Nordrheiner
Sehr aktives Mitglied
Nordrheiner selbst ist laut seines eigenen Posts der beste Beweis, wie Erlebnisse in der Kindheit (hier stark zwiespältig - gewalttätiger Vater, liebende Mutter) sich auf den religiösen Glauben im restlichen Leben auswirken. Nordrheiner bastelt sich seinen eigenen Glauben zusammen, weil er mit dem "offiziellen", dem "männlichen"/männlich dominierten Kirchenglauben, dank seines schlägernden Vaters nie etwas anfangen konnte - nur mit dem "freien", von dominant-gewalttätigen Kirchenvorstellungen ungebundenen "weiblichen" Glauben seiner Mutter.
Deshalb würde er von diesem Glauben auch nie abweichen, nicht mal wenn man ihm die Nichtexistenz eines Gottes beweisen könnte, weil es ihm wie ein nachträglicher "Verrat" an seiner Mutter vorkäme.
Fast richtig. Wenn man mir die Nicht-Existenz Gottes beweisen könnte, würde das allen meinen persönlichen Erfahrungen widersprechen. Insofern sehe ich da eine gewisse Unmöglichkeit. Der Glaube meiner Mutter spielt für mich bzw. für meine eigenen Erkenntnisse schon seit vielen Jahren keinerlei Rolle mehr.
Und deshalb ist ihm dieses ganze Thema Religion überhaupt so wichtig, daß er es immer wieder und wieder und wieder in diesem Forum aufbringt mit allen möglichen Suggestivfragen und neuen Threads,
als (unbewußte) nachträgliche Unterstützung seiner Mutter, die ebenfalls unter ihrem Mann zu leiden hatte,
und als (ebenso unbewußte) Rache an seinem Vater und dessen ganzer "unterdrückerisch-männlicher" Glaubensausprägung, die er gern sang- und klanglos für immer untergehen sehen täte,
wofür er hier im Forum ein Podium samt aufmerksamer Zuhörer zu finden hofft.
Ödipus-Komplex in religiöser Variante also.
(Sorry, Küchenpsychologie
- reicht aber meistens für den Hausgebrauch.)![]()
Deine Küchenpsychologie ist recht nett, aber geht an meiner Realität vorbei.
Vor allem habe ich keinerlei Rachegelüste gegenüber meinem Vater. Ich bedauere vielmehr, dass er schon lange gestorben ist und würde, wenn er noch lebte, sehr sehr liebevoll mit ihm umgehen.
Liebe überwindet so viel… Daoga, Liebe heilt Wunden und sie verändert Menschen. Deshalb ist mir ein Thema, welches sich direkt oder indirekt mit Liebe beschäftigt, wichtig. Und Gott ist nunmal – so sehe ich das – ein Gott der Liebe. Manchmal fragen sich Menschen „wie passt das zu Gottes Liebe?“. Ich halte solche Fragen auch für berechtigt. Aber dann sollte man – so denke ich – nicht einfach weglaufen, sondern nach der Antwort forschen.
Zum Vergleich ich - wo in meiner Familie Glauben immer nur etwas war, was vorgeschoben wurde, um ganz andere Dinge, wie Familienstreitigkeiten, männliche Möchtegern-Dominanz (Großeltern mütterlicherseits, da war der Wurm drin!) und verzweifeltes Bestreben, trotz offensichtlicher Armut in den Augen der Umwelt möglichst gut dazustehen, fromm zu bemänteln. Daß ich da Atheist wurde, weil mir fromme Bemäntelungen immer schon zuwider waren (für sowas bin ich schlicht zu ehrlich) und ich schon von Kind auf die ständige in der Luft hängende Unwahrheit wahrnahm wie die Qualmwolken meiner chronisch rauchenden Verwandtschaft, war die einzig logische Konsequenz.
(Küchenpsychologie Ende.
Aus meiner Sicht habe ich den Eindruck, dass Du mit der Ablehnung der Glaubenshaltung Deiner Familie aus für mich nachvollziehbaren Gründen das Kind mit dem Bade ausgeschüttet hast. Was Du tatest war logisch, aber nicht die einzig logische Konsequenz.
LG, Nordrheiner