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Die neuen Bundestrojaner sind bereit zur Überwachung ...

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Congeniale

Mitglied
Ich bin mir nicht sicher, ob das nicht etwas überbewertet wird.

Zum einen ist es bei einem voll geupdateten PC mit Firewall nahezu unmöglich einen Trojaner dieser Art auf den PC zu bekommen. Wir reden nicht über einen Superwurm ala Sasser oder Stuxnet sondern um einen handelsüblichen Trojaner der über USB sticks oder Emailanhänge installiert wird. Jetzt kann man natürlich die Nützlichkeit der Entwicklung generell anzweifeln, aber das ist eine andere Baustelle.

Zum anderen verkennt ihr die Situation heute. Es ist heute - entgegengesetzt der üblichen Meinung - einfacher als es jemals war, geheim Informationen, Geld und Bilder auszutauschen. Verteilt ein Kinderpornoring über TOR bilder, ist die Polizei hilflos wie ein Kind. Die Abhörmethoden scheitern kläglich, sobald jemand auch nur die simpelste SSL Verschlüsselung verwendet. Gegen One-Time-Pads kommt selbst die NSA nicht mehr an. Diese verdeckte Anarchie hat das TOR-Darknet bereits seit 10 Jahren erblühen lassen. Langfristig muss etwas geschehen, denn die kriminellen Machenschaften im Internet steigen exponentiell.

Nur ist der Trojaner zu zaghaft und ineffektiv um sich des Problems anzunehmen. Wie schon gesagt findet man mit dem Trojaner nur diejenigen, die ohnehin nicht damit rechnen müssen, von einem Trojaner gefunden zu werden.
Ich gebe dir teils recht. Allerdings wird es wohl für die Meisten keine Alternative geben als Windows, und fertige Router.
Wir sprechen auch von Tools wie z.B. Antivirensoftware, Firewalls, Verschlüsselungprogramme, die Andere / Unbekannte gebaut haben. Auch werden die Allermeisten gar nicht wissen, wie man OTP, VPN, SSH/SSL Tunneling, richtig anwendet. Man macht sich über einen Trojaner sorgen, obwohl man seit Jahren ein Betriebssystem nutzt, was bekanntlich ein offenes Scheunentor ist. Außerdem muss man sich mal vor Augen halten, mit was für Passwörter die Allermeisten ihre Privatsphäre schützen :rolleyes:
Wie ich schon sagte, die die wissen wie ein System zu laufen hat, haben für die Bundestrojaner eh nur ein müdes Lächeln über.

Zu OTP;
Wer Das Einmalschlüssel-Verfahren nutzen möchte, sollte sich bezüglich sichere Zufallszahlen und Speichermedien vorher schlau machen.
 
G

Gelöscht 60940

Gast
@Portion Control

Gibt da ein Zitat von Snowden "Arguing that you don't care about the right to privacy because you have nothing to hide is no different than saying you don't care about free speech because you have nothing to say."

Ansonsten,
unsere Daten werden schon "überwacht" durch Analytics und Statistiken. Was klicken wir an, wie kann man so die Werbung schalten für die Dinge, die wir für interessant halten? Auch was wir sehen wird gesteuert. Unsere Informationen sind nicht unabhängig sondern oberste Suchziele basieren immer auf Statistiken (Meinungen die viele vertreten, oder Meinungen die gut bezahlen). Google ist da halt sehr groß. Und Google haben wir die Rechte dazu gegeben durch Akzeptieren der AGB's. Heutzutage geht ja auch garnichts mehr ohne Facebook, dessen AGB's auch sagen, dass unsere Daten an Dritte weitergegeben werden dürfen. Haben wir ein Smartphone und laden uns Apps bzw. Programme runter dürfen diese Apps nicht selten auch unsere Anruferinformationen abrufen und unser Verhalten auf dem Smartphone beobachten.

Oder wenn wir Maps nutzen speichert Google die Suchziele und kann so zum Beispiel auch verfolgen wo wir wohnen, arbeiten, zu Besuch fahren.

