Anzeige(1)

  • Liebe Forenteilnehmer,

    Im Sinne einer respektvollen Forenkultur, werden die Moderatoren künftig noch stärker darauf achten, dass ein freundlicher Umgangston untereinander eingehalten wird. Unpassende Off-Topic Beiträge, Verunglimpfungen oder subtile bzw. direkte Provokationen und Unterstellungen oder abwertende Aussagen gegenüber Nutzern haben hier keinen Platz und werden nicht toleriert.

Depression ohne Ausweg

Olaf S

Neues Mitglied
Hallo Olaf,

es tut mir Leid das du so Etwas erleben musst. Depressionen sind eine schwere Last.



Das hast du völlig richtig erkannt.

Aber was machst du?
- keine aktuelle Therapie
- Ärzte sind Pfeiffen
- Selbsthilfegruppe gibt es nicht (auch nicht im www?)
- pflanzliche Medikamente (meinst du das genügt?)
- ...

Es ist nicht böse gemeint, aber erkenne bitte das es nicht reicht wenn du in deiner Wohnung sitzt in Gesellschaft dunkler Gedanken und 2er Vögel.
Hilfe muss man zulassen können, sonst hilft sie nicht.

Viele Grüsse von

Priamos
Du hast völlig Recht, es liegt an mir etwas zu tun.
Ich habe das ganze letzte Jahr alles versucht, Diagnose, schwerste Phychosomatische Depression.
Und in dem Zustand habe ich dann meine Familie verloren.
Wie sollte es mir besser gehen, letztes Jahr habe ich für mich einen Halt gehabt, einen Grund, jetzt ist eh alles verloren.
 

Olaf S

Neues Mitglied
Hallo Olaf,
was du schreibst tut mir sehr leid. Das Gefühl, dass nichts hilft kenne ich gut. Ich rutschte im letzten Jahr aufgrund für mich sehr schlimmer Umstände auch in eine schwere Depression, obwohl ich das niemals wollte. Auch ich kenne das Gefühl, einfach nur noch einschlafen und nie wieder aufwachen zu wollen. Es funktioniert einfach gar nichts mehr und alles fällt schwer, wodurch noch viel mehr wegbricht, als ohnehin schon. Auch ich habe absolut kein Hungergefühl mehr und bin in den letzten Wochen an der Grenze zum Untergewicht angelangt. Das ging so schnell, ich habe einfach komplett die Kontrolle darüber verloren, weil es mir so schlecht geht.
Ich glaube, es ist ein sehr mühsamer Weg sich da wieder rauszukämpfen. Alles fühlt sich so sinnlos an.
Ich nehme inzwischen auch sehr viele Medikamente und habe das Gefühl, dass sie nur bedingt helfen. Zwar geht es mir, im Vergleich zum letzten Jahr, ein wenig besser - aber die Ereignisse, insbesondere die nicht abgeschossenen, holen mich doch immer wieder ein. Es ist schwer, sich gegenüber diesen Ereignissen nicht machtlos zu fühlen und die Vergangenheit loszulassen. Mit all den Menschen, die uns darin wichtig waren. Ich verstehe dich sehr gut.
Und ich glaube, dass am Ende nur wir selbst uns helfen und da raus holen können, indem wir versuchen loszulassen und uns neuen Dingen widmen. Das geht nicht von jetzt auf gleich, das braucht Zeit. Richtig viel Zeit. Und es tut weh. Aber wem sage ich das.

Ich wünsche dir von Herzen, dass du diese Geduld mit dir aufbringen kannst. Gib dich nicht auf.
Das waren sehr liebe Worte, ich danke dir.
Ich weiß das ich nicht der einzige bin der an Depression leidet, ich habe viele arme Seelen kennengelernt.
Eine Umarmung wäre schön, mit jemandem reden. Ich wünsche dir viel Kraft im Kampf gegen deine Dämonen.
 
G

Gelöscht 79650

Gast
Als meine Frau mir dann sagte sie wolle die Trennung, habe ich versucht mir das Leben zu nehmen.
Es war knapp, ich lag 6 Tage im Koma.
Das war mein größter Fehler, ich habe alles verloren, meine geliebte Frau und meine drei Kinder.
Entschuldige dich bei deinen Kindern schriftlich für diesen Erpressungsversuch und bitte um eine Chance.
 
G

Gelöscht 122251

Gast
Lieber Olaf,

weisst du, deine Frau und die Kinder sind sicher ebenfalls durch die Hölle gegangen bei deinem Suizidversuch. Das ist so ziemlich das Schlimmste was man nicht nur sich selbst - vielmehr Anderen (der Familie) antun kann. Wenn sich Jemand zur Trennung entscheidet heisst es ja nicht das der Andere plötzlich egal ist. Zumal die Entscheidung deiner Frau dazu sicher auch ein längerer Prozess war.
Ab und an ist es besser etwas Ruhe einkehren zu lassen, denn stetige Kontaktversuche können durchaus auch den emotionalen Abstand vergrössern.

Wie wäre es denn wenn du diese Energie in deine Verfassung steckst?
Hilfe ist da, wenn du sie zulässt.
Es hat wenig Sinn die Wohnung (sinnbildlich) schwarz zu tapezieren, wenn man sowieso schon traurig ist. Es gibt Menschen in einer Selbsthilfegruppe die mit dir sicher gerne ein Stück deines Weges gehen werden und für dich greifbar da sind.
Du musst es zulassen wollen...

