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Freunde "aussortieren"

Wie hast du denn die Freundschaften beendet, einfach auslaufen lassen?
Also eine langjährige Freundschaft mit einem ehemaligen Studienkollegen, den ich seit vielen Jahren kenne, wollte ich gern im Winter letzten Jahres auffrischen. Leider endete unser Treffen damit, dass er mir in einer Endlosschleife seine Misserfolge im Onlinedating aufgedrückt hat. Ich beendete den Abend, der bis dahin dann 3 Stunden dauerte, den er gern in einer Kneipe noch fortgesetzt hätte. Anschließend wollte er sich sofort wieder treffen, machte kein Geheimnis draus, dass er mir noch endlos weiter Geschichten seiner missglückten Dates aufs Ohr drücken wollte, also das Treffen mit ihm war eine echte Katastrophe. Ich habe mich mit großer Zeitverzögerung gemeldet und ihm gesagt, dass ich ihm Bescheid gebe, wenn es zeitlich bei mir wieder passen sollte. Das war im Dezember 2023 und seither habe ich nichts mehr von ihm gehört, zum Glück.

Zweites Beispiel war die Bekannte. Auch mit ihr hatte ich mich im September zuletzt getroffen, war schon sehr sehr nett. Sie hatte gekocht und wollte mir mir abends noch in einen Club, um nicht allein da hin zu gehen (also ich bin Null Komme Null Club Gänger) und ich war auch garnicht darauf eingerichtet. Sie war dann an Weihnachten länger weg bei der Familie und meldete sich sporadisch - aber mit richtig krasser Zeitverzögerung, woraufhin ich merkte, sie hat wieder irgendwelche Probleme, ..... immer wenn sie sich länger nicht meldete von wegen "lass uns mal was zusammen machen", war wieder irgend ein Problem, meistens familiär oder finanziell. Wie auch immer, ich habe sie dann im Januar zufällig beim Einkaufen getroffen, da war sie sehr offen und fragte, wann...Treffen usw. Ich habe gesagt, derzeit viel zu tun, ich melde mich.

Natürlich könnte man Klartext sprechen, aber wozu? Für die Reflektion der Leute bin ich nicht zuständig.
 
Trotzdem gibt es doch interessante Dinge , die man tun und über die man reden kann.
Ich bin in mehreren Vereinen, im Fitness Studio und war "vor Corona" auch gern auf örtlichen Dorffesten unterwegs. Leider muss ich sagen, haben viele Corona als willkommenen Schnitt genutzt, sich aus verschiedenen gesellschaftlichen Events zu verabschieden und "gelernt", dass es auch schön ist, daheim zu bleiben. Gerade die jüngere Generation wurde durch Corona richtig lahm, so mein Eindruck. Viele stellen daheim das Handy hin und telefonieren über Videotelefonie und Co, statt sich zu treffen. Das ist bequemer, man muss nirgends hin und kann sofort das Ding auflegen, wenns nicht mehr passt.

Und wer vorher wenig gemacht hat, macht heute garnichts mehr. Abgesehen davon, dass gerade kleine und feine Bars oder Cafes die Pandemie nicht überstanden haben. Bei uns hat fast alles zugemacht, vielleicht war es für viele auch der richtige Zeitpunkt, den man vorher nicht abgepasst hat, was auch immer.
 

Arktur

Sehr aktives Mitglied
Und wer vorher wenig gemacht hat, macht heute garnichts mehr. Abgesehen davon, dass gerade kleine und feine Bars oder Cafes die Pandemie nicht überstanden haben. Bei uns hat fast alles zugemacht, vielleicht war es für viele auch der richtige Zeitpunkt, den man vorher nicht abgepasst hat, was auch immer.
Diese Tendenz beobachte ich auch. Viele Leute sind träge und häuslich geworden. Bequemlichkeit ist zum neuen Trend geworden. Erst heute morgen habe ich einen jungen Mann gehört, wie er vom Wochenende erzählt hat: "Chillen auf dem Sofa" war wohl mehr oder weniger das Highlight.

Diese Tendenz zum häuslichen Rückzug und zum bequemen Nichtstun führt halt nicht gerade dazu, dass es einfacher wird, neue Kontakte zu knüpfen. Denn auch diejenigen, die sich nicht zurückziehen wollen, treffen auf weniger Menschen, die noch bereit sind, sich neuen Begegnungen zu öffnen.
 
Diese Tendenz beobachte ich auch. Viele Leute sind träge und häuslich geworden. Bequemlichkeit ist zum neuen Trend geworden. Erst heute morgen habe ich einen jungen Mann gehört, wie er vom Wochenende erzählt hat: "Chillen auf dem Sofa" war wohl mehr oder weniger das Highlight.

