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Beziehungssucht

  • Starter*in Starter*in SchwarzeKatze
  • Datum Start Datum Start
Hallo SchwarzeKatze

Eifersucht bezieht sich nicht nur auf die Konkurrenz. Ich glaube, viele Menschen sind auf alles eifersüchtig, dem der Partner etwas abgewinnen kann, was sie ihm nicht geben können. Zum Beispiel ein gemeinsamer Draht mit einem seiner Freunde. Das kann mir passieren.

Andere sind eifersüchtig auf alles, was mehr Aufmerksamkeit bekommt, als sie selbst. Das Auto, der Computer, die Freunde, ein Hobby.

Manche sind sogar schon eifersüchtig, wenn der Partner etwas anderem seine Aufmerksamkeit schenkt.

Eifersucht ist individuell, im Grunde Teil des eigenen Schemas. Ich bin halt selten eifersüchtig, weil meine Mutter allgegenwärtig war. Mehr, als ich wollte.

Und zum Verhältnis Deiner Partner zu ihren Eltern. Vielleicht ist ein Elternteil von Dir von seinen Eltern ausgenutzt worden. Es könnte sein, dass es Dein Vater ist und dass er diese Rolle wieder bei Deiner Mutter angenommen hat.

Vielleicht spielt aber auch das Verhältnis Deiner Eltern dabei eine Rolle. Vielleicht hast Du als Kind emotional die Partei Deines Vaters ergriffen.

Vielleicht bist Du ja als Kind eifersüchtig gewesen, wenn derjenige, für den Du emotional Partei ergriffen hast, der schlecht behandelt wurde, sich den Menschen zuwandte, die ihn schlecht behandelt haben und nicht Dir. Vielleicht hat Dich das damals verletzt. Vielleicht Dein Vater, der sich seinem Partner oder seinen Eltern zuwandte.

Alles nur vielleicht. Ich weiß es nicht. Das kannst nur Du selbst herausfinden. Es kann sehr spannend sein.

Günter
 
Hallo SchwarzeKatze,

mit der Famile meines Expartners kam ich auch nie zurecht. Ich konnte einfach vieles nicht verstehen, ich habe mir eingeredet, das es ja kein wunder sein könnte, das mein Expartner so ist wie er ist. Wenn er bei ihnen war, wusste ich, das wieder etwas neues passieren würde oder könnte. Ich war immer froh, wenn er wieder zurück war.
Seine Familie war bzw. ist auch Problematisch. Ich glaube, dass mein Hilfssydrom dadurch auch noch gestärkt wurde.

Der normale Menschenverstand sagt mir, man kann nicht alles rechtfertigen und allen helfen, aber mein Handeln ist da anders.
 
Hallo,

jaaa genau, es ist teilweise so, dass wenn er von dort zurück kommt sein Vater im suff mal wieder extrem "freundlich" war und er total fertig heim kommt. Er hat seinen Vater auch schon mal nieder geschlagen als er auf seine Mutter los wollte.

Diese "Eifersucht" macht einen echt fertig. Das Problem habe ich aber nicht wenn er mit Kumpels oder meinem Bruder weg geht. Nur bei seiner Familie. Ich will auch nicht, dass die bei uns vorbei kommen. Das ist doch nicht normal.

Ich glaube dieses Schema wiederholt sich bei uns. Allerdings war es eher bei den Männer.
Mein Opa (von meinem Vater) wurde von seiner Frau dirigiert. Er sagte immer er kann nicht mir ihr und nicht ohne. Mein Vater von meiner Mutter dominiert.
 
Liebe Rheinnixe1977

Vermutlich hast Du dieselben Gefühle, wie Du sie bei Deinem Vater hattest.

Als Kind bist Du hilflos und so bescheuert, wie sich Dein Vater verhalten hat, musstest Du in der ständigen Angst leben, ihn zu verlieren. Und als Kind konntest Du nicht sehen, wie bescheuert er sich verhält. Es war normal für Dich. Und es war Dein Vater.

Und alle haben alles dafür getan, dass er nicht geht (sich nicht umbringt). Besonders die kleine Rheinnixe, die ihren Vater geliebt hat und nicht verlieren wollte.

Vielleicht hattest Du als Kind dieselbe Angst, die Du noch heute hast. Vielleicht hattest Du als Kind auch das Gefühl, daran kaputt zu gehen.

