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Einsame, Ungeliebte und sozial Unsichere, was tut ihr dagegen?

Darf ich fragen, wieso man schwere Gespräche haben muss?
Muss man nicht. Aber ich habe die Erfahrung gemacht, dass manche Menschen es als "schwer" empfinden ein Reflektionsgespräch zu führen (ob auf Arbeit die Azubis oder Freunde oder Familie, wenn es um unangenehme Dinge geht).
Viele Menschen gehen solchen Gesprächen aus dem Weg, schlucken Dinge lieber runter statt mal ehrlich zu sagen was sie stört oder was sie unangenehm finden. Aus einem falschem Harmoniebedürfnis.
Und wenn man dann die Initiative übernimmt und etwas, dass man bemerkt oder gefühlt hat, anspricht, eiern jene Menschen herum, fühlen sich angegriffen oder schmollen.
Andere wiederum poltern einfach gerade raus, wenn ihr gegenüber blöd ist und geben ungefragt ein Feedback. Auch das kann zu "schweren" Gesprächen führen.

Für mich gehört in einer Freundschaft, dass man mal unangenehme Dinge besprechen kann, dass man ehrlich und offen miteinander umgeht. Und für mich gehören auch mal schwierige/tiefgründigen Gespräche über nicht ganz so leichte Themen dazu (nicht nur Reflexionen, auch Dinge aus der Vergangenheit können schwer wiegen).
Damit meine ich nicht, dass man immer und immer wieder auf ein Thema rumreitet. Aber ein ehrliches Feedback zum Verhalten meines Gegenübers zu geben, kann schon die Leichtigkeit in einer Freundschaft nehmen und sie schwerer werden lassen.

Schwierige Gespräche sind für mich oft auch tiefgründige Gespräche, Gespräche die tief ins Innere blicken lassen, die nicht nur an der Oberfläche kratzen oder Smalltalk sind. Gespräche, die zur Weiterentwicklung anregen. Was oberflächliche Unterhaltungen nicht vermag...
 
Schwierige Gespräche sind für mich oft auch tiefgründige Gespräche, Gespräche die tief ins Innere blicken lassen, die nicht nur an der Oberfläche kratzen oder Smalltalk sind. Gespräche, die zur Weiterentwicklung anregen. Was oberflächliche Unterhaltungen nicht vermag...
Ich verstehe jetzt, was du meinst- aktuelle Sorgen, Meinungen, Gedanken mitteilen können, das ist sehr wertvoll, wenn man da wen kennt, der das mit dir zusammen beleuchten kann. An solchen Menschen fehlt es mir nicht.

Ich dachte an jene, die immer wieder klagend über früher sinnieren, über weit zurückliegende Vorfälle. Bei solchen "Zurückgebliebenen" liebe ich es, sie zum Lachen zu bringen, auf andere Gedanken zu bringen, sie zu begleiten, bis sie wieder richtig raus sind aus dieser Gedankenwelt. Ob das ein Therapeut auch so macht? Der verdient doch am immer wieder drüber reden mehr, oder? So einer ist auch nicht mit einem Freund zu vergleichen, der hat ja keinen persönlichen Bezug zu dir, so einer geht nicht mit dir gemütlich essen, um dich auf andere Gedanken zu bringen.
 
Ich verstehe jetzt, was du meinst- aktuelle Sorgen, Meinungen, Gedanken mitteilen können, das ist sehr wertvoll, wenn man da wen kennt, der das mit dir zusammen beleuchten kann. An solchen Menschen fehlt es mir nicht.
Das freut mich zu hören.
Bei mir ist es aktuell tatsächlich so, dass ich eigentlich nur meinen Mann ( und meinen Therapeuten) habe, mit dem ich tiefgründige Gespräche führen kann. Das hat zum einen damit zu tun, dass ich durch meine Weiterentwicklung endlich Grenzen gesetzt habe und mein Gegenüber damit nicht gut umgehen konnte (schmollen, in die Opferrolle rutschen) und zum anderen, dass ich nach dem Vertrauensverlust nicht mehr ganz so offen mit meinen Mitmenschen umgehe.

