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Wenn ihr wegen ein Trauma zum Therapeuten geht, wie authentisch ist euer Verhalten da, bzw. ist ein authentisches Verhalten eine Therapievorausetzung

D

Dörthe

Gast
Bei mir ist es so, das ich mich während das Traumas total hilflos und überfordert gefühlt habe, auf den Täter immer noch riesige Wut und Hassgefühle habe, und seitdem Trauma Albträume sowie diverse Zwänge entwickelt habe.

Ich war schon bei 4 Therapeuten, und alle haben es irgendwie nur verschlimmbessert.

Leider ist es bei mir so, das dank des Traumas wohl meine Körperhaltung und mein Gesichtsausdruck ein totales Desaster sind?

Mal sitzt ich total in der Opferhaltung wie angewurzelt im Stuhl und erstarre dabei, und bewege mich in der kompletten Stunde kein Millimeter vom Fleck, mal sitz ich total jähzornig dem Therapeuten gegenüber, mit einem Gesichtsausdruck, der ausdrückt, das man ihm am liebsten an die Gurgel springen will, und erzähle das Trauma im Normalton. Schaffe ich es mal, eine einigermaßen normale Körperhaltung hinzubekommen, dann erzähle ich das Trauma mit einem so aufgesetzten Grinsen, das der Therapeut meint, mir hätte der Vorfall wohl gefallen.

Daher hab ich bisher nur die Erfahrung gemacht, eine falsche Körperhaltung oder ein falscher Gesichtsausdruck kommt gar nicht gut an, sondern führt leider dazu, das der Therapeut den Respekt gegenüber einem total verliert, dass der Therapeut einen nicht mehr ernst nimmt, sich über das Trauma auch noch lustig macht, einem beleidigt, und das ganze sowieso als Kinkerlitzchen abtut, und es dann letztendlich ganz verweigert, das Trauma zu bearbeiten, weil so Kinkerlitzchen nun wirklich nicht behandlungsbedürftig sind.

Ich kann teilweise ja verstehen, das man mich an Anfang nicht ernst nehmen kann, und kann auch noch verstehen, das sie erstmal auf mein Lächeln reinfallen, und denken ich fand das toll, aber wenn man dann sagt, das man seitdem nur noch Alpträume Zwänge usw. hat, sollte es nicht spätestens da so sein, das auch der Therapeut kapieren sollte, das es kein Spaß war, und das es NÖTIG ist, sich das anzuschauen und daran zu arbeiten, anstatt einen weiterhin zu sagen, das war ein Kinkerlitzchen, das hat dir doch Spaß gemacht, ich weiss wirklich nicht wie man sich wegen sowas beschweren kann?

Ist es so, solange man es NICHT schafft, eine perfekte authentische Körperhaltung einzunehmen, das Geschehene im korrekten Gesichtsausdruck zu schildern, das man solange kein Anrecht auf Traumaverarbeitung hat, sondern es solange verdient hat, von den Therapeuten auch noch beleidigt zu werden, und sich lauter Unterstellungen (wie, du wolltest es doch so, du hast doch mitgemacht, dir hat es doch gefallen) sich anhören zu müssen?

Weiss nicht, was ich von dem Verhalten der Therapeuten halten soll?

Ich sag nicht das mein Verhalten toll ist, aber ist es nicht eher so, dass das Verhalten zu mein Trauma passt, und ist es dann wirklich so falsch oder schlimm, wenn dieser zum Ausdruck kommt?

Das Grinsen passt dazu, das ich immer noch nicht wahrhaben will, das mir das passiert ist.

Die Opferhaltung passt zu der Hilflosigkeit und Ohnmacht, die ich während des Traumas empfand.

Die Jähzornige Haltung passt zu mein Hass und meiner Wut, die ich immer noch auf den Täter habe, und schön langsam habe ich das Gefühl, das ich an meinem eigenen Hass (gegenüber des Täters) ersticke.