Man kann sich vielleicht über bestimmte VPN Server, oder auch Ip-Tracker vermeintlich schützen, das bringt aber nur geringfügig etwas. Das Gateway des Routers läuft über eine Schnittstelle, die eigentlich easy zurückzuverfolgen ist. Macht man halt nicht immer, nur wenn Verdacht auf Raubkopie oder irgendwas besteht.

Im Grunde ist so eine Totalüberwachung aber auch ein Täterverdacht. Jeder steht im Verdacht ein Täter zu sein, und das ist gesetzeswidrig. Nur gibt es für das Internet und die Internetprivatsphäre noch keine klaren Gesetzesregelungen. Und die sollten, vor allem wenn solche Sachen aufblubbern, durchgezogen werden. Sowas kann man dann bei der nächsten Wahl machen. Leider ist das Bundesverfassungsgericht in solchen Sachen scheinbar immer ein bisschen langsam, bzw. lässt sowas scheinbar durch.

Theoretisch wäre so ein Trojaner eine Straftat, und wäre anklagbar. Keine Ahnung ob das praktisch möglich wäre.

Natürlich kann man sagen, "Dann mach ich halt den Strom aus. Ich muss ja nicht ins Internet.", aber es geht dabei nicht nur um einen selbst, sondern die Überwachung eines ganzen Staates und seiner Bürger. Man sollte sich dann doch einfach über den Bundestag informieren, wann das durchgewunken wurde, und wer dafür gestimmt hat und das bei der nächsten Wahlentscheidung berücksichtigen. Vor allem in Zeiten von TTIP, in denen auch mit diesen Daten gehandelt werden kann. Heutzutage nutzen wir kaum mehr unsere Souveränität, weil wir denken, dass wir ja sowieso nix ändern können. Aber das ist falsch.

Im GG Art. 20 steht nicht ohne Grund "Alle Staatsgewalt geht vom Volke aus. Sie wird vom Volke in Wahlen und Abstimmungen und durch besondere Organe der Gesetzgebung, der vollziehenden Gewalt und der Rechtsprechung ausgeübt."

Und ein Virenscanner funktioniert auch nach Algorithmen. D.h. er muss einen Viruscode kennen, um ihn zu blockieren. Dann ist er aber immer noch nicht verschlüsselt. Deswegen ist es wichtig seinen Scanner immer zu updaten. D.h. es muss jemand schonmal infiziert worden sein und das Problem gemeldet haben, damit dein eigener Virenscanner mit der Information gefüttert werden kann und ihn blockiert, wenn sich der Code auf deinem Rechner befindet. Ein Virus kann sich aber auch schnell verändern, indem man einige Zeilen einfach umschreibt, oder ein paar Buchstaben austauscht. Das geht ziemlich easy. Danach ist es quasi schon ein "neuer" Code, und der Virenscanner schlägt nicht an. Der Pc ist infiziert, Problem wird gemeldet, die Datenbank speichert das und es gibt ein neues Update.
Dann kommt es natürlich auch noch darauf an ob etwas zugelassen ist oder nicht. Sowas berücksichtigen Virenscanner. Sind bestimmte Trojaner oder Viren als "zulässig" deklariert, werden sie auch nicht in die Datenbank eingetragen.
D.h. so ein Virenscanner ist dann unnütz. Viren bekommt man dann trotzdem.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:

Yannick

Sehr aktives Mitglied
..... aber z. B. alleine dass die meine ganzen Kundenprojekte und Arbeitsdateien sehen könnten, meine privaten Fotos und Mails etc. DAS regt mich auf.

Allein der momentane Widerspruch in der Gesetzeslage ist ein riesen Problem. Und ich empfinde es ein wenig so, als würde man sich damit gerne ein Hintertürchen aufhalten wollen. :mad:

Und ich möchte nicht wissen, wie viel Kohle dafür draufgeht, dass man einfach mal so filzt. Vielleicht auch gerne ein paar mal mehr, als nötig. Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass man damit das Terror-Problem besser angehen kann. Ich meine sorry, denken die wirklich ein "0815-Bürger" hat eine "Bombenplanung.doc" auf seinem Rechner gespeichert? Und wenn es dann in die ganz unguten Gefilde geht, die man eigentlich packen will, die wissen doch, wie man sich so organisiert, dass man auf den Rechnern nichts findet?