Ich gehöre auch zu jenen Menschen, die andere gern ablenken, belustigen... Oft mache ich irgendwelchen Quatsch.... So zeige ich auf, dass es trotz Schmerz, trotz Stress noch Leichtigkeit gibt, dass man das Leben nicht so ernst nehmen sollte.
Und doch weiß ich auch, dass jeder sein eignes Kryptonit-Thema hat - sein Thema was ihn immer wieder beschäftigt, einfängt und nicht loslässt.
Nur wie wir mit diesem Thema umgehen, ist sehr sehr unterschiedlich...


Ob das ein Therapeut auch so macht? Der verdient doch am immer wieder drüber reden mehr, oder?
Ich weiß nicht, wie Therapeuten generell arbeiten.
Aber ich kann dir von meinem erzählen:
Ich bin nun seit letztem Jahr April in Therapie bei ihm. Fokus ist mein Verhalten (also Verhaltenstherapie).
In all der Zeit hatte ich nie das Gefühl, dass er mich zu irgendwelchen Wiederholungen oder so gedrängt hat.
Ich habe entschieden worüber ich reden will, habe ich in seinen Augen "etwas interessantes" erzählt, hat er nachgefragt. Aber ich habe entschieden, ob ich antworte, wie viel ich dazu sage und er hat mich einfach gelassen. Ich konnte Themen auch aussparen.
Wir haben viele Situationen reflektiert, vor allem wie es mir in diesen ging, was ich gefühlt haben und wie ich mich verhalten habe. Was ich glaube, was genau meine Gefühle ausgelöst hat.Und wie ich mich verhalten könnte. Was ich ändern könnte um besser zurecht kommen zu können in Situationen, welche mich aufwühlen.
In all den Monaten haben wir festgestellt, dass ich a) meine eigenen Bedürfnissen immer hinter andere angestellt habe und b) das ich meine Gefühle oft unterdrückt habe (um nicht unbequem für andere zu sein, aus falschem Harmoniebedürfnis ), ich habe also viele Situationen oft rational betrachtet zum Selbstschutz. Meine Gefühle abgegrenzt.
Und mein Therapeut hat mich bei meinen eigenen Erkenntnissen begleitet, mir die richtigen Fragen gestellt, aber ich bin selbst den Weg gegangen. Er hat auch viel "ausgehalten", wenn ich zb in meiner Gedankenschleife gefangen war und mich immer wieder im Kreis gedreht habe (zb bei Selbstvorwürfen) bis bei mir der Groschen gefallen ist. Geduldig, ruhig und mit vielen Taschentüchern.
Ich glaube auch, dass ich extrem viel Glück hatte bei der Therapeutensuche und einen guten erwischt habe...
 
Zuletzt bearbeitet:
Muss man nicht. Aber ich habe die Erfahrung gemacht, dass manche Menschen es als "schwer" empfinden ein Reflektionsgespräch zu führen (ob auf Arbeit die Azubis oder Freunde oder Familie, wenn es um unangenehme Dinge geht).
Viele Menschen gehen solchen Gesprächen aus dem Weg, schlucken Dinge lieber runter statt mal ehrlich zu sagen was sie stört oder was sie unangenehm finden. Aus einem falschem Harmoniebedürfnis.
Und wenn man dann die Initiative übernimmt und etwas, dass man bemerkt oder gefühlt hat, anspricht, eiern jene Menschen herum, fühlen sich angegriffen oder schmollen.
Andere wiederum poltern einfach gerade raus, wenn ihr gegenüber blöd ist und geben ungefragt ein Feedback. Auch das kann zu "schweren" Gesprächen führen.

Für mich gehört in einer Freundschaft, dass man mal unangenehme Dinge besprechen kann, dass man ehrlich und offen miteinander umgeht. Und für mich gehören auch mal schwierige/tiefgründigen Gespräche über nicht ganz so leichte Themen dazu (nicht nur Reflexionen, auch Dinge aus der Vergangenheit können schwer wiegen).
Damit meine ich nicht, dass man immer und immer wieder auf ein Thema rumreitet. Aber ein ehrliches Feedback zum Verhalten meines Gegenübers zu geben, kann schon die Leichtigkeit in einer Freundschaft nehmen und sie schwerer werden lassen.

