Ex-Partner will intime Bilder nicht löschen - Anwalt einschalten?

@TE:
Hast du den Ex inzwischen wegen Erpressung angezeigt?

Heute wühlt kein Agent mehr in Mülltonnen, der schaut ins Netz bei Facebook....und Co!
Jeder jammert nach Datenschutz, aber da hauen die alles rein vom Foto bis zum Tagebuch, beschreiben ihre intimsten Details.
Und wundern sich dann, wer ausplaudert, was er weiß, wird auch ausplaudern, was er nicht weiß.
Was Dein Feind nicht wissen soll, das sage auch Deinem Freund nicht!
Wie könnt ihr annehmen, ein anderer würde euer Geheimnis hüten, wenn ihr es doch selber nicht hüten konntet?

- die Frage ob er löschen muss ist leicht per google beantwortet:
ja, muss er.

- die Frage ob er Kopien behält die er nicht löscht. Ja, bestimmt.
- die Frage ob er sie ins Netz stellen wird. Ungewiss.
beides kommt wahrscheinlich drauf an wie die Strafe aussähe wenn er nach Aufforderung zum löschen es nicht tut und sie auftauchen.
- die Frage wenn Deine Intimbilder auftauchen, die dann auf ihn zurückverfolgt werden können, eine Straftat wäre. Sicher.

Alles oben im Link. Ca. 25000€++ Schmerzensgeld. Bisserl mit Anwalt und dem Betrag drohen, dann zieht er wahrscheinlich Schwanz ein. Falls Du noch die Drohung beweisen kannst kommt noch Nötigung dazu. Kann schon mit Freiheitsstrafe enden. Liess am besten einfach den Link.
Und Anwalt, der für guten Tag sagen 3000 € will, da würde ich mir lieber anderen suchen.

Frustrierter Walfisch meinte:

- die Frage ob er löschen muss ist leicht per google beantwortet:

Nacktfotos nach Trennung auf Verlangen zu löschen

www.anwalt.de

ja, muss er.

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Nein, muss er nicht.

Es gibt zwar ein BGH-Urteil, welches nun alle Medien zitieren, aber das ist kein Gesetz.
Richter sind bei ihrer Entscheidungsfindung unabhängig und nur dem Gesetz untworfen, Art. 97 Abs. 1 Grundgesetz (GG).
Folglich ist kein Gericht in seiner Entscheidung an das Urteil eines anderen Gerichtes gebunden, selbst dann nicht, wenn es sich um ein Gericht höherer Instanz handelt.
Nur Entscheidungen des Bundesverfassungsgerichtes sind bindend.

Dieses BHG-Urteil finde ich in mehreren Punkten heikel und schräg.

Zum Beispiel wird behauptet, dass der Besitzer eines Fotos automatisch Macht über die abgebildete Person erhält. Geht es um einen Voodoo-Zauber? Oder deutet sich hier wieder die typische Unterstellung an, die Männern in Zusammenhang mit Sinnlichkeit und Erotik grundsätzlich gemacht wird?

Oder dass der Richter genau festlegt, was auf dem Foto zu sehen sein darf. Thema Unterwäsche. Also wäre dieser Schlüpper nach dem Urteil nicht zulässig. Ein Tanga-Bikini aber schon.

Interessant. Für mich klingt es logisch das intime Bilder, die gemacht wurden als intimer Besitz während einer Partnerschaft im gegenseitigen Einvernehmen, automatisch ihren Status ändern wenn der Status der Partnerschaft nicht mehr gewährleistet ist sowie das Einvernehmen zurückgezogen ist. Ich kann mir auch vorstellen das Gerichte sich an Präzedenzfällen orientieren.

Nun ja, ich persönlich kann nachvollziehen das eine gewisse Macht dadurch entsteht dem anderen seine Scham auszunutzen (Ex-lover trifft sie/ihn mit neuem/neuer und sagt: hey, ich vermisse Dich wahnsinnig, aber ich habe ja zum Trost noch Deine Nacktbilder. Meine Freunde finden die auch rattenscharf.) Kommt halt nicht so gut. Und das man so was macht um sich zu rächen wäre nachvollziehbar. Genauso wie das ins Internet stellen und damit blosstellen..