.....
Ich verwende hier für die Kommunikation über das Internet einen älteren
Laptop, auf dem keine vertraulichen Daten vorhanden sind, erst recht
keine betrieblichen Daten, Adressenlisten oder private Bilder, die nicht
ohnehin schon im Netz zu finden sind. Der Trojaner wird also nichts fin-
den, was nicht schon bekannt ist. Und was er findet, müsste er erstmal
an der Firewall vorbei nach Hause telefonieren.

Ich öffne auch keine unverlangt zugesandten .zip, .doc, .xl* oder gar
.exe-Dateien. Einen Flash-Player gibt es hier auch nicht...

Nein, so einen altmodischen Schnüffel-Trojaner, der einfach nur alles ver-
dächtige zusammenpackt und zurücksendet werden die hoffentlich nicht
loslassen. - Obwohl... bei der Sorglosigkeit mit der heutzutage fast jeder-
mann sein gesamtes Privatleben auf dem Smartphone abspeichert, viel-
leicht doch keine so schlechte Idee.

Die heutige Gesetzeslage? Viele Gesetze sind interpretationsfähig und es
wird sicher Jahre dauern bis die "richtige" Interpretaion durch diverse Ur-
teile festgeschrieben ist.

Benutzer des Tor-Netzwerkes stehen ja sowieso schon unter Generalver-
dacht; ich übrigens auch, da ich außer in fehlerhaftem Deutsch noch in
zwei Fremdsprachen schreibe.

Ich bin mir nicht sicher, ob das nicht etwas überbewertet wird.

Zum einen ist es bei einem voll geupdateten PC mit Firewall nahezu unmöglich einen Trojaner dieser Art auf den PC zu bekommen. Wir reden nicht über einen Superwurm ala Sasser oder Stuxnet sondern um einen handelsüblichen Trojaner der über USB sticks oder Emailanhänge installiert wird. Jetzt kann man natürlich die Nützlichkeit der Entwicklung generell anzweifeln, aber das ist eine andere Baustelle.
.....
Die Übertragung über USB-Sticks würde nichts bringen; wenn man sich
an die einfachen oben beschriebenen Regeln hält, kommen die Daten
nichts ins Internet. Nein, wenn ich mir die Logdateien meiner beiden HPs
ansehe, habe ich schon eine Idee...
 
Zuletzt bearbeitet:

Daoga

Urgestein
Erstens, glaubt im Ernst jemand, daß sowas klappt, bei dem "Glück", das die Deutschen ständig mit ihrer vorher groß angekündigten High-Tech haben (siehe Airbus, Starfighter/Witwenmacher oder Flughafen BER :D) ?
Zweitens, wer Überwachungsprogramme laut ankündigt, ist echt selber schuld. Dann wechseln die Bösewichte halt wieder zu Brieftauben oder menschlichen Kurieren, Zetteln (nach Kenntnisnahme verbrennen) und toten Briefkästen. Nix Elektronik, ergo nix zu belauschen.
Drittens, wer wertet die ganzen Daten aus? Die Superspione von der NSA haben jetzt schon mehr Daten, als sie in den nächsten zehntausend Jahren auswerten könnten, und die Deutschen wollen es ihnen jetzt gleichtun? Echt, man muß nicht jeden Schwachsinn nachäffen, den die Amis vormachen.
Das einzige echte Risiko sehe ich darin, daß irgendwelche wirklich fähige Hacker (aus China oder Russland) sich den Bundestrojaner vornehmen und ein wenig pimpen, mit Anhängseln, die nicht vom Hersteller gedacht waren, aber zum Ausgleich dann wirklich Schäden anrichten, sobald sich der Original-Trojaner verbreitet.
 

