Der Sinn des Lebens?

PROPHET 3tF meinte:

Hallo Tsunami,

Du weltbekannter Typ, oder liegt es an mir, am Forum? Sicherlich an deinem Fleiß... 🙂

Wenn der Mensch große Fragen stellt, dann kann ihm die Antwort nicht groß genug ausfallen. Der leuchtende Ball am Himmel ist zu plakativ, lieber will man dahinter schauen. Aber aus 10 Avataren wählen ist zu wenig, aus 100.000 zu nervig. Irgendwie kann man nichts richtig machen und doch sucht man weiter...

Und dann steht's da, so greifbar, so direkt, fast unverschämt und brutal genial, ja, das muss es sein: Der Sinn des Lebens. Doch das Wasserzeichen gehört mir nicht, die Schatztruhe hat wohl jemand anderes entdeckt. Ne, dann lieber doch nicht, ist nicht individuell genug, bzw gibts das auch in zweifarbig metallic blau, hellblau? Mit schwarzen und weißen Streifen, dann vielleicht. Nein, warte, jetzt hab ich's: in Chrom midnight black, fast silbernd schimmernd, in der Sonne blendend fast weiß... Nehm ich, dann iss meins! Kenne aber Deine Antwort schon, ne, nicht mit Dir, dann lieber was einfach blödes, Hauptsache anders. Das Schlimmste daran: Wenn man fündig wird, kann man nicht mehr suchen. Und was ist nun der Sinn des Lebens? Warte, da muss ich erstmal drüber nachdenken...

Inhalt.

Grüße

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Zunächst würde ich mal meinen, dass die Antwort auf große Fragen oftmals einfacher ist, als man denkt. Natürlich können Fragen sowie Antworten vollkommen unbefriedigend sein. Hängt nicht zuletzt von der jeweiligen Person, ihrer Erfahrung und Sichtweise/Einstellung ab.

Naturgemäß gibt es kaum etwas, was für jeden in exakt derselben Weise verstehbar und anwendbar wäre. Man könnte bspw. mal jeden Einzelnen befragen, was er unter "Wissenschaft" und/oder "Religion" versteht, was es für ihn/sie jeweils bedeutet. Da käme man aus dem Staunen und Zuhören ja gar nicht mehr raus.

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Insofern es mich selbst betrifft, ich sehe im Erweitern des Spektrums, im Lernen und der Bildung - im weitesten Sinne - einen großen Sinn. Das beinhaltet natürlich auch, wie Materie funktioniert - teilweise recht einfach, teilweise recht komplex. Dass man mit einem Hammer einen Nagel einschlagen kann, ist wohl jedem bekannt, aber Materie ist ja weitaus mehr. Bei näherer Betrachtung von Materie/Körperlichkeit/Physik müsste man interdisziplinär wohl auch die Bereiche Chemie und Biologie miteinbeziehen. Und da wären wir schon bei etwas mehr als einem Hammer und einem Nagel.

Wie auch immer, so faszinierend Materie bereits ist, ich empfinde das Phänomen Geist, Psychologie und Soziologie noch als sehr viel interessanter. Das lässt sich aus einer reinen "Materielehre" heraus ja gar nicht erklären. Kann bspw. aus dem Nichts ein Etwas entstehen? Kann aus der Materie Geist entstehen? Was war zuerst da, die Materie oder der Geist? Klar, keine Alltagsfragen, die sich einfach mit "Ja" oder "Nein" beantworten lassen, und doch irgendwie relevant, da Materie und Geist gewissermaßen zwingend die Grundlage unser aller Existenz sind und es materiell/körperlich sowie geistig vermutlich ein paar Implikationen mit sich bringt, die nicht oder nur bedingt einem "freien Willen" unterliegen, sondern eher einen Status von Regeln/Gesetzen/Prinzipien haben.

Klar, der Mensch kann viele Dinge entscheiden, zuweilen wohl auch in Sachen Sinn, aber das alles doch nur innerhalb gewisser Rahmenbedingungen, welche er selbst nicht entscheidet. Klar, in Sachen Materie ein vollkommen übertriebenes Beispiel, aber ja, wenn man ohne Fallschirm aus einem Flugzeug in 5.000 Metern Höhe springt, macht man das meist nur einmal. Und so wie es Regeln/Gesetze/Prinzipien für Materie gibt, so gibt es diese aus meiner Sicht auch für den Geist, wobei es sich da natürlich nicht exakt gleich verhält.

