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Einsame, Ungeliebte und sozial Unsichere, was tut ihr dagegen?

Das Problem ist , dass man fragen kann wen man will und jeder was anderes sagen wird.
Selbst das was mein Mann, meine Familie und meine Freunde an mir mögen, schätzen und lieben, kann und wird jemand anderes total blöd finden.
 
Spannendes Thema 🙂

Also, meine soziale Unbeholfenheit hat es mir immer schon erschwert, Freundschaften aufzubauen und diese auch zu halten. Das war für mich zwar manchmal leidvoll, aber eben auch einfach nicht beeinflussbar - weil ich es gar nicht anders kannte und ich irgendwann auch notgedrungen akzeptieren musste, mit undefinierbarem Widerstand und Unklarheiten umzugehen.
Ich bin immer schon gegen den Strom geschwommen, war im sozialen Kontext immer irgendwie anders und sperrig - mental und vom Verhalten her exzentrisch und nonkonformistisch. Mein unbändiger Wissensdurst jedoch hilft mir schon mein Leben lang, für meine Wahrnehmungen und Beobachtungen für mich akzeptable Erklärungsmodelle zu finden.

An einer Partnerbörse hatte ich mich, auf die Empfehlung einer Bekannten hin, kürzlich auch mal versucht, allerdings nur mit mäßigem Erfolg. Mein Eindruck ist, dass da viele Leute in dieser virtuellen Katalogwelt der leichten Verfügbarkeiten überwiegend den stets gleichen Mustern folgen, jedoch andere und neue Erkenntnisse und/oder DEN Durchbruch erwarten. Mit dieser Mentalität komme ich nicht so gut zurecht und es gibt mir auch nichts.

Tatsächlich habe ich in dieser Klarheit auch erst während und nach der Pandemie für mich selbst herausgefunden, dass mir analoge Kontakte wie Freizeitgruppen, sportive Aktivitäten und themenbezogene persönliche Begegnungen einfach gut tun und mir viel mehr geben als dieses blutleere und irgendwie unbefriedigende Online-Leben. Ich habe gelernt, mich auch mal aus meiner Komfortzone heraus zu bewegen, auch, wenn es wahrhaftig nicht immer einfach ist für mich (und manchmal auch für Andere 😅).
 
Aber was würde es nun nützen, wenn ich jemandem sage, was mir an ihm nicht passt oder warum es nicht passt?
Für mich passen diese Dinge dann halt nicht, für jemand anderen vielleicht schon.
Es passt dann halt nicht zusammen.
Nicht mehr und nicht weniger.
Es gibt Klarheit, lässt sich einordnen und ggf. (falls möglich und gewollt) bearbeiten. Ansonsten bleibt viel Raum für Unsicherheit und Spekulation, evtl auch die Sorge, jemandem versehentlich auf den Fuß getreten zu sein, usw., 1000 Fragen und Ideen, die möglicherweise viel größer sind, als das, was schlussendlich das Problem war.
 
Ich finde btw auch schwierig, alles mögliche in therapeutische Räume zu verlagern, weil wir als Gesellschaft kaum noch im Dialog miteinander sind. Ich finde Therapie wichtig und oft auch hilfreich, aber ich sehe die zunehmende Tendenz, vieles was schwierig ist und Reibungsfläche bietet dahin auszulagern, kritisch.
Hierzu würde ich auch gerne etwas schreiben.
Die meisten Menschen gehen davon aus, dass es ein Recht ist, es einfach zu haben und mögen sich unangenehmen Dingen nicht stellen; solche Situationen, ausgelöst eben durch andere, werden dann als toxisch, narzisstisch etc. hingestellt.
Wenn mir ein Verwandter, Bekannter oder Freund relativ unverblümt mitteilt, was (an mir) gerade stört, denke ich darüber nach. Vielleicht erst einmal unangenehm berührt, aber auch ehrlich mit mir selbst. Ich gehe zunächst immer davon aus, dass man mir nichts Böses will. Ich werde wahrscheinlich auch schon oft was in einer Situation Falsches gesagt haben.
Aber - Menschen, die ich nicht mag, also so gar nicht, darüber denke ich nicht nach.
Menschen, die mir liegen - mit denen gehe ich gern auch in Gespräche, die zunächst aussichtslos scheinen. Denn es gibt sich jemand Mühe, mich zu verstehen, mich zu akzeptieren, obwohl er selbst ganz anders ist.
Einfacher ist es auf jeden Fall, Konflikten oder Dingen, von denen man das annimmt, aus dem Weg zu gehen. Einfacher ist das. Aber ein Stachel sitzt bereits im Fleisch - ob das der seelisch gesündere Weg ist, wage ich zu bezweifeln.
 
