lassereden178
Aktives Mitglied
Die kalte Trennung
Prof.Dr.Gerti Senger
Ein Auseinandergehen ohne Worte und Erklärungen kann der Super-GAU der Gefühle sein …
Oft wird die kalte Trennung schriftlich durchgezogen. Dürre Worte werden per SMS oder E-Mail wie Schüsse abgefeuert: „Bitte keine Diskussionen. Es ist aus.“ In allen diesen Fällen ist die/der Verlassene doppelt verwirrt. Alleine mit seinen Gefühlen, kreisen Gedanken immer wieder um mögliche Vergehen und Versäumnisse: Was habe ich falsch gemacht? Habe ich etwas übersehen?
Falls der Verlassene vor einer kalten Trennung wirklich keine Zeichen einer Störung spürte, stellte der Flüchtende innere seelische Vorgänge vielleicht nicht einmal in guten Zeiten dar. Oder der/die Verlassene übersah seit jeher wesentliche Signale.
Eine besondere fiese Variante der kalten Trennung ist der Verrat. Dabei werden immer wieder Situationen geschaffen, die denjenigen, der verlassen werden soll, in die Rolle des Täters zwingen. Wenn er eines Tages tatsächlich nicht mehr kann, geschieht das, was der „Täter“ wollte – er führte die Trennung nicht selber herbei, sondern delegierte sie. Jetzt steht ihm als Opfer auch noch das Mitleid zu. Eine andere heimtückische Version davon ist die Masche: „Ich verdiene dich nicht“, obwohl es schon eine Neue gibt.
Kleine Beschönigungen mildern den Trennungsschmerz. Aber plumper Verrat tut mehr weh als respektvoller Abschied von dem, was ein Paar einmal miteinander verbunden hat.
Ich erlebe immer wieder, dass bei diesen kalten Trennungen Verlassene viel länger brauchen, bis der Blick in die Zukunft buchstäblich nicht mehr „getrübt“ ist. Holen Sie das notwendige Trennungsritual mit einem Foto des Flüchtenden nach! Verabschieden Sie sich laut von allen guten und schlechten Eigenschaften, inklusive der, Ihnen diese kalte Trennung zugemutet zu haben. Wenn Sie sich den Abschied „nehmen“, der Ihnen vorenthalten wurde, stimmt die Machtbilanz wieder. Jetzt können Sie, ohne im Minus zu sein, in ein neues Leben aufbrechen.
Genau das ist der Beitrag, den ich die ganze Zeit gesucht habe, ist schon eigenartig, dass ich mir ihn damals durchlas, weil ich vllt. unbewusst schon ahnte, was auf mich zu kommt...(zwei Träume). Bewusst war es mir aber zu keiner Zeit, deshalb erwischte es mich vier Monate später doch eiskalt.
Zuletzt bearbeitet: