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Bei was empfindet ihr loslassen? wie würdet ihr loslassen beschreiben

Holunderzweig

Aktives Mitglied
Weil ich bestimmte Gewohnheiten nicht mehr habe ( indem ich sie losgelassen habe) gehts besser- zb, gehört da Nachrichtensendungen verfolgen dazu. Das war nicht leicht, wie auch nicht leicht war, ins Facebook zu sehen- dann war mal der Fernseher kaputt, mein Facebook-Account war eine Zeit lang unzugänglich und beides musste ich loslassen, es tat sich dafür was anderes auf.
Loslassen kann auch wie ein Aha sein, siehe da, weil das nicht mehr da ist, ist jetzt Neues aufgetaucht.
Das war bei allem so, ob das Menschen waren, oder Tiere, oder Wohnungen, oder Autos, oder Hobbies usw- erst durch das Wegfallen war möglich, das andere zu erhalten. Das war garantiert nicht schlechter meist. Weil hier behauptet wurde, es kommt nichts Besseres nach. Ganz im Gegenteil, oft dachte ich, das Ultimo ist jetzt weg, nein, beleibe nicht.
 

Bingenervt

Aktives Mitglied
Eine liebe Freundin hat vor fast 20 Jahren ihren Lebensgefährten durch plötzlichen Herztod verloren. Völlig unvorbereitet. Sie war fast 10 Jahre in Therapie, um diesen Verlust zu verarbeiten. Er ist nach wie vor unvergessen. Aber sie hat mittlerweile geheiratet und lebt mit ihrem Mann ein Landleben. Und sie liebt es. Ihr Mann ist voll mit dabei und geniesst es auch. Mit ihrem damaligen Lebensgefährten hätte sie sich wahrscheinlich in eine komplett andere Richtung