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Freunde "aussortieren"

Lorelai

Neues Mitglied
Hallo, ich kam Zufällig auf dieses Gespräch. Finde die unterschiedlichen Sichtweisen sehr interessant! "Aussortieren" finde ich auch unpassend, aber gerade in dem Fall wo man Jemanden braucht und man merkt dass keiner da ist, kann man sich diese Fragen mal durchaus stellen.

Ich denke man muss zu allererst zwischen richtigen Freunden und guten Bekannten unterscheiden. Ich gehe oft mit einer Gruppe Leuten mal essen und amusiere mich prächtig, weiß aber dass wir jetzt nicht die besten Freunde sin. Ein richtiger Freund ist Jemand mit dem man auch mal über Hässliches reden kann, sich ausweinen kann oder über Probleme reden. Dass man also einige Leute nur als Bekannte sieht ist völlig ok.

Ich bin eine sehr aktive Freundin, habe natürlich viele Fehler aber versuche wirklich für die Menschen die mir wichtig sind da zu sein wenn sie mich brauchen. Ich nahm mir mal 1 Tag Urlaub um mit einer Freundin zur Nachuntersuchung nach einer OP ins Krankenhaus zu fahren, wartete dort ewig auf sie aber das war mir egal. Ich ging mit einer Freundin auf ein Amt da sie kein Auto hat (5h Fahrt hin und zurück, weil es im Ausland war und es um ihr Visum ging). Der gleichen Freundin lieh ich auch einmal Geld, als sie nicht zurecht kam. Ich wollte nicht dass sie sich schämt und habe ihr gesagt sie soll es mir zurückzahlen wenn sie kann. Nach 4 Monaten gab sie es mir wieder und ich freute mich dass ich helfen konnte. Manchmal fahre ich auch Leute irgendwo abholen, wenn sie irgendwie nicht mehr nach hause kommen (gerade Abends wenn eine Freundin alleine irgendwo unterwegs ist, weil bei uns ständig Leute am Bahnhof beklaut werden). Ich finde solche Sachen normal. Würde nicht mal ein Danke verlangen oder dass der Andere sich revanchiert.

Allerdings war noch nie Jemand für mich da. Meine Eltern kommen mich immer mal abholen wenn ich Jemanden brauche. Als meine Mutter krank wurde, wurde mir 5 Minuten zugehört und dann das Thema gewechselt. Als ich einen Autounfall (nur Sachschaden) hatte und ich meiner Freundin für unser Restaurant an dem Abend absagte, sagte sie pass auf dich auf, und war erleichtert dass es mir gut geht, bot aber auch nicht an mich abzuholen oder mich am nächsten Tag zur Arbeit zu fahren. Mein Vater leihte mir dann sein altes Auto. Insgesamt ist er der Einzige auf den ich zurückkommen kann wenn ich mal wirklich Jemanden brauche.

Gerade wenn es mir richtig schlecht geht, und alle um mich herum nur über ihre Hobbies und allgemeine Themen reden wollen scheint es mir sinnvoll mal über Freundschaften nachzudenken!

Ich finde ein Freund ist nur Jemand, der im schlimmen Fall, oder in einer richtig heiklen Situation für einen da ist. Und so einen habe ich leider nicht. Also ist es meiner meinung nach wichtig zu schauen was man im Leben haben will. Wenn es einem reicht gut essen zu gehen, sich zu treffen und mal auf Konzerte oder auf Shopping Tour zu gehen, ok. Wenn man aber das Gespräch sucht oder zuHause sitzt und Jemandem zum Reden braucht und keiner einem zuhören will, weil es keinen interessiert wie es in einem aussieht, sollte man ruhig Freundschaften überdenken. Ich weiß aus Erfahrung dass diese oft meist von alleine auklingen wenn man sich weniger meldet.
 
Hallo, ich kam Zufällig auf dieses Gespräch. Finde die unterschiedlichen Sichtweisen sehr interessant! "Aussortieren" finde ich auch unpassend, aber gerade in dem Fall wo man Jemanden braucht und man merkt dass keiner da ist, kann man sich diese Fragen mal durchaus stellen.

