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ein jahr ohne dich...

hippi

Mitglied
Hallo Sterndal,

gerade habe ich Deinen Beitrag zum Todestag gelesen (ich war eine ganze Weile nicht im Forum), und wollte Dir meine guten Wünsche schicken.

Inzwischen hast Du vielleicht schon einen oder mehrere Gespräche mit der Trauergruppe gehabt, hoffe, es lief ok?
Hast Du den Eindruck, dass es Dir hilft?

Mein Vater ist nur ca. 2 Monate vor Deinem verstorben, so konnte ich Deinem Beitrag hier zum Jahrtag gut nachfühlen.

Ich bin zur Zeit im Kontakt mit einer Trauerbegleiterin, da ich noch so viele Dinge mit mir rumschleppe, und mit sonst niemandem darüber reden kann. Ich hoffe, es hilft, manches noch zu verarbeiten.

Dir alles Gute und liebe Grüsse von Hippi
 

sterndal

Aktives Mitglied
hallo hippi,

vielen dank für deine lieben worte. irgendwie tut es gut zu wissen, dass man doch nicht ganz alleine ist. und dass es doch garnicht so unnormal ist länger zu trauern oder erst später mit der trauer anzufangen.

ich habe morgen das erste treffen mit der gruppe. ich bin gespannt auf die menschen die ich dort treffen werde.
aber ich habe auch ziemlich angst. vermutlich werde ich heute nacht nicht schlafen können.

im moment bin ich sehr traurig. irgendwie entgleitet mir zur zeit viel zu oft die fassung.
hilft dir die trauertherapie? hast du dir einen trauertherapeuten in form eines psychotherapeuten gesucht oder über eine gemeinnützige stiftung?

ich grüße euch alle ganz lieb.
 

frara

Urgestein
ein jahr ohne einen menschen, den man geliebt hat, ist oftmals wie nur eine stunde ohne einen menschen, den man geliebt hat...

unendlich lange
 
Zuletzt bearbeitet:
G

Green Arrow

Gast
Liebe sterndal,

Schön wieder was von Dir zu lesen :)

und dass es doch garnicht so unnormal ist länger zu trauern oder erst später mit der trauer anzufangen.
Es ist von Mensch zu Mensch unterschiedlich, es gibt da kein so richtiges Maß wie lange man für wen zu trauern hat.
Jeder Mensch hat das Recht zu trauern auf seine eigene individuelle Art und Weise.
Nein, unnormal ist Trauer sicher nicht, sie braucht aber Zeit und Geduld.

ich habe morgen das erste treffen mit der gruppe. ich bin gespannt auf die menschen die ich dort treffen werde.
aber ich habe auch ziemlich angst. vermutlich werde ich heute nacht nicht schlafen können.
Das kann ich mir sehr gut vorstellen, dass Du Angst hast.
Du stellst Dich nun gemeinsam mit anderen diesem schweren Verlust in Deinem Leben.
Allein die Tatsache, dass Du es angehst ist schon ein Schritt nach vorne.
Versuch mit Neugier hinzugehen.
Ich hoffe, dass Du heute noch irgendwie zum Schlafen kommen wirst.


Ich wünsche Dir für morgen viel Kraft und Mut und hoffe, dass es Dir eine Stütze auf diesen Weg sein wird.

...ich wünsche es Dir so sehr.


lg Green Arrow
 

B.Bee

Aktives Mitglied
Hallo Sterndal,

schön, dass Du da bist!!! Und wir wieder von Dir hören und lesen können


ich habe morgen das erste treffen mit der gruppe. ich bin gespannt auf die menschen die ich dort treffen werde.
aber ich habe auch ziemlich angst. vermutlich werde ich heute nacht nicht schlafen können.

Wie hast Du denn geschlafen??? Und wie waren die Menschen zu Dir? Konntest Du Dich aufgehoben fühlen und gab Dir diese Runde etwas Hilfe, Sicherheit und auch Verständnis??

im moment bin ich sehr traurig. irgendwie entgleitet mir zur zeit viel zu oft die fassung.

Ich kann mir vorstellen, dass Du traurig bist, da Du neue Wege gehst und Dir alles noch so fremd ist mit der Therapie und den Menschen... Aber inzwischen hast Du auch schon sehr viel erreicht und sei etwas stolz auf Dich dabei. Belohne Dich einfach mal selbst!!!!


