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mikenull

Urgestein
Friedrich Merz hat die Steuererklärung auf dem "Bierdeckel" erfinden wollen. Dieses System wollte aber bei der letzten Wahl niemand. Und das hat Angela auch erkannt und hat sich Merz gleich mitentsorgt.
 

Werner

Sehr aktives Mitglied
die Steuererklärung auf dem "Bierdeckel"
Ein schönes Beispiel dafür, was unsere Form der Demokratie mit guten Ideen macht.

Es gäbe da noch ein paar Kernprobleme, für die gute Ideen da sind, die aber im parlamentarischen Prozess dermaßen zerredet werden, dass letztlich doch alles beim Alten bleibt, z.B.

- Gesundheitssystem
- Schulsystem
- Steuersystem

Wir lassen uns hier (und nicht nur hier) die Entscheidungen von Leuten aus der Hand nehmen, die entweder ideologische oder lobbyistische Hintergründe haben und nicht primär an diejenigen denken, von denen sie gewählt worden sind - weil sie keinen Kontakt mehr zu ihnen haben!

Ein kleines Beispiel, das hier im Forum immer wieder eine große Rolle spielt: Die langen Wartezeiten, bis jemand einen Psychotherapieplatz bekommt - da wurden in undemokratischen Runden Entscheidungen gefällt, die im Ergebnis dazu führen, dass

- Menschen ohne Psychologiestudium so gut wie keine Chance haben, als Therapeut zu arbeiten, auch wenn sie optimal geeignet und ausgebildet sind
- Psychologiestudenten nach Abschluss extrem teure Zusatzausbildungen (ca. 20 Tsd. Euro) machen müssen, um die CHANCE zu haben, sich bei der Krankenkasse zur Zulassung zu bewerben - ohne Garantie
- zur Zeit nur zwei (drei) Therapieverfahren zugelassen sind; beide arbeiten mit Methoden, die vor 40 oder 100 Jahren erfunden worden sind und sehr zeitaufwändig; modernere Methoden, die wesentlich zeiteffektiver sind, bekommen keine Chancen
- Wartezeiten von bis zu einem Jahr entstehen; selbst für traumatisierte Kinder

Ähnliche Geschichten gibt es aus allen Bereichen des Gesundheitssystems ...
 

maximilian

Aktives Mitglied
Ich war ein halbes Jahr Gastmitglied der SPD, um einen Einblick zu bekommen. Das genügte völlig um zu sehen, dass man da alle Hoffnung getrost fahren lassen kann. Obwohl ich natürlich realistisch genug bin, zu sehen, dass solch weitreichende Änderungen kaum von denjenigen erwartet werden können, die vom derzeitigen Zustand (vom Steuerzahler bezahlte Diäten etc.) profitieren.
Das ist bei allen Parteien wohl so.
Was ich bei der damaligen PDS erlebt habe, spottet jeder Beschreibung. Klar die machen viel sinnvolles auf kommunaler Ebene, weitgehend bedingungslose unterstützung von Minderheiten-Organisationen ohne als Partei Einfluss auf die zu nehmen, und solche Sachen, wo andere Parteien die Hände in den Schoß legen, wenn es nicht zu ihrer Parteilinie passt, aber intern, naja. Die Bier- und Weinseligkeit in der Kandidatenposten für Abgeordnetenwahlen vergeben wurden, das Kindertheater was da teilweise abging, hat mir völlig gereicht. Wird aber wohl bei jeder Partei so sein.

EDIT:
Du darfst aber auch nicht vereinfachen. Gerade das Beispiel mit den Therapeuten zeigt es. Die Psychatrie ist der einzige Bereich im Gesundheitswesen der die Betten nicht ab- sondern aufgebaut hat. Das ist *der* Boomsektor. Da fliesst schon richtiges Geld rein.