Daher meine Körperhaltung ist natürlich nicht vorbildlich, aber ist es nicht letztendlich so, das diese ausdrückt, wie tief das Trauma immer noch in mir sitzt und mich belastet?

Sollte es nicht eher so sein, das der Therapeut von der Körperhaltung her (spätestens nach zusätzlichen Aufzählen der Folgeschäden) schon kapieren sollte, das das Trauma unbedingt bearbeitet gehört, anstatt weiterhin daran festzuhalten, das sowas banales schlichtweg nicht behandlungsbedürftig ist und mir weiterhin zu unterstellen, das ich mich nicht so anstellen solle, und das doch nun wirklich nicht schlimm war?

Im Moment komme ich mir einfach so vor, als drehe ich mich im Kreis.

Ich denke, wenn ich das Trauma verarbeiten würde, und die Therapie es schaffen würde, meine Ohnmachts-´und Hassgefühle loszuwerden, dann würde sich vielleicht meine Körperhaltung von selbst verbessern.

Aber solange ich es nicht schaffe, es hinzubekommen eine gescheite Körperhaltung in der Therapie an den Tag zu legen, solange ist es aussichtslos Hilfe zu bekommen, weil die Therapeuten mir jegliche Hilfe verweigern, oder mein hilfloses und krankes verletzliches Verhalten nur ausnutzen, um mich zu beleidigen, und mich weiter fertig zu machen.

Ich weiss das ich Hilfe brauche. Ich weiss aber auch, das ich mich selbst schützen muss, weil ich mir diese und weitere Unterstellungen einfach nicht mehr zu verarbeiten weiss. Ich muss aufpassen, von den Therapeutischen Unterstellungen nicht auch noch eine weitere Traumatisierung zu entwickeln.

Ich merke einfach immer wieder, das ich es nicht schaffe, neutral und normal über das Trauma zu reden. Es tut einfach zu weh, ich bin nicht in der Lage dazu, das Trauma in normaler Aufrechter Körperhaltung mit normalen wohlgesonnen Gesichtsausdruck zu erzählen, es kommen einfach zu viel Emotionen hoch und ich weiss nicht wie ich dies Los werden kann.

Warum müssen die Therapeuten auch noch auf mich eintreten?
Im Alltag, in der Arbeit usw. darf man sich eh nix anmerken lassen, warum geht dieser Wahnsinn in der Therapie weiter, warum nutzen die Therapeuten mein Schwäche und Verletzlichkeit aus, und verwenden diese gegen mich?

Wem kann man überhaupt noch trauen?
 
G

Gelöscht 79650

Gast
Sinn der Therapie ist es, dass du dich so verhalten kannst, wie dir gerade zumute ist.
Du sollst dort keine Rolle spielen und musst keine Maske tragen.
Warum müssen die Therapeuten auch noch auf mich eintreten?
Warum sollten sie das tun?
Bitte sprech das in der Therapie an.
Mir scheint, dass ist alles wichtig für die Übertragung.
 

Linda Kremer

Aktives Mitglied
Hi!
Ich habe einiges über Trauma gelesen und dein Verhalten ist meiner Meinung nach ganz typisch. Die Therapeuten, wenn es gute sind, dann sollten sie es eigentlich sofort kappieren. Gerade aus deiner Haltung, Mimik und Stimmlage. Es ist eindeutig und nichts zweifelhaftes dran.

Es tut mit sehr Leid,was dir passiert ist und was du immernoch durch machen musst. Kannst du dir Kampfsport vorstellen? Da lernst du automatisch eine gute Körperhaltung. Die verinnerlicht man für den Altag ganz automatisch. Und der Kampfsport kann ein Kanal für deine Wut sein.

Ich empfehle dir Dami Charf! Sie hat einen eigenen Youtube Kanal und ist wirklich sehr gut. Sie hat selbst lange gelitten und kennt diese Wut sehr gut. Sie hat gute Tips und bietet auch Sprechstunden an.
Ich hoffe sehr, du findest endlich Gehör und kommst bald aus den extremen Gefühlen raus und hast wieder die Kontrolle in deiner eigenen Hand.