Ich denke man muss zu allererst zwischen richtigen Freunden und guten Bekannten unterscheiden. Ich gehe oft mit einer Gruppe Leuten mal essen und amusiere mich prächtig, weiß aber dass wir jetzt nicht die besten Freunde sin. Ein richtiger Freund ist Jemand mit dem man auch mal über Hässliches reden kann, sich ausweinen kann oder über Probleme reden. Dass man also einige Leute nur als Bekannte sieht ist völlig ok.

Ich bin eine sehr aktive Freundin, habe natürlich viele Fehler aber versuche wirklich für die Menschen die mir wichtig sind da zu sein wenn sie mich brauchen. Ich nahm mir mal 1 Tag Urlaub um mit einer Freundin zur Nachuntersuchung nach einer OP ins Krankenhaus zu fahren, wartete dort ewig auf sie aber das war mir egal. Ich ging mit einer Freundin auf ein Amt da sie kein Auto hat (5h Fahrt hin und zurück, weil es im Ausland war und es um ihr Visum ging). Der gleichen Freundin lieh ich auch einmal Geld, als sie nicht zurecht kam. Ich wollte nicht dass sie sich schämt und habe ihr gesagt sie soll es mir zurückzahlen wenn sie kann. Nach 4 Monaten gab sie es mir wieder und ich freute mich dass ich helfen konnte. Manchmal fahre ich auch Leute irgendwo abholen, wenn sie irgendwie nicht mehr nach hause kommen (gerade Abends wenn eine Freundin alleine irgendwo unterwegs ist, weil bei uns ständig Leute am Bahnhof beklaut werden). Ich finde solche Sachen normal. Würde nicht mal ein Danke verlangen oder dass der Andere sich revanchiert.

Allerdings war noch nie Jemand für mich da. Meine Eltern kommen mich immer mal abholen wenn ich Jemanden brauche. Als meine Mutter krank wurde, wurde mir 5 Minuten zugehört und dann das Thema gewechselt. Als ich einen Autounfall (nur Sachschaden) hatte und ich meiner Freundin für unser Restaurant an dem Abend absagte, sagte sie pass auf dich auf, und war erleichtert dass es mir gut geht, bot aber auch nicht an mich abzuholen oder mich am nächsten Tag zur Arbeit zu fahren. Mein Vater leihte mir dann sein altes Auto. Insgesamt ist er der Einzige auf den ich zurückkommen kann wenn ich mal wirklich Jemanden brauche.

Gerade wenn es mir richtig schlecht geht, und alle um mich herum nur über ihre Hobbies und allgemeine Themen reden wollen scheint es mir sinnvoll mal über Freundschaften nachzudenken!

Ich finde ein Freund ist nur Jemand, der im schlimmen Fall, oder in einer richtig heiklen Situation für einen da ist. Und so einen habe ich leider nicht. Also ist es meiner meinung nach wichtig zu schauen was man im Leben haben will. Wenn es einem reicht gut essen zu gehen, sich zu treffen und mal auf Konzerte oder auf Shopping Tour zu gehen, ok. Wenn man aber das Gespräch sucht oder zuHause sitzt und Jemandem zum Reden braucht und keiner einem zuhören will, weil es keinen interessiert wie es in einem aussieht, sollte man ruhig Freundschaften überdenken. Ich weiß aus Erfahrung dass diese oft meist von alleine auklingen wenn man sich weniger meldet.
Schön reflektiert und zusammengefasst. Genauso sehe ich das auch. Ich erinnere mich auch, als ich mal eine ordentliche Grippe hatte, kam Tage später mal eine Nachricht, wieso ich nicht auf dem Weihnachtsmarkt gewesen sei......wir waren damals mit mehreren Leuten dort verabredet. Da kam kein Mensch auf die Idee, wenigstens mal zu fragen, wie es geht. Vielmehr brach der Kontakt in dem Moment ein, wo die Messe im wahrsten Sinne gelesen war und alles vorbei.

