Du versuchst also das menschliche Verhalten zu analysieren. Das wird schon seit Ewigkeiten versucht. Philosophie, Soziologie, Ethnologie, Psychologie, Wirtschafts- und Kulturwissenschaften und die meisten anderen Sozialwissenschaften sowie Biologie und Medizin (und inzwischen gibt es sogar so etwas wie Sozialphysik) haben sich daran versucht und doch gibt es immer nur Teilwahrheiten.
Was ist denn Liebe? Gibt es dafür überhaupt eine einheitliche Definition? Der Biologe würde vielleicht sagen, dass es das Vorhandensein von Dopamin, Serotonin, Phenylethylamin und anderen Stoffen ist - zumindest das Verliebtsein. Der Evolutionsbiologe würde vielleicht damit argumentieren, dass Liebe ein biochemischer Vorgang ist, der von der Evolution deshalb eingerichtet wurde, damit wir uns paaren und den Nachwuchs aufziehen.
Aber diese Argumentation hat eklatante Schwächen. Sexualität und Liebe lässt sich biologisch nicht erklären. Allein mit der Evolution zu argumentieren, bedeutet alles auf Fortpflanzungsvorteile zu reduzieren. Es funktioniert nicht.
Liebe allein als Begriff ist schon schwierig. Wir benutzen es, um die Beziehung zwischen Eltern und Kindern auszudrücken oder um das Schmetterlingsgefühl im Bauch einzuordnen oder um ein altes Ehepaar zu beschreiben, das sich seit 50 Jahren treu ist. Das Wort Liebe ist assoziiert mit Leidenschaft, Sex, Beständigkeit, Treue, Zuneigung, Freundschaft, Vertrauen, Romantik, Aufregung und Geborgenheit. Diese Idee von Liebe, der wir nachhängen, existiert tätsächlich nur in den romantischen Romanen und Liebeskomödien. Sie ist nicht real. Das kann sie gar nicht sein. Unsere Vorstellung von Liebe ist eine antagonistische Ambivalenz. Wir können nur begehren, was wir nicht besitzen und uns unnahbar scheint und gleichzeitig wollen wir das Vertrauen und die Sicherheit, dass es unser ist. "Ich liebe dich zu sagen" ist nicht nur Ausdruck unserer Gefühle, sondern auch die Absicherung, dass der andere ebenso fühlt und nicht nur jetzt, sondern bis in alle Zeiten. Es ist weniger ein Gefühl als ein Versprechen, das wir nicht geben können.
Ist Liebe also eine Illusion? Nein, aber ich denke, dass die meisten Menschen eine falsche Vorstellung von der Liebe haben und damit einhergehend auch falsche Erwartungen. Und manche Menschen sind vielleicht auch gar nicht dafür geschaffen dafür, um sich bis ans Lebensende zu binden. Das ist auch okay so.
Das Fazit, dass A********* den Bogen raus hätten, ist allein deshalb schon hinfällig, da niemand den Bogen raus hat. Es gibt keine objektive Analyse des menschlichen Verhaltens, keinen Determinismus, zumindest hat man ihn bisher nicht finden können. Leben und Liebe ist Chaos. Die Tatsache, dass sich auch im Chaos wiederholende Muster bilden, bedeutet nicht, dass wir es beherrschen oder vorhersagen können. Man versucht seit Jahrzehnten den Markt (also das Verhalten von Menschen) vorherzusagen, doch würde man einen Algorithmus finden, dem wir gehorchen, würde das Wissen um diesen Algorithmus unser verhalten dahingehen verändern, dass der Algorithmus nach kurzer Zeit nicht mehr gültig wäre.
Menschen lieben kausale Zusammenhänge.
Du, lieber TE, warst naiv und wurdest verarscht. Tatsächlich ist das nichts, das nicht schon vorher schon einmal jemanden passiert ist. Dennoch ist deine Geschichte ein Unikat. Millionen von Menschen ist das Gleiche passiert, aber dein Gefühl dabei ist einzigartig, denn es ist dein Gefühl. Du wirst dadurch nicht zu jedem anderen Menschen, der nach so einer Geschichte resigniert hat. Und deine (Ex-)Freundin funktioniert auch nicht genauso, wie alle anderen Frauen, die davor schon das Gleiche abgezogen haben.
Deine Desillusion ist nur eine weitere Illusion. Du musst die Illusion der Wahrheit finden, mit der du am zufriedensten bist.
so long...
