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Einsam

Tallulah226

Neues Mitglied
Hallo ihr Lieben,

es ist Silvester und ich sitze allein zu Hause. Durch Zufall bin ich auf diese Forum gestoßen und habe einfach das Gefühl meine Gedanken, Ängste, Sorgen hier niederschreiben zu können und zu wollen. Irgendwie ein befreiendes Gefühl, loslassen, bevor das neue Jahr startet.
Als ich in den Beiträgen von euch hier gestöbert habe, habe ich mich in vielen Beiträgen wieder erkannt. Das beruhigt mich irgendwie ein wenig. Ich habe das Gefühl hier verstanden zu werden. Alles sagen zu können.

Zu mir:
Ich bin 34 Jahre alt und permanent allein. Viel ist, klar, auch selbstverschuldet. Ich bin jetzt niemand, der keine Sozialkontakte hat oder der es gar schwer fällt, neue Kontakte zu knüpfen. Würdet ihr mich im realen Leben kennen lernen würdet ihr mich wahrscheinlich für eine aufgeschlossene Person empfinden. Leider kann ich das nur sehr oberflächlich, aber mir fällt es ungemein schwer jemanden näher an mich heranzulassen. Anderen Personen zu vertrauen. Das ist sicher meiner Vergangenheit geschuldet. Ich habe in meiner Kindheit und frühen Jugend ziemlich viele schlechte, einschneidende Erlebnisse gesammelt. Ich denke, das hat mich irgendwie verdorben.
Die Freunde, die ich habe, sind leider ähnlich oberflächlich in ihrer Freundschaft. Keine Ahnung, ob das an mir liegt oder ob ich mir - bewusst oder unbewusst - ähnliche Menschen gesucht habe.
Dummerweise sehne ich mich nach Nähe und einer oder mehreren Personen, der/denen ich vertrauen kann.
Ich bin seit Jahren allein. Eigentlich schon immer.

Zu meinem Vertrauensproblem kommen Ängste nicht zu genügen, nicht liebenswert genug zu sein oder gar überhaupt so etwas wie Liebe verdient zu haben, hinzu. Ich kann mir nur sehr schwer vorstellen, dass mich so wie ich bin, jemand mögen kann. Rein rational weiß ich, dass das absoluter Quatsch ist, emotional kann ich das aber nur schwer begreifen.

Praktisch sieht das dann so aus, dass, wenn mir ein Mann gefällt, ich ihm kaum in die Augen schauen kann und eher abweisend, ablehnend reagiere. Er wird mich wohl eh nicht wollen. Bescheuert, oder?

Manchmal habe ich das Gefühl, dass der ein oder andere auch Interesse an mir hat. Allerdings kommen mir dann gleichzeitig so Gedanken, wie: "Ach, Quatsch. Das kann nicht sein. Was sollte der auch von dir wollen?" oder "Spätestens, wenn er dich näher kennen lernt, kann er dich nicht mehr mögen.", "Wahrscheinlich macht er sich nur lustig über dich oder lästert mit seinen Freunden über dich". Furchtbar. Ich denke, ich brauche nicht zu sagen, dass ich seit Jahren Dauersingle bin.

Freunde von mir verstehen das überhaupt nicht, aber ich kann ihnen das auch nur schwer erklären. Rational frage ich mich ja auch oft, warum ich das nicht hinbekomme. In der Situation selber ist es wie ein Automatismus, den ich nicht abschalten kann. Keine Ahnung, wie ich da andere Rituale/Automatismen in mir einpflegen kann?

In meinem Freundeskreis sind fast alle mittlerweile verheiratet oder verlobt und haben 1 bis 2 Kinder. Naja, und dann bin da ich. Ich wünsche mir das ja auch, aber irgendwie geht es nicht. Das hat zur Folge, dass ich mich oft wie das 5. Rad am Wagen fühle und mich diesen Situationen entziehe.

Wie das endet sieht man heute. Ich starte das Jahr allein und schreibe meine Ängste und Sorgen in ein Forum.

