Anzeige(1)

  • Liebe Forenteilnehmer,

    Im Sinne einer respektvollen Forenkultur, werden die Moderatoren künftig noch stärker darauf achten, dass ein freundlicher Umgangston untereinander eingehalten wird. Unpassende Off-Topic Beiträge, Verunglimpfungen oder subtile bzw. direkte Provokationen und Unterstellungen oder abwertende Aussagen gegenüber Nutzern haben hier keinen Platz und werden nicht toleriert.

Fotos vom Verstorbenen

Werniman

Mitglied
Ich kann irgendwie beide Seiten verstehen. Wenn ein totkranker Mensch nicht will, dass ihn die Freunde nicht nochmal persönlich sehen, tut er/sie das in der Regel, damit diese ihn/sie noch im gesunden Zustand in Erinnerung behalten (deswegen lehnt mein an Krebs erkrankter Onkel zur Zeit auch jeden Besuch ab).
Ich glaube, schon deshalb hätte der Tote wohl eher keine Aufbahrung am offenen Sarg gewünscht. Andererseits kann ich die Intention der Mutter verstehen, wenn sie möchte, dass ihr Sohn bei seinen Freunden möglichst lange in Erinnerung bleibt und sie deshalb alle zur Aufbahrung heranzitiert hat. Dass das wohl gegen das geht, was ihr Sohn gewünscht hätte, interessiert sie sicher nicht. Eine Grenze hat sie m.E. mit dem ungefragt verschickten Foto auf jeden Fall überschritten. Ich denke, sie steht einfach neben sich und ist nicht in der Lage, einen klaren Gedanken zu fassen.
 

Binchy

Sehr aktives Mitglied
Hallo,

es gibt Menschen, die sehr sensibel sind und Bilder, die sie einmal sehen, nur schwer aus dem Kopf bekommen, was sie dann sehr belastet. Daher ist es ungehörig, solchen Menschen oder überhaupt Menschen, die es nicht möchten, ein Bild eines Toten aufzunötigen. Das gehört sich nicht.

Jeder kann und muss entscheiden, ob er einen Toten sehen will, die einen möchten es, die anderen nicht. Und das muss respektiert werden, das hat nichts mit "feige" zu tun.

Mag sein, dass die Mutter nicht nachgedacht hat oder verletzt war oder was auch immer. Sieh es ihr nach, es war falsch, aber es ist zu spät.

Aus meiner Erfahrung kann ich sagen, dass man solche Bilder nach einiges Zeit in dem Sinne vergißt, dass man nicht mehr an sie denkt. Ich habe meine beiden Großeltern beide tot im Sarg gesehen und auch meinen Vater, kurz nachdem er gestorben ist. Die Tatsache, einen Toten zu sehen, fand ich nicht so schlimm, zumal sie aussahen wie schlafend. Aber es war meine Entscheidung und nach einiger Zeit wandern solche Bilder dann ins Gedächtnis und werden überlagert von anderen Bildern.
 
D

DüsseldorferMädchen

Gast
Ich verstehe die Trauer der Mutter sehr wohl. Es tut mir unendlich leid. Ich habe nicht nur Mitleid für mich selbst. Und ich würde es nicht als feige bezeichnen.
Was ist daran feige, wenn ich nein zu etwas sage, das ich nicht möchte.
Klar ist es eine Ausmahmesituation. Das ist mir durchaus bewusst.
Aber sowas... Das Bild ist wirklich nicht 'schön'. Ich weiss nicht, wie ich es anders nennen soll. Es ist kein Bild, von jemanden der im Sarg liegt. Es ist einfach nur 'gestellt'. Ich weiss nicht, wie weit ich ins Detail gehen kann hier.

Danke für die Antworten.
 

