Guten Morgen Forum,
es hat nun seit dem letzten Eintrag von mir noch geschlagene 1,5 Jahre gedauert aber ich wollte euch nur mitteilen dass die Beziehung seit vorgestern beendet ist und wir uns am vergangenen Dienstag getrennt haben. Es tut zwar gerade noch unheimlich weh und ich bin gerade nicht sicher wie es weitergeht aber ich bin froh dass ich endlich nach dieser langen Zeit den Mut dafür aufbringen konnte.
Meine Ex-Partnerin sucht(e) die Schuld, egal bei welchen Angelegenheiten, nie bei sich selbst bzw. zeigt sie offen nicht dass auch sie mit Fehlern u. Unzulänglichkeiten behaftet ist oder etwas nicht weiß. Selbst heute nach 2,5 Jahren noch nicht. Ein gesundes Selbstvertrauen ist das eine, eine absolut falsche Selbstreflexion jedoch das andere, das hab ich ihr auch vor kurzem schon genau so gesagt aber nur unverständliche Blicke geerntet.
Der Auslöser dass es letzten Endes zum "Bruch" kam war ein Telefonat mit meinem besten Freund vor ca. zwei Monaten. Ich war angetrunken und habe ihm in dem Gespräch mein Herz ausgeschüttet bzw. in ziemlich böser Art und Weise über sie hergezogen und mich einfach bei ihm ausgekotzt. Sie hat alles mitgehört und gesagt dass sie nicht vergessen kann welche Worte in dem Gespräch gefallen sind und sie mir nicht mehr vertrauen kann. Das dies ein Fehler war ist mir klar, und ich habe mich auch mehrmals dafür bei ihr entschuldigt, allerdings entsprach jeder meiner Sätze der Wahrheit auch wenn der Ton damals mit absoluter Sicherheit der falsche gewesen ist.
Ehrlich und Direkt zu ihr sein konnte ich jedoch nie, meine Worte wurden im Mund herumgedreht, als nicht-richtig abgetan und jedes Ende unserer Streitgespräche lief so ab dass ich die Schuld bei mir gesucht habe und mich für irgend etwas entschuldigt habe für das es überhaupt keinen Grund gab oder der Fehler ganz klar auf ihrer Seite lag! Sie war da unheimlich stark darin, wusste immer alles besser und war mir einfach banal gesagt von Mundwerk tausend Schritte voraus. Das war mein Fehler, ich habe mich auch ehrlich gesagt von Anfang an verstellt weil ich sie nicht verlieren und es ihr so gut es geht alles Recht machen wollte. Irgendwann war ich aber nur noch der "Ja-Sager" zu Hause, was einer egozentrischen Person wie ihr natürlich sehr gut gefallen hat.
Im Herbst sind wir in eine neue, etwas größere Wohnung gezogen. Auch das war ein Fehler aber ich hatte immer die Hoffnung dass sich etwas ändert und sie irgendwann anders wird. Habe mir das unheimlich schöne erste halbe Jahr der rosaroten Brille zuückgewünscht in dem es keine Probleme und jede Menge Zweisamkeit gab. Jetzt allerdings habe ich gemerkt dass sich Persönlichkeiten nicht wirklich ändern zumal wie schon gesagt auch die Einsicht bei ihr nie wirklich dagewesen ist. Mir erklärt sich auch so langsam warum sie mit 32 schon diverse Partner hatte und immer mal wieder bei jemand anderem gelandet ist.
Seit einem Jahr hatten wir keinen Sex weil ich panische Angst davor hatte dass sie schwanger wird, das hat sicherlich auch sehr viel zu der Trennung beigetragen aber nach den ganzen Zeilen hier im Thread in denen ich mich darüber beschwert hatte dass sie immer mal wieder krank zu Hause bleibt und ihre Unpässlichkeiten voll auslebt, hatte ich einfach nicht das Gefühl dass ich mich auf sie verlassen kann und der Nachwuchs am Ende nicht vollkommen an mir hängenbleibt. Sie hat mir zwar immer gesagt was ich in der Angelegenheit hören wollte aber geglaubt habe ich ihr das nicht, eben weil sie ihre Egozentrik und auf-sich-selbst-Bezogenheit bis zum letzten ausgelebt hat. Ich war da nur noch das Beiwerk wie ich jetzt gemerkt habe.
Ihre Reaktion als wir uns getrennt haben war auch sehr unterkühlt und wahrscheinlich hatte sie auch schon seit längerer Zeit damit abgeschlossen oder kennt das schon bei ihren vielen, ehemaligen Beziehungen. Ich als emotionaler Mensch habe am Dienstag auf der Couch gesessen und z.T. bitterlich geweint, einfach weil es ja auch schöne Momente und Zeiten gab in denen ich mir fast schon sicher gewesen bin mit ihr die Partnerin fürs Leben gefunden zu haben. Es hat von den Rahmenbedingungen sehr gut gepasst, wir hatten einen ähnlichen Background, die Familien haben sich gut verstanden, alles super möchte man meinen. Nur hatte Sie andere Vorstellungen vom Leben und von einer Zukunft die ich ihr nicht ermöglichen konnte, auch nicht von der finanziellen Seite.
Ich weiß aktuell nicht wie es weitergeht, zuerst ziehe ich aus der gemeinsamen Wohnung aus und wohne vorrübergehend bei meinen Eltern bis ich etwas neues habe. Es tut unheimlich weh und um ehrlich zu sein war sie meine erste, richtige Freundin mit der ich Tisch und Bett geteilt habe. Auch ich habe mit Bestimmtheit Fehler gemacht und sie manchmal nicht so unterstützt wie sie das vielleicht erwartet hat aber letzen Endes war es vllt. von beiden Seiten nur der Versuch an etwas zwanghaft festzuhalten was auf lange Sicht ohnehin nicht funktioniert hätte.
Danke fürs Lesen, zuhören und dass ich mir die Zeilen gerade etwas vom Herzen schreiben konnte.
Ich hoffe dass es mir bald besser geht, befinde mich auch seit ca. 2-3 Monaten selbst in Therapie und arbeite mit meinem Therapeuten einige Dinge auf die mich beschäftigen und mich zu dem gemacht haben der ich heute bin. Drückt mir die Daumen dass ich damit Erfolg habe!
Viele Grüße,
N-L-L