja auch ne medizinische Zusatzausbildung und darf Tabletten verschreiben? Naivchen, es fällt mir schwer eine Ferndiagnose zu erstellen. Doch sprich mal deine Psychologin auf das Thema an. Es gibt da auch gute Tabletten die dir helfen durch diese positive Veränderung zu kommen.
Wenn ich mir ein Bein breche tut der Gips mir auch weh. Ich liege dann in einem Krankenhauszimmer. Nur der Gips ist das richtige. Es spielt da keine Rolle ob er von Dr. Schmitz oder von Dr. Müller angelegt wird. Nach einem halben Jahr freue ich mich über die Zeit im Krankenhaus, weil Sie mir positive Veränderung gebracht hat.
und wenn der Gips zu weh tut, dann kann ich immer noch ne Schwester fragen, ob sie mir nicht nen leichtes Schmerzmittel geben kann. (ob und welches Medikament da gut ist, wird deine Therapeutin wissen Vielleicht auch einfach nur eine schöne CD, dass du an andere Sachen denken kannst)...


Was deiner Freundin passiert ist, ist für mich zu schwer. Ich kenne sie nicht. Doch in 100 % der Fälle geht ein Leidender Patient in eine Therapie um Heilung zu erleben. Die passiert. Versprochen. Jede Therapiestunde ein bisschen mehr. Kuck mal in 4 Jahren zurück. Du wirst dich freuen...

baerchen
 
R

Rübe

Gast
Bearchen, einerseits hast du sicher recht. Wenn man Therapie macht kommen Sachen zu Tage, die weh tun (können ).

Was ich aber unverantwortlich finde ist, dass eine Therapeutin, die die Patientin noch gar nicht wirklich kennt, also nicht einschätzen kann, wie belastbar sie ist, sie so konfrontiert, dass sie völlig aufgelöst nach Hause geht und schlimme Nächte verbringt.
Das ist nicht das Ziel einer Therapie.
Ziel sollte es sein, den Patienten erst zu stärken um sich dann mit der Vergangenheit auseinander zu setzen.
( In neueren Therapieansätzen ist es sogar umstritten, ob es wirklich nötig ist, die Vergangenheit hoch zu wühlen. Ob es nicht sinnvoller ist, die gegenwart und Zukunft zu betrachten und zu stärken. )

Naivchen, ich hab es dir schon einmal geschrieben, aber du wolltest unbedingt bei dieser Frau bleiben.
Wenn du es nicht aushälst, so lerne erst Strategien, damit du es aushälst!! Geh sorgsam mit dir um, lass andere nicht über deine grenzen gehen...
 

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