Ich glaube, die meisten Menschen versinken heute in Problemen, in hausgemachten Problemen und Luxusproblemen und natürlich auch echten Schicksalsproblemen. Wenn dann noch Kinder und Familie im Spiel sind, wird es noch heftiger, dass man überhaupt keine Kapazitäten mehr hat für Andere. Ich frage mich daher ja immer wieder, wie überhaupt noch Freundschaften funkionieren u beantworte mir die Frage damit, dass viele einfach die Messlatte heruntersetzen und Freundschaften als jene Bindungen interpretieren, die erheblich oberflächlicher sind, als sie es früher vor einigen Jahren noch waren. Heute beziffern viele schon eine Freundschaft allein darin, dass man sich halt ab und zu mal sieht oder quatscht. Für einander da sein ist für mich etwas ganz anderes.

Man kann das leider nicht ändern, man kann nur versuchen, sich innerlich zu distanzieren, damit es einen nicht frustriert oder verletzt. Ich handhabe es generell so, dass ich mir das Verhalten von Menschen ansehe, mal länger, mal kürzer. Und je nach dem wie die Person auf mich zugeht, mich behandelt, sich bei mir meldet oder nicht meldet, spiegel ich das Verhalten. Nicht um die Person zu erziehen, das ist sowieso nicht möglich, sondern mehr um mich zu schützen und nicht irgendwann zu denken, ich bin hier der Depp oder lasse mich ausnutzen. Es geht für mich inzwischen fast nur noch darum, mein eigenes Selbstwert aufrecht zu erhalten. Und dann kann man zb auch ohne schlechtes Gewissen absagen oder auch mal durch "nicht antworten" glänzen.
 

Calinetic

Mitglied
Ich erinnere mich auch, als ich mal eine ordentliche Grippe hatte, kam Tage später mal eine Nachricht, wieso ich nicht auf dem Weihnachtsmarkt gewesen sei......wir waren damals mit mehreren Leuten dort verabredet. Da kam kein Mensch auf die Idee, wenigstens mal zu fragen, wie es geht.

Tja, da ging es wohl rein um Spaß und Party, und als du mal nicht "funktioniert" hast, wie es die Gruppendynamik fordert, passierte dies...

Vielmehr brach der Kontakt in dem Moment ein, wo die Messe im wahrsten Sinne gelesen war und alles vorbei.
Du hast dich, aus völlig nachvollziehbaren Gründen, den "Gruppenregeln" verweigert bzw. entzogen und warst somit "raus".

Aus dem Grund vermeide ich Cliquen und treffe mich lieber mit Einzelfreunden. In Gruppen bilden sich oft sehr seltsame Dynamiken und Bräuche, beispielsweise müssen dann alle über Fronleichnam nach Mallorca reisen, ob man will oder nicht... ich entscheide lieber selbst, was ich wann unternehmen möchte und füge mich da sicher keinem sozialen Druck.

Ich frage mich daher ja immer wieder, wie überhaupt noch Freundschaften funkionieren u beantworte mir die Frage damit, dass viele einfach die Messlatte heruntersetzen und Freundschaften als jene Bindungen interpretieren, die erheblich oberflächlicher sind, als sie es früher vor einigen Jahren noch waren. Heute beziffern viele schon eine Freundschaft allein darin, dass man sich halt ab und zu mal sieht oder quatscht.
Das stelle ich ebenfalls fest. Ich hatte Kontakt zu einer Frau, die sich ständig fragte, wie sie Single ist und wieso die Männer nichts von ihr wollen. An ehrlichem Feedback ist sie aber gar nicht interessiert. Ein Mann kritisierte auch einmal ihre Kleiderwahl, sie ist allerdings der Meinung, top gekleidet zu sein. Kritik prallt an ihr ab, so kann sie sich auch gar nicht erklären, wieso sie im Betriebsrat abgewählt worden ist. Ich fragte sie, ob sie sich die Gründe dafür erklären könne, es kam keine Rückmeldung.

