Demente Oma ist anstrengend

Du bist also aus der Not heraus eingesprungen und musst nebenbei noch irgendwie arbeiten, verstehe ich das richtig? Und Du bist die einzige, auf deren Schultern die Last liegt?
Das KANN mit einer Demenzkranken so nicht funktionieren. Meine Idee wäre, mit ihrem Hausarzt zu sprechen, ob sie übergangsweise erstmal in Kurzzeitpflege kann, bis das mit dem Pflegegrad durch ist. Du kannst das, was nötig ist, gar nicht nebenbei leisten, da braucht Ihr beide schnell Hilfe.

Crizz 2 meinte:

Ich habe der dementen Oma immer wieder erzählt, daß ihr Mann auf den sie wartet, bald aus dem Krieg kommt. Dann konnte man kurz was anderes mit ihr machen, dann lebte sie wieder in der Vergangenheit.
Du mußt dir vorstellen, die Menschen haben nichts mehr anderes, es ist das einzige, woran sie sich noch klammern können.

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Weiß nicht, sollte man nicht versuchen die Person aus dem "falschen Denken" oder "falschen Zeit" raus holen ? Zumindest so gut es geht ?
Ich habe das in solchen Situationen gemacht, doch damit war ich gleich in der Defensive.
Mag falsch sein, denn das ist nicht die diplomatische Lösung.

Doch ich kann nicht einfach mit dem Wahn des anderen mitgehen.

Wie Kurzfristig geht Kurzzeitpflege?


Bei der Kurzzeitpflege ziehen Pflegebedürftige vorübergehend, also für wenige Tage oder Wochen, in ein Pflegeheim ein. Es gibt Einrichtungen, die sich auf die Kurzzeitpflege spezialisiert haben. Meistens handelt es sich jedoch um sogenannte flexible Kurzzeitpflegeplätze in Pflegeheimen.

Es gibt auch Tagespflege-Einrichtungen.

Für eine demente Person, noch dazu ohne Pflegegrad (der ja gerade erst beantragt ist) bekommt man schwerlich einen Kurzzeitpflegeplatz.
So schwer das auszuhalten ist, liebe TE, so schwer ist es leider auch, hier relativ schnell professionelle Hilfe zu erhalten.
Einen hilfreichen Rat, in der aktuellen Situation zu handeln, kann ich auch nicht geben. Dir bleibt nichts übrig, als so gut wie möglich auf die Oma einzugehen.
Wichtig ist, dass der Pflegegrad genehmigt wird und du an Sachbearbeiter kommst, die deine Not in der Situation sehen.

De(ad)generation meinte:

Hallöchen,

die Betreuung von Demenzkranken ist schon sehr individuell. Entsprechend ist es schwer einen für Deine Situation passenden Rat zu geben.
Die Beschäftigungsmöglichkeiten richten sich halt auch nach ihren Fähigkeiten. Stricken/Häkeln/(Aus)Malen z.B.?
Leichte Kreuzworträtsel?
Ein Besuch einer Bekannte/Freundin in der Nähe mit der sie sich unterhalten kann?
Ein Fotoalbum vielleicht?

Ist die Tür zum Bad abgeschlossen?
Wenn sie dazu neigt sich irgendwo einzusperren, könnte man ggf. die Schlüssel entfernen.
Reagiert sie dort drin auf Ansprache?
Um sie "rauszulocken" bedarf es eventuell etwas Geduld und Feingefühl. Rede freundlich mit ihr und biete ihr z.B. an etwas gemeinsam zu machen wenn sie rauskommt.

Grüße

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Kreuzworträtsel! KREUZWORTRÄTSEL! Genau sowas hab ich gesucht. Heute Abend, wenn ich hier weg kann, werde ich gleich welche besorgen. Ich habe außerdem ein paar Arztromane in ihrem Schlafzimmer gefunden, die ich ihr gegeben habe.

Es ist keine Verwandtschaft großartig da. Der Teil der da ist, drückt sich darum sich zu kümmern. 🤷‍♀️ Es ist für mich keine Freude, aber irgendwer muss es ja tun.

Das Bad ist nicht abgeschlossen. Aber ich kann sie ja nicht mit Gewalt rausziehen. Inzwischen habe ich sie nach der dritten Ansprache rauszitieren können, aber sie war jetzt insgesamt trotzdem eine Stunde da drin.

De(ad)generation meinte:

Schlaganfall?
Im Krankenhaus hätte die Möglichkeit bestanden über den Sozialdienst einen Eilantrag zur Feststellung des Pflegegrads zu stellen. Vielleicht können diese auch jetzt noch Hilfe leisten? Es könnte deswegen auch direkt bei der Krankenkasse nachgefragt werden.