Schwierige Gespräche sind für mich oft auch tiefgründige Gespräche, Gespräche die tief ins Innere blicken lassen, die nicht nur an der Oberfläche kratzen oder Smalltalk sind. Gespräche, die zur Weiterentwicklung anregen. Was oberflächliche Unterhaltungen nicht vermag...
Es ist ja ein Unterschied, ob man "schwere" Gespräche, die oft ja gar nicht so schwer sind, mit jemandem führt, den man gut kennt oder mit dem man oft zu tun hat oder mit jemandem den man oberflächlich kennt.
Bei ersteren kann und sollte man schon ansprechen, wenn etwas nicht passt, bei letzteren lohnt es sich einfach nicht.
 
wenn ich zb in meiner Gedankenschleife gefangen war und mich immer wieder im Kreis gedreht habe (zb bei Selbstvorwürfen) bis bei mir der Groschen gefallen ist. Geduldig, ruhig und mit vielen Taschentüchern.
Es ist eh total interessant, wie wir ticken. Wenn man immer wieder plärrt bei bestimmten Gedanken und Überlegungen, dann kommt mir vor, als ob man stets in die gleiche Falle tappen würde.

Plärrst du nicht mehr, wenn du darüber nachdenkst, oder sprichst, dann kann man sagen, du bist geheilt, das ist kein wunder Punkt mehr. Du verfällst nicht mehr in Klagen und Heulen, du fällst nicht mehr in diese Gletscherspalte, du springst darüber hinweg. Endlich... 🙂 Du bist darüber hinweg über diesen Trigger.
 
Wenn ich mir suggeriere, keiner ist da, ich bin verlassen, ich muss wohl "Aussätzig" sein, weil ich bin so allein- dann geht man in eine Geschichte, dann folgt man einer Spur in eine Ideenwelt, in der man sich schlecht fühlt, klein und mikrig.
Das ist, wie wenn man eine Einladung annimmt vom Kummer, vom Unglück. Jeder folgt dem nicht. Es gibt welche, die ziehen sich ihre Tanzschuhe an und gehen lieber tanzen, als im Kummer zu leben.

Mir kommt vor, das ist eine Frage der Entschiedenheit. Ich entscheide, NICHT so zu sein, Tristess, du kannst mich mal.
 
Es ist ja ein Unterschied, ob man "schwere" Gespräche, die oft ja gar nicht so schwer sind, mit jemandem führt, den man gut kennt oder mit dem man oft zu tun hat oder mit jemandem den man oberflächlich kennt.
Bei ersteren kann und sollte man schon ansprechen, wenn etwas nicht passt, bei letzteren lohnt es sich einfach nicht.
Genau. Für was nutze ich meine kostbare Zeit.... für was gebe ich mich her.... betrifft es mich? Ist das wirklich relevant? Muss ich drauf einsteigen..? Was passiert, wenn ich mich raushalte..?
 
Mir kommt vor, das ist eine Frage der Entschiedenheit. Ich entscheide, NICHT so zu sein, Tristess, du kannst mich mal.
Ich würde dir eigentlich sonst Recht geben.
Aber leider muss ich feststellen, manches scheint uns nicht so einfach in die Hand gegeben. Da muss man wohl doch um paar Ecken denken und nicht das Offensichtliche als Lösung sehen.
Ich habe es gerade gestern Abend wieder erlebt. Kindergeschrei sehr leise, mein erster Gedanke, da ist etwas schlimmes passiert. Nächster Gedanke, Quatsch da ist nix. Dennoch das Empfinden blieb auf dramatische Situationen ausgerichtet. Ich fühlte mich unwohl, wie als wenn man etwas schreckliches das gerade passiert verdrängt und nur so tut als sei alles OK.
Das gleiche bei einem früheren Freund dem ich beim Einzug half. Komische rasselnde Geräusche aus dem Nebenzimmer, mein erster Gedanke, der Freund liegt auf dem Boden röchelt nach Luft, weil er einen epileptischen Anfall hat. Er ist noch nicht mal Epileptiker. Ich hielt das aus, sagte mir das kann nicht sein, ist doch wieder nur so ein Horror Quatschgedanke. Musste dann aber doch nach schauen... er sägte das Laminat und das machte so komische Geräusche. Dennoch ich war schon in Alarm-Zustand, hatte im Geiste ja schon den Notarzt angerufen 🙈 stand also erst mal unter Stress. Gesagt habe ich nichts. Da kannst du mit Humor kommen wie du willst, dieser Kram nervt.
Und das sind jetzt nur offensichtlich überzogene Reaktionen. Die subtilen erkennt man ja oft gar nicht. Halt das für Intuition. Aber auch die Intuition greift nur auf Erfahrungen zurück.