Dann, nachdem du an dir gearbeitet hast - dann versuche den Kontakt aufzubauen. Dies z.B. wäre doch ein wunderbares Ziel das du dir setzen kannst.

Was meinst du?

Alles Gute dir wünscht

Priamos
 

FarbSpiel

Mitglied
Hallo Olaf,

sicher ist es sehr schwer, sich zu irgendetwas aufzuraffen, wenn Du in dieser Spirale aus Hoffnungslosigkeit fest steckst.

Ist es möglich, dass Du Dir eine kleine Tagesstruktur schaffst?

Du schriebst, Du gehst manchmal spazieren und es würde kurzfristig helfen.
Kannst Du daraus eine regelmäßige Sache machen?
Also jeden Tag einen kleinen Spaziergang, etwas bewegen, frische Luft.
Ich kann mir vorstellen, dass Dir das gut tut.

Google mal den nächsten sozialpsychiatrischen Dienst in Deiner Nähe.
Da gibt es in jeder Stadt einen.
Ruf da an, die können Dir zum Beispiel eine Selbsthilfegruppe nennen.
Die Leute dort sind sehr nett. Nicht gleich aufgeben, wenn besetzt ist, immer wieder versuchen.
Das ist eine gute Anlaufstelle und genau für solche Hilfen nennen und Infos sind die da.

Wenn ich gleich zum Spaziergang mit meinem Hund raus gehe, denk ich an Dich und hoffe, dass Du auch einen Spaziergang machst.
 
G

Gelöscht 122046

Gast
Depressionen sind die Hölle auf Erden und ich nehme an, du hast wie ich schon alles versucht, ihr zu entrinnen.....
Und lass dir bitte kein schlechtes Gewissen machen wegen deines Suizidversuchs - NIEMAND, der keine Depri durchlitten hat, versteht nicht wirklich....
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
G

Gelöscht 121015

Gast
Du schriebst, Du gehst manchmal spazieren und es würde kurzfristig helfen.
Kannst Du daraus eine regelmäßige Sache machen?
Also jeden Tag einen kleinen Spaziergang, etwas bewegen, frische Luft.
Ich kann mir vorstellen, dass Dir das gut tut.
lieber Olaf,

wenn du gern spazieren gehst... hast du vielleicht ein Tierheim in der Nähe und könntest mit einem Hund Gassi gehen? Dann hättest du eine kleine Aufgabe und hättest zusätzlich noch frische Luft und Bewegung. Kopf hoch.... die Temperaturen werden ja auch wieder wärmer und die Sonne wird dir zusätzlich gut tun.

Dann, nachdem du an dir gearbeitet hast - dann versuche den Kontakt aufzubauen. Dies z.B. wäre doch ein wunderbares Ziel das du dir setzen kannst.
das sehe ich auch so... wenn du an dir gearbeitet hast und es dir wieder besser geht, besteht vielleicht sogar die Hoffnung, dass du deine Familie wieder zurückbekommst. Aber das geht natürlich nicht von heut auf morgen.

Und bitte versuch es nochmal mit einem anderen Psychiater, der dir gute hilfreiche Antidepressiva verschreibt. Mit der richtigen Antidepressiva hast du schon mal die richtige Stütze und den richtigen Schritt gemacht. Und kannst dann nach und nach - ganz langsam Schritt für Schritt - dein Leben wieder in den Griff gekommen.

Und wie gesagt: vielleicht sogar wieder deine Familie zurückerobern als wunderbares Ziel und Geschenk. Denn wenn sie sehen, dass es dir wieder besser geht, werden sie auch vielleicht wieder den Kontakt zu dir suchen.

Alles gute und gute Besserung!!!
 

Alexandretta

Aktives Mitglied
Wie sollte es mir besser gehen, letztes Jahr habe ich für mich einen Halt gehabt, einen Grund, jetzt ist eh alles verloren.
Das denkt man, weil man zu viel darüber nachdenkt. Scholz, Covid, Ukraine-Krieg. Niemand hat das kommen sehen. Was ich damit sagen will: Es passieren immer Dinge, die man für unmöglich gehalten hat. Das ist auch am Ende der Depression so. Ich kann nur nochmal auf die Auslöser hinweisen: Der Mensch stammt vom Affen ab! D.h. wir wollen uns bewegen, wir lebem im Rudel und denken nicht zu viel nach. Wenn das erfüllt ist, dann sind wir auch nur sehr selten depressiv.
Du bist ein schwerer Fall, aber das kann nach einem Suizidversuch jeder Trottel diagnostizieren.
D.h. jedenfalls, es mag helfen Antidepressiva zu nehmen, um die Bedingungen zu schaffen keine mehr zu brauchen. Ich habe jetzt nicht ganz verstanden was die Angst vor dem Einschlafen auslöst. Wenn es das gruselig klingende Erwachen ist, wäre es dann nicht sinnvoll sowas wie Baldrian vor dem Schlafengehen zu nehmen? Funktioniert das nicht? Wenn Du da etwas hast, dem Du (aus Erfahrung) vertraust, dann sollte es doch seinen Schrecken verlieren? Das was Du da brauchst, kann Dir sicher ein Arzt verschreiben.
 

Anzeige (6)

Ähnliche Themen

Anzeige (6)

Anzeige(8)

Regeln Hilfe Benutzer

Du bist keinem Raum beigetreten.

    Anzeige (2)

    Oben