Bin ich der Boxsack?

Ich kann deinen Ärger gut verstehen. Bin auch so ein ähnlicher Typ. Bis ich mal gerafft habe, dass das einfach nichts bringt. Das "Problem" ist auf der Arbeit, aber auch im Privatleben: Wenn du immer "JA" sagst, und dann nach längerer Zeit mal "NEIN" sind die Menschen sauer. Egal ob Chef, Arbeitskollegen oder Freunde/Bekannte. Sie sind es einfach gewöhnt, dass man immer zur Stelle ist.

Ist schon richtig, dass du nichts zusätzliches mehr für die Firma machen willst.

Ich verstehe, dass dich das ärgert. Ich würde darauf achten, dass du in Zukunft immer gerecht für alles vergütet wirst und Zeitausgleich bekommst, wenn das nicht geht.
Aber wenn du selbst findest, dass mehr Geld gut ist, dann würde ich mir nicht selbst ins eigene Fleisch schneiden und das lassen. Der Chef hat sich entschuldigt, also mach es weiter so, wie es für dich passt. Du hast deine Ansprüche gut verteidigt.

Im Privatleben kenne ich es leider auch. Wenn ich da mal Nein sage bin ich hinter her die blöde. Da versteht auch keiner warum ich verletzt bin. Ist zum Glück nur die Ausnahme und solche Menschen verbanne ich sehr schnell aus meinem Leben.

Mein Chef war heute sehr um Schadensbegrenzung bemüht. Ich will keine schönen Worte. Wenn er mir zeigen will das es ihm leid tut und er meine Arbeit anerkennt zahlt er mir die Überstunden aus. Ging vorher schließlich auch. Bis das nicht passiert keine Extraarbeit mehr.

Ich habe die Überstunden an den Urlaub gehangen. Mein Chef macht den Dienstplan nicht. Er weiß meine Stunden gar nicht. Außerdem vertraut er mir wenn ich sage ich habe so und so viele Überstunden. Ich schreibe mir das immer auf und in den Dienstplan. Das möchten weder er noch die zuständige Kollegin sehen, weil beide mir vertrauen. Nur hat mein Chef Theater gemacht als ich gesagt habe was er mir zahlen will ist mir zu wenig. Deshalb möchte ich Freizeit. Mein Chef kann nicht erwarten das er mir "nichts" zahlen will und ich sage ist schon ok. Wenn ich jetzt sein Angebot abnehme mache ich mich unglaubwürdig und er weiß das er es mit mir machen kann. Deshalb zurück geht nicht mehr.

Hallo Schattenelfen

Kannst Du die Botengänge näher beschreiben, wie weit sind die Wege, wie häufig fallen sie an.
Könnte die nicht auch ein Fahrradkurier übernehmen, dann wüsstest Du wieviel Dein Einsatz wert ist.
Wenn die Variante preiswert sein sollte, wäre das eine Lösung. Ist sie teuer, könntest Du mit dem Chef neu verhandeln und fordern was Du Dir vorstellst.

Botengänge mache ich nur wenn es in der Nähe ist. Ich wohne fast in der Innenstadt deshalb macht es keinen Sinn dafür extra die Botin zu schicken auch, weil sie hier nirgendwo parken kann. Kommt vielleicht 2x im Monat vor. Also wirklich nicht oft. Aber wenn es deshalb Theater gibt mache ich das eben nicht mehr. Auch wenn es angeblich ein Missverständnis war.

Sei vorsichtig. Überstunden müssen angewiesen sein. Sag das nur falls es mal zu was rechtlichen kommt.
Du hast wahrscheinlich nichts in der Tasche was belegen würde das du die Überstunden je geleistet hast außer deine eigenen Aufzeichnungen.

Alles im allem klingt das für mich so als wärst du der depp der Firma.
Jeder weiss bei euch, wenn es mal knapp wird rufen wir den Kollegen Schattenelfen an. Der macht das schon...

Hab das ja schon vorher mal geschrieben. Such ein offenes Gespräch mit deinem Chef.
Überleg dir was du willst und leg das auf dem Tisch.
Wenn du so wichtig bist, dazu noch flexibel... Warum befördert er dich nicht. Wenn er keine Überstunden zahlen will, kann man sich vielleicht auf leitender angestellter mit entsprechenden Jahresgehalt einigen...
Die Überstunden wird er dir wahrscheinlich eh nie schriftlich anordnen weshalb du im Streitfall wahrscheinlich den kürzeren ziehst.

Alles im allem klingt das nach einem saftladen wo du da arbeitest wo der Chef einen auf proll macht und der Praktikantin oder dem praktikant erzählt wie viele Mercedes er sich gönnen kann. Gedanken um sinnvolle Strukturen, vertretungsregelungen, Abläufe bei Ausfällen... macht man sich auch nicht. Warum auch du bist ja da...

Glaub da wirst du niemals glücklich. Bin zu weit entfernt denke aber es könnte ein Unternehmen sein wo viel geredet wird. Sich Absprachen oft ändern da der Chef scheinbar mehr damit beschäftigt ist die Praktikanten zu beeindrucken wie für ein sinnvolles und gerechtes Arbeitsklima zu sorgen.

Mach da dein Ding und halt die Augen auf nach was anderen.

Was @Andre geschrieben hat ist korrekt. Überstunden müssen angeordnet sein alles andere ist rechtlich nicht stimmig.

Du musst handeln, nicht Dein Chef. Mache Deine Arbeit im Rahmen Deines Arbeitsvertrags, bringe Dich gut ein im zeitlichen Rahmen und bist Du Montag länger da, gehst Du am Dienstag bzw zeitnah. So kommt Dein Chef nicht in Schwierigkeiten und Du auch nicht. Es ist nämlich Deine Aufgabe zu gucken wann die Arbeitszeit abgelaufen ist. Dein Chef kann doch nicht bei 20 Leuten gucken ob die Arbeitszeit eingehalten ist

Ich würde als Chefin auch nicht bezahlen.

Sage Deinem Chef sofort, wenn die Stechuhr 40 Stunde anzeigt. Das ist auch Deinem Chef gegenüber fair.

Übrigens tarifliche Vereinbarungen- und ich verstehe nicht warum das in Vergessenheit gerät - sind harte Errungenschaften. Es gab und gibt Menschen die dafür auf die Straße gegangen sind. Und es ist gut so, dass ALLE neben der Pflichterfüllung auch die Rechterfüllung gesellschaftlich im Auge hat. Oder anders gesprochen, der Gesetzgeber sieht es verpflichtend vor zum gesundheitlichen Schutz des AN dass Pausen eingehalten werden, Urlaub genommen wird und dem AN Privatleben zusteht. Arbeiterbewegung ist bei vielen in Vergessenheit geraten

Ich spreche nicht vom trotzig Kindskopfverhalten: Dienst nach Vorschrift. Bringe Dich mit Kompetenz und Kreativität ein bedenke die Pflichten, die Dein Chef einhalten muss: 40 h und dann ist Feierabend.
Warum sollte Dein Chef die Überstunden bezahlen? Auf welcher rechtlichen Grundlage?

Kolya