Ich habe es auch gelesen, dass du gleich in deinem ersten Beitrag geschrieben hast, dass du dir die Arztfahrten nicht leisten kannst.
Aber sei es drum.
Mir ist das sofort ins Auge gesprungen, weil sich genau die Situation wie du sie hast bei Jemand aus meinem Umfeld zuträgt.
Zur Pflegestufe 3 reicht es nicht, somit werden die Taxischeine nicht von der Krankenkasse übernommen. Keine Ahnung wie man das wuppen soll, wenn kein Arzt mehr vor Ort ist und gerade wenn man auf ärztliche Hilfe angewiesen ist, zur Behandlung bei einem Facharzt bis in die nächste größere Stadt, ca. 80 km entfernt muss.
Bei Geh- und Sehbehinderung muss jedesmal eine Begleitperson mit, wird jedoch von der KK abgelehnt.
Ich bin schon öfter eingesprungen und bin gefahren und habe begleitet. Das letzte mal dauerte es fast den ganzen Tag, da ich ja auch wieder zurückfahren musste.
Das kann ich aber nicht jedesmal leisten, wer Niemanden in seinem Bekanntenkreis hat, bleibt leider auf der Strecke.
Der Taxischein und die Überweisung wird anstandslos vom Hausarzt ausgestellt, die Übernahme der Kosten muss jedoch vorher bei der KK eingereicht werden. Wurde jedoch so oft abgelehnt, wieder Widerspruch eingereicht, dann wurde er einmal bewilligt, dann wieder abgehlehnt, dann ist der Bearbeiter krank, hat Urlaub, eine Vertretung dann irgendwann mal in zwei Wochen da, dann wieder ein neuer Sachbearbeiter, das zieht sich über Wochen hin, kann man es auch überhaupt nicht mehr nachvollziehen.
Es sagt sich so einfach dahin: Beantrage doch mal!!!
Der Schwerbeschädigtenausweis dauert 12!!! Monate zur Bearbeitung.
Also keine Chance auf irgendeine Kostenübernahme, und wenn, dann unvollständig und sehr schleppend, meistens jedoch garnicht.
Unsere mittellosen Mitmenschen haben keine Lobby, stehen wirklich am Rande unserer Gesellschaft.
Uns ist überhaupt nicht bewusst, was das jeden Tag für ein Kampf bedeutet und sich jeder mal in dieser Lage befinden könnte.
Ich bin auch dafür, dass das an die große Glocke gehängt werden sollte und in die Öffentlichkeit gehört.
Vielleicht hilft das ja wirklich mal, wenn solch ein Anliegen die Kommunalpolitiker darauf aufmerksam macht.
Ich hoffe und bete jeden Tag, dass es mir nicht auch mal eines Tages so ergeht.
