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Bewusstsein der Inkompetenz

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Kreuzer

Mitglied
Hallo zusammen,


jeden Morgen wache ich auf und sehen mich nach der Dunkelheit des Tages, da ich gegen Abend mich anfange geborgener zu fühlen und mein Gemütszustand/Emotionen, die früh am Morgen zerstörerisch wirken, sich langsam bessert bzw. ich etwas aufhöre über alles Denken nachzugrübeln.

Generell sollte es mir gut gehen. Ich habe eine gesunde Familie, finanziell geht es sehr gut und es scheint alles gut beisammen zu sein. Ich bin weder angewidert von meinem Aussehen noch habe ich Streit oder familiäre Auseinandersetzungen. Meine Eltern haben mich gut großgezogen und ich konnte eine gute schulische Bildung genießen. Jetzt bin ich an der Hochschule und studiere so vor mich hin.

Mein Problem liegt an meiner eigenen Persönlichkeit und meiner geistigen Leistungsfähigkeit. Ich kann mich einfach als Person nicht akzeptieren. Wieso? Ganz einfach, weil ich mich benachteiligt fühle im Leben. Ich fühle mich dumm im Sinne von, dass ich Inhalte oder Themen nicht verstehen kann. Wenn ich es verstehen will, dann muss ich an etwas lange arbeiten und kann es meistens auch nur Wort für Wort wie es im Buch notiert war, wiedergeben. Eigene Worte verwenden? Kann ich nicht.

Ich habe das Gefühl, als müsste ich mir viel Wissen aneignen um somit meine Dummheit zu überdecken. Also sitze ich teilweise vor meinem Schreibtisch und lese über Dinge, die ich mal gehört habe und vertiefe mich sehr genau in diese Thematik, damit ich jedes Detail genau weiß. Im Studium benötige ich auch einiges mehr an Zeit als andere.
Wenn meine Mitmenschen sich über etwas unterhalten, kann ich manchmal nicht mitreden, weil mein Verstand nicht mitkommt. Es geht so weit, dass ich mich nicht traue etwas zu sagen, da es manchmal schusseliges Zeug ist, dass ich von mir gebe. Ich möchte interessant für andere wirken und würde gerne zu jedem Thema etwas beitragen können.


Es gibt Menschen, denen gibst du ein Wort oder ein Thema und die erzählen dir einen ganzen Vortrag lang darüber. Es kommt so vor, als ob bei denen automatisch die Erinnerungen hochkommen und die wie ein Wasserfall sprechen.

Thematiken, über die ich mich vertieft informiert habe, speichere ich vielleicht kurz ab. Wenn ich jemandem nun darüber referieren soll, bin ich einfach nicht dazu in der Lage. Ähnlich ist es bei Dingen, für die ich eigentlich brenne. Ich kann nicht wie andere voller Enthusiasmus darüber einen Einstündigen Vortrag halten. In der Hochschule ist es manchmal ähnlich. Wenn der Professor etwas fragt, wo man logisch nachdenken muss, bin ich oft raus. In Gruppenarbeiten (über Zoom) nehme ich nicht aktiv richtig Teil, da ich manchmal nicht mitkomme bzw. eingeschüchtert bin, denn die anderen gehen so überzeugt an eine Aufgabe ran. Verantwortung übernehmen und die Rolle des Gruppenleiters einnehmen, fällt mir schwer und ich fühle mich dazu inkompetent. Es liegt auch daran, dass ich nicht so schnell logisch denke, richtig verstehe, kreativ bin und vielleicht auch die Interpretationsfähigkeit mir fehlt. Ich sehe mich aus einem sehr negativen Blickwinkel und übertreibe vielleicht etwas, aber das ist es was ich fühle und wie ich gerade denke. Vielleicht ist auch ein Grund dafür, dass ich nicht so schnell verstehe, dass ich oftmals auch Wortfindungsstörungen habe. Liegt vielleicht auch daran, dass ich zweisprachig aufgewachsen bin. Stört mich aber trotzdem enorm.

Diese Gedanken, dass ich dumm bin, führen dazu, dass ich komplett die Lebenslust verliere. Ich sehe das als Grund nicht glücklich zu sein, da man anderen Menschen gegenüber benachteiligt ist. Das zerstört mich innerlich und ich habe keine Lust mehr auf die Unfairness des Lebens. Ich weiß, dass ich daran arbeiten könnte, was vielleicht Erfolge mit sich bringt. Das Ganze ist auch der Grund, wieso ich mich immer weiter zurückziehe. In der Schulzeit war ich beliebt, gern gesehen und oft auch Vorbildfunktion für andere. Ich habe mit Selbstbewusstsein gestrahlt und war generell glücklich. Doch jetzt ist die Umgebung auch neu und ich spüre lauter Ängste. Ich ziehe mich sozial komplett zurück. Freundschaften vergehen und ich werde immer einsamer. Mein Selbstbewusstsein geht gegen 0. Ich fühle als ob es nichts mehr im Leben gibt, was mich irgendwie dazu motivieren könnte vorwärts zu gehen und die schöne Seite des Lebens zu beleuchten.