Viel Kraft und alles Gute für Dich!!!
 

sterndal

Aktives Mitglied
hallo meine lieben,

heute geht es mir garnicht gut. ich war gestern dort und es war eigentlich wirklich gut. wir waren ein sehr kleiner kreis. den anderne geht es allen wie mir, ich bin der "frischeste" frischling in diesem thema.
ich habe sehr viele sachen gesagt die ich mir schon oft gedacht habe aber nie ausgesprochen habe.
das hat mir sehr gut getan.
und ich habe festgestellt, dass ich tatsächlich nicht alleine bin.

gestern abend war mein kopf so unglaublich voll. ich hatte kopfschmerzen, habe viel geweint, und das erste mal seit wochen wieder gut geschlafen.
heute fühle ich mich schon den ganzen tag platt und leer und weiß nicht so recht wohin mit mir.

ich habe mich heute belohnt. in der mittagspause war ich in einer buchhandlung und habe mir zwei bücher gekauft. vielleicht lenken die mich etwas ab.

das nächste mal ist die gruppe in vier wochen. vielleicht nehme ich vorher mail kontakt zu jemandem von gestern auf... ich denke wir sind uns sehr ähnlich.
es wird nicht leichter glaub ich... puuuuh.

ich drück euch alle feste!
 
G

Green Arrow

Gast
Liebe sterndal,

Es tut mir leid, dass es Dir nicht gut ging an dem Tag.
Dennoch finde ich, dass es ein großer Schritt nach vorne war.
Ich kann es verstehen, dass Du an dem gleichen Tag an dem Du das angesprochen hast Dich schlecht gefühlt hast, zugleich aber wieder etwas mehr Licht siehst.
Das ganze ist nun ein Jahr her und nun werden viele Dinge wieder aufgewühlt.
Ich weiß selber wie das ist...

ich habe sehr viele sachen gesagt die ich mir schon oft gedacht habe aber nie ausgesprochen habe.
Ich denke, Du kannst sehr Stolz auf Dich sein.
Es ist eine Sache Dinge in seinem Kopf zu haben, aber eine andere sie auch in der Realität vor anderen auszusprechen, es kostet viel Kraft.
sterndal, Du hast Mut bewiesen!

Und Du beschriebst das ja auch hier:

das hat mir sehr gut getan
Was mich sehr sehr für Dich gefreut hat war das:

und ich habe festgestellt, dass ich tatsächlich nicht alleine bin.
Ja, das ist ein wirklich gutes Gefühl.
Es ist ja nicht nur ein Therapeut in eurer Gruppe, vielmehr sind es auch Menschen die vielleicht genau wissen wie es in Deinem Inneren aussieht und nicht nur eine Objektive Ansicht dazu haben.
Ich kann mir denken, dass es vielleicht auch eine art der Befreiung für Dich war.

gestern abend war mein kopf so unglaublich voll. ich hatte kopfschmerzen, habe viel geweint, und das erste mal seit wochen wieder gut geschlafen.
Ja, ich denke es sind die Reaktionen auf dieses offene Ansprechen vor den anderen und die Tatsache, dass gewisse Dinge schon sehr lange in Dir drin sind.
Nun sind einige ausgesprochen, ich kann verstehen, dass Du an dem gleichen Tag innerlich aufgewühlt warst.
Aber umso mehr freut es mich, dass Du ENDLICH nach Wochen wieder schlafen kannst.

sterndal, es freut mich sehr für Dich, dass Du nicht mehr alleine mit Deiner Trauer bist und das Du wirklich da hin gegangen bist.

Ich könnte nicht in einer Trauergruppe gehen, mir würde das sehr schwer fallen.
Daher bewundere ich Deine innere Stärke.

Ich würde mir sehr für Dich wünschen, dass Du nicht vergisst, dass Dein Vater auch immer in der Liebe die euch beide verbindet weiterlebt.
Ich denke, dass Dein Vater sicher auch Stolz auf Dich ist, für Deinen Mut und die Tatsache, dass Du nun versuchst mit dem ganzen klar zu kommen und Dich dem zu stellen.

Ich hoffe, dass es irgendwann etwas erträglicher für Dich sein wird...

Wie geht es Dir den seit Donnerstag?
Geht es Dir etwas besser?

Alles liebe,
Green Arrow
 
Zuletzt bearbeitet:

hippi

Mitglied
Liebe Sterndal,

ich finde es toll, dass Du den Mut hattest, zu dem Treffen zu gehen.

Bestimmt wühlt es einiges wieder auf, was Dich aber sicher einen Schritt weiter bringen wird in der Verarbeitung des Geschehenen.

Schon das Gefühl, dass man nicht allein ist, und dass es andere gibt, die ähnlich fühlen, hilft sicherlich ungemein.
So fühlt man sich auch mal verstanden, was ja im "normalen" Umfeld nicht der Fall ist.

Nein, eine Psychotherapeutin ist meine Trauerbegleiterin nicht. Sie war mal Krankenpflegerin und hat noch eine Zusatzausbildung als Trauerbegleiterin. Ich hoffe, dass mich die Gespräche mit ihr ein bisschen weiterbringen.