Ich denke, mein Punkt ist ganz simpel, dass niemand so groß ist, wie er selbst in seinem Größenwahn vielleicht denkt. Anders und etwas salopp ausgedrückt, vielleicht sind wir keine Kinder Gottes, aber doch zumindest Kinder und Bewohner dieses Universums, über welches wir selbst nicht entschieden haben.

Hat das Universum nun Regeln/Gesetze/Prinzipien, die nicht zwingend dem entsprechen, was in Gesetzbüchern oder Religionsbüchern niedergeschrieben wurde, und sollte man sich danach richten? Ich persönlich denke, dass man das sollte.

Ich meine, wer ist man schon, um sich gegen die Grundlagen der Existenz bzw. gegen Naturprinzipien zu stellen oder das überhaupt zu können?

Die Kunst ist doch, zwischen den "Naturprinzipien" (sofern man sie erkannt und verstanden hat) und dem zu unterscheiden, was schlicht "Kultur" ist – also die "Gesetzbücher oder Religionsbücher".

Gegen das, was derzeit die "Kultur" ist, darf ich mich jederzeit stellen (wenn ich die Konsequenzen zu tragen bereit bin). Aber gegen Naturgesetze kann man sich gar nicht stellen. Deren "Sinn" ist sozusagen immanent (Erhalt des Universums) – oder wie Lao-Tse so schön sagte: "Das Universum ist heilig. Du kannst es nicht verbessern."

_Tsunami_ meinte:

zumindest Kinder und Bewohner dieses Universums, über welches wir selbst nicht entschieden haben.

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... da wäre ich mal nicht so sicher 🙂 ... vielleicht sind "wir" in gewissem Sinne doch diejenigen, die das Universum hervorgebracht haben?

Man muss das "wir" nur weit genug fassen und entsprechend interpretieren. Denn wir bestehen ja aus Universum bzw. wir sind ein Teil davon. Wenn also das Universum sich selbst hervorgebracht hat, dann waren wir daran beteiligt.

Zitat W
Lao-Tse so schön sagte: "Das Universum ist heilig. Du kannst es nicht verbessern."
Zitat Ende

Blödsinn wir haben das Universum verändert, genau so wie wir die Erde verändert haben, der Müll der da rumfliegt ist von uns.

Nach Gesetzen und Richtlinien handeln ??? Das wäre schön, im Einklang mit der Natur, momentan und in der Vergangenheit die uns bekannt ist war es wohl eher desaströser Raubbau auf Kosten der Natur .

Wir -haben da sicher mehr kaputt, als ganz gemacht.

@Zebaothling: Lao-Tse sagte auch nichts von "du kannst es nicht verschlimmern" 🙂 – das geht tatsächlich, also auf Ebene unseres Planeten und für ein paar Jahrzehnte ... das regelt sich aber wieder mit der Zeit, glaub' mir. Spätestens die Plattentektonik macht's irgendwann.

@ Werner
Das ist ggf. nur Utopie , denn der Mensch hat die Voraussetzungen mit dem Mist, den er macht weiter zu machen , es sei,
es gibt sowas wie ein Gericht oder eine Instanz, die irgendwann sagt - Schluss!

Laotse hat das bestimmt gesagt damit den Leuten das Licht aufgeht , das die Erde zum Universum gehört und somit auch heilig ist.
Das steht aber auch genau so in der Bibel, Erde auf der kein Blut vergossen wurde, ist heilig.

Wobei ja heilig in der Bibel bedeutet = Gott zugewandt

wobei ich jetzt überlege , was Heilig ist im Laotse Glauben- wohl das Ganze in seiner ganzen Tragweite.

Zebaothling meinte:

Zitat W
Lao-Tse so schön sagte: "Das Universum ist heilig. Du kannst es nicht verbessern."
Zitat Ende

Blödsinn wir haben das Universum verändert, genau so wie wir die Erde verändert haben, der Müll der da rumfliegt ist von uns.

Nach Gesetzen und Richtlinien handeln ??? Das wäre schön, im Einklang mit der Natur, momentan und in der Vergangenheit die uns bekannt ist war es wohl eher desaströser Raubbau auf Kosten der Natur .

Wir -haben da sicher mehr kaputt, als ganz gemacht.

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Erinnert mich an etwas, was Jane Goodall sagte:

"Wie kann es sein, dass das intellektuellste Wesen, welches jemals auf diesem Planeten gewandelt ist, seine einzige Heimat zerstört?

[...]

Intellektuell vielleicht, aber nicht weise."

was ist weise ?