Diese Tendenz zum häuslichen Rückzug und zum bequemen Nichtstun führt halt nicht gerade dazu, dass es einfacher wird, neue Kontakte zu knüpfen. Denn auch diejenigen, die sich nicht zurückziehen wollen, treffen auf weniger Menschen, die noch bereit sind, sich neuen Begegnungen zu öffnen.
Das ist das große Problem, das ich auch feststelle. Die meisten Cliquen und Freundschaften werden im häuslichen Bereich wahrgenommen, und logischerweise bekommt man hier keine Möglichkeit, anzuknüpfen. Man kommt also kaum rein. Das hat schon viele Gründe. Weggehen kostet Geld, Zeit, Energie, Überwindung. In manchen Gegegenden gibts auch nicht mehr viel oder es treibt sich komisches Klientel herum, das man nicht haben will. Bei uns auf dem Lande hat immer irgendwer einen Partykeller und je ländlicher, desto krasser.

Bei uns in zwei Vereinen trifft man kaum noch jemanden, und das obwohl wir sogar eine nette Gaststätte angeschlossen haben, hat die ihre Öffnungszeiten wegen Mangel an Gästen reduziert.

Es ist sehr schwer. Wie es ist der Großstadt ist, kann ich nicht beurteilen, aber auf dem Land wohnen nur noch Familien oder extrem zurückgezogene Ältere, dann ein paar Geschiedene, die zwischen ihrem Pseudo Single Leben und dem Alleinerziehenden hin und her pendeln.
 

Arktur

Sehr aktives Mitglied
Es ist sehr schwer. Wie es ist der Großstadt ist, kann ich nicht beurteilen, aber auf dem Land wohnen nur noch Familien oder extrem zurückgezogene Ältere, dann ein paar Geschiedene, die zwischen ihrem Pseudo Single Leben und dem Alleinerziehenden hin und her pendeln.
In unserer Stadt nehme ich es so wahr, dass zwar viele Leute im öffentlichen Raum unterwegs sind, aber kaum jemand noch aufgeschlossen gegenüber neuen Bekanntschaften ist. Man kapselt sich ab, hat die ganze Zeit Kopfhörer am bzw. im Ohr, redet mit niemandem und ignoriert möglichst gekonnt alle Leute.

Zwar sind die Gaststätten ziemlich voll (ich würde sogar sagen, sie sind voller als vor Corona), aber dort gehen überwiegend Leute hin, die sich bereits kennen (Paare oder Gruppen). Oder - so wie ich - Einzelpersonen, die dann an einem Einzeltisch sitzen und essen.

Was Vereine oder andere Gruppen betrifft, habe ich festgestellt, dass viele Leute nur zweckgebunden hingehen, d.h. ihre dortigen Aufgaben erledigen, aber sofort nach dem offiziellen Ende der Veranstaltung verschwinden. Ein spontanes Gespräch mit jemandem, den man noch nicht kennt, ist schwierig, bzw. es gibt nur wenige, die sich auf sowas einlassen wollen.
 
In unserer Stadt nehme ich es so wahr, dass zwar viele Leute im öffentlichen Raum unterwegs sind, aber kaum jemand noch aufgeschlossen gegenüber neuen Bekanntschaften ist. Man kapselt sich ab, hat die ganze Zeit Kopfhörer am bzw. im Ohr, redet mit niemandem und ignoriert möglichst gekonnt alle Leute.

Zwar sind die Gaststätten ziemlich voll (ich würde sogar sagen, sie sind voller als vor Corona), aber dort gehen überwiegend Leute hin, die sich bereits kennen (Paare oder Gruppen). Oder - so wie ich - Einzelpersonen, die dann an einem Einzeltisch sitzen und essen.

Was Vereine oder andere Gruppen betrifft, habe ich festgestellt, dass viele Leute nur zweckgebunden hingehen, d.h. ihre dortigen Aufgaben erledigen, aber sofort nach dem offiziellen Ende der Veranstaltung verschwinden. Ein spontanes Gespräch mit jemandem, den man noch nicht kennt, ist schwierig, bzw. es gibt nur wenige, die sich auf sowas einlassen wollen.
Das ist auch meine Wahrnehmung. Vor 10 Jahren im Fitnessstudio habe ich einige nachhaltige Kontakte knüpfen können, wir waren viel unterwegs.....heute? Unmöglich. Die Leute gucken weg, möchten aktiv nicht angesprochen werden oder sind kurz angebunden.

Das mit den Kneipen hat mir eine Bekannte neulich erzählt, auch bei Weinfesten oder Veranstaltungen, wo ich jetzt persönlich nicht hingehe....aber sie sagte, die seien voll bis übervoll.

Aber richtig - Vereine sind bei uns ein Kommen - Sport machen - Gehen. Da will niemand angesprochen werden, die Leute möchten, wie im Fitness Studio auch, möglichst die Zeit ausschließlich für den eigentlichen Zweck nutzen. Ich kanns schon verstehen, aber das war definitiv früher anders.

Es heißt, wo man so liest, überall könne man Freunde, Partner und Bekannte kennenlernen - so die Theorie. Ich bin viel unterwegs, beruflich und privat, ich Vereinen und auch außerhalb und muss sagen, die Möglichkeit, Leute kennenzulernen, hat sich drastisch verschlechtert.
 

