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Braucht man Kinder zum Glücklichsein ?

K

kasiopaja

Gast
Du brauchst doch mal nur eine große Brille aufsetzen. Die Altenheime bersten aus allen Nethen vor glücklichen halten Menschen ihr leben zur Kinderaufzucht verwendet haben. Sie haben ihr eigenes leben komplett hinten an gestellt, nun sind sie alt und aufgerieben und verbraucht und es interessiert keinen Menschen wenn sie in so einer Abstellkammer verrotten. Wenn sie ihr Geld für was vernünftiges ausgegeben hätten könnten sie eine Weltreise nach der anderen machen. Stattdessen sind sie vor Kummer und Elend todkrank geworden. Wenn sie dann total vereinsamt in ihrem Pflegebett liegen können sie sich ja jeden morgen früh laut vor sich hinschreien. Ach was ist das Leben schön. Außer in die Windel zu scheißen ist mir nichts geblieben.------------
So einfach ist das nun auch nicht.
Ersten ist es so, dass nicht unbedingt alle Kinder toll von ihren Eltern behandelt wurden und diese wollen, dann später auch nicht unbedingt alles aufgeben, um sich um die Eltern zu kümmern.
Dann gibt es auch die Fälle, in denen es schlicht nicht möglich ist sich selbst um die Eltern zu kümmern z. B. wenn man hunderte Kilometer weg wohnt oder aber, wenn die Eltern eine Krankheit haben, zum Beispiel fortgeschrittene Demenz, bei deren Betreuung die Kinder irgendwann so überfordert sind, dass sie selbst vor die Hunde gehen würden.
 

Yersinia

Mitglied
Das einzige was ich schrieb: Man weiß doch gar nicht was man verpaßt wenn man es nie ausprobiert hat. Ist als würde jemand sagen, neeee igitt, Schokolade ist total ekelig. Und dabei hat er niemals Schokolade probiert. Verständlicher für dich?
Ich muss jetzt mal was dazu schreiben, weil mir eine solche Aussage und die Implikation dahinter doch ziemlich stark aufstößt.

Es gibt Dinge, die muss ich nicht aufprobiert haben und ich weiß trotzdem, dass das nix für mich ist.
Ich habe mir bisher noch nie was gebrochen *auf Holz klopf*, weiß aber, dass gebrochene Knochen a) sehr schmerzhaft und b) je nachdem, welche Knochen gebrochen ist, eine ziemliche Behinderung im Alltag sein können. Muss ich nicht haben, weiß ich auch so.
Ich habe auch noch nie Schnecken oder Muscheln gegessen, weiß aber, dass ihre Konsistenz höchstwahrscheinlich einen Würgereiz bei mir auslösen würden. Auch hier: muss ich nicht haben.
Kinder liegen bei mir auf der gleichen Schiene: ich habe keine Kinder, weiß aber, dass das Muttersein einfach nichts für mich ist. Ich kann mit Kindern einfach nichts anfangen, ob das fremde Kinder sind oder die aus der eigenen Familie. Ich weiß nicht, wie ich mit ihnen reden oder wie ich mit ihnen umgehen soll. Ich weiß nicht, wie ich mit Gequengel umgehen soll. Basierend auf meinen bisherigen Erfahrungen mit anderer Leute Kinder weiß ich, dass mich ein eigenes Kind hoffnungslos überfordern würde. Das ist einfach so.

Man kann es ja auch anders herum betrachten: es gibt Dinge, die kann man nicht "einfach mal ausprobieren". Elternsein gehört u.A. zu diesen Dingen dazu.
Angenommen, ich bringe trotz meines nicht vorhandenen Kinderwunsches doch ein Kind auf die Welt. Angenommen, ich kann keine besonderen positiven Gefühle für dieses Kind entwickeln, kämpfe mich aber durch diese Phase, weil mir gesagt wurde: "Ja, das kommt schon mal vor, dass Frauen keine Bindung zu ihrem Neugeborenen aufbauen können. Das legt sich aber wieder, wirst schon sehen!" Aber angenommen, es ist nicht so: ein Jahr vergeht, zwei Jahre vergehen und ich merke, dass ich keine Mutter sein möchte, dass ich mit der gesamten Situation einfach nicht klarkomme und ich damit nicht zufrieden bin. Was mache ich in so einer Situation? Was passiert mit dem Kind?
Ich kenne mich mit dem deutschen Adoptionsrecht nicht aus, kann also im Folgenden nur Vermutungen anstellen. Kann ich mein Kind auch Monate/Jahre nach der Geburt zur Adoption freigeben mit der einfachen Begründung: "Ich wollte noch nie Mutter sein, wollte aber mal ausprobieren, wie sich das anfühlt. Wie sich herausstellt, ist das nix für mich. Kann ich das Kind jetzt Ihnen überlassen?" Ich kann mir nur schwer vorstellen, dass das so einfach sein soll. Da wird es wohl einen Haufen Hürden geben, die es zu überwinden gibt.