Heute ist die kleine Rheinnixe erwachsen. Heute kann die kleine Rheinnixe Entscheidungen treffen. Heute kann die kleine Rheinnixe gegen ihre Gefühle entscheiden und lernen, dass es Partner gibt, die nicht gehen, wenn man nicht alles für sie tut.

Und Dein Ex hatte ein gutes Gefühl dafür, wie er Dich wieder einfängt. Genau wie Dein Vater mit seinen Selbstmordshows - sorry - aber er hat sie ja überlebt. Und vor den Augen der Kinder! Wie grausam. Was muß das für ein egoistischer Mensch gewesen sein.

Nach der Trennung von meiner wichtigsten Lebensgefährtin habe ich meine Mutter gehaßt, ich habe sie abgrundtief gehaßt. Ich hätte sie am liebsten aus ihren Grab geholt und auf sie eingeschlagen. Die Beziehung mußte scheitern und ich konnte nichts dagegen machen. Ich habe es nicht durchschaut.

Heute kann ich ihr verzeihen. Sie hatte es als Kind auch sehr schwer und hätte alles für ihre Kinder getan.

Du hast es wirklich nicht leicht. Aber heute kannst Du anders entscheiden.

Günter
 
Hallo Rheinnixe1977

Das mit der Familie Deines Freundes könnte auch wieder aus Deiner Kindheit stammen.

Immer wenn der Vater der kleinen Rheinnixe ... (keine Ahnung was) ... hatte sie Angst, dass wieder etwas passieren könnte.

Alles Vermutungen. Ich kann nicht in Dich hinein sehen.

Sicher hat Dein Partner auch seine Geschichte. Und sicher hat ihn seine Familie genauso geprägt, wie Deine Familie Dich geprägt hat.

Es ist halt die Frage, ob Du wirklich für alles Verständnis haben mußt.

Günter
 
Hallo SchwarzeKatze

Liebe, Eifersucht, all diese Gefühle kommen nicht aus dem nichts. Sie waren schon einmal da. Man hat sie gelernt.

Beim Schreiben über Eifersucht kam bei mir gerade ein Bild aus meiner Kindheit hervor. Ich hatte meine Mutter fast immer für mich. Aber jedesmal, wenn sie einkaufen ging, quatschte sie irgendwo endlos mit einer anderen Frau. Und ich stand da und es war furchtbar langweilig.

Klingt banal. Aber diese Situationen könnten der Ursprung für meine seltene Eifersucht sein. Wenn jemand auf eine Weise mit meinem Partner umgehen kann, wo ich nicht mitkomme, wie ich nicht mit ihm umgehen kann, kann ich eifersüchtig werden.

Es ist identisch - für mich. Das Bild kam mir bestimmt nicht zufällig gerade in den Sinn.

Wenn man die Ursache für seine Eifersucht durchschaut, ist man der Situation nicht mehr so ausgeliefert. Zumindest geht mir das so. Vielleicht kann ich in Zukunft in derartigen Situationen daran denken, wie der kleine Günter endlos warten mußte, an seiner Mutter zerrte, kann meinen Partner machen lassen, und kann darüber schmunzeln.

Günter
 
Mir ist bewusst, das jeder und auch selbstverständlich ich auch für sein Leben selbst verantwortlich ist, das man so viele Möglichkeiten offen hat. Im Gedanken wollte ich schon immer so viel machen.
Bis zu meinem 18. Lebensjahr war ich an mein zu Hause gefesselt, konnte bis dato nicht grossartig raus. Daher hatte ich auch nie großartig Freunde. Ich machte eine Ausbildung im öffentlichen Dienst, und hatte für eine kurze Zeit das Gefühl alles in den Griff zu bekommen. Doch bei meiner ersten Beziehung ging es schon los. Ich machte immer mehr Rückschritte, aber zuerst machte es mir nichts aus. Hauptsache dem anderen geht es gut. Ich fühlte mich anfangs so wohl. Aber es wurde immer schlimmer.

Immer wieder muss ich mir sagen wie alt ich bin, damit ich merke das ich aus dem Kindesalter raus bin, das ich Verantwortung zu tragen habe. Manchmal habe ich das Gefühl, ich bin noch Kind.

Wenn es um andere geht, dann bin ich Erwachsen und helfe wo ich kann. Aber wenn es um mich selber geht, dann sieht es wieder anders aus.

