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Die elendige Qual des Lebens auf dem Dorf

G

Gast

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Lieber TE,

ich kann dich sehr gut verstehen. Die meisten Dörfer sind unerträglich. Lauter katholische Klatschtanten und Schützenbrüder. Wer anders ist, wird zum Gesprächsthema, und zwar im miesen Sinne.
Sei froh, dass du eine Perspektive hast und da bald raus kannst.
 
G

Gast

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Nix wie weg, würde ich auch sagen.

Ich wohne ja jetzt auch auf dem Kaff und kenne das natürlich: entweder wirst du in deren Gefüge gepresst bzw. deren Hirarchie oder ausgegrenzt.

Und sie wollen nicht übern Tellerrand schauen, denken, sie wüssten was, da sie sich die Lokalzeitung reinziehn und die Tagesschau.

Kohle, Kohle, Kohle, - Schaffen, schaffen, schaffen, so lange sie sich raushalten - da kommen so "Trottel" wie du und ich gerade recht ins Kaff.

"Zuhören", Fehlanzeige, aber jede Menge Scheißdreck von sich geben. ;-)
 
G

Gast

Gast
Naja. Irgendwann wirst Du vielleicht sehen dass diese Lebensweise Dir auch was mitgegeben hat. In der Stadt gibt es z.B. viele Kinder die ein unruhiges, unstetes Leben haben mit Eltern die die "Grosstadtphase" nicht hinter sich lassen können und viel prekärer leben als Deine (sicherlich recht soliden) Eltern. Die haben dann zB oft nicht so die Ruhe um sich auf die Schule zu konzentrieren. Du bekommst ja auch viel, oder? Materiell/sicherheitsmässig... stell Dir mal vor nix Eigenheim, nix Führerschein, nix Struktur, kein Sparbuch von Papa und Oma und Tante...gibt es ganz oft in den "spannenderen Milieus". Da sind viele auf sich gestellt wie es sich Jugendliche aus soliden dörflichen Verhältnissen gar nicht vorstellen können - umgekehrt wären solche Stadtjungs vielleicht froh wenn sie eine gut bekannte Struktur hätten wo einem der Onkel ne gute Lehrstelle besorgen kann, man irgendwann das abbezahlte Haus erbt o.ä.

Aber gut, Du bist 16 und es gehört absolut dazu dass Du jetzt die Fühler aussteckst wie Du leben willst. Auch ein gewisser Konflikt mit dem Herkunftsmilieu ist da absolut normal und manchmal der nötige Brennstoff für den eigenen Start. Du hast immerhin eine vernünftige Idee davon, da weg zu kommen. Das ist schon mal gut, sich da im Studium zu sehen statt sich jeden Samstag die Kante zu geben um der sozialen Kontrolle zu entfliehen.

Ich kann Dir nur mitgeben dass, auch wenn es sich jetzt noch ewig anfühlt, Du einfach da durch musst bis zum Abi. Vielleicht kannst Du Dir Kurse, Seminare oder ähnliches suchen wodurch Du in den Ferien mal in die Stadt kommst? Verwandte in der Stadt suchen? Oder habt Ihr irgendwas in der Gegend was für manche interessant ist, ein Skigebiet zum Beispiel, einen KLettersteig, Kanu- oder Angelgewässer oder weiss der Geier - dann könntest Du auf Tauschbasis Couchsurfing anbieten - Berliner kommt zum Klettern und Du kommst mal nach Berlin.

Da kommst Du schon irgendwie durch :) Und dann fängt eh das eigene Leben an. Was ich Dir allerdings raten würde ist nicht zu sehr in Frust zu verfallen und den Leuten vorzuwerfen dass sie sind wie sie sind. Du passt halt nicht in die Herde. Mach nicht den Fehler die gleiche Abwertung zu fahren wie die "Meute" - lass sie sein. Sie sind gut wie sie sind und du bist gut wie du bist. Es kann Dir auf lange sicht nur nützen wenn Du das etwas reifer betrachtest als die Lästermäuler im Dorf. :)
 

Fleu80

Mitglied
Hallo Du,

ich weiß ganz genau was du meinst.

Ich komme vom Dorf und ich bin einer dieser Personen die so aufgewachsen sind wie du die Leute beschreibst. Immer nur am lästern, über andere herziehen, Wertschätzung Mangelware etc.

Ich wäre froh gewesen in deinem Alter schon so weit vom Denken her gewesen zu sein, das hätte meinem Leben eine andere Richtung gegeben. Damals dachte ich allerdings das es normal sei so zu sein wie die.
Hat mich leider viel wertvolle Zeit gekostet.

Nun bin ich doppelt so alt wie du und fange jetzt erst an mich von diesen antrainierten Verhaltensweisen zu entfernen. Das ist verdammt viel Arbeit da leider das andere eben schon so lange so "gut" funktioniert hat.

Ich würde gerne die Zeit zurück drehen. Ich finde es toll dass du dort raus willst. Bleibe stark und halte durch.

Ich liebe das Land, aber ich hasse wie ich von schlechten Menschen nahezu manipuliert wurde ohne auch nur zu wissen das es auf der Welt auch gute nette Menschen gibt die nicht über andere reden müssen um normal zu sein.

LG Fleu
 
G

Gast

Gast
Aus meiner Sicht hat das mit dem Tratschen, Lästern, doof labern, sich einmischen obwohls einen nichts angeht nichts mit dörflichem Leben an sich zu tun, sondern sehr viele Menschen sind einfach so. Sehr viele Menschen in der Stadt sind genauso, das sind keine besseren Menschen nur weil sie in der Stadt wohnen. Nur diese negativen Eigenschaften kommen nicht so sehr zum Tragen, weil es in der Stadt aufgrund der Schnelllebigkeit, der vielen Menschen, der hohen Flukuation von Menschen (Menschen ziehen her und wieder weg) viel anonymer ist und man deshalb nicht so gut Lästern und Tratschen kann.
 
G

Gast

Gast
Aus meiner Sicht hat das mit dem Tratschen, Lästern, doof labern, sich einmischen obwohls einen nichts angeht nichts mit dörflichem Leben an sich zu tun, sondern sehr viele Menschen sind einfach so. Sehr viele Menschen in der Stadt sind genauso, das sind keine besseren Menschen nur weil sie in der Stadt wohnen. Nur diese negativen Eigenschaften kommen nicht so sehr zum Tragen, weil es in der Stadt aufgrund der Schnelllebigkeit, der vielen Menschen, der hohen Flukuation von Menschen (Menschen ziehen her und wieder weg) viel anonymer ist und man deshalb nicht so gut Lästern und Tratschen kann.
Ja, die Menschen mögen genauso sein, aber die Situation rundum ist angenehmer. Wenn dann über einen getratscht wird, bezieht sich das auf die unmittelbaren Nachbarn. Eine Strasse weiter weiss es dann schon keiner mehr und schon gar nicht der ganze Ort.
 
P

Phelia

Gast
Kann das alles zu 100% bestätigen. Und das obwohl das Dorf aus dem mein Mann stammt größer ist. Komasaufen, Schützenfest, völlig beschränktes Weltbild, Bildung,wozu? Wenn jemand über den Tellerand schaut wird sich das Maul zerrissen.
Mein Mann ist der einzige aus dem Dorf, der studiert hat und weggezogen ist.
Sicherlich sind die Menschen in der Stadt keine besseren Menschen, aber durchweg gebildeteter, weltoffener und toleranter.
 

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