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Einsamkeit ein gesellschaftliches Problem?

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cafard

Sehr aktives Mitglied
Es ist natürlich auch immer vom Wohnort abhängig welche Angebote es gibt.
Und für Menschen die sehr schüchtern sind oder soziale Ängste haben ist es dann auch schwierig eine Gruppe zu gründen ( das Interesse müsste ja auch noch da sein).
Das ist auch ein Problem, dass oft auf solche Versuche keine Resonanz erfolgt.

Das demotiviert und verunsichert dann noch zusätzlich.
 
G

Gelöscht 128708

Gast
Vielleicht Beides.
Ich bin allein und einsam gleichzeitig. Ich erwarte, oder verlange nicht viel: einen verlässlichen Mann an meiner Seite mit dem ich glücklich wäre, eine gute Freundin.
Stimmt, deine Erwartungen sind nicht sehr hoch. Aber anscheinend unerfüllbar...
Nein, ich habe keinen Rat. Ich weiß keinen.
Denn ich habe den gleichen Wunsch: Einen Menschen, nur einen - so wie früher....
 
G

Gelöscht 128792

Gast
Ja es kommt schon auf die Persönlichkeit an.
Extrem extrovertierte Menschen haben es dann auch wieder leichter Leute kennenzulernen.
 
Ich glaube, viele Faktoren spielen da eine Rolle. Wenn man nicht im Heimatort stark verwurzelte Schulfreunde und Co aufgebaut hat, wirds schwer. Ich für meinen Teil habe woanders studiert, bin wieder zurück in meinen Heimatort gezogen mit knapp 20.000 Einwohnern, durch Schulwechsel und Co hatte ich diese starken Bindungen nie, nach dem Studium verflog das Meiste auch.

Ich habe immer mal mehr oder weniger 10 Jahre lang versucht, wieder feste Kontakte aufzubauen, es ist mir nicht gelungen. Hin und wieder mal flüchtige Lebensgefährten im Sinne vom Kumpels, die kamen und gingen.

Meine Familie ist da, wenns mal drauf ankommt, Freunde im tieferen Sinne habe ich nicht, dafür aber eine Fülle Bekannter, die ich aber auf Distanz halte, weil ich die Erfahrung gemacht habe, dass das eher ein Nehmen dererseits ist als ein Geben, wenns mal drauf ankommt. Viele melden sich auch nur, wenn sie mal wieder in der Krise stecken.

Ich habe in meinen 10 Jahren angefangen zu analysieren, was das Problem ist. Wenn man besonders attraktiv oder besonders hässlich aussieht, so meine Erfahrung, eckt man eher an. Wenn man als Mann allein in zb einen Verein kommt, oder auch nur abends in einen Club, zu einem Event, siehts auch eher mau aus. Am besten sind die Chanen als mittelmäßig bis tendenziell gut aussehende Frau, die irgendwo hin kommt, oder man kommt am besten als Paar irgendwo hin, da findet man eher Anschluss. Egal ob im Verein oder sonst wo. Der Mann wird heute allgemein hin erstmal als suspekt betrachtet, wenn man allein irgendwo antanzt.

Ich habe sehr lange gebraucht, in drei Vereinen, in denen ich aktuell sehr regelmäßig aktiv bin, Anschluss zu finden und da bleibe ich auch eher auf Bekannten-Ebene.

Die Gesellschaft ist heute skeptisch geworden, viele gestresst, überfordert, drehen sich um sich selber und in bestehende Cliquen rein zu kommen, war noch nie einfach, aber es wird immer schwerer, so mein Eindruck.
 
Ja es kommt schon auf die Persönlichkeit an.
Extrem extrovertierte Menschen haben es dann auch wieder leichter Leute kennenzulernen.
Das ist richtig, aber trotz dem ich selbst eher jemand bin, der extrovertiert und auf Menschen zugehen kann, bleiben die gesellschaftlich üblichen Barrieren bestehen, die da lauten: Skepsis.

