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Freiwillige Überstunden leisten, wie viel ist viel?

Felimaus

Mitglied
Guten Morgen zusammen,

mein Mann hat vor ein paar Monaten das Unternehmen gewechselt und ist noch in der Probezeit. Er hat sich zügig in sein neues Aufgabengebiet eingearbeitet und es bringt ihm eigentlich viel Spaß.

Trotzdem läßt uns eine Äußerung vom Geschäftsführer gedanklich nicht mehr los und wir können das nicht richtig einschätzen.

Kurz zum Hintergrund:
Der Geschäftsführer ist ein absoluter Workaholik, mehr als 12 Std. sind völlig normal. Der Vorgesetzter arbeitet täglich ebenso viel, dazu geht er noch am Wochenende ins Büro. Beide haben keine Familie (Beziehung o.ä) und keinen Grund nach Hause zu gehen. Das haben sie beide so geäußert, Leben also für die Firma.

Der Vertrag sieht 40 Std. vor und wir sehen es als selbstverständlich an, dass man nicht um 18:03 Uhr den Schreiber fallen läßt und nach Hause eilt. Vor ein paar Wochen sagte der GF zu meinem Mann, dass er täglich Überstunden und Mehreinsatz verlangt. Seitdem arbeitet er täglich 1Std. mehr und verläßt niemals vor 19 Uhr das Büro. Trotzdem bleibt ein schaler Geschmack zurück, denn beide Personen sitzen noch Stunden länger im Büro und er ist immer der Erste, der die Abteilung verläßt, egal wie viele "kostenlose" Überstunden er machen würde...

Mittlerweile drehen sich seine Gedanken viel zu oft darum, ob er dem Betrieb "genügt" und sein Arbeitspensum auch ausreichend ist.

Könnt Ihr diese Gedankenspirale verstehen und wie könnte man es schaffen, eine gesunde Basis zu schaffen? Ich merke, dass das Thema meinen Mann sehr belastet und würde ihm liebend gerne mit Rat & Tat zur Seite stehen - nur wie? Wir reden sehr viel darüber, finden bislang aber keine Lösung aus der Zwickmühle....

Liebe Grüße,
Felimaus
 
J

john-2

Gast
Hallo,
der GF weiß, wie man Druck macht und ihr solltet gemeinsam überlegen, ob er das 5-10 Jahre durchhalten kann bzw. möchte. Kann er im dem Betrieb Karriere machen?

Bei den höheren Gehaltsklassen sind Überstunden normal. Sie sind im "fürstlichen" Gehalt enthalten.

Freundliche Grüße

John
 

Kust'r

Mitglied
Ich schliesse mich John an.

Der GF kann nicht von deinem Mann verlangen, überstunden zu machen, ausser wenn er diese dann auch wieder kompensieren kann.

Wenn es also möglich ist, beispielsweise bei 40 überstunden eine Woche frei zu kriegen, dann denke ich ist da nichts schlechtes dran. Wenn diese jedoch "unvergütet" verfallen, solltet ihr euch überlegen, ob das wirklich das Richtige ist.

Dass dein Mann ein komisches Gefühl dabei hat immer als Erster zu gehen verstehe ich. Ich denke jedoch, dass er sich damit abfinden muss. Er könnte z.B. einfach früher anfangen zu arbeiten (falls das möglich ist) und so würde es ihm "psychologisch" besser gehen, da er ja schon arbeitete bevor die anderen da waren.

Gruss

Kust'r
 

Felimaus

Mitglied
Vielen Dank für die schnellen Antworten!

Kann er im dem Betrieb Karriere machen?

Bei den höheren Gehaltsklassen sind Überstunden normal. Sie sind im "fürstlichen" Gehalt enthalten.

John
Er wird durch Fort./Weiterbildungen versuchen, sich eine bessere Position für die Zukunft zu schaffen, aber in dem Sinne eine Karriere zu starten sehe ich nicht umbedingt. Er ist in dem Beruf Quereinsteiger und für Top-Positionen sind die Grundlagen nicht gegeben. Wir sind mit der jetzigen Position zufrieden, obwohl wir weit vom fürstlichen Gehalt entfernt sind, dennoch reicht es vollkommen aus.
 

