Naja. Irgendwann wirst Du vielleicht sehen dass diese Lebensweise Dir auch was mitgegeben hat. In der Stadt gibt es z.B. viele Kinder die ein unruhiges, unstetes Leben haben mit Eltern die die "Grosstadtphase" nicht hinter sich lassen können und viel prekärer leben als Deine (sicherlich recht soliden) Eltern. Die haben dann zB oft nicht so die Ruhe um sich auf die Schule zu konzentrieren. Du bekommst ja auch viel, oder? Materiell/sicherheitsmässig... stell Dir mal vor nix Eigenheim, nix Führerschein, nix Struktur, kein Sparbuch von Papa und Oma und Tante...gibt es ganz oft in den "spannenderen Milieus". Da sind viele auf sich gestellt wie es sich Jugendliche aus soliden dörflichen Verhältnissen gar nicht vorstellen können - umgekehrt wären solche Stadtjungs vielleicht froh wenn sie eine gut bekannte Struktur hätten wo einem der Onkel ne gute Lehrstelle besorgen kann, man irgendwann das abbezahlte Haus erbt o.ä.
Aber gut, Du bist 16 und es gehört absolut dazu dass Du jetzt die Fühler aussteckst wie Du leben willst. Auch ein gewisser Konflikt mit dem Herkunftsmilieu ist da absolut normal und manchmal der nötige Brennstoff für den eigenen Start. Du hast immerhin eine vernünftige Idee davon, da weg zu kommen. Das ist schon mal gut, sich da im Studium zu sehen statt sich jeden Samstag die Kante zu geben um der sozialen Kontrolle zu entfliehen.
Ich kann Dir nur mitgeben dass, auch wenn es sich jetzt noch ewig anfühlt, Du einfach da durch musst bis zum Abi. Vielleicht kannst Du Dir Kurse, Seminare oder ähnliches suchen wodurch Du in den Ferien mal in die Stadt kommst? Verwandte in der Stadt suchen? Oder habt Ihr irgendwas in der Gegend was für manche interessant ist, ein Skigebiet zum Beispiel, einen KLettersteig, Kanu- oder Angelgewässer oder weiss der Geier - dann könntest Du auf Tauschbasis Couchsurfing anbieten - Berliner kommt zum Klettern und Du kommst mal nach Berlin.
Da kommst Du schon irgendwie durch
Und dann fängt eh das eigene Leben an. Was ich Dir allerdings raten würde ist nicht zu sehr in Frust zu verfallen und den Leuten vorzuwerfen dass sie sind wie sie sind. Du passt halt nicht in die Herde. Mach nicht den Fehler die gleiche Abwertung zu fahren wie die "Meute" - lass sie sein. Sie sind gut wie sie sind und du bist gut wie du bist. Es kann Dir auf lange sicht nur nützen wenn Du das etwas reifer betrachtest als die Lästermäuler im Dorf.