Mir sagte mal eine Frau, die ich über das Fitness Studio kennengelernt habe, ein Mann um die 40, unverheiratet und Solo, da klingeln bei Frauen die Alarmglocken, dass mit dem was nicht ok ist. Das ist merkwürdig, bei mir umgekehrt klingeln eher die Glocken, wenn ich höre: Frau - 3 Kinder, Alleinerziehend, geschieden. Das scheinen aber gesellschaftlich anerkanntere Attribute zu sein. Das ist natürlich auch mediengemacht und das Rollenbild heute klar verteilt.

Aber auch wenn man extrovertiert ist, tritt man den Leuten sehr schnell auf die Füße, gerade in altbackenden Dorfvereinen wird ein extrovertierter Städter eher als Konkurrent gesehen, wenn er dann noch einigermaßen gekleidet ist und aussieht, wird er eher aussortiert, weil man im Dorf keinen Wettbewerb vertragen kann, meiner Erfahrung nach.
 

Marisol

Aktives Mitglied
Ist Einsamkeit ein gesellschaftliches Problem und sollte mehr Aufmerksamkeit bekommen?
Meiner Ansicht nach ist Einsamkeit ein persönliches Problem, kein gesellschaftliches.
Was kann die Gesellschaft dafür, wenn jemand nicht gelernt hat, sich auf Menschen einzulassen?
Die Gesellschaft ist auch nicht schuld an der Flut unfreiwilliger Singles. Das sind alles private Belange. Mit dem Verweis auf "die Gesellschaft" redet man sich aber ein, nichts tun zu können und zu müssen, um die Situation zu ändern.
Nie zuvor gab es SO viele Möglichkeiten, Kontakte zu knüpfen.
 
Z

Zollstock

Gast
Ich denke, wir haben ein gesellschaftliches Problem mit Einsamkeit. Und ich denke, dass das für Betroffene alles andere als lustig ist.
Hauptursache ist für mich, dass der Familienkreis als natürliche soziale Gruppe keinen Wert mehr hat. Früher war es eben so, dass auch die Introvertierten und Zurückhaltenden automatisch Teil einer Gruppe waren. Sie mussten nicht auf Menschen zugehen, sie mussten sich nicht interessant machen, sie waren einfach Teil einer Gemeinschaft.
Außerdem wurde die Arbeitswelt weitgehend flexibilisiert. Die Jobs sind spezialisierter, Umzüge keine Seltenheit. Meistens immer verbunden mit der Notwendigkeit, neue soziale Strukturen aufzubauen. Und wie wir auch hier im Forum schon festgestellt haben, wird das ab einem bestimmten Alter schwierig bis unmöglich.
Dann das Phänomen der Versingelung. Heute lebt in Deutschland rund jeder fünfte allein, Tendenz steigend. Offenbar fällt es vielen Menschen immer schwerer, dauerhafte Bindungen einzugehen.
 

Arktur

Sehr aktives Mitglied
Meiner Ansicht nach ist Einsamkeit ein persönliches Problem, kein gesellschaftliches.
Was kann die Gesellschaft dafür, wenn jemand nicht gelernt hat, sich auf Menschen einzulassen?
Das sehe ich deutlich anders. Eine Gesellschaft hat durchaus auch einen Anteil daran, ob und wie viele Menschen sich einsam fühlen oder nicht. Ich sehe es so, dass es eine Wechselwirkung zwischen den Individuen einerseits und der ganzen Gesellschaft andererseits gibt.
Ehrlich gesagt finde ich schon, dass unsere Gesellschaft momentan dazu tendiert, die Menschen vereinzeln zu lassen. Das hat meines Erachtens unter anderem auch damit zu tun, dass aufgrund der neuen Online-Techniken viele der bisher üblichen Möglichkeiten für Begegnungen eingeschränkt werden. Statt beruflicher Kontakte gibt es vermehrt Home-Office, statt der Zufallsbegegnungen beim Einkaufen machen die Menschen allein zuhause Online-Shopping, und so weiter.
 
Status
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