Was ist denn Liebe? Gibt es dafür überhaupt eine einheitliche Definition? Der Biologe würde vielleicht sagen, dass es das Vorhandensein von Dopamin, Serotonin, Phenylethylamin und anderen Stoffen ist - zumindest das Verliebtsein. Der Evolutionsbiologe würde vielleicht damit argumentieren, dass Liebe ein biochemischer Vorgang ist, der von der Evolution deshalb eingerichtet wurde, damit wir uns paaren und den Nachwuchs aufziehen.
Aber diese Argumentation hat eklatante Schwächen. Sexualität und Liebe lässt sich biologisch nicht erklären. Allein mit der Evolution zu argumentieren, bedeutet alles auf Fortpflanzungsvorteile zu reduzieren. Es funktioniert nicht.
Liebe allein als Begriff ist schon schwierig. Wir benutzen es, um die Beziehung zwischen Eltern und Kindern auszudrücken oder um das Schmetterlingsgefühl im Bauch einzuordnen oder um ein altes Ehepaar zu beschreiben, das sich seit 50 Jahren treu ist. Das Wort Liebe ist assoziiert mit Leidenschaft, Sex, Beständigkeit, Treue, Zuneigung, Freundschaft, Vertrauen, Romantik, Aufregung und Geborgenheit. Diese Idee von Liebe, der wir nachhängen, existiert tätsächlich nur in den romantischen Romanen und Liebeskomödien. Sie ist nicht real. Das kann sie gar nicht sein. Unsere Vorstellung von Liebe ist eine antagonistische Ambivalenz. Wir können nur begehren, was wir nicht besitzen und uns unnahbar scheint und gleichzeitig wollen wir das Vertrauen und die Sicherheit, dass es unser ist. "Ich liebe dich zu sagen" ist nicht nur Ausdruck unserer Gefühle, sondern auch die Absicherung, dass der andere ebenso fühlt und nicht nur jetzt, sondern bis in alle Zeiten. Es ist weniger ein Gefühl als ein Versprechen, das wir nicht geben können.
Ist Liebe also eine Illusion? Nein, aber ich denke, dass die meisten Menschen eine falsche Vorstellung von der Liebe haben und damit einhergehend auch falsche Erwartungen. Und manche Menschen sind vielleicht auch gar nicht dafür geschaffen dafür, um sich bis ans Lebensende zu binden. Das ist auch okay so.
Das Fazit, dass A********* den Bogen raus hätten, ist allein deshalb schon hinfällig, da niemand den Bogen raus hat. Es gibt keine objektive Analyse des menschlichen Verhaltens, keinen Determinismus, zumindest hat man ihn bisher nicht finden können. Leben und Liebe ist Chaos. Die Tatsache, dass sich auch im Chaos wiederholende Muster bilden, bedeutet nicht, dass wir es beherrschen oder vorhersagen können. Man versucht seit Jahrzehnten den Markt (also das Verhalten von Menschen) vorherzusagen, doch würde man einen Algorithmus finden, dem wir gehorchen, würde das Wissen um diesen Algorithmus unser verhalten dahingehen verändern, dass der Algorithmus nach kurzer Zeit nicht mehr gültig wäre.
Menschen lieben kausale Zusammenhänge.
Sie geben uns das Gefühl, das Chaos durchblicken zu können. Sie geben uns Souveränität und Halt. Die Wahrheit ist jedoch, dass Menschen nicht alle gleich sind. Nichts ist tatsächlich so monokausal. Das solltest du, lieber TE, der du dich auf die Wissenschaft berufst, wissen.Junge Frauen mit meist wenig Selbstvertrauen verlieben sich in Typen mit viel Selbstvertauen um sich selbst besser zu fühlen.
Du, lieber TE, warst naiv und wurdest verarscht. Tatsächlich ist das nichts, das nicht schon vorher schon einmal jemanden passiert ist. Dennoch ist deine Geschichte ein Unikat. Millionen von Menschen ist das Gleiche passiert, aber dein Gefühl dabei ist einzigartig, denn es ist dein Gefühl. Du wirst dadurch nicht zu jedem anderen Menschen, der nach so einer Geschichte resigniert hat. Und deine (Ex-)Freundin funktioniert auch nicht genauso, wie alle anderen Frauen, die davor schon das Gleiche abgezogen haben.
Deine Desillusion ist nur eine weitere Illusion. Du musst die Illusion der Wahrheit finden, mit der du am zufriedensten bist.
so long...