Danke euch für die vielen Meinungen und Vorschläge.
Kurzes Update, die Stimmung ist immer noch famos im Keller. Sie hat gestern vielleicht eine handvoll Nudeln ("nackt") gegessen, sowie ein/zwei Brote die ich ihr gemacht hab. Getrunken auch kaum. Gestern Abend dann Schwindelanfälle gehabt und heute morgen sah das alles nicht besser aus.
Da Sohn 1 in den Kindi musste (was sie ja gerne machen darf), und sie natürlich Sohn 2 mitnehmen muss, sind bei mir erstmal alle Alarmglocken angegangen und ich habe sie tatsächlich überredet bekommen, dass ich den Sohn in den Kindi bringe.
Wenn sie unterwegs einen Schwindelanfall hätte, dann sind Menschenleben in Gefahr, das ist nochmal eine ganz andere Hausnummer. Daher hab ich das so durchziehen müssen - obwohl ich mich an euren Rat, mich erstmal rauszuhalten, gehalten hab.
Was ich aber nicht verhindern konnte, ist dass sie jetzt einkaufen gefahren ist, mit Sohn 2 und einer Begleitperson. Habe ihr davor aber was zu trinken und essen gemacht und davon hat sie zwar nicht viel, aber etwas genommen.
Aber generell bin ich jetzt durch euren Rat sehr viel zurückhaltender und mache das, was halt so anfällt. Und tatsächlich hatte sie auf mein "Hi" reagiert, als ich vom Kindi zurück kam.
Ihre seid wirklich klasse, es ist gut wenn hier auch Frauen (offensichtlich, sorry wenns doch anders ist) das aus der weiblichen Perspektive mir widerspiegeln. Ich nerve sie, das habe ich gelernt. Ich soll das nicht totdiskutieren, auch das habe ich gelernt. Weil das nervt und offensichtlich zu keiner Lösung führt.
Und tatsächlich gäbe es da einen unparteiischen Schlichter, nämlich ihren Vater. Der wird von uns allen sehr geschätzt und geehrt, aber seit im Oktober seine Frau (meine Schwiegermutter und die Mutter meiner Frau) früh und nach langem nervtötenden Kampf, an einem bösartigen Tumor gestorben ist, ist der natürlich mit sich selbst beschäftigt. Ich weiß nicht ob da eine gute Idee wäre, ihn einzubeziehen. Und ob meiner Frau das gefallen würde...
Zum Thema, postpartale Depression. Schwierig das als nicht-Psychologe einzuschätzen, aber gefühlt ist das "mehr". Sie war ja die Wochen nach der Geburt nicht so, im Gegenteil. Klar lief es nicht gut (was ja sicherlich meine Schuld war), aber jetzt ist sie offensichtlich der Meinung, alleine schafft sie es besser/schneller/zuverlässiger/wasauchimmer. Seit das Wochenbett vorbei ist, kann sie ja auch wieder was machen - wer schonmal eine Frau im Wochenbett daheim hatte, weiß was ich meine.
Was das Baby angeht, es stimmt schon, durch meinen Komplett-Ausfall im ersten Monat habe ich es total verpennt, mit ihm eine Bindung aufzubauen. Ich bin tatsächlich der einzige in der Familie, der es bisher noch nicht effektiv geschafft hat, ihn zu beruhigen wenn er schreit.
Das hole ich gerade alles nach, so gut ich kann (muss ja leider auch noch arbeiten (HomeOffice), hab halt natürlich keinen Kopf dafür), aber das dauert eben noch. Ich liebe ihn ja, doch tatsächlich muss ich sagen, ist von unserem Verhältnis her noch eine Menge Luft nach oben.
Angenommen, ich hätte die Bindung schon aufgebaut, dann könnte sie mir das Kind natürlich bedenkenloser übergeben und anderen Sachen nachgehen. Oftmals kommt sie nämlich nicht mal dazu, sich morgens ordentlich zeitig zu richten im Bad, weil der Kleine eben an ihr hängt.
Und dazu habe ich noch häufig blöd reagiert, wenn ich ihn doch nehmen sollte (das ist so im Kopf drin - wenn ich ihn nehme, schreit er... das macht keinen Spaß...).
Ja ich weiß, ich bin schuld an der Situation...
Und ihre Reaktion ist nur die Schlussfolgerung daraus, aber das finde ich trotzdem sehr heftig...
Ich hoffe nur, sie wirft mir hinterher nicht Ignoranz vor, wenn es darum geht, warum ich in diesen Tagen so zurückhaltend war.