Ich war auch mal selbständig und würde es nie mehr wieder tun.
Lieber bin ich Lohnsklave, da weiß ich wenigstens von was ich jeden Monat meine Rechnungen bezahle.
Der Traum von der Selbständigkeit ist super - wenn es läuft und wenn man arbeiten will.
Bleibt man nicht beim Plan kann es ganz schnell umgehen.
Kommt was unvorhergesehenes ist ratzfatz das schöne angesparte Polster dahin.... ich kenne das alles, habe ich auch schon mitgemacht.
Mein Ex hatte keine Lust groß zu arbeiten, schon gar nicht als Lohnsklave für andere.
Das konnte also gar nicht gut gehen.
Sehr guter Input.
Ich denke, man ist erst in der Lage so einen Schritt einigermaßen objektiv zu sehen, wenn man keinen Druck verspürt aus einer (verhassten) Arbeit rauszukommen.
Ich selber habe jahrelang mit dem Gedanken an eine Selbständigkeit gespielt, selbst jetzt manchmal noch. Als Gegengewicht war da immer der gute (unbefristete) Job, der mir auch durchaus Spaß macht.
Das Risiko war mir immer zu hoch. Und das obwohl ich finanziell sehr viel besser dastehe.
Du wirst auch in der Selbständigkeit "Sklave" bleiben. Nämlich der, deiner Auftraggeber und gebe dich nicht dem Glauben hin, dass diese immer fair spielen.
Dann wirst du Konkurrenz haben, auf einem hart umkämpften Markt ("Marketing-IT")... die werden dich alles andere als Willkommen heißen und sie sind etabliert und haben mehr Mittel und Reichweite als du. Ein fieses Gerücht in der Welt und du bist weg vom Fenster. je ländlicher du wohnst, desto schwieriger ist es, direkte Reichweite vor Ort zu generieren (Man kennt sich aufm Dorf). Da wird mit harten Bandagen gekämpft, kannst du das?
Manchmal werden einem die Vorteile des "Lohsklaven" erst bewusst, wenn man sie verliert. Wenn du jetzt über Überstunden klagst, warte mal die erste Zeit deiner Selbständigkeit ab.
Und gehts schief, gehts ohne Umwege in H4, es gibt kein Zwischennetz wie ALG-1 mehr. Rentenansprüche? Selbst wenn du bis jetzt gut verdient hast, dürfte es Ende 30 noch lange nicht genug zum Leben sein...