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Beziehung trotz sozialer Phobie bzw. AVPS

TeddYLoid

Aktives Mitglied
Wird der Gedanke einer unveränderlichen, lebenslangen PS nicht immer mehr aus den Diagnose-Manualen gestrichen?
Keine Ahnung.
Aber die Dinge, die unsere Persönlichkeit einmal geprägt haben, haben das nun mal getan und das lässt sich auch nicht wirklich 'rückgängig' machen. Sie sind eben schlichtweg da. Deswegen liegt bei PS das Hauptaugenmerk ja eigentlich auch eher darauf, damit leben zu lernen.

'Unveränderlich' stimmt ja eigentlich auch nicht so wirklich. Tatsächlich ändert sich das u.U. ja schon auch ein bisschen, je nachdem, welche Erfahrungen wir so in unserem Leben machen. Die meisten PS sind im Grunde ja nichts anderes, als eine 'Übergewichtung' bestimmter Persönlichkeits-Attribute, die einzeln geommen schon auch bewusst manipuliert werden können, was dann eben auch eine Veränderung 'der Summe' mit sich bringt.
 

Streifenkarl

Aktives Mitglied
Diese Frage beschäftigt mich auch schon sehr, sehr lange. Ich habe beide Diagnosen (ÄVPS und Soziale Phobie) neben einigen anderen schon bekommen, was davon nun zutreffender ist, weiß ich nicht.

Ich glaube mittlerweile, dass es theoretisch möglich ist, mich auf eine Beziehung einzulassen und ich war auch schon ein paar Mal kurz davor.
Leider brauche ich weitaus länger, als "normale" Menschen, um zu diesem Punkt zu kommen. Ich muss eine Frau dazu schon mehrere Monate oder gar Jahre kennen, um annehmen zu können, dass sie mich wirklich mag. Und deswegen wird es wohl immer theoretisch bleiben, denn dann ist meiner Erfahrung nach immer wahlweise ein Anderer schneller oder man bereits zu tief in der Friendzone. 🙈
 

Schattenwölfin

Aktives Mitglied
Natürlich ist es möglich mit sozialer Phobie etc eine Beziehung zu führen. Man lernt ja den Partner oftmals durch Zufall kennen, quasi ohne das man sich aktiv in eine unangenehme Situation bringen muss, zb Orte und Veranstaltungen mit vielen Menschen besuchen, oder fremde Menschen aktiv ansprechen muss. Viele Partnerschaften "passieren" einfach. Ich kenne Paare, die kennen sich seit ihrer Schulzeit und sind seitdem zusammen. Andere lernen sich über Freunde, Verwandte, Bekannte kennen, zufällige Begegnungen. Manchmal passt es einfach. Du lernst jemanden kennen der dir überall begegnen kann, wo du einfach nicht mit rechnest. In der Schule, Arbeit, beim Sport, Verein, Kurse, zufällig irgendwo draussen. Es gibt soviele Möglichkeiten, wo dir jemand über den Weg laufen kann und wo du selbst als schüchterner Mensch nicht einfach weglaufen kannst.😁

Dann ist dir die Person auf Anhieb symphatisch und in der Lage dich auf eine Art und Weise zu behandeln und mit dir umzugehen, dass dich die Situation und die Anwesenheit der Person nicht überfordert. Dann verliebst du dich und diese Glückshormone die dabei ausgeschüttet werden überlagern die Stresshormone bzw diese Angstgefühle. Dein ganzes Wesen bestehst ja nicht ausschliesslich aus Angst und negativen Gefühlen. Du hast ja in deinem Leben auch schon Dinge getan bzw tun müssen, einfach weil sie getan werden mussten, zb zur Schule zu gehen, jemanden anzurufen usw, wo du dich überwinden musstet und es auch konntest. Menschen mit Angst müssen sich täglich überwinden, für Dinge die andere Menschen einfach nur tun, ohne sich überwinden zu müssen oder Termine aus Angst kurzfristig absagen zu müssen.🙄

Bist du verliebt oder ist dir ein Mensch wichtig, dann kannst du dich auch überwinden mit diesem Menschen in Kontakt zu kommen, Nähe aufzubauen. Man lernt sich kennen und wenn der Partner der Richtige ist, kann diese Bindung und das Vertrauen sogar sehr viel stärker und intensiver sein als zu Verwandten und Freunden.