Das ist so ein deprimierender Teufelskreis. Vor ein paar Jahren konnte ich mir noch sagen: " Du bist noch jung und hast Zeit. Bei anderen Dingen hast du es auch nach und nach geschafft, Wege für dich zu finden. Das wird schon"
Mittlerweile ist es eher so ein Torschlusspanikgefühl - "Das wird nie mehr was und ich sterbe einsam und allein"

Danke fürs Lesen meines etwas verwirrenden Posts!
Startet gut - und hoffentlich nicht so allein, wie ich - ins neue Jahr
 

Hallo Tallulah226,

schau mal hier: Einsam. Dort wirst du bestimmt fündig! :-)

"Praktisch sieht das dann so aus, dass, wenn mir ein Mann gefällt, ich ihm kaum in die Augen schauen kann und eher abweisend, ablehnend reagiere. Er wird mich wohl eh nicht wollen. Bescheuert, oder?"

Nein. Wenn man deine Kindheit bedenkt finde ich das nicht bescheuert.
 
In der Situation selber ist es wie ein Automatismus, den ich nicht abschalten kann. Keine Ahnung, wie ich da andere Rituale/Automatismen in mir einpflegen kann?

Kenne diesen Automatismus alles mögliche erstmal abzulehnen nur zu gut. Was mir manchmal hilft ist, mich bewusst in solchen Entscheidungssituationen einfach für Ja zu entscheiden, entgegen meiner Intuition Nein zu sagen. Das klappt nicht immer, oft ist der Reflex schneller als ich denken kann, es kann aber ab und an für kleine Erfolgserlebnisse sorgen und vielleicht kann man damit sein Verhalten auch langfristig verändern.
 
Mir geht es fast genauso wie dir, bin auch total einsam und alleine. Schreibe den Text halt nochmal neu... erstmal ein Frohes neues Jahr:blume: den Jahreswechsel hab ich mir eigentlich anders vorgestellt, mit 1-2 netten, lustigen Leuten und sinnvollen Gesprächen, später raus gehen und das neue Jahr begrüssen was war statt dessen? Alleine mit meiner Schwester die kurz nach 12 stockbesoffen in mein Bett gefallen ist🙄:nerv: hab zwar alleine noch etwas "gefeiert" und Musik gehört und später einen guten Horrorfilm gesehen (bird box, sehenswert!:daumen🙂 aber es war wirklich langweilig und traurig das niemand sonst da war🙁 weder ein Freund (bin seit etlichen Jahren Single) noch gute Freunde (die ich nicht habe) oder wenigstens Nachbarn mit denen man anstoßen hätte können....:wein: deprimierend irgendwie, hatte wirklich die Hoffnung gehabt das wenigstens ein Bekannter mal vorbei schaut da Getränke und Essen vorhanden waren aber alle die ich kenne hatten natürlich etwas besseres vorgehabt. Letztes Silvester war schon sehr frustrierend da ebenfalls meine Schwester und ihr damaliger Freund bei mir waren aber beide hatten eine Null-Bock-Stimmung so das der Silvesterabend stimmungslos geendet ist🙁 woran es liegt das ich keine Freunde habe? kann meine fehlende sozialkompetenz, meine Persönlichkeit, meine anstrengende Art, meine psychische Störung sein -keine Ahnung, bestimmt alles zusammen. Dieses Jahr wird sicherlich genaus einsam und leer enden wie das letzte, auch wenn ich in den letzten Wochen/Monaten sehr nette, sympathische Leute kennengelernt habe mit denen ich sehr gerne etwas unternehmen würde -anbiedern und um Kontakt betteln werde ich auf gar keinen Fall! Will nicht bedürftig rüberkommen, entweder jemand beschließt von sich aus eine Freundschaft mit mir einzugehen oder lässt es. Ich weiß nicht wie es weitergeht, das wird das neue Jahr zeigen...
 