Daoga

Urgestein
So wie es geschildert ist, wie die Mutter von den Freunden quasi verlangt hat sich ihn noch mal anzuschauen, und dann ein "gestelltes" Foto verbreitet hat an alle die dieser Forderung nicht nachkamen, habe ich irgendwie den Verdacht, daß sie Schuldbewußtsein zu wecken versucht. So nach dem Motto, jetzt schaut ihn euch noch mal an, das ist eure Schuld daß er so früh sterben mußte, oder daß keiner bei ihm war in seinen letzten Stunden. (Was bei einer langen vorherigen Erkrankung natürlich Unfug ist, sofern es sich nicht um eine vermeidbare Sucht- oder STD-Erkrankung handelte. Aber es gibt verwaiste Elternteile, die durch den Verlust nicht mehr rational denken können und eine Schuld dafür bei allem und jedem suchen.)
 

juka

Aktives Mitglied
Was ist daran feige, wenn ich nein zu etwas sage, das ich nicht möchte.
Also ich empfinde das Verhalten der Mutter, ein Foto von sich mit ihrem verstorbenen Sohn zu broadcasten, als pietätlos und übergriffig. Gleichzeitig finde ich ist es eine Sache des Respekts gegenüber einem verstorbenen Freund, an seiner Beerdigung teilzunehmen und ihm die letzte Ehre zu erweisen. Wer bitte "möchte" schon auf eine Beerdigung gehen ?! Ich verstehe, dass manche Menschen dafür psychisch zu labil sind, aber gleich der Großteil des Freundeskreises? Wirkt auf mich eher wie Verhalten á la Generation Snowflake.
 

Binchy

Sehr aktives Mitglied
Sie hat geschrieben: zum Bestatter kommen, vielleicht war er dort aufgebahrt. Zur Beerdigung selbst sollte man, wenn möglich, schon gehen, das sehe ich auch so
 
Zuletzt bearbeitet:

Daoga

Urgestein
Zu einem Bestatter wollen erst recht wenige gehen. Gruseliger Ort und so, und eine echte Leiche will nun mal wirklich nicht jeder sehen. Bei der Beerdigung wird der Sarg ja nicht noch mal aufgemacht, bevor er unter die Erde kommt. Oder man könnte auch sagen, wer sich gern echte Leichen anschaut, ist wohl ein wenig morbid veranlagt. Sowas kann man einfach nicht verlangen, auch nicht von den Freunden des Verstorbenen.
 

Daoga

Urgestein
Übrigens, hat die Mutter vielleicht irgendeinen ausländischen Hintergrund? In manchen Ländern ist es nämlich Brauch, sich noch mal persönlich am offenen Sarg zu verabschieden. (Oder sich zu vergewissern, wer da tatsächlich im Sarg liegt, wenn es jemand war den man nicht mochte.)
 
D

DüsseldorferMädchen

Gast
Also ich empfinde das Verhalten der Mutter, ein Foto von sich mit ihrem verstorbenen Sohn zu broadcasten, als pietätlos und übergriffig. Gleichzeitig finde ich ist es eine Sache des Respekts gegenüber einem verstorbenen Freund, an seiner Beerdigung teilzunehmen und ihm die letzte Ehre zu erweisen. Wer bitte "möchte" schon auf eine Beerdigung gehen ?! Ich verstehe, dass manche Menschen dafür psychisch zu labil sind, aber gleich der Großteil des Freundeskreises? Wirkt auf mich eher wie Verhalten á la Generation Snowflake.
Nicht falsch verstehen. Es gab keine Beerdigung. Keine Trauerfeier. Nur den 'Termin' beim Bestatter.
 
D

DüsseldorferMädchen

Gast
Übrigens, hat die Mutter vielleicht irgendeinen ausländischen Hintergrund? In manchen Ländern ist es nämlich Brauch, sich noch mal persönlich am offenen Sarg zu verabschieden. (Oder sich zu vergewissern, wer da tatsächlich im Sarg liegt, wenn es jemand war den man nicht mochte.)
Nein. Kein ausländischer /kultureller oder religiöser Hintergrund.
 

Anzeige (6)

Autor Ähnliche Themen Forum Antworten Datum
A Gefällt ihr euch eigentlich selber auf Fotos? Ich 37
G In die Wohnung vom verstorbenem Bruder ziehen? Ich 26
W Eine Pause vom Leben Ich 3

Ähnliche Themen

Anzeige (6)

Anzeige(8)

Regeln Hilfe Benutzer

Du bist keinem Raum beigetreten.

    Anzeige (2)

    Oben