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Schwester braucht Hilfe / Depressionen

Lost_in_the_clouds

Neues Mitglied
Hallo,
vielleicht kann mir jemand Helfen bzw. Tipps geben wie ich mit meinen Problem umgehen soll.
Ich habe eine ältere Schwester, die über 40 Jahre alt ist. Sie hat Depressionen und hat sich schon selber paar Mal in die Psychiatrie wegen Selbstmordgedanken eingewiesen. Jetzt hat sie mir und einer anderen Schwester eine WhatsApp Nachricht geschickt in der sie geschrieben hat, wie sehr ihr gerade schlecht geht und sie überfordert ist usw. Sie weiß auch, dass wir ihr nicht helfen können aber bei solchen Sachen wie Briefe an Jobcenter / AOK könnten wir ihr helfen. Mein Problem seit langem ist, dass diese Schwester schon sehr lange Hilfe bei allen möglichen Sachen will / braucht und ich tatsächlich selber nicht den Kopf dafür habe bzw. meine eigene Probleme habe. Ich ziehe mich von ihr sehr zurück, weil mich das so sehr belastet und sobald ich sie mal so besuche, kriege ich Sachen bei denen ich ihr helfen soll. Ich habe endlich geschafft Psychotherapie zu beginnen, weil ich selber mit Depressionen und Selbstmordgedanken zu kämpfen habe. Außerdem habe ich nächste Woche Abgabetermin für meine Bachelorarbeit, die noch nicht fertig ist. Diese Nachricht von ihr macht mich wieder fertig und kann mich nicht mehr auf meine Aufgabe konzentrieren.
Ich überlege schon lange, wie ich ihr sagen kann, dass sie sich selber um ihre Probleme kümmern soll. Jedoch konnte ich mich nie dazu bringen, weil ich Angst hatte, dass sie dadurch eher das Leben nimmt. Tatsächlich bin ich jedoch so weit, dass es mir egal wäre, ob sie lebt oder stirbt.
Das alles fühlt sich so schlimm an und ich bin so ein schlechter Mensch, weil ich so denke. Aber ich weiß, dass sie mit ihren Problemen mein Leben kaputt / schwer macht.
Wie schlimm wäre es auf ihre Nachricht zu antworten, dass es mir leid tut das es ihr nicht gut geht aber ich im Moment nicht dazu in der Lage bin ihr zu helfen.
Ich bin mir aber sicher, dass dies dazu führend wird, dass wahrscheinlich nicht mehr mit mir geredet wird und im schlimmsten Fall sie sich das Leben nimmt.
Hat jemand vielleicht einen guten Rat?
Sorry, wenn der Text schwer verständlich und fehlerhaft ist. Ich bin momentan durch den Wind.
Liebe Grüße
 
G

Gelöscht 128637

Gast
Liebe/r Lost_in_the_clouds

Zitat:
" ...weil ich selber mit Depressionen und Selbstmordgedanken zu kämpfen habe. "

Kümmere Dich UM DICH.
Auch wenn der Spruch "Jeder ist sich selbst der Nächste" sehr lieblos klingt.
Manchmal ist er angebracht.

Alles Gute Dir!
 
V

versuch

Gast
Hallo,
vielleicht kann mir jemand Helfen bzw. Tipps geben wie ich mit meinen Problem umgehen soll.
Ich habe eine ältere Schwester, die über 40 Jahre alt ist. Sie hat Depressionen und hat sich schon selber paar Mal in die Psychiatrie wegen Selbstmordgedanken eingewiesen. Jetzt hat sie mir und einer anderen Schwester eine WhatsApp Nachricht geschickt in der sie geschrieben hat, wie sehr ihr gerade schlecht geht und sie überfordert ist usw. Sie weiß auch, dass wir ihr nicht helfen können aber bei solchen Sachen wie Briefe an Jobcenter / AOK könnten wir ihr helfen. Mein Problem seit langem ist, dass diese Schwester schon sehr lange Hilfe bei allen möglichen Sachen will / braucht und ich tatsächlich selber nicht den Kopf dafür habe bzw. meine eigene Probleme habe. Ich ziehe mich von ihr sehr zurück, weil mich das so sehr belastet und sobald ich sie mal so besuche, kriege ich Sachen bei denen ich ihr helfen soll. Ich habe endlich geschafft Psychotherapie zu beginnen, weil ich selber mit Depressionen und Selbstmordgedanken zu kämpfen habe. Außerdem habe ich nächste Woche Abgabetermin für meine Bachelorarbeit, die noch nicht fertig ist. Diese Nachricht von ihr macht mich wieder fertig und kann mich nicht mehr auf meine Aufgabe konzentrieren.
Ich überlege schon lange, wie ich ihr sagen kann, dass sie sich selber um ihre Probleme kümmern soll. Jedoch konnte ich mich nie dazu bringen, weil ich Angst hatte, dass sie dadurch eher das Leben nimmt. Tatsächlich bin ich jedoch so weit, dass es mir egal wäre, ob sie lebt oder stirbt.
Das alles fühlt sich so schlimm an und ich bin so ein schlechter Mensch, weil ich so denke. Aber ich weiß, dass sie mit ihren Problemen mein Leben kaputt / schwer macht.
Wie schlimm wäre es auf ihre Nachricht zu antworten, dass es mir leid tut das es ihr nicht gut geht aber ich im Moment nicht dazu in der Lage bin ihr zu helfen.
Ich bin mir aber sicher, dass dies dazu führend wird, dass wahrscheinlich nicht mehr mit mir geredet wird und im schlimmsten Fall sie sich das Leben nimmt.
Hat jemand vielleicht einen guten Rat?
Sorry, wenn der Text schwer verständlich und fehlerhaft ist. Ich bin momentan durch den Wind.
Liebe Grüße
Wenn du in Deutschland lebst, dann schlage deiner Schwester vor, dass sie sich eine/n Betreuer/in geben lässt und unterstütze sie gegebenenfalls dabei, einen Termin bei einem Betreuungsverein zu machen oder einen entsprechenden Brief an das Amtsgericht zu schreiben.