Sie hat allerdings zwei Freundinnen, die ihr den "Hintern pudern", ihr immer Herzchen und Küsschen-Smileys schicken. Bei denen ist sie besser aufgehoben als bei mir... ich bin ehrlich und direkt und halte nichts von falscher Freundlichkeit und Schleimerei. Aber das scheint manchen Leuten zu "reichen", eine ehrliche Freundschaft ist das allerdings nicht. Aber dafür gut fürs Ego...

Ich handhabe es generell so, dass ich mir das Verhalten von Menschen ansehe, mal länger, mal kürzer. Und je nach dem wie die Person auf mich zugeht, mich behandelt, sich bei mir meldet oder nicht meldet, spiegel ich das Verhalten.
So handhabe ich es auch.
Und dann ist man bei mir auch irgendwann "raus"... so wie die Hochzeits"freundin".

...sondern mehr um mich zu schützen und nicht irgendwann zu denken, ich bin hier der Depp oder lasse mich ausnutzen.
Korrekt. Geben und Nehmen sollte immer ausgeglichen sein! Zumindest die meiste Zeit. Wenn mal "Not am Mann" ist, der Vater im Sterben liegt, der Ehemann Krebs hat, ja da ist ja klar, dass man mehr in Vorleistung geht. Aber nicht im normalen Alltag.

Und dann kann man zb auch ohne schlechtes Gewissen absagen oder auch mal durch "nicht antworten" glänzen.
So verfahre ich auch, z.B. mit der Frau aus dem Hochzeitsthread.

Sie kann nun nicht wirklich mehr erwarten, dass ich zu ihrer Hochzeit erscheine mitsamt eines teuren Geschenks. Da würden mein Partner und ich uns sehr dämlich bei vorkommen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Tja, da ging es wohl rein um Spaß und Party, und als du mal nicht "funktioniert" hast, wie es die Gruppendynamik fordert, passierte dies...



Du hast dich, aus völlig nachvollziehbaren Gründen, den "Gruppenregeln" verweigert bzw. entzogen und warst somit "raus".

Aus dem Grund vermeide ich Cliquen und treffe mich lieber mit Einzelfreunden. In Gruppen bilden sich oft sehr seltsame Dynamiken und bräuche, beispielsweise müssen dann alle über Fronleichnam nach Mallorca reisen, ob man will oder nicht... ich entscheide lieber selbst, was ich wann unternehmen möchte und füge mich da sicher keinem sozialen Druck.



Das stelle ich ebenfalls fest. Ich hatte Kontakt zu einer Frau, die sich ständig fragte, wie sie Single ist und wieso die Männer nichts von ihr wollen. An ehrlichem Feedback ist sie aber gar nicht interessiert. Ein Mann kritisierte auch einmal ihre Kleiderwahl, sie ist allerdings der Meinung, top gekleidet zu sein. Kritik prallt an ihr ab, so kann sie sich auch gar nicht erklären, wieso sie im Betriebsrat abgewählt worden ist. Ich fragte sie, ob sie sich die Gründe dafür erklären könne, es kam keine Rückmeldung.

Sie hat allerdings zwei Freundinnen, die ihr den "Hintern pudern", ihr immer Herzchen und Küsschen-Smileys schicken. Bei denen ist sie besser aufgehoben als bei mir... ich bin ehrlich und direkt und halte nichts von falscher Freundlichkeit und Schleimerei. Aber das scheint manchen Leuten zu "reichen", eine ehrliche Freundschaft ist das allerdings nicht. Aber dafür gut fürs Ego...



So handhabe ich es auch.
Und dann ist man bei mir auch irgendwann "raus"... so wie die Hochzeits"freundin".



Korrekt. Geben und Nehmen sollte immer ausgeglichen sein! Zumindest die meiste Zeit. Wenn mal "Not am Mann" ist, der Vater im Sterben liegt, der Ehemann Krebs hat, ja da ist ja klar, dass man mehr in Vorleistung geht. Aber nicht im normalen Alltag.



So verfahre ich auch, z.B. mit der Frau aus dem Hochzeitsthread.

