Therapie ist natürlich kein Wundermittel und immer nur so gut, wie mal selber mitarbeitet, also hier Leistung + harte Mitarbeit zeigt.
Ich bin an sich wenn ich solche threads hier lese immer heilfroh, dass ich in meiner Kindheit ein sehr natürliches Leben geführt habe. Zwar hatte ich ein belastendes Elternhaus, durch einen gewalttätigen Vater und eine überforderte Mutter, aber auch meine Freiheiten und konnte mir recht früh ein eigenes Leben aufbauen....mit viel Sport, meiner Kunst, meinem Reiten etc.
Ich denke zu wenig ehrliche Interessen und zu viel Rumhängen in sich und auf sich selber bringt oft kranke GEdanken in den Geist. Die meisten leben sehr unnatürlich...bewegen sich kaum, haben ganz wenig eigene Interessen etc..sind sehr eng im Kopf und total abhängig vom "Vorgekautem", also dem was die Medien so suggerieren und predigen oder die Eltern so sagen oder Freunde, haben kein ausreichend präsentes Selbst, dass in der Lage ist selber zu bestimmen wo es langgeht und kritisch mit gesellschaftlichen Vorgagen umzugehen
Aussehen setzt sich nicht nur aus der Oberfläche zusammen sondern v.a. auch aus der inneren Verfaßtheit...ggf. ist diese Dysmorphophobie ein übersteigerter Minderwertigkeitskomplex oder der Aufschrei einer leeren Seele, die danach schreit gefüllt zu werden. Der Witz bei der Sache ist, dass nur sie selber sich füllen kann...und zwar in Loslösung von sich selber, Loslösung von Mistgedankenkrams, höchst paradoxe SAchen also..die ein Therapeut besser erklären kann als ich.
Was das sich anfüllen noch betrifft: man sollte nicht so viel Mist in sich reinstopfen..weder zu viele schlechte Nahrung für den Magen noch zu viel schlechte Nahrung für den Geist...hier ist man selber verantwortlich.
Therapie finde ich bei dieser wie jeder anderer Art von Phobie unerläßlich und ebenso ein pralles Programm an Aktivitäten in denen man viel mit der Umwelt interagiert...viel Sport, viele Sozialkontakte pflegen und am besten solche, die einem guttun, zum Denken anregen und bei denen man dazulernen kann.
Gesellschaft hin oder her: jeder hat die Kraft und Freiheit sich von gesellschaftlichen Tendenzen/Vorgaben loszusagen und seinen eigenen Weg zu gehen. TV etc kann man ja jederzeit ausschalten, wer es nicht verträgt und alles dort immer für bahre Münze nimmt sollte sich TV-Konsum selber verbieten.
Was Models angeht: so ziemlich alle Bilder sind gefaked...auch Models haben Pickel und Cellulite...mal Ringe unter den Augen etc..Perfektionismus ist klar ein evolutionäner Vorteil, daher will jeder perfekt sein, aber man sollte es halt nicht übertreiben damit...und lernen sich abzugrenzen ggü einem Perfektionswahn, der ohnehin nicht erreichbar ist.
Es reicht das Beste aus dich zu machen, cool zu bleiben und das Leben zu genießen...Ich finde es oft ziemlich unanständig sich hier so viele Gedanken über son Krams zu machen, während in anderen Erdteilen Menschen verhungern, im Elend leben etc...und wir verwöhnten Europäer pflegen so unsere Neurosen und Problemchen, die an sich gar keine sind, vergleichsweise zu den Problemen, die andere Menschen haben. Irgendwie pervers und da stimmt was nicht mit den Relationen finde ich.
Wer sich zu viele GEdanken nur um sein Aussehen macht ist ziemlich oberflächlich drauf und klar dass man so auf Dauer krank wird....hier hilft nur: Erdung...Reflexion darüber was wirklich wichtig ist im Leben. Schönheit vergeht eh..aber ein schöner Geist kann problemlos 90-100 Jahre sehr charismatisch wirken.
Oft macht ne kranke Grundhaltung und Lebensweise krank...hier sollte man ansetzen und gucken wie man sein Leben ändert damit es einen neuen Drall in eine bessere und gesündere Richtung erhält.
Tyra
P.S. in Hinsicht auf Medien: auf keinen Fall diese bescheuerte Soaps gucken...statt TV und zuviel PC die Bilderflut mal abstellen und Ruhe suchen ....durch Laufen in der Natur...sich auspowern im Sport, Meditation, Kampfsport...das holt ne verwirrte und kranke Birne ganz schnell wieder runter von einem Tripp in die falsche Richtung!
Oder: Erdung durch zwei bis drei Jahre Auslandsarbeit bei einer Hilfsorganisation in Afrika, oder: in ein Zenkloster in Japan gehen für einige Zeit...mal dort ganz auf das Wesentliche reduziert hart an sich arbeiten...