Zuletzt bearbeitet:
Was mir immer mehr bewusst wird, der regelmäßige Kontakt zu meiner (Zwillings) Schwester schadet mir immer mehr weil sie sehr anstrengend und psychisch absolut labil ist (nein, professionelle Hilfe will sie nicht) ich selbst bin auch psychisch krank und habe sowohl sozialphobie, bin nicht belastbar, chronisch müde und erschöpft usw. Deshalb schadet mir der Umgang mit meiner Schwester weil ihr Verhalten sehr seltsam ist und immer schlimmer wird. Z. B. Ist sie unfassbar extrem auf ihr aussehen fixiert als ob es nichts anderes gibt und krankhaft selbstkritisch, zwanghaft trifft es wohl eher. U. A. Deshalb war sie letztes Jahr in der Psychiatrie hat aber nix gebracht. Gestern war es wieder sichtbar wie wahnhaft sie ist, ständig sollte ich Fotos von ihr machen wo sie dann immer was auszusetzen hatte... Dann das geheule wie hässlich sie doch ist ect. (sie sieht normal aus) Zudem trinkt sie immer öfters Alkohol.... Aber wir wohnen nahe bei einander und zu meiner anderen Schwester hab ich kaum kontakt da sie eine Heile welt familie hat. Ich habe einen Hund der mir alles bedeutet und mein einziger halt im Leben ist aber finanziell kann ich sie mir nicht mehr leisten da sie chronische krank und behindert ist, weil sie dennoch hat sie Lebensfreude die ansteckend ist und mich wieder aufbaut. Aber es kann sein das ich mich bald von ihr trennen muss was mich in eine psychische kriese stürzen wird, keine Ahnung wie das zu überstehen ist.... Es tut so weh keine Hoffnung mehr zu haben... kann bald nicht mehr, meine Kraft reicht nicht mehr aus.... Keine Freude, Freund oder familiären zusammen halt- wozu noch weiterleben?!
 
Erst mal ein gesundes und glückliches neues Jahr 2019.Wünsche euch alles Gesundheit, Glück und vor allen Dingen Zufriedenheit.
Versucht auch das Leben mit ein wenig mehr Gelassenheit zu sehen.

@ Tallulah226
Es klingt jetzt zwar ein wenig nüchtern, aber heutzutage muss niemand mehr alleine sein.
Es gibt so viele Möglichkeiten (auch dank Internet) nette Menschen mit gleichen Hobbies etc. kennen zu lernen.
Nicht entmutigen lassen und einfach mal auch neue Dinge ausprobieren.
 
So, jetzt ist der 31. vorüber und du hast genau ein Jahr Zeit, um es bis zum nächsten 31.12. besser zu machen.

"Was ist besser?". Ich weiß es auch nicht. Ohne jemanden wirklich sehr gut zu kennen, kann man nicht so tun, als hätte man die Antwort in der Hand.

Vielleicht riskieren? Du schreibst, dass du dir - emotional - nicht vorstellen kannst, dass jemand dich so wie du bist annehmen könnte.
Ob es so ist, weiß ich nicht und man darf es auch bezweifeln.
Aber nehmen wir mal sogar an, es wäre tatsächlich so. Trotzdem kannst du vielleicht riskieren.
Warum?
Nun, was hast du dann eigentlich zu verlieren? Wenn man dich eh nicht annehmen kann, dann wäre doch eine Abweisung nichts Besonderes.

AUSSERDEM: Bleiben wir bei der These, niemand könne dich so annehmen, wie du bist. Du bist nicht aus Stein und unveränderbar. Im Laufe einer Begegnung kann sich ein Mensch auch öffnen, verändern.
Klar kann das Angst machen.
Aber was willst du tun? Du sagst ja selbst, dass die Jahre vergehen und es hat sich in dieser Hinsicht nichts getan.

Wenn du weiterhin dem Schmerz der Abweisung entfliehen willst, dann wirst du viellleicht auch mit 45 hier schreiben und dann mit 55 usw..

Es ist nicht leicht und es ist leider auch nicht so, dass du es riskierst und dann ganz sicher eine positive Erfahrung machen wirst. Vielleicht läuft es zu deiner Überraschung gut, vielleicht aber auch nicht und du fühlst dich dann bestätigt, dass niemand dich gern haben kann.

Aber was ist die Alternative? Was hast du zu verlieren? Außer, dass man dich abweist, was du ohnehin schon "weißt", dass es passieren wird, was kann passieren?

Doch, eines kann passieren, das man besser vermeiden sollte: Schau genau hin, auf wen du dich einlässt. Es gibt leider auch Menschen, die die Bedürftigkeit anderer ausnutzen und zunächst ganz nett daher kommen und erst später all das Negative zeigen, was in ihnen steckt. Lass also eine gewisse Vorsicht walten. Kleine Schritte führen auch zum Ziel.

Leben ohne Schmerz gibt es nicht.
 