Wenn dich dieser Mensch dann so akzeptiert wie du bist oder dich gerade mag weil du so bist wie du bist; mit all deinen positiven Eigenschaften die du hast und die du eben nur deswegen hast, weil du ein sensibler Mensch bist......, dann fühlst du dich bei diesem Menschen einfach wohl, sicher, geborgen und bei so einem Menschen legst du diese Angst ab und kannst dich so geben und sein wie du bist.🤗
 
Zuletzt bearbeitet:

TeddYLoid

Aktives Mitglied
Und dass die Störungen mit fortschreitender Lebenszeit schwächer werden.
Kann ich absolut nicht bestätigen!
Habe viel eher das Gefühl, dass das mit zunehmendem Alter auch - zwar langsam aber stetig - zunimmt.

Ich hab immer gedacht, dass gerade der Gedanke, für einen Partner absolut unattraktiv, unansehlich und wertlos zu sein, einer der allerhöchsten Gedanken und die größte aller Ängste bei AVPS ist.
Nein, eigentlich nicht, obwohl es im Einzelfall wohl schon als der am gravierendsten empfundene Gedanke empfunden werden kann., wenn bspw. 'dysmorphophobische' Aspekte eine größere Rolle spielen. Aber gerade solche Gewichtungen sind schon sehr individuell.

Ich habe ja irgendwie den Eindruck, dass es da bei dir generell einen kausalen Denkfehler gibt:
Du fühlst dich nicht unattraktiv, unansehnlich und wertlos, weil die ÄvPS das 'macht', sondern du hast die ÄvPS (entwickelt), weil du dich unattraktiv, unansehnlich und / oder wertlos fühl(te)st.
Und dieses Verständnis ist eben auch extrem wichtig, weil die ÄvPS dadurch nicht mehr als das 'Monster', das aus dem Nichts kam, erscheint und eigentlich genau die ursächlichen Gedanken oder Gefühle offenlegt, an denen dann - wenn vielleicht auch nur in beschränktem Maße - gearbeitet werden kann.
Im Grunde geht es also viel mehr darum, die Ursachen einzudämmen und nicht, die Symptome zu bekämpfen, um auch 'nachhaltigen' Erfolg verzeichnen zu können.

Ich denke, wie fast alles auf der Welt ist das individuell. Menschen mit Borderline Diagnose sagt man zB auch nach, es sei unmöglich eine dauerhafte Beziehung mit ihnen zu führen, es gibt aber auch Menschen mit BPS Diagnose die langjährige, stabile Beziehungen führen.
Richtig! :giggle:
Menschen mit ausgeprägteren psychischen Beeinträchtigungen neigen ja schon ganz gern mal dazu, sich vordergründig über diese zu definieren, weil es eben etwas ist, das wir als uns sehr stark beeinflussend und einschränkend wahrnehmen. Wir Menschen tendieren ja ohnehin dazu, als negativ empfundenen Dingen eine viel größere Bedeutung beizumessen, als positiven.
Der Punkt ist aber, dass wir ja nicht diese psychische Beeinträchtigung sind. Sie ist 'nur' ein Teil unserer Persönlichkeit. Aber da ist ja noch seeehr viel mehr drumrum, das man aber vielleicht auch erstmal wahrzunehmen und zu akzeptieren lernen muss.

Ich kenne / kannte übrigens auch persönlich Borderliner und BPSler, die langjährige, stabile Beziehungen führen / geführt haben. Ist bestimmt auch nicht immer ganz einfach, aber hey .. welche Beziehungen sind das schon .. ;)
 

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