"Der BGH entschied jedoch, dass auch ohne eine beabsichtigte Veröffentlichung der Schutz der Intimsphäre überwiege. Dieser Schutz folgt aus dem allgemeinen Persönlichkeitsrecht und dem daraus abgeleiteten Recht am eigenen Bild "

Ich denke das ist entscheidend. Solange Du nicht bewusst Aktfotos gemacht hast die für die Öffentlichkeit gedacht waren gilt das Recht am eigenen Bild. Ich kann mir kaum vorstellen das ein Gericht das anders sieht.

Flocke meinte:

Z.B. wenn man eine Arbeitsstelle sucht und der evtl. neue Arbeitgeber die Bilder entdeckt.
Viele Arbeitgeber surfen, um etwas über potentielle Bewerber heraus zu finden.

Da gibt es noch zig tausend Gründe die Bilder entfernen zu lassen

Ich finde, der Wunsch/Wille, die Bilder zurück zu verlangen oder sie löschen zu lassen, sollte gar nicht hinterfragt werden, sonst bewegt man sich nur im Kreis

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dein nickname ist genial, so heisst mein katerchen

aber zurück zum thema : wie soll der arbeitgeber bilder entdecken, die der EX freund bislang nur bei sich auf dem handy hat?

die situation ändert sich natürlich drastisch, wenn der EX die bilder veröffentlich - dann macht er sich strafbar und muss diese löschen und dürfte zusätzlich bestraft werden - aber über diese situation reden wir hier halt gar nicht.

hier liegt der sachverhalt so : der EX hat die bilder, und will sie nicht löschen. aufgrund der ausgetauschten, nur angedeuteten nachrichten, scheint die trennung nicht im einvernehmen, sondern mit zerschlagenem porzellan abgelaufen zu sein. nun weigert er sich, mit dem argument "wenn du mir ans bein pissen willst, hab ich ein druckmittel" - ob das argument so schlau ist sei mal dahingestellt, je nach trennung kann ich es aber verstehen (z.b. wenn partnerin oder partner drohungen ausstösst - davon schreibt die TE zwar nichts, aber das heisst nicht, dass sowas nicht vorgefallen sein KANN).

jeder von uns hat garantiert schonmal selbst oder im bekanntenkreis eine richtig üble trennung erlebt, mit bösen unterstellungen entweder von einer oder anderer seite.

schade, dass die welt so weit gekommen ist, dass man nem expartner eine reindrücken will, oder ein expartner angst haben muss, eine reingewürgt zu kriegen, und deshalb irgendwelche "kompromitierenden" dinge behalten will.


sicher ist : solange es keine veröffentlichung gibt, kann auch bezüglich arbeitgeber oder irgendwem sonst, gar nichts passieren. es geht also rein um den privaten wunsch. ich persönlich kann den einerseits verstehen, aber wie gesagt auch jeden, der fotos behalten will. entweder als schöne erinnerung oder eben aus anderen gründen, wenn der partner bei der trennung irgendwelche moves angedeutet hat, denen man was entgegen setzen will. ist ein bischen wie im kalten krieg. solange beide druckmittel haben, halten beide die füsse still.

die rechtslage ist, wie nun mehrfach klargestellt wurde, auf jedenfall nicht so eindeutig, dass man nur sagen muss " bitte lösche, sonst anwalt " - sondern deutlich komplexer. am ende bleibt der rat, bei der partnersuche die augen weiter aufzumachen , und sich selbst , innderhalb der beziehung eben sauber zu verhalten (keine unterstellung an dich, @ TE). ich persönlich kenne keinen einzigen fall, wo bei sauberem verhalten aller beteiligten und bei vernünftiger partnersuche, am ende irgendwelche probleme entstanden wären. diese resultieren fast immer aus fehlern VOR der beziehung oder WÄHREND der beziehung (fremdgehen, falsche leute aussuchen usw)

MeinBenutzername meinte:

Darf man hier nicht allgemein schreiben und eventuell andere vor dem selben Fehler bewahren?