Die eigene Inkompetenz/Dummheit macht mir so zu schaffen, dass ich nicht darüber hinwegkomme. Ich weiß, dass es gegeben ist. Ich werde mir auch nicht selber die Schuld dafür geben. Schuld ist wenn dann die Genetik, die ich ja von meinen Eltern erhalten habe. Ich denke mir manchmal, dass ich viel glücklicher wäre, wenn ich in einer Familie geboren wäre, die alle intelligent gewesen wären. Ich hätte dann heute keine Probleme mit logischem Denken, den Verstand verwenden und anderen Tätigkeiten. Ich könnte mir Dinge besser merken. Manchmal, und das merke ich jetzt erst so richtig nach der Schule, wird mir bewusst, dass mein Erinnerungsvermögen an etwas, das in der Vergangenheit passiert ist, teilweise wirklich mangelhaft ist. An wichtige Ereignisse aus der Vergangenheit kann ich mich wage bis kaum erinnern.

Ich weiß auch gar nicht, wie ich trotzdem glücklich werden kann. Alles spricht dagegen und ich habe es satt, mir dessen bewusst zu sein. Vielleicht wäre es besser, wenn ich nicht über meine eigene Inkompetenz Bescheid wüsste?


Zusätzlich komme ich noch kurz auf die Nummerologie zu sprechen. Diese hat mir zusätzlich zum Nachdenken gebracht und ich habe mir eine spezifizierte Beschreibung meiner Persönlichkeit zusenden lassen. Auf was ich hinaus will, ist, dass ich in meinem Umfeld (Familie) von sehr vielen Meisterzahlen (11,22,33,44) umgeben bin. Menschen mit Meisterzahlen habe sehr besondere Fähigkeiten und generell sehr erfolgreiche Menschen. Wenn ich nun auf die Nummerologie blicke und auf den Fakt, dass jedem Menschen schon bei der Geburt Charaktereigenschaften und Fähigkeiten in die Wiege gelegt werden, sehe ich das Leben als schon zu großem Teil vorbestimmt.Es ist also schon vorbestimmt, wer erfolgreich wird, wer scheitern wird, wer analytische und logische Fähigkeiten hat oder wer kaum Fähigkeiten hat.

Ich weiß, dass ich schon sehr viel geschrieben habe und bin jedem dankbar, der sich alles durchgelesen hat. Meine letzte Frage an die Community:
Wie kommt ihr damit klar, dass die einen mehr Talente im Leben haben und die einen kaum welche haben und ihr Leben in Miserie verbringen müssen? Ich sehe mich als Opfer der Umstände und kann für das Leben nicht die Verantwortung übernehmen.

Liebe Grüße,
 
G

Gelöscht 79650

Gast
Kann es sein, dass das Studium dich überfordert?
(Du schreibst, du habest eine gesunde Familie. Im November schriebst du, deine Mutter sei tot und damit würde dir die seelische Unterstützung fehlen. Was hat es damit auf sich?)
Wenn es hakt im Studium und du nicht wirklich weiterkommst, mach lieber eine Ausbildung. Verschwende deine Zeit nicht.
(Und schiebe die Erfolge anderer nicht auf ihre "Meisterzahlen"...)
 

Kreuzer

Mitglied
Äußerlich sollte es mir gut gehen. Aber ich komme mit mir selber nicht klar. Mit meiner Gehirnleistung und Erinnerungsfähigkeit. Ich kann es nicht so hinnehmen und bin zutiefst unzufrieden. Und aktiv etwas daran ändern wird auch schwierig. Dieser fehlende Glaube an mich führt dann so weit, dass ich mich mit Leuten nicht mehr treffe, da ich Angst habe als dumm abgestempelt zu werden. Oder auch nicht aus dem Stegreif etwas erzählen, weil meine Gedanken unkonzentriert sind und ich mich dann teilweise an Dinge nicht erinnern kann oder mir Wörter fehlen. Auch die eigene Meinung äußern oder zusammenzufassen, wie mein Tag so gelaufen ist oder was in der Welt/in den Nachrichten so passiert ist.
 