Sie kann nun nicht wirklich mehr erwarten, dass ich zu ihrer Hochzeit erscheine mitsamt eines teuren Geschenks. Da würden mein Partner und ich uns sehr dämlich bei vorkommen.
Ich beobachte in den letzten Jahren einen ziemlichen Wandel in einigen Dingen, wobei es andere Phänomene schon immer zu geben schien.

Bei uns als ich noch jünger war, gab es im Dorf schon immer Cliquen, meistens über den Fußballverein oder Turnverein. Ich erinnere mich noch, dass riesige Silvester Partys stattfanden und man gezwungen war, jeden Kram mit zu machen. Einige ließen sich in diese Clique nicht rein ziehen und manche waren sogar nicht erwünscht. Mein Vater kam damals aus der Großstadt Hamburg zugezogen und wurde aus dieser Clique raus gehalten. Daher habe ich denke ich selber, und meine Geschwister ebenso, nie dieses Cliquenverhalten erlernt.

Was ich aber als "neu" empfinde, ist die unantastbare Wahrnehmung so mancher Frauen. Bei Männern mag das ähnlich sein, zumindest in Teilen, aber ich als Mann erlebe hier einen erheblichen Wandel. Während Kritik am Mann "Standard" scheint, ist bei auch konstruktiver Kritik bei Frauen mit einem Tornado an Gegenwind zu rechnen. Ich kenne viele attraktive Frauen in der Umgebung, die seit Jahren (da reden wir von 5-10 Jahren) keine feste Beziehung haben, während sie sich aber vor Angeboten kaum retten können. Wieso das so ist, ist recht schnell klar, wenn man sich mit einen von denen unterhält. Zu einer von ihnen hatte ich bis vor kurzem auch noch Kontakt als Freund. Da dieses Thema nahezu bei jedem Treffen "DAS" Thema war, und ich es auch schon bald nicht mehr hören konnte, versuchte ich, mich immer mal wieder als Freund/Kumpel darauf einzulassen und aus Sicht eines Mannes einen Rat zu geben. War natürlich nicht gewünscht. Die Fremdwahrnehmung und Selbstwahrnehmung war hier meilenweit entfernt. Während sie an so ziemlich keinem Mann auch nur ein gutes Haar ließ, nahm sie sich selbst als perfekt wahr. Leider rutschen bei mir Menschen ziemlich ins Abseits, die sich als perfekten Standard betrachten und meinen, dass sich alle anderen als Maßstab an ihnen orientieren müssten.

Um es kurz zu machen, las sie mir eine - ungelogen - 4-Seitige Liste vor an vorrangig optischen, aber auch charakterlichen Eigenschaften ihres Traummannes. Ich hörte mir das an. Aus diesen mehr als unrealistischen Vorstellungen konnte man schnell erkennen, wo das Problem lag. Pure Oberflächlichkeit, kaum zu überbieten. Hierauf war der Abend bzw. die Laune schnell im Keller, als sowohl ich als auch ein weiterer (männlicher) Freund ihre Vorstellungen und Ansprüche mal abglichen mit dem, was realistisch zu erwarten war.

Umgekehrt erlebe ich bei Männern häufiger, dass man fast schon froh sein muss, überhaupt jemanden kennenlernen zu können, also eine Frau, die sich auf Mann gewillt ist, einzulassen.

Das mag jetzt eine sehr subjektive Wahrnehmung sein und auch die Frage aufwerfen, was das mit dem Ursprungsthema zu tun hat. Es hat in sofern damit zu tun, dass es immer mehr Menschen schwer fällt, sich auf andere Menschen einzulassen, die nicht "zu genügen" scheinen und die scheinbar unter der eigenen Messlatte zu stehen scheinen, was natürlich Unsinn ist, aber bei vielen im Kopf vorherrscht.