Wenn ich dann den Eindruck habe, ich habe die Kraft und den Willen, mich aus der vorhandenen Situation zu lösen, die mich noch kaputter macht, als ich ohnehin schon bin, dann mache ich ganz schnell wieder einen Schritt zurück. Ich glaube es ist schwer zu verstehen, aber ich glaube meine Angst vor Veränderungen steht damit in Verbindung. Es gibt etwas in mir, die mich immer wieder abhält mich zu wehren. Ich weiss niht, wie ich es benennen soll.

Im Gedanken, weiss ich das ich als erwachsener Mensch vieles in meiner Hand habe, aber ich schaffe es nicht es umzusetzen.

Mittlerweile glaube ich, mein Vater hat mich seit meiner Geburt gehasst, wahrscheinlich wollte er mich garnicht. Denn warum sonst, hat er mir so viel angetan. In meinen Gedanken fliege ich zwischen Vergangenheit und Gegenwart. Ich spüre die Schläge, ich sehe das Blut und ich gleichzeitig halte ich dann umso mehr an meiner Beziehung fest.

In meiner jetzigen Beziehung ist es auch nicht anders. Es war ein Schritt vom Regen in die Traufe.

Ich schaffe das nicht mehr, möchte meine Gedanken manchmal nicht mehr und auch nicht mehr dieses Gefühl. Ich halte und halte fest, egal was kommt.

Als Erwachsener kann und muss man viele Entscheidungen treffen, aber die meisten lasse ich mir auferlegen. Und ich habe Angst es zu ändern.
 
Liebe Rheinnixe1977

Jeder ist irgendwo noch ein Kind. Das brauchst Du Dir nicht zu verübeln.

Oh mann, wenn ich mir das auch noch übel nehmen würde. Meine Mutter wollte mich ein ganzes Leben lang nur als ihr Kind haben. Ich bin auch nicht besonders selbständig. Es fällt mir auch schwer, meinen Weg in meinem Leben zu gehen. Ich weiß oft gar nicht warum. Ich stolpere herum. Und es fällt mir auch leicht, etwas für andere zu machen.

So verschieden unsere Wege sind, da haben wir etwas gemeinsam. Was Selbständigkeit und Eigenverantwortung angeht, bin ich auch ein Kind geblieben. Ich weiß, wie schwer das ist, etwas für sich zu machen, und nur für sich.

Ich vermute, Du hast in Deiner Kindheit gelernt, dass Du für andere, insbesondere für Deinen Vater (Partner) Verantwortung trägst, aber nicht für Dich selbst.

Vielleicht kommt es auch daher, dass Du vor dem letzten Schritt zurückschreckst. Da muß ein Gefühl in Dir sein, dass es falsch ist, wenn Du ihn gehst. Man hat Dir vielleicht beigebracht, dass Du ihn nicht gehen darfst. Dass es nicht richtig ist, wenn Du etwas für Dich tust.

Du hast eine erwachsene Rheinnixe, wenn es darum geht, für andere zu sorgen, aber die Rheinnixe, die für sich selbst sorgen soll, ist ein Kind geblieben. Vielleicht kann die erwachsene Rheinnixe dem Kind helfen. Es bei der Hand nehmen und mit ihm die ersten Schritte gehen.

Aber setze Dich da jetzt nicht zu sehr unter Druck. Es ist wichtig, zu lernen, Dinge nur für sich zu machen. Aber manche Menschen sind dabei eben noch Kinder. Für sie ist das noch neu. Als ob sie laufen lernen müßten.

Und Dein Vater war ja wirklich grausam. Du mußt immer sehen, dass die kleine Rheinnixe ihren Vater trotzdem geliebt hat, egal, was er gemacht hat. Und dass Du dieses trotzdem bis heute in Dir trägst. Du liebst Deinen Partner trotzdem.

Günter
 
hmmm... gar nicht so einfach.
Das komische ist, dass ich Frauen gegenüber ein bißchen eifersüchtig bin. Ansonsten nicht.

Da muss ich mal nach grübeln warum ich ausgerechnet auf seine Familie so reagiere!! Das gibts doch gar nicht, dass ich so speziell auf seine Familie eingeschossen bin.
Es muss etwas mit dieser Familie sein denn bei meinen Exfreunden war sowas nie. hmmmm... da bin ich mal gespannt ob ich da drauf komm.
 

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