Ich denke halt, bei einer direkten Demokratie, wenn die Bürger wirklich entscheiden können: mehr Geld für Therapieplätze, werden die Menschen schlauer, weil sie dann gezwungen sind in größeren Zusammenhängen zu denken: Kosten an der Stelle, woher die Einnahmen.
Am Ende denke ich, würde wenn das Volk direkt entscheidet, nach ner Anfangszeit wo die Leute erstmal verplant sind und Mist bauen, es größtenteils laufen wie jetzt. Weil viele Sachen die im Moment so laufen, dann eben doch nicht der böse Wille von Entscheidern sind, sondern aus dem Zwang der Realitäten, der Macht des Faktischen, entsteht.
Aber klar, viele Sachen sind auch reine Willkür der jeweilig Herrschenden.
 
Zuletzt bearbeitet:

maximilian

Aktives Mitglied
(haste keine Lust?)
Ja schon, aber wenn ich jetzt anzufangen, da würde ich mich verheizen. Die wenigsten nehmen die Vorstellungen eines 26jährigen ernst, auch wenn ich die schon seit 8-9Jahren habe. Ausserdem sind wir noch Welten von ner revolutionären Stimmung/Lage entfernt. Die Parteien stehen im unveränderlichen Teil des Grundgesetz, und ne Verfassung ist leider nur in ner revolutionären Lage abänderbar.
Am Ende musste immer schauen, dass du ein fertiges Konzept in der Hand hast, die richtigen Kontakte (fehlen mir z.B. auch noch, ich warte noch bis meine ehemaligen Klassenkameraden ihrem Elite-Auftrag gerecht geworden sind ;)), in dem Augenblick, wo du mal das Glück hast, eine solche revolutionäre Lage zu erleben. Manche erleben sie wohl gar nicht. Aber die Gefahr seh ich nicht, spätestens in der Energiemangelkrise werden die bestehenden Strukturen abgestraft. Man muss in der Situation nur besser sein als die nationalen Demagogen.
 

Werner

Sehr aktives Mitglied
Die wenigsten nehmen die Vorstellungen eines 26jährigen ernst, auch wenn ich die schon seit 8-9Jahren habe. Ausserdem sind wir noch Welten von ner revolutionären Stimmung/Lage entfernt.
Naja, schon wenn wir beide "zusammenlegen" kommen wir auf einen Schnitt von 35 :) ... was du über das gute Konzept und das "Zuvorkommen" gegenüber radikalen Bewegungen schreibst, kann ich voll unterstützen. Ob wir wirklich noch Welten von einer solchen Stimmung entfernt sind, bezweifle ich ein bisschen, obwohl ich es mir wünsche.

Ich glaube, wenn Idee und Konzept gut genug sind, braucht man keine Kontakte zu weit oben, das hat Obama vorgemacht.
 

polgara

Aktives Mitglied
Naja, schon wenn wir beide "zusammenlegen" kommen wir auf einen Schnitt von 35 :) ... was du über das gute Konzept und das "Zuvorkommen" gegenüber radikalen Bewegungen schreibst, kann ich voll unterstützen. Ob wir wirklich noch Welten von einer solchen Stimmung entfernt sind, bezweifle ich ein bisschen, obwohl ich es mir wünsche.

Ich glaube, wenn Idee und Konzept gut genug sind, braucht man keine Kontakte zu weit oben, das hat Obama vorgemacht.

Ich helfe euch Überzeugungsarbeit zu leisten.. und wir leben ja auch noch ein paar Jahre. Lasst die Krisen kommen und uns bis dahin die Konzepte skizziert haben..
 

maximilian

Aktives Mitglied
@Werner: Wenn, wie in Argentinien geschehen, unsere Mittelschicht losgeht und Weihnachtsgeschenke erplündert, dann haben wir mMn ne revolutionäre Stimmung.
Auf anderem Weg gehts glaub ich nicht, als über den puren Existenzdruck, für andere Werte macht hier keiner ne Revolution. Und ohne die Mittelschicht im Rücken haste keine Chance, wie 1848 und 1918 zeigen.

EDIT: Noch zum Thema Psychotherapie. In dem Bereich ist es eben so, dass die Patientenzahlen noch stärker wachsen als die Therapieplätze. Das macht den Mangel, aber es ist nicht so, dass nicht durch Ausweitung der Kapazitäten reagiert wird.
 
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