Eine gewisse Arroganz, die eben vorhanden ist, könnte man alternativ auch abgekürzt sagen. Viele suchen sich dann eher Schmeichler, die einem nach dem Mund reden, was in meinen Augen keine echten Freunde sind, jedenfalls nicht permanent und in jeder Lebenslage. Ein echter Freund sagt auch mal die Meinung und sagt auch mal klar, was Sache ist. Setzt aber voraus, dass man sich nicht nur mit sich selber beschäftigt, sondern auch seinem Gegenüber. Und auch hier hakt es wieder. Die meisten wissen vom Gegenüber nämlich garnichts. Und auch die sogenannten "besten Freunde" sind oft irritiert, wenn sie plötzlich mit Änderungen der besten Freunde konfrontiert werden, von denen sie bis dato nie etwas gehört haben - wo man sich doch "alles" mitteilt, oder man zumindest im Glaube ist, das zu tun.
 

Calinetic

Mitglied
Ich erinnere mich noch, dass riesige Silvester Partys stattfanden und man gezwungen war, jeden Kram mit zu machen.
Genau das meinte ich- mit wird quasi "gezwungen", an den Gruppenaktivitäten teilzunehmen- oder man ist raus.
Ich lasse mir aber weder meinen Tagesablauf, noch meine Freizeitaktivitäten vorschreiben und von daher habe ich mich sehr schnell von einer Frauenclique distanziert. Die Gespräche sind auch sehr oberflächlich, was in der Natur der Sache liegt, wenn man mit acht Leuten am Tisch sitzt.

...mich immer mal wieder als Freund/Kumpel darauf einzulassen und aus Sicht eines Mannes einen Rat zu geben. War natürlich nicht gewünscht. Die Fremdwahrnehmung und Selbstwahrnehmung war hier meilenweit entfernt.
Der Klassiker... so war es auch bei meinem Kontakt. Wer sich mit Mitte 40 zehn Jahre jüngere Männer sucht oder einen Mann, der stadtbekannt für seine ONS sind- ja was soll ich denn anderes dazu sagen als "der ist es nicht!", nachdem die Männer sie geghosted haben?

Sie ist verzweifelt auf der Suche nach einer Beziehung, telefoniert abends stundenlang mit diversen Männern und ist nach den Dates immer total enttäuscht, dass die Männer doch nichts sind.

Hobbies? Fehlanzeige. Außer spazieren gehen passiert da einfach nichts und das ist selbst mir als ehemalige gute Bekannte zu wenig gewesen.

So waren wir einmal zum Essen verabredet, ich hatte die ganze Woche über viel Arbeit gehabt und war einfach froh, mal vor die Tür zu kommen. Eine Stunde später schrieb sie mir, sie wolle nun doch zu Hause bleiben und für uns kochen. Ich mag so kurzfristige Planänderungen überhaupt nicht, ich hatte mich schon total auf das Essen im Restaurant gefreut und darauf, mal unter Leute zu kommen.

Viele suchen sich dann eher Schmeichler, die einem nach dem Mund reden, was in meinen Augen keine echten Freunde sind, jedenfalls nicht permanent und in jeder Lebenslage. Ein echter Freund sagt auch mal die Meinung und sagt auch mal klar, was Sache ist.
Meine jetzigen Freunde schätzen genau das an mir - meine Direktheit und Ehrlichkeit. Ich werde oft um Rat gefragt und im Anschluss wird sich bedankt und gesagt, dass ich den Nagel auf den Kopf getroffen hätte.
Das sind "meine Leute", Menschen, mit denen ich gut "kann". Die machen mir ne Ansage, wenn ich mich beispielsweise zu sehr aufrege oder in Sachen reinsteiger und ich ihnen, wenn sie sich irgendwo verrennen. Da wird auf die Meinung des anderen auch entsprechend Wert gelegt!

Mit Menschen wie der Bekannten oben, die bei Kritik beleidigt reagiert, sich in die Opferrollen stellt, die überhaupt nicht weiß, wieso sie aus dem Betriebsrat geflogen ist und darüber auch nicht reden möchte- mit denen kann ich einfach nicht. Ich bin ein lösungsorientierter Mensch und möchte nicht auf den Problemen "sitzen bleiben" bzw. immer über dieselben Schwierigkeiten sprechen, weil es an der Selbstreflexion gewaltig mangelt und man sich ergo immer wieder im Kreis dreht.
 

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