Es ist wichtig, dass sich jemand um die Korrespondenz mit der Krankenkasse und dem Jobcenter und ähnliches kümmert.

Wenn das nicht geschieht, bekommt deine Schwester sehr ernste Probleme und hat schlimmstenfalls kein Geld mehr zum Leben, keine Krankenversicherung mehr oder wird sogar obdachlos.

Sie selbst kann sich nicht darum kümmern, weil sie schwer krank ist (depressiv). Du kannst dich nicht darum kümmern, weil du gesundheitlich stark eingeschränkt bist und genug eigenes erledigen musst.

Sinnvollerweise sollte sich also jemand darum kümmern, der das leisten kann und das wäre dann eine gerichtlich bestellte Betreuung. Die wird vom Gericht auch wieder aufgehoben, wenn sie nicht mehr nötig ist.

Falls du in der Nähe deiner Schwester wohnt, dann besuch sie, erklär ihr, dass du ihr gerne selbst helfen würdest, das aber gerade nicht schaffen kannst und erklär ihr das mit der Betreuung.

Das kostet etwas Zeit, aber ständig schlechtes Gewissen kostet auch Kraft. Vielleicht kann euch auch die dritte Schwester dabei unterstützen?

Liebe Grüße
 

Ausnahmsweise

Aktives Mitglied
Mach für dich einen Termin beim sozislpsych. Dienst deiner Stadt aus; deine Schwester sollte auch dorthin.
Auch die Caritas kann eine Anlaufstelle sein.

Dort wird mit Glück auch bei Anträgen, Formularen usw. unterstützt.
Und dann braucht es einen Betreuer zur Entlsstung, das denke ich auch. Was ja auch veranlasst werden muss...wozu Unterstützung nötig ist.
Alles beim SPDI besprechen.
 

Werner

Sehr aktives Mitglied
Hat jemand vielleicht einen guten Rat?
Hallo Lost_in_the_clouds,
ich kann deine Situation vielleicht einigermaßen verstehen, weil ich vor 35 Jahren eine ganz ähnliche erlebt habe. Jüngerer Bruder, Depressionen, Suizidgedanken, Klinikaufenthalt, Familie-Freundeskreise überfordert, selbst geschäftlich extrem eingespannt usw.
Mein Bruder hat sich das Leben genommen, trotz aller Hilfe und Unterstützung. Auch deshalb war und bin ich froh, dass ich mein Möglichstes getan habe damals – aber eben nicht mehr. Ich habe intuitiv meine Grenze erkannt und ihm gesagt, dass ich ihm zwar helfe, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen, dass ich aber selbst diese Hilfe nicht leisten kann. Das ist ja wie wenn jemand einen offenen Bruch hat und droht, zu verbluten. Klar fahre ich den ins Krankenhaus nach einem Notverband. Dazu muss er kein Verwandter sein. Aber ich weiß nicht, wie man so etwas operiert, selbst wenn es sich um mein Kind, meine Frau, meine Eltern handeln würde. Das ist einfach die Wahrheit und damit müssen alle Beteiligten irgendwie leben (bzw. sterben). Geschwister sind auch keine Götter füreinander und können nur bedingt helfen. Jeder von uns Brüdern hat sein Möglichstes getan; leider hat es auch in Summe nicht geholfen und wir haben das akzeptieren lernen müssen.

Mein "guter Rat" für dich wäre daher, dass du dir klar machst, was genau du beitragen kannst und willst und was nicht – und dann beides deiner Schwester schreibst/sagst. Suizidgedanken führen sonst zu überfordernden und maßlosen Anforderungen an andere und am Schluss ist der Schaden noch größer, weil diese Anforderungen automatisch enttäuscht werden müssen. Niemand kann einen anderen daran hindern, sich das Leben zu nehmen, wenn der das will.

Alles Gute für euch beide!
Werner

P.S. In unserem Fall hat sich später herausgestellt, dass mein Bruder höchstwahrscheinlich unter einer (erblichen) Zinkaufnahmestörung und damit an Zinkmangel litt. Unser Vater hatte sich mit ähnlichen Beschwerden auch Jahre zuvor suizidiert. Inzwischen achten wir alle darauf, dass wir genügend Zink zu uns nehmen. Möglicherweise bist du und deine Schwester auch davon betroffen?
 

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