Liebe Grüße
Linda
 

NezukoChan

Sehr aktives Mitglied
Hm.......wenn ich über meine zahllosen Traumata berichte, verziehe ich keine Miene und rezitiere das Ganze, als würde ich gerade ein Kochrezept oder so vorlesen :/ Mein Therapeut sprach da von einer Affektisolierung....Ohne hätte ich glaub ich die letzten Jahre gar nicht überleben und funktionieren können. Falls ich während den Erzählungen doch Gefühlsregungen verspüre, unterdrückt mein Geist diese meistens um einen großen Tsunami zu verhindern.
 

weidebirke

Urgestein
Hm.......wenn ich über meine zahllosen Traumata berichte, verziehe ich keine Miene und rezitiere das Ganze, als würde ich gerade ein Kochrezept oder so vorlesen :/ Mein Therapeut sprach da von einer Affektisolierung....Ohne hätte ich glaub ich die letzten Jahre gar nicht überleben und funktionieren können. Falls ich während den Erzählungen doch Gefühlsregungen verspüre, unterdrückt mein Geist diese meistens um einen großen Tsunami zu verhindern.
Ja, das ist bei mir ähnlich. Und habe die Erfahrung gemacht, dass mir Therapeuten nicht geglaubt haben.

Das ist bitter. So lange zu suchen, bis man auf die richtige Therapieperson trifft, ist Teil des Prozesses. Was Du, liebe TE, beschreibst, ist relativ normal. Wenn ein Fachmensch Dir nicht glaubt, weil Du in seinen Augen nicht das “richtige Verhalten traumatisierter Menschen” zeigst, dann ist er keiner und auf keinen Fall der richtige.

Weitersuchen, es lohnt sich.
 

NezukoChan

Sehr aktives Mitglied
Ja, das ist bei mir ähnlich. Und habe die Erfahrung gemacht, dass mir Therapeuten nicht geglaubt haben.

Das ist bitter. So lange zu suchen, bis man auf die richtige Therapieperson trifft, ist Teil des Prozesses. Was Du, liebe TE, beschreibst, ist relativ normal. Wenn ein Fachmensch Dir nicht glaubt, weil Du in seinen Augen nicht das “richtige Verhalten traumatisierter Menschen” zeigst, dann ist er keiner und auf keinen Fall der richtige.

Weitersuchen, es lohnt sich.
Jep...ich hab da auch desaströse Erfahrungen gemacht. Eine Therapeutin hatte mir sogar mal ins Gesicht geknallt, dass ich ja lügen würde (als ich zu Beginn einen langen Fragenkatalog beantworten sollte)..ich zitiere "Wenn das ja alles stimmen würde, müsstest du gar nicht in der Lage sein zu arbeiten". Und so eine unprofessionelle Aussage von einer "Expertin", dir mir eigentlich helfen sollte. Jeder geht mit Traumata anders um!?!?Habe mich danach lange nicht zu einem Therapeuten getraut. Aber die lange, beschwerliche Reise hat sich bezahlt gemacht....habe endlich jemanden gefunden, wo ich mich zu 100 % aufgehoben fühle. Auch wenn die Therapeutenodyssee zermürbend ist....so lange weitermachen, bis du dich wohl bei jemandem fühlst. Alles andere macht keinen Sinn :)
 

Rikachan

Aktives Mitglied
Wechsel den Therapeuten und öffne dich nur wenn es notwendig. Wenn du dich bei einem Therapeuten sicherer fühlst, dann solltest du dich auch zeigen.
Also so ist meine Vorgehensweise.
Man Kann nicht alles kontrollieren weil man Noch krank ist. Man hat es sich angewohnt so zu sein und seine Maske zu tragen. Und es braucht Zeit um die Maske abzulegen.
Wer sich lustig macht über den Gesichtsausdruck Der ist kein guter Therapeut. Dieser sollte seinen Abschluss in den Müll schmeissen.
Ich kenne das Problem leider auch
 

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