Felimaus

Mitglied
Wenn diese jedoch "unvergütet" verfallen, solltet ihr euch überlegen, ob das wirklich das Richtige ist.

Dass dein Mann ein komisches Gefühl dabei hat immer als Erster zu gehen verstehe ich. Ich denke jedoch, dass er sich damit abfinden muss. Er könnte z.B. einfach früher anfangen zu arbeiten (falls das möglich ist) und so würde es ihm "psychologisch" besser gehen, da er ja schon arbeitete bevor die anderen da waren.

Kust'r
Die Überstunden werden nicht vergütet und es gibt auch leider keine Zeiterfassung in der Firma, dann könnte man jedenfalls die Plusstunden irgendwie belegen.

Mein Mann ist mind. 20min. vor Arbeitsbeginn im Büro und der GF sowie Vorgesetzter sind dann schon länger dort. Es gibt kein Zeitmodell, normal ist Arbeitsbeginn 8 Uhr. Da beginnen auch alle anderen Abteilungen, nur die "oberste Etage" ist schon da und als erster Angestellter kommt mein Mann, meist vor den anderen...

Seine Kollegen aus den anderen Abteilungen machen auch relativ pünktlich Feierabend und haben diese Auflage wohl nicht. Sie arbeiten auch nicht direkt in die Hände des GF/Vorgesetzten...
 

Peachly

Sehr aktives Mitglied
Wenn ich freiweillig Überstunden mache, dann aus Loyalität gegenüber meinem AG. Ich finde es ein Unding einfach davon auszugehen, dass es völlig selbstverständlich ist deutlich mehr als die vereinbarte Stundenzahl zu leisten.
 

111kleinbuchstabe

Aktives Mitglied
Vor ein paar Wochen sagte der GF zu meinem Mann, dass er täglich Überstunden und Mehreinsatz verlangt.
Wenns schee macht... und der Stress lebensverlängernd wirkt.

Ich meine, kann auch sein, dass das ein Hinweis auf die Möglichkeit einer höhere Position ist, eine Bewährung, ob er sich für die Firma nach Art und Einstellung der Führung einsetzt.

Andererseits kann er sich auch durch die Willfährigkeit genau diese Möglichkeit verbauen, weil er damit diese "Anweisung" brav entgegennimmt und "nur" ein treuer Angestellter auf seinem Platze ist.
 

Felimaus

Mitglied
Wenn ich freiweillig Überstunden mache, dann aus Loyalität gegenüber meinem AG. Ich finde es ein Unding einfach davon auszugehen, dass es völlig selbstverständlich ist deutlich mehr als die vereinbarte Stundenzahl zu leisten.

Wir empfinden das ebenso, jedoch ist man(n) da irgendwie machtlos gegen. Gibt es doch sicherlich eine Vielzahl an Arbeitnehmern, die sofort Schlange stehen und nach rutschen würden... Leider zieht man sich in der heutigen Zeit den Schuh an, sofort ersetzbar zu sein. Deshalb will mein Mann schnellstmöglich spezielle Fortbildungen besuchen, um noch qualifizierter für das Unternehmen arbeiten zu können.

Trotzdem ist der Druck gewaltig. Innerbetrieblich hat er auch einen sehr guten Überblick wie mit Fremdfirmen umgegangen wird, bringen sie ihre Leistungen nicht schnellstmöglich und zu 100%, werden sie umgehend aussortiert. Das fördert natürlich nicht das Selbstbewusstsein der Arbeitnehmer und da sagt natürlich keiner einen negativen Pieps.

Vielen Dank für Eure bisherigen Zeilen! Ich habe vielleicht vor meinem Mann diesen Beitrag zu zeigen, damit er sich etwas unterstützt fühlen kann.

Lg.
 
W

Wapiti

Gast
Diese Überstunden sind ja nicht freiwillig, sie werden verlangt, aber nicht bezahlt.
Das nenne ich Erpressung.

Was ist viel ?
Für den AN ist jede unbezahlte Überstunde eine zuviel, für den AG sind 10000 noch zu wenig.
Und wer dieses Erspressungsspiel nicht mitmacht, ist seinen Job los.
So geht Arbeitsmarkt heute.
 

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