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Corona und Depressionen

Silent_girl

Mitglied
Da ich aktuell davon ausgehe, dass es einfacher ist, dass Du Dich änderst als dass Du ihn zu ändern versuchst, stelle ich Dir eine böse Frage:
Wäre die Situation anders bzw besser, wenn Du keine Depression hättest?

Die Antwort hast Du bereits geschrieben.

Bezüglich Krankheit ja oder nein bist Du so weit, dass Du beschreibst, eine Depression zu haben.
Wenn ja, so ist dies der erste wichtige Schritt!

Du schreibst nämlich nicht, dass Du oft traurig bist und keine Ahnung hast, warum.

Du kannst dich dazu entschließen, dass du damit leben willst oder dass Du ohne es leben willst.

Wenn Du zurück denkst an die Zeit, als es noch keine Depression gab, und wenn Du meinst, die zeit damals war schöner, dann entschließe Dich dazu, zu diesem Zustand zurück zu finden.

Ich hab anlässlich Deines Beitrag einen thread im Bereich "Gesundheit" eröffnet, den du gerne lesen magst:
"DEPRESSION - Autoren beschreiben ihre Überwindungsstrategien".

Schau hinein, lies Dir die Beiträge sorgfältig durch, suche Parallelen zu Deinem Leben und probiere Dinge aus, die anderen vor Dir zu Erfolgen geführt haben.
Schließlich hast Du dabei nichts zu verlieren.
Gewinnst du so an Lebensqualität, so danke ich dort für ein kurzes feedback.
LG!
Meine Depression ist durch meine schwere Kindheit ausgelöst. Dazu kommen dann noch sämtliche negative Erfahrungen mit Menschen. Ich fühle ständig einen Erwartungsdruck, dem ich gerecht werden muss, um nicht ausgegrenzt oder schlimmstenfalls ausgelacht zu werden. Selbst bei meinem langjährigen Freund habe ich jetzt diese Gefühle. Ich habe Depressionen und gleichzeitig denke ich, ich darf sie nicht haben. Dieser Druck ist schlimmer als die Krankheit an sich.
Vor drei Jahren hatte ich deshalb einen Klinikaufenthalt. Nach vielen Therapiesitzungen und Antidepressivum ging es mir am Ende richtig gut! Sogar so gut, dass ich keine Psychotherapie mehr brauchte und die Medikamente nach einem Jahr ausschleichen lassen habe. Das war der Fehler! Jetzt weiß ich, dass man Depressionen nicht komplett heilen kann.. man kann lernen damit zu leben und muss auch in guten Zeiten achtsam mit sich selbst umgehen. Als es mir immer schlechter ging, habe ich nicht gehandelt und jetzt habe ich den Salat.
Ich habe mir jetzt wieder ein Antidepressivum verschreiben lassen und mache demnächst eine Verhaltenstherapie. Ich erhoffe mir dadurch, wieder ein sorgenfreieres Leben zu führen.
Jedenfalls danke für den Thread. Ich konnte hier schon einige wertvoll Tipps erhaschen!
 
G

Gelöscht 77808

Gast
(...)und muss auch in guten Zeiten achtsam mit sich selbst umgehen. Als es mir immer schlechter ging, habe ich nicht gehandelt und jetzt habe ich den Salat.
Ich habe mir jetzt wieder ein Antidepressivum verschreiben lassen und mache demnächst eine Verhaltenstherapie. Ich erhoffe mir dadurch, wieder ein sorgenfreieres Leben zu führen.
Jedenfalls danke für den Thread. Ich konnte hier schon einige wertvoll Tipps erhaschen!
Danke für das tolle feedback!

Vielleicht könnte ich noch hinzu fügen, dass ich Depressionen (auch) für Gedanken halte. Also negative Gedanken.
Gedanken sind aber nur unausgesprochene Worte, Empfindungen, Pläne, also im weitesten Sinne ist es ein "Nebel", den man von aussen nicht physisch packen kann, nicht operieren.
Therapeuten können deshalb nur Worte an die Patienten richten, mit deren Hilfe die Patienten einen eigenen Einfluss auf ihre Gedanken entwickeln. Es wäre eine Art Hilfe zur Selbsthilfe.
Deshalb glaube ich nicht daran, dass man sich - ohne Zutun - heilen klassen kann.

Ich glaube aber fest daran, dass man sich selbst heilen kann, und wie das funktioniert, muss man sich erklären lassen oder es selber herausfinden.

Damals habe ich vom Arzt auch Anti Depressiva bekommen.
Bei mir war es so, dass diese mich komplett runter gefahren haben, dass neben der Trauer auch die Freude dahin war.
Ich fand es unbefriedigend und war der Ansicht, dass jetzt zwar Symptome kuriert waren aber nicht die Ursache, und dass mir die Medikamente lediglich eine Auszeit von unbestimmter Dauer gewähren könnte, die ich dazu nutzen soll, um Strategien zu entwickeln.
Da ich zu ungeduldig war, habe ich die Medikamente abgesetzt. Ich hatte eine Art "Wut" in mir, dass es etwas geben sollte, was mich beeinträchtigt.

Man kann es schlecht erklären und es hört sich etwas schräg an:

Ich habe mich in drei Dinge aufgespalten. Depression ( im Kopf), Wille ( im Kopf) und Körper.

Da die Depression unerwünscht und krank war, habe ich mittels meines Willens den Körper beeinflusst.
Das heisst, dass ich festgelegt habe, dass mein Wille übergeordnete Priorität genießt. Man muss da konsequent sein.
Also habe ich (körperlich) je mehr gearbeitet, umso stärker diese Depression auftrat.
Die Folge war, dass ich es selbst mit starken Depressionen überhaupt nicht eingesehen habe, mich krank schreiben zu lassen und genau das Gegenteil davon getan habe, was die Depression "verlangt", nämlich aufzugeben.
Neben der Struktur stellten sich hierdurch natürlich finanzielle Einnahmen ein, die mir beabsichtigterweise das Gefühl zu geben hatten, dass ich aus dieser anstrengenden Zeit mit einem erheblichen "plus" herausgehen müsse.
Auch durch diese Sichtweise habe ich mich gegen eine Opferrolle gestellt.
Ich konnte mich sogar damit anfreunden, dass ich gerne depressiv sein darf, wenn mich dies zur Arbeit antreibt.
Vielleicht scheint hier etwas durch, dass ich eine Neigung zu schwarzem Humor mir selbst gegenüber habe, dass ich gut damit umgehen kann, anderen Situationen zu schildern, damit die mich dafür auslachen.
Ich lache dann mit und lache über mich selber und verbuche das unter der Rubrik "dumm gelaufen".
 

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