Hey @Tallulah226

Erstmal finde ich deine Situation garnicht komisch. Kürzlich habe ich in einem Bericht gelesen, dass zwischen sich 41% der Bevölkerung zwischen 25 - 39 Jahren einsam fühlt ([....]). Zudem habe ich Silvester auch alleine verbracht, und ja, ich fühlte mich sehr einsam. Doch ich will das ändern.

Du hast von einer schwierigen Vorgeschichte erzählt. Es klingt harsch, aber das ist für eine Lösung nicht relevant. Warum sollte man darüber nachdenken, was das Problem verursacht hat wenn man doch schon weiss, was das Problem ist? Du musst jetzt etwas ändern und nicht in der Vergangenheit herumgrübeln. Auch das rational zu zerpflücken macht das nur schlimmer. Ich glaube, man muss es mit der Masse lösen. Weil: Spezielle Menschen, die einem wichtig werden, sind rar. Es braucht viele Anläufe, bis man jemanden findet.

Deshalb: Einige Lösungsmöglichkeiten (die ich mir eigentlich für mich selbst ausgedacht habe und umsetzen möchte). Ich bin auch der Überzeugung, dass man nur durch Aktion den Teufelskreis verlassen kann.


  • Sich nicht rechtfertigen. Wenn dich jemand fragt, was du an Silvester gemacht hast, sagst du einfach: "Nichts. Ich war alleine." ... Aber das benötigt keine Rechtfertigung, da es nichts ist, wovor man sich schämen muss. Erzähl anderen, was dein Problem ist und dass du es ändern möchtest.
  • Ein Neuanfang! Irgendwo hinziehen (am besten in eine grosse Stadt mit viel Leben, in eine Wohngemeinschaft), wo du niemanden kennst. So kannst du von vorne anfangen und doch vom Alten lösen und dich ablenken. Du kannst Neues ausprobieren. Oder nimm eine Auszeit, geh irgendwo hin, probiere neue Sachen aus, die dir interessant erscheinen. Probiere doch, zu meditieren. Neues, so geht es mir, gibt mir immer eine wahnsinnige Energie, weiterzumachen und zu probieren.
  • Seinen Bedürfnissen Wichtigkeit zusprechen. Es ist wichtig für dich, Beziehungen zu haben und Nähe zu verspüren. Das darf man zeigen und es ist nichts Falsches. Und entsprechend heisst das auch, dass man auch mal mehr Initiative zeigen muss, bis etwas zurück kommt. Viele denken, dass dies einen bedürftigen Eindruck hinterlässt, und das ist auch ein plausibler Gedanke. Aber ich glaube, Menschen freut es, wenn man sich für sie interessiert.
  • Probieren, mit wem man über was sprechen kann. Hin und wieder versuche ich bei Personen auf eine tiefere Ebene zu gehen. Meistens klappt das nicht, hat aber auch schon funktioniert. Und wenn sich ein gutes Gespräch ergibt, ist das sehr vertrauensfördernd und muntert mich die nächsten Tage auf.
  • Einen Verein besuchen.
  • Auf der App "Meetup" an ein Treffen gehen oder gar versuchen, eine eigene zu gründen.
  • Immer auf dem Stand bleiben, was in der Umgebung abgeht (Konzerte, Ausstellungen, Märkte, Theater etc.)
  • Leute nach Hause einladen, oder mit Ihnen an die obrigen Events gehen ... oder sonst wohin.
  • Eine Selbsthilfegruppe besuchen, die dich dabei unterstützt.
  • Tagebuch schreiben, sich aber nicht darin verstecken.
  • Freiwilligenprojekte besuchen und etwas Gutes tun. Etwas, dass dir Selbstbewusstsein gibt.

Das Wichtigste ist, m.M.n sich unter Menschen aufzuhalten, Aufmerksam sein, Chancen erkennen, diese nutzen und den Mut haben, seine Komfortzone zu verlassen. Was, wie, wenn, früher ... es ist nicht wichtig. Diese Gedanken kann man mit Meditation akzeptieren, und man wird gelassener. Das Problem löst sich nur, wenn man aktiv wird.

Seh es doch als Projekt, für das du viel investierst.

Hoffentlich konnte ich dir einige Anreize setzen 🙂

Grüsse
 

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