Ja also eigentlich weiß ich nicht was hilft.
Oder doch, das Gefühl von Sicherheit. Kann man sich aber auch nicht eben mal her zaubern.

Schon allein wegen solcher Dinge, weiß ich das ich ganz anders ticke. Kontakt zu anderen aufzubauen gar nicht so leicht.
Und insgeheim weiß ich , dass ich eine verborgene Wut gegen mögliche Ablehnung in mir trage. Da wird es dann zur selbst erfüllenden Prophezeiung. Denn wer traut sich denn da dran?
Eine gewisse Arroganz und Unnahbarkeit ist eben auch Selbstschutz.
Und was hilft mir das, wenn mir das jemand sagt? Rein gar nichts. Er sieht ja nur die Oberfläche.
Bei jemandem der tiefer schaut, nicht nur so oberflächlich, wird es interessant bzw zutreffender.

Und selbst Therapeuten können da falsch liegen. Da sagt der eine dies und der andere das^^

Mich würde interessieren was dir @Pappenheimer geholfen hat. Was würdest du denn jüngeren Leuten empfehlen?

Ich meine ein paar Dinge hatte ich mit Hilfe von Literatur, Selbsthilfe-Gruppen schon gelöst bekommen. Man muss da halt auch wirklich konkret hinschauen. Manche nennen es die eigenen Schattenseiten ans Licht bringen, eben das nicht so tolle Denken und Wollen.

Einfach nach vorne schauen und so tun als ob nichts wäre, tja bin ich an sich voll dafür. Dafür muss man nur die schrille Alarmanlage abstellen, die lenkt nämlich unheimlich ab. In Gedanken bist immer bei diesem Geräusch.
Am besten wäre wahrscheinlich irgendwo eine einsame Hütte wo nichts passiert. Kein Ärger, keine Ablehnung, keine Verantwortung, kein Druck, kein Verlust.

Sorry wahrscheinlich am Thema vorbei^^
 
Schon allein wegen solcher Dinge, weiß ich das ich ganz anders ticke. Kontakt zu anderen aufzubauen gar nicht so leicht.
Und insgeheim weiß ich , dass ich eine verborgene Wut gegen mögliche Ablehnung in mir trage. Da wird es dann zur selbst erfüllenden Prophezeiung. Denn wer traut sich denn da dran?
Eine gewisse Arroganz und Unnahbarkeit ist eben auch Selbstschutz.
Und was hilft mir das, wenn mir das jemand sagt? Rein gar nichts. Er sieht ja nur die Oberfläche.
Bei jemandem der tiefer schaut, nicht nur so oberflächlich, wird es interessant bzw zutreffender.
Vielleicht ist es ganz gut , wenn man sich klar macht , dass diese Wut ganz unnötig ist.
Man selber mag ja auch nicht jeden und dasselbe Recht haben dann halt auch die anderen.
 
Mich würde interessieren was dir @Pappenheimer geholfen hat. Was würdest du denn jüngeren Leuten empfehlen?
Ich habe gerade wenig Zeit und kann nicht auf die vielen guten Beiträge eingehen, möchte diese Frage aber beantworten. Mir halfen:

- eine Beziehung zu einer Frau, die alles andere als schüchtern oder introvertiert war
- Feedback
- Dinge wagen, rausgehen (z.B. alleine verreisen oder alleine ins Kino gehen, auf Menschen zugehen)
- über die Jahre mehr Wissen und Erfahrung sammeln, mehr zu erzählen haben, was zu bieten haben, mitreden können
- immer wieder meine Probleme analysieren, in Gedanken, schriftlich, in der Therapie, mit einer guten Freundin, versuchen zu verstehen, was passiert und was ich ändern muss
- sehen, dass andere auch ihre Probleme haben, auch nur mit Wasser kochen, auch Fehler machen
- mich und andere und Situationen besser einschätzen können mit der Zeit

Wenn ich sage,dass ich nicht so weit bin, wie ich sein könnte, dann bezieht sich das auch auf diese sozialen Probleme und mein Selbstbild. Ich bin nicht da, wo ich gerne wäre, aber ich komme heute sehr viel besser zurecht als mit 20.
 

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