Das ist interessant. Ich habe da diese neue Theorie gebastelt und brauche ein Versuchskaninchen, um auszuprobieren ob sie stimmt. Wenn du ein wenig experimentierfreudig bist, dann kannst du's ja einfach mal ausprobieren. Dazu brauchst du niemanden.
Jetzt nicht verschrecken: Ich habe mir vor kurzem überlegt wozu eigentlich Perversionen gut sind (weil ich noch jung bin vielleicht
). Damit meine ich jetzt die sexuellen Perversionen. Man muss nicht weit forschen um herauszufinden, dass diese meistens auf einen Tabubruch zurückzuführen sind. Dieses Tabu kann man sich vorstellen wie ein Damm, der den Fluss sexueller Energie aufstaut und hemmt. Sobald dieser Damm dann durch einen frechen Tabubruch eingerissen wird, fliesst der ganze See aus. Man wird hemmungslos und gewährt dem Trieb Platz in seinem Kopf, was einem erst erlaubt erfüllenden Sex zu haben.
Was hat das mit dir zu tun? Nun, Essen ist wie auch Sex ist ein fundamentaler Trieb. Ich behaupte, dass du diesen Trieb mit so vielen Tabus zugekleistert hast, dass der Hunger oder Appetit nicht mehr fliessen kann. Wenn du dich zwingst etwas zu essen, dann fühlst du dich nachher dreckig. Genau dasselbe sehen wir mit Menschen, die zu perversen Sexspielchen gezwungen werden. Sie fühlen sich danach ebenfalls schmutzig. Nicht aber diejenigen die einfach gesagt bereits "pervers" sind! Diese finden sogar gefallen am schmutzigen. Ist das nicht interessant? Die einen finden es abstossend, die anderen erregend. Was ist da passiert, welchen Unterschied gab es in der Entwicklung? Diese Frage müssen wir klären.
Ich behaupte also, dass Menschen, die viel Freude am Essen haben, pervers sind im Sinne der Nahrungsaufnahme. Essen bereitet ihnen wildes Vergnügen und am liebsten stopfen sie sich voll und laben sich an all den guten Gütern, die auf dem Tisch stehen. Da willst du eigentlich hin. Du dagegen bist gehemmt, du hast deine Tabus und dein Appetitfluss ist gebrochen. Wie wirst du diese Tabus jetzt los? Nun, der Grund wieso ich die Analogie mit der Sexualität gebraucht habe ist, dass du dort vermutlich genauer weisst wie du vorgehen würdest, wenn du "pervers" werden willst, oder? Dasselbe Verfahren kannst du jetzt aber auf die Nahrungsaufnahme übertragen. Wie wirst du eine perverse Esserin? Frag dich das mal.
Das ist also der experimentelle Teil: Finde Material, das dir eine "perverse" Version des Essens zeigt. Leute, die hemmungslos (und das ist das Stichwort: hemmungslos!) in sich hineinstopfen und auch ordentlich was auf den Rippen haben, sich aber nicht darum kümmern. Das dürfen Filme sein mit Fressorgien, oder Kochsendungen mit enthusiastischen Köchen und feinen Delikatessen.
Denk an Essen, an fette Wänste und wüste Gelage. Und umgib dich mit Leuten, die Freude am Essen haben! Ich weiss nicht wie das in der Klinik war, aber ich kann mir vorstellen, dass das nicht die beste Umgebung war, um hemmungslose Fresssäcke in freier Wildbahn zu betrachten. Was wichtig ist: Du musst einen
emotionalen Zugang zum Essen finden, nicht einen
rationalen! Du willst ja Freude am essen haben! Ich glaube, dass du diesen animalischen Funken der Essenslust in dir falsch interpretierst: Als Schmutz, statt als Freude. Finde gefallen an dieser Schmutzigkeit, rechtfertige diese Freude mit dem "perversen" Material zum Essen und ich wette, dass du schon sehr bald eine viel bessere Beziehung zum Essen aufgebaut hast. Eine perversere
Würde mich interessieren wie du dich entwickelst. Auf jeden Fall wünsche ich dir viel Erfolg!