Es gibt Klarheit, lässt sich einordnen und ggf. (falls möglich und gewollt) bearbeiten. Ansonsten bleibt viel Raum für Unsicherheit und Spekulation, evtl auch die Sorge, jemandem versehentlich auf den Fuß getreten zu sein, usw., 1000 Fragen und Ideen, die möglicherweise viel größer sind, als das, was schlussendlich das Problem war.
Nur weil einen jetzt an einem was stört, bedeutet das eben noch lange nicht, dass es andere auch stört.
Insofern nützt es nichts.
 
Dazu zählen für viele halt keine "schweren" Gespräche.

Darf ich fragen, wieso man schwere Gespräche haben muss?

Du wirst niiiiiieeeeeeeeeee fertig damit, du drehst dich nur im Kreis, wenn du "aufarbeiten" willst immer. Das ist wie den Wald aufräumen wollen.

Mir kommt das vor, wie bei einem Kind das mit dem Fahrrad gestürzt ist. Man tröstet es, man bemitleidet es natürlich und dann lenkt man ab, man lenkt nicht ständig auf dieses Geschehen. Man richtet seine Sinne wieder nach vorwärts. Oder geht man da in Therapie und spricht immer sehr ernst darüber?

Wieso tut man sich das an? Das ist doch wie ständiges Aufwärmen von Leid, das heute doch weg ist, das heute gar nicht mehr da ist!
 
Ich hoffe jedenfalls, dass jedem, der Traumatisches erfahren und erlebt hat, dass es Wege gibt, wie er diese wieder nach unten schieben kann, diese gut vergraben kann, damit sein Tag nicht beeinträchtigt wird. Ich kann mir nicht vorstellen, dass hier ewig darüber reden hilft. Mir kommt vor, dann endet das nie, man geht nie weg von diesem Platz, man verweilt ewig darin...ist zb längst weg, aber psychisch geistig wird das ignoriert, dass ein neuer Tag da ist. Wieso macht man das?
Ich stelle mir unter Therapie vor, dass man immer wieder bespricht, was betrübt. Tut mir leid, aber vielleicht ist es anders.


Wer richtig schwer hat, sich wieder einzukriegen, weil er Blessuren erlitten hat, nimmt so einer das nicht als unverzeihliches Tun hin, wegen dem er nicht mehr aufstehen mag? Ich mochte nie von solchen Sachen viel reden, weil ich nicht anders behandelt werden wollte, wie jene, mit denen das nicht passiert ist.
 
Das Problem ist , dass man fragen kann wen man will und jeder was anderes sagen wird.
Selbst das was mein Mann, meine Familie und meine Freunde an mir mögen, schätzen und lieben, kann und wird jemand anderes total blöd finden.
Es ist etwas, das bemerkt wird- etwas, das zu dir gehört.
Vera Birkenbiehl, eine inzwischen verstorbene sehr gut gebuchte Rednerin musste sich immer anhören, sie redet zu viel. Was als Schwäche gehandelt wird, das kann zugleich deine Stärke sein.
 

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