Binchy

Sehr aktives Mitglied
Hallo Kreuzer,

hast Du Dich mal medizinisch durchchecken lassen, könnte es sein, dass Du irgendeinen Nährstoffmangel hast, der die Konzentrationsfähigkeit hemmt?

Bei dem, was Du schreibst, drückst Du Dich jedenfalls intelligent und präzise aus, nur ist das natürlich leichter, wenn man schreibt, da kann man mehr überlegen.
 

Kreuzer

Mitglied
Kann es sein, dass das Studium dich überfordert?
(Du schreibst, du habest eine gesunde Familie. Im November schriebst du, deine Mutter sei tot und damit würde dir die seelische Unterstützung fehlen. Was hat es damit auf sich?)
Wenn es hakt im Studium und du nicht wirklich weiterkommst, mach lieber eine Ausbildung. Verschwende deine Zeit nicht.
(Und schiebe die Erfolge anderer nicht auf ihre "Meisterzahlen"...)
Ich habe seit 2 Jahren eine Stiefmutter, die auch gut versucht meine fehlende Mutter zu ersetzen. Ich vertiefe mich immer weiter in mich selber und suche nach den wahren Gründen für meine Unzufriedenheit und den Schwermut. Es ist aber auch wahr, dass der Tod meiner Mutter nicht einfach so vergessen werden kann. Ich bin aber, der Meinung oder rede es mir ein, dass ich gut damit klar komme.
Mit dem Studium, das sehr praxisorieniert ist (dual), komme ich einigermaßen klar. Allein dass der Nachwuchs meines ganzen Familienstamms alle studieren, könnte ich nicht damit leben nur eine Ausbildung zu haben.
Wenn ich mich in die Inhalte des Studiums vertiefe und lange Lernsessions durchmache, dann habe ich es irgendwann halbwegs auch drauf. Es ist bloß so, dass die Zeit, die ich ins Lernen investiere, nicht dem Ergebnis entspricht, dass man sich nach so langer Zeit des Lernens erwarten würde.

Wenn man sich etwas in Nummerologien vertieft und von anderen die Nummer erfährt, entspricht es in großen Teilen der Wahrheit.
 

Kreuzer

Mitglied
Hallo Kreuzer,

hast Du Dich mal medizinisch durchchecken lassen, könnte es sein, dass Du irgendeinen Nährstoffmangel hast, der die Konzentrationsfähigkeit hemmt?

Bei dem, was Du schreibst, drückst Du Dich jedenfalls intelligent und präzise aus, nur ist das natürlich leichter, wenn man schreibt, da kann man mehr überlegen.
Durchchecken wäre natürlich eine Möglichkeit um Nährstoffmängel aufzudecken. Ich nehme seit 6 Wochen ca. jeden Tag Vitamin D3+K2 Tropfen, Vitamin B Complex und zusätzlich etwas für die Gehirnleistung. Ich denke, dass selbst nach einem Auffüllen der Nährstoffmängel, mein Problem nicht richtig gelöst werden könnte.
Wenn mir so eine Gedächtnisleistung vererbt wurde, kann man vielleicht mit Aufputschmitteln nachhelfen, aber richtig besser werden wirds glaube ich kaum. Vielleicht bringt es etwas mit Übung nachzubessern, aber ansonsten scheint es kein Lösungsmittel dagegen zu geben.

Ich höre mich vielleicht intelligent an und versuche konzentriert meine Gedanken niederzuschreiben, aber ich fühle komplett gegensätzlich.
 

Binchy

Sehr aktives Mitglied
Natürlich blockiert Dich auch der Gedanke, dass Du Dir nichts zutraust oder nichts verstehst und dann wirst Du natürlich noch weniger verstehen, weil Du Dir das auch etwas einredest.

Mir hat es während des Studiums geholfen, wenn ich mir laut die Dinge selbst erkläre, die ich lernen musste bzw. jemand anderen es erklären.
Warst Du mal beim Psychologen?
 

Kreuzer

Mitglied
Du studierst doch auch (dual) was oft sehr viel nützlicher ist als ein rein theorethisches Studium.
Es ist nicht mal daraufbezogen ob ich nun studiere, sei es dual oder normal ander Uni, sondern dass ganz einfach auch länger brauche als andere. Die einen sind in der Lage spontan direkt ihre Meinung zu sein oder kreativ und schlüssig auf eine Fragestellung zu antworten und dann sind da solche wie ich, die nur ins Stocken kommen, wenn es darum geht sein Hirn zu nutzen. Ich würde so gerne mein Gehirn nutzen, doch leider produziert es mir nichts produktives..
 
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