Tchibo

Mitglied
Natürlich könnte man Klartext sprechen, aber wozu? Für die Reflektion der Leute bin ich nicht zuständig.
Ich habe leider auch nur schlechte Erfahrungen mit Klartext gemacht.

Ich habe der "Freundin", die in zwei Jahren noch nicht einmal bei mir war und auch absolut kein Interesse daran zeigt, neulich in einer Sprachnachricht mal mein Störgefühl mitgeteilt.

Eine für mich normale, freundschaftliche Reaktion wäre gewesen: "Du stimmt, dann lass uns das nachholen! Wann passt es dir denn nächste Woche? Sorry, dass ich das nicht auf dem Schirm hatte..."

Ihre Reaktion: "Ich bin echt verletzt, was schießt du so gegen mich?"

Ich habe ihr ganz normal mitgeteilt, dass ich etwas irritiert bin, dass sie erneut 80km locker flockig zu ihrer Freundin fahren kann, bei mi aber noch nicht einmal war, obwohl es nur 25km sind...

Von "schießen" kann keine Rede sein und wieso ist SIE bitte verletzt? Das ist doch Schuldumkehr vom Feinsten, denn ICH bin ja verletzt!
 

Tchibo

Mitglied
Viele Leute sind träge und häuslich geworden. Bequemlichkeit ist zum neuen Trend geworden.

Ich höre auch nur von Freunden und Kollegen, dass sie abends lediglich noch auf der Couch liegen und Netflix gucken.

Vor Corona waren wir häufig unterwegs abends, auch in der Woche- Afterwork Bars, Konzerte, Lesungen, mal was essen gehen...

Seit Corona wird sich in der Woche gar nicht mehr getroffen, lediglich am Wochenende mal.
 

Arktur

Sehr aktives Mitglied
Ich höre auch nur von Freunden und Kollegen, dass sie abends lediglich noch auf der Couch liegen und Netflix gucken.
Ich mag das aus unterschiedlichen Gründen nicht so machen. Dazu gehören auch gesundheitliche Gründe - je mehr ich nur auf der Couch liege und in einen Bildschirm schaue, umso stärker lässt meine körperliche Fitness nach. Dazu kommt, dass ich mich dann auf die Dauer irgendwie "trüb" im Kopf fühle.

Es heißt, wo man so liest, überall könne man Freunde, Partner und Bekannte kennenlernen - so die Theorie. Ich bin viel unterwegs, beruflich und privat, ich Vereinen und auch außerhalb und muss sagen, die Möglichkeit, Leute kennenzulernen, hat sich drastisch verschlechtert.
Bei mir klappt das irgendwie auch gar nicht mehr, obwohl ich mich häufig aktiv betätige, zum Sport und in Kurse gehe, Ausflüge mache, Ausstellungen besuche, und so weiter. Aber es kommt höchst selten vor, dass sich überhaupt mal ein Gespräch mit jemandem ergibt. Die meisten Leute wirken auf mich abgeschottet und mental isoliert.

Bevor mir unterstellt wird, es würde an mir liegen:
ich selbst verzichte auf Kopfhörer, schaue normalerweise nicht aufs Smartphone, sondern blicke mich gern um und nehme meine Umwelt wahr. Wenn mir Menschen begegnen, versuche ich oft, sie anzulächeln oder grüßend zuzunicken. Die Reaktionen sind aber fast ausschließlich bei Null - ich glaube, die allermeisten bemerken das nicht einmal.
 

Tchibo

Mitglied
Es heißt, wo man so liest, überall könne man Freunde, Partner und Bekannte kennenlernen - so die Theorie. Ich bin viel unterwegs, beruflich und privat, ich Vereinen und auch außerhalb und muss sagen, die Möglichkeit, Leute kennenzulernen, hat sich drastisch verschlechtert.
Es geht mir ebenso.

Ich habe ja einige neue Kontakte über Spontacts und Bumble Bff generiert.

Bei Spontacts werde ich mich nun herausziehen. Das ist eine verkappte Singlebörse. Ich habe nicht eine einzige vergebene oder verheiratete Person dort gesehen. Die Leute gehen gemeinsam zu Stadtfesten, in Discos etc., um einen Partner kennenzulernen und weil sie keine Freunde mehr haben, die solo sind.

Ich habe nicht den Eindruck, dass es dort wirklich um den Aufbau von Freundschaften geht.

Zu Bumble Bff- da lernt man sich einzeln kennen, was ich deutlich besser finde. Allerdings verläuft sich auch da wieder viel... Ich habe das Gefühl, sobald ein passenderer Kontakt "um die Ecke" zustande kommt, ist man abgemeldet.
Einer Freundin von mir ging es mit der App genauso. Zweimal nett mit einer Frau zum Kaffee getroffen, nie wieder was gehört.
 

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