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Kann ich dir nicht sagen. Darum kümmere ich mich nicht. Mein Vater setzt das momentan alles in Gang und einen Eilantrag hat er erwähnt, aber die Krankenkasse hat gerade interne Probleme und alles so naja...

Bimberg meinte:

Du bist also aus der Not heraus eingesprungen und musst nebenbei noch irgendwie arbeiten, verstehe ich das richtig? Und Du bist die einzige, auf deren Schultern die Last liegt?
Das KANN mit einer Demenzkranken so nicht funktionieren. Meine Idee wäre, mit ihrem Hausarzt zu sprechen, ob sie übergangsweise erstmal in Kurzzeitpflege kann, bis das mit dem Pflegegrad durch ist. Du kannst das, was nötig ist, gar nicht nebenbei leisten, da braucht Ihr beide schnell Hilfe.

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Ich muss jetzt morgen nochmal kommen und dann ist erstmal bis nach Weihnachten Feierabend für mich. Eventuell kommt noch eine andere Verwandte, wenn wir ihr auf die Füße treten. Wie gesagt, die Krankenkasse kommt momentan nicht in die Gänge und es ist ein riesen Hickhack. Ist aber nicht mein Bier. Ich bin jetzt anwesend, das ist alles. Wahrscheinlich muss ich meine Sachen am Wochenende nacharbeiten, tja.

Bei Kreuzworträtseln wäre ich vorsichtig. Wenn sie schon recht dement ist, könnte sie sich drüber ärgern, dass sie sie nicht ausfüllen kann und manche werden dann aggressiv. Aber probiere es. Vielleicht klappt es noch bei ihr. Singen ist auch oft gut. Irgendwas, was sie mitsingen kann. Das geht bei fast allen noch. Vielleicht fällt ihr selbst was ein oder man kann jemanden fragen, welche Lieder zu ihrer Zeit in Schule und Co gesungen wurden. Fotoalben gehen auch immer gut. Da blättern sie oft lange drin. Und wenn es um so Dinge wie das ewige Klositzen geht, würde ich es mal mit Kindertricks probieren: Wer zuerst im Wohnzimmer ist, darf aussuchen, was wir im Fernsehen anschauen! Oder: Wer zuerst auf der Bank sitzt, hat gewonnen! Manchmal springen sie drauf an.

Sie hat das wahrscheinlich gar nicht gemerkt, dass sie so lange schon auf dem Klo sitzt. Ich hätte ihr geholfen, den Po zu heben, sich zu säubern, den Deckel zumachen und mit einem zusätzlichen Sitzpolster unterm A kann sie da bleiben, alle Handtücher haben Fusseln, bitte Oma, die sind so hässlich, die müssen alle weg..
Mit irgendwas beschäftigt sie sich sicher gerne, das müsst ihr halt herausfinden.
Dann mach einen Rollstuhl aus und geh wandern mit ihr, hör auf dich zu ärgern, nutze diese Tage um Urlaub zu machen mit viel frischer Luft, Kekse backen zusammen, einen Film angucken, Puzzle bauen, Mandalas ausmalen. Du bist jetzt gerade für die Oma da und mach dich schlau, wie das schön sein kann. Erlebe dich als Versorger eines solchen Wesens, vielleicht bist du selbst mal in der Position, wie die Oma. Fühle dich hinein in sie. Das kann lustig sein, muss nicht schwer sein.

carrot meinte:

Weiß nicht, sollte man nicht versuchen die Person aus dem "falschen Denken" oder "falschen Zeit" raus holen ? Zumindest so gut es geht ?

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Das bringt nichts. Demenz zerfrisst immer mehr das Gehirn. Vergangenheit und Gegenwart beginnen immer mehr zu zerfließen, wobei die Vergangenheit länger erhalten bleibt, da das Langzeitgedächtnis sich erst spät verabschiedet. Deswegen können Demenzkranke zb. zwar sich nicht mehr alleine anziehen, aber kennen noch den alten Schulweg von vor 50 Jahren.

Einen Demenzkranken kann man also schlecht in das Jetzt zurückzuholen, weil er das Jetzt nicht mehr wie bei einem gesunden Menschen begreifen kann. Für sie wird die Vergangenheit zum Gegenwart, da diesa die letzten Dinge sind, die das demenzkranke Gehirn noch zugreifen kann,.

Erdnussmutter meinte:

Ich habe keinerlei Geduld mit Menschen.

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Erdnussmutter meinte:

Mich macht das innerlich so aggressiv.

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Ihr tut euch beide nicht gut. Kann ein anderes Famillienmitglied vielleicht einspringen bis ihr eine Langzeitbetreuung habt?