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Entschuldige, bin nicht immer gut drauf, da geht es manchmal mit mir durch.
Natürlich darfst du das!
Habe die Erfahrung gemacht, bekomme von andren Usern auch immer eins auf den Sack oder der Beitrag erscheint erst nicht, wenn ich sowas schreibe.

AnonymeUserin99 meinte:

In einer Nachricht hat er sogar geschrieben, dass er diese als Druckmittel behält, für den Fall dass ich mich ihm gegenüber mal negativ verhalte.

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Das ist schon sehr krass.
Ganz ganz tiefes Verhalten von ihm.
Du kannst Dich am Besten wehren, indem Dir diese Bilder gleichgültig werden.

Ist nur ER in Besitz dieser Bilder oder auch Du?
Denn wenn nur er in Besitz der Bilder ist, wäre bei Veröffentlichung der Bilder automatisch bewiesen, dass er schuldhaft gehandelt hat.
Andernfalls könnte er Dir bei Veröffentlichung unterstellen, dass Du nur Schadenersatz von ihm einfordern willst (und Du sie veröffentlicht hast).

Wenn also nur er in Besitz der Bilder ist, lohnt es sich durchaus, von ihm einen Titel/Zugeständnis einzuholen, das die Strafe bei Veröffentlichung (bzw. Weitergabe an Dritte) regelt.

Allgemeines zu intimen Bildern:
Viele sagen ja, soll man nie machen, weil man erpressbar sein kann.
Konsequenterweise dürfte man dann seinem Partner/seiner Partnerin kaum mehr Einblick in sein Leben geben. Steuerunterlagen, private Briefe, Vermögen, etc... man ist mit vielem erpressbar.
Aber was ist eigentlich eine Beziehung wert, wenn man dem Partner/der Partnerin alles unterstellt?

In diesem Sinne, könntest ihm auch ganz deutlich sagen, auf welcher menschlichen Tiefe er sich bei Veröffentlichung befindet und Du in diesem Falle mit allen Mitteln zurückschlagen wirst.
Du wirst es seiner Familie und seinem Chef mitteilen. Kein Chef will einen undiskreten Angestellten. Keine Familie, Freunde finden das lustig.
Man kann solchen Leuten schon sagen: das Leben ist lang. Genug Zeit, sich nochmal zu begegnen.
Ihm muss klar werden, dass sein langfristiger Schaden, die kurze Genugtuung nicht kompensiert.

Ich bin älter deswegen verstehe ich gar nicht warum man dem Partner intime Bilder von sich gibt. Er hat es doch "live". Aber ich denke das ist jetzt die moderne Smartphonekultur mit allem auf Handy bannen, da kann ich wohl nicht mehr mitreden.

Ehm... man sollte auch bei eigenem Vermögen aufpassen. Bringst Du Werte mit ein solltest Du die immer dokumentieren und schützen. Das ist nicht Mißtrauen sondern natürliche Vorsicht.

Sehr schwer. Wir leben im Zeitalter von Deepfake und so, aber ob das als Ausrede akzeptiert wird im Ernstfall....

Es geistern so viele peinliche und erhverletzende Videos und Bilder durchs Netz, da kann man auf die Masse hoffen, dass man darin untergeht.

Schlimm ist, wenn Dein Ex es gezielt an jemandem versendet. Leider gibt es ja sogar extra Foren für "Ex-Revenge" und so, auf Blackhat Servern gehostet, im Ausland und unerreichbar für Löschanfragen.... Wenn jemand sich ein wenig auskennt, lädt er die Bilder via Tor hoch und hat diese verschlüsselt in einem Clouddienst hinterlegt, dessen Zugangsdaten nirgendwo stehen. Kennt sich Dein Ex aus? Dann wird der Beweis extrem schwer.

Einziger Trost ist, dass Du wahrlich nicht die Einzige bist. Daher besteht eine gute Chance, dass Du in der schieren Masse an erotischen Inhalten schlicht weg untergehst und auch das nur im Ernstfall, wenn er es wirklich macht,