Und was für Auswirkungen hätte so ein Szenario auf das Kind? Ich kenne mich mit der Entwicklung von Kindern nicht so gut aus, denke aber, dass schon die Kleinsten es merken, wenn ihnen von ihren Eltern keine echte Liebe entgegengebracht wird - einfach, weil keine solche Liebe da ist. Ich denke, Kinder sind sehr sensibel bei solchen Dingen.
Was geht in dem Kind vor, wenn es mit zwei Jahren von seiner leiblichen Mutter weggegeben wird? Kriegt es das mit? Was für Langzeit"schäden" bzw. -folgen könnte eine solche Trennung verursachen?
Was ist, wenn das Kind schon älter ist und es bereits ein Bewusstsein für das, was um es herum passiert, entwickelt hat? Wie geht so ein Kind mit einer Trennung um, wie verarbeitet es das? Was für Folgen können sich im späteren Leben entwickeln?
Angenommen, ich könnte das Kind nicht weggeben: dann müsste es bei einer emotional instabilen Mutter aufwachsen, die es noch nicht einmal liebt. Oder aber ich lasse das Kind beim Vater, mache mich aus dem Staub und das Kind wächst bei nur einem Elternteil auf. Wäre das wirklich besser?

Will man einem Kind so etwas wirklich antun? Klar kann ein Sprung ins kalte Wasser gut gehen, klar kann man mit der Geburt eines Kindes feststellen, dass einem das Elternsein doch besser gefällt als gedacht - es kann aber eben auch völlig daneben gehen. Und wenn das passiert, wenn ein Kind in die Welt gesetzt wird, obwohl es eigentlich nicht gewünscht war, wer muss das dann ausbaden? Richtig, das Kind! Und das sollte - darf - einfach nicht sein!

Ich bin der Meinung, dass Menschen nur dann Kinder kriegen sollten, wenn sie es sich wirklich wünschen und sich dessen zu 100% sicher sind. Da sollte kein "Ausprobieren" mitspielen, da sollte auch nicht die Hoffnung "Jetzt wird mein Leben/meine Ehe/einfach alles besser!" mitspielen. Schließlich sind es immer noch Menschen von denen wir hier reden - keine "Versuchsobjekte", kein "Kitt" für kaputte Ehen, kein "Ich guck mal, wie es wird".
 
Zuletzt bearbeitet:
K

kasiopaja

Gast
Und wenn man sich mit Kindern und ihrer Entwicklung richtig befaßt, lernt man ganz leicht woher diese ganzen seelischen Störungen kommen, die dazu führen, daß einige Menschen nicht in der Lage sind Verantwortung zu tragen. Natürlich nur wenn man es will, aber ich fand es sehr interessant. Man lernt quasi etwas über die Elterngeneration. Spannend.
Was meinst Du mit nicht in der Lage zu sein Verantwortung zu tragen? Meinst Du damit , dass man nicht in der Lage ist Verantwortung zu tragen, wenn man keine Kinder will?

Das einzige was ich schrieb: Man weiß doch gar nicht was man verpaßt wenn man es nie ausprobiert hat. Ist als würde jemand sagen, neeee igitt, Schokolade ist total ekelig. Und dabei hat er niemals Schokolade probiert. Verständlicher für dich?
Das sehe ich jetzt nicht so.

Der Unterschied zwischen den Kindern und der Schokolade ist der, dass man Schokolade probieren und dann Beurteilen kann, ob man sie mag oder auch nicht.
Mag man sie nicht, muss man nie wieder Schokolade essen.

Bei einem Kind, wenn man nun eines bekommen hat und feststellt , dass man eigentlich gar kein Kind erziehen mag oder einem die Geduld dazu fehlt, eben nicht sagen kann, dass man es nie wieder anfasst oder einfach aus dem Leben entfernt. Es ist ja da und kann nicht mehr zurück gegeben werden.

Insofern ist der Unterschied schon gewaltig und der Vergleich hinkt.
 

miama

Mitglied
.... man kann einen Eindruck gewinnen, wie es ist, Kinder zu haben wenn man fremde Kinder betreut. Doch es ist NICHT dasselbe wie eigene Kinder. Das hat mit den Hormonen zu tun.


Man kann fremde Kinder betreuen und davon genervt sein, doch nachher darin aufgehen, ein eigenes aufwachsen zu lassen. Ihm seine eigenen Werte mitzugeben.

Man kann nicht davon genervt sein, dann ein eigenes bekommen und nur noch genervt sein.... Doch das kann dir immer passieren egal was du tust wenn man nur sich vorstellt, was man alles VERPASSEN WÜRDE.
 

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