Ich denke, gerade zu dem, was im Krankenhaus am Ende passiert ist, kann sie mir einiges sagen, da sie ja "vom Fach" ist, und da gibt es noch einiges, was mich plagt. Wie das Ganze ablief usw.

Gefunden habe ich sie zufällig - über einen flyer, den ich irgendwo gesehen habe, kann mich gar nicht mehr erinnern, wo das war.

Ich wünsche Dir weiterhin viel Kraft und Geduld - denn ich glaube, Geduld braucht man in dieser Situation ganz viel, auch mit sich selber.

Alles Liebe!
hippi
 

sterndal

Aktives Mitglied
hallo meiine lieben,

entschuldigt, dass ich mich jetzt erst melde. ich bin über das verlängerte wochenende weggefahren um ein wenig zur ruhe zu kommen. seit ichc bei der gruppe war geht es mir zusehends schlechter. ich habe das gefühl dass mein kopf platzt, ich könnte nur noch weinen, bin traurig, niedergeschlagen und fertig.

die arbeit ziehe ich ganz normal durch, sobald ich zuhause bin in meiner wohnung, brechen alle dämme.
dann sittz ich auf der couch, weine, weine und weine.
ich habe die nummer der beiden therapeutinnen, traue mich aber nicht anzurufen. ich habe auch die e mail adresse meiner leidgenossin. ich traue m9ich nicht sie anzuschreiben aus angst sie evtl. runterzuziehen. meine freunde will ich nicht belasten. mein partner ist in der weltgeschichte unterwegs.

es wird gerade einfach alles zu viel für mich. diese trauer bricht über mich herein wie ein staudamm den jemand gesprengt hat. meine gesundheit macht gerade nicht so mit wie ich möchte. schmerzen plagen mich. heute früh war ich bei meinem hausarzt der mich jetzt wieder auf cortison einstellt. das alleine macht miich so wütend dass ich garnicht weiß wohin mit dieser wut. wie gerne würde ich rausgehen und sporteln - geht aber nicht weil die schmerzen wieder so furchtbar sind. ich habe kein ventil. ich könnte ausrasten dass diese schmerzen so von meinem gemütszustand gesteuert werden :eek:(

ich leg mich jetzt hin, versuche zu schlafen, ein bisschen an mein vergangenes wochenende und die entspannung in der sonne zu denken... alles wird gut. irgendwann.
 
G

Green Arrow

Gast
Liebe sterndal,


Fühl Dich mal ganz doll umarmt...*dichmalumarm*
Es tut mir leid, dass es Dir so schlecht gegangen ist.

die arbeit ziehe ich ganz normal durch, sobald ich zuhause bin in meiner wohnung, brechen alle dämme.
dann sittz ich auf der couch, weine, weine und weine.
ich habe die nummer der beiden therapeutinnen, traue mich aber nicht anzurufen. ich habe auch die e mail adresse meiner leidgenossin. ich traue m9ich nicht sie anzuschreiben aus angst sie evtl. runterzuziehen. meine freunde will ich nicht belasten. mein partner ist in der weltgeschichte unterwegs.
Wenn die Theapeuten Dir eine Möglichkeit oder Option gegeben haben sie zu erreichen wenn es Dir schlecht geht, dann ist das eine äußerst gute Möglichkeit einen Ausweg zu haben wenn man sich alleine damit vorkommt.
Ich weiß, es ist schwer eine Thera anzurufen.
Ich selber habe mich damals auch nicht getraut die Telefonseelsorge anzurufen.
Aber ich hatte einfach niemanden, dannach ging es mir aber etwas besser.
Es ist schwer sich selber zu Überwinden, aber bitte versuch es wenn es gar nicht mehr gehen sollte.

Ich weiß, dass Du den Mut dazu in Dir trägst!


Also, ich finde es sehr nobel und äußerst Rücksichtsvoll von Dir, in Deinem eigenen Leid noch an die anderen zu denken und sie vor Deinem bewahren zu wollen.
Du scheinst ein liebevoller Mensch zu sein und möchtest keinem in Deiner Umgebung Schaden zufügen, aber jede(r) kann Entscheiden Dir zuzuhören oder nicht.

Ich denke, es ist nicht wichtig wie viel die eigenen Freunde einem sagen können oder raten können.
Viel wichtiger ist es meiner Meinung nach, dass die Menschen die man gern hat einem Beistehen und Da sind wenn man sie braucht.
Und nach allem was wir hier über Deine Freunde gelesen haben, würden sie Dir - denke ich - gerne Beistehen so gut sie können und es ihre Macht auch zulässt.

alles wird gut. irgendwann.
...Ich wünsche es Dir von herzen



Sorry für Die späte Antwort, habe viel Stress in letzter Zeit :(

lg Green Arrow
 

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