Es gibt sicher Menschen, die sich über ihre Tätigkeiten definieren oder über ihre Besitztümer oder über ihr Äusseres. Und Menschen definieren auch andere Menschen über diese sichtbaren Merkmale. Aber das gilt nicht für alle Menschen.
Was nach meiner Meinung den Menschen wirklich ausmacht, ist in seinem Inneren, jedem Auge verborgen. Es sind seine Werte, die sich in Gedanken und in Taten ausdrücken. Wir benötigen unsere Augen, jedoch haben wir mehr als nur die Augen, mit denen wir den Menschen wahrnehmen. Anspruchslos mag z.B. für materielle Werte gelten, mag für Äusserlichkeiten gelten, sogar für Tätigkeiten, aber nicht für die Werte, die mir wichtig sind, die ich deshalb nicht nur mit Worten ausdrücke, sondern auch mit Taten.
Je authentischer „ich“ bin, um so eindeutiger kann ich auch wahrgenommen werden.
Identität mag immer neu verhandelt werden. Aber das verstehe ich so, dass nicht alle meine Werte immer wahrnehmbar sind. Auch ändern sich die Prioritäten. Insofern ändert sich auch mein ich – oder besser gesagt: Insofern drücken veränderte Werte oder eine geänderte Prioritätenliste mein Ich aus, welches sich ändern kann. Das Gesicht, welches mein Ich hat, sind meine Werte. Darüber definiere ich mich.