Demente Oma ist anstrengend

Erdnussmutter meinte:

Sie möchte jetzt nicht reden, sie möchte die Fussel vom Handtuch abzupfen

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DAS ist zu Beispiel eine sehr schöne Tätigkeit.
Zupfen mögen diese Menschen irgendwie gerne.

Crizz 2 meinte:

DAS ist zu Beispiel eine sehr schöne Tätigkeit.
Zupfen mögen diese Menschen irgendwie gerne.

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Ja, aber sie sitzt auf dem Klo. AUF DEM KLO.

Habt ihr einen Pflegegrad für die Oma?
Falls ja, dann wäre eine Betreuung oder Unterbringung in einem Pflegeheim als Verhinderungspflege möglich.
Bis zu 3 Wochen im Jahr kann man das beantragen.

Es gibt ein festgelegtes Budget welches die Pflegekasse zur dann zur Verfügung stellt.
Man muss einen Antrag stellen.

Allerdings ist die Frage, wie lange der Prozess dauert,falls ihr keinen Pflegegrad für die Oma habt. Ob sich das dann lohnt, je nach dem wie lange du die Oma betreuen musst.

Eine Angehörige mit Demenz zu betreuen stellt dich vor einer riesigen Herausforderung und diese ist nicht einfach.
Wahrnehmen wie Oma kognitiv und möglicherweise dazu körperlich abgebaut hat.
Dazu, dass sie dich nicht mehr erkennen kann.
Das ist hart und tut weh.

Für die Oma ist eine klare Tagesstruktur wichtig.
Handarbeiten, Spaziergänge, lesen und vorlesen lassen, gemeinsam kochen usw.

Dabei auch Ruhepause einrichten. Dann hast du Zeit für dich.
Allerdings klappt das nicht immer reibungslos.

Was für dich wichtig und wahrscheinlich schwer sein könnte ist geduldig mit der Oma zu sein.

-Sie ist sich ihrer Handlungen nicht mehr richtig bewusst.
-Sie kann nicht richtig einschätzen wann du deine Ruhe möchtest oder wie deine emotionale Situation ist.
-Sie benötigt und sucht Orientierung.
-manchmal gibt es Hinlauftendenzen oder sie nesteln.

Es ist eine schwere Aufgabe als Angehörige das zu meistern.

Wenn du alleine nicht zurecht kommst, dann holt euch Hilfe von außen. Das ist generell zu empfehlen. Es erleichtert den Alltag.

Alles Gute

Hallöchen,

die Betreuung von Demenzkranken ist schon sehr individuell. Entsprechend ist es schwer einen für Deine Situation passenden Rat zu geben.
Die Beschäftigungsmöglichkeiten richten sich halt auch nach ihren Fähigkeiten. Stricken/Häkeln/(Aus)Malen z.B.?
Leichte Kreuzworträtsel?
Ein Besuch einer Bekannte/Freundin in der Nähe mit der sie sich unterhalten kann?
Ein Fotoalbum vielleicht?

Ist die Tür zum Bad abgeschlossen?
Wenn sie dazu neigt sich irgendwo einzusperren, könnte man ggf. die Schlüssel entfernen.
Reagiert sie dort drin auf Ansprache?
Um sie "rauszulocken" bedarf es eventuell etwas Geduld und Feingefühl. Rede freundlich mit ihr und biete ihr z.B. an etwas gemeinsam zu machen wenn sie rauskommt.

Grüße

Erdnussmutter meinte:

Ja, aber sie sitzt auf dem Klo. AUF DEM KLO.

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Sie wird da ja nicht ewig sitzen wollen, ich würde erst mal abwarten.
Ansonsten sie mit was locken z. B. mit etwas was sie gerne isst.
Ist ja auch gerade Mittagszeit, meistens nehmen die älteren Leute das mit den Zeiten ja recht genau.

Betreuung von Demenzkranken erfordert ein hohes Maß an Empathie und Geduld. Du kannst dich mal mit dem Thema "Validation von Naomi Feil" beschäftigen. Da wird eindrucksvoll beschrieben, wie man sich quasi in die Schuhe eines Erkrankten stellt und nachempfindet, wie dere Gefühlebenen funktionieren. Damit steigt das Verständnis für diese komplexe Erkrankung enorm.

Erdnussmutter meinte:

Sie war bis vor kurzem im Krankenhaus und sie ist seit dem stark verändert. Momentan wird ein Pflegegrad beantragt. Deswegen sitze ich jetzt hier. Wir haben noch keine Betreuung.

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Schlaganfall?
Im Krankenhaus hätte die Möglichkeit bestanden über den Sozialdienst einen Eilantrag zur Feststellung des Pflegegrads zu stellen. Vielleicht können diese auch jetzt noch Hilfe leisten? Es könnte deswegen auch direkt bei der Krankenkasse nachgefragt werden.

Was sagt sie, wenn du sie drauf ansprichst (mit dem KLO)?
Kannst du sie nicht einfach vorsichtig hochheben und woanders parken?

Ich habe der dementen Oma immer wieder erzählt, daß ihr Mann auf den sie wartet, bald aus dem Krieg kommt. Dann konnte man kurz was anderes mit ihr machen, dann lebte sie wieder in der Vergangenheit.
Du mußt dir vorstellen, die Menschen haben nichts mehr anderes, es ist das einzige, woran sie sich noch klammern können.

@Erdnussmutter
Aktuell kannst Du nur versuchen, auf sie einzugehen, sie in ihrem Vorhaben unterstützen und dabei versuchen sie aus dem Bad zu locken.
Es ist schier unmöglich, Dir einen wirklich effektiven Rat zu geben, der Dir jetzt aktuell hilft.
Dazu müssten wir sowohl Dich als auch Deine Oma näher kennen.
Geduld und Einfühlungsvermögen, kein böses Wort, nicht widersprechen, das sind Grundpfeile, die Du auch jetzt benötigst.

Informationen für Betreuende

https://demenz.behandeln.de/demenz-...xVwNH9MkaSgtbw5vSv9trhMTPEg3cEXwaAlCZEALw_wcB