Findefuchs

Sehr aktives Mitglied
Mittlerweile schwenke ich um.
Soll man mich (uns doch alle) überwachen, abhören und...
wenn man dadurch solche Terroranschläge wie in Brüssel, Madrid, Paris, New York... und Kriege vermeidet, uns in Ruhe lässt...
Prinzipiell finde ich den Gedanken auch nicht schlecht - aber die Grenzen können schnell verschwimmen. Und wenn es ganz blöd läuft, werden wir vielleicht irgendwann noch mehr standardmäßig überwacht und jeder Bürger wird somit unter Verdacht gestellt zum Schutze der Gesellschaft - damit man überhaupt viele Straftaten verhindern kann.

Und dann heißt es eventuell irgendwann "Wenn du nichts zu verbergen hast, dann macht es dir sicherlich nichts aus, dass wir ständig Einblick in dein Privatleben und deinen Alltag erhalten."
 

Findefuchs

Sehr aktives Mitglied
Nö, ich bin nicht naiv, keine Sorge. Ich bin dafür zu sehr politisch und geschichtlich interessiert.

Aber deswegen kann ich das ganze doch trotzdem kritisch sehen und nicht gut finden, oder gerade deswegen.

Hier geht es ja auch nicht darum, "andere wegzumachen" (oder sind wir schon soweit? Empfindest du so ein System als richtig und sicher?), sondern um Kontrolle und Überwachung.

Ich denke da nur eher an die DDR und aktuell an China. Da heißt es auch oft "Zum Schutze der Bürger/der Gesellschaft" ...

Warum empfindest du meine Gedanken als peinlich, oder wenn jemand dafür ein Danke gibt? Warum interpretierst du meine Meinung als naiv, wenn ich Überwachung hinterfrage oder diesem Vorgehen kritisch gegenüber stehe?
 
Zuletzt bearbeitet:

Chakuza1984

Aktives Mitglied
Hallo zusammen,

Also um den Bundestrojaner sorge ich mich ehrlich gesagt nicht so wirklich. Ich nutze Linux - da der Bundestrojaner ja sicherlich als .exe daher kommen wird (viel mehr Kompetenz traue ich den Herrschaften aus Berlin auch ehrlich gesagt nicht zu!) hat er auf meinem System, wenn er denn mal anklopfen sollte, als Windows-Programm sowieso schon mal gar nichts zu melden. :D Da das Internet laut Frau Merkel ja für uns ALLE "Neuland" ist, Bürger- und Freiheitsrechte wie eben auch das Grundrecht auf Privatsphäre ja auch nicht auf ewig garantiert sind, sondern sie vielmehr davon abhängen, dass man eben für diese kämpft.

Und das geht mit legalen Mitteln ganz wunderbar, erfordert aber hier und da etwas Aufwand, angeeignetes Wissen und Verzicht auf Bequemlichkeit. Und da ist auch schon die Crux, da viele dies einfach nicht aufbringen wollen. Jeder wie er mag, da maße ich mir gar kein Urteil an, aber dass wir teilweise wieder schon so weit sind, dass man von einigen Zeitgenossen bei persönlicher aktiver Gegenwehr als suspekt oder gar "paranoid" angesehen wird lässt mich persönlich einfach nur mit dem Kopf schütteln. :rolleyes:

Alleine die Novelle der Vorratsdatenspeicherung in Deutschland ist angesichts der enthüllten allumfassenden Totalüberwachung durch die NSA eine Frechheit sondergleichen und da lasse ich mich auch nicht davon besänftigen, dass jegliche Metadaten ja "nur" ein paar Wochen gespeichert werden. Dann kommt halt nonstop eine Verbindung über VPN her in einem Land, welches es nicht nötig hat seine Bürger so zu überwachen. Und die gibt es noch.

Das ist nur eine von ganz vielen Möglichkeiten die man dahingehend unternehmen kann. Natürlich - ein Restrisiko bleibt immer, totale Anonymität kann man sich wohl in die Haare schmieren. Aber dies ist schlichtweg kein Argument die eigenen Hände auch wie viele andere dahingehend in den Schoß zu legen, getreu dem Motto: "Wer nichts zu verbergen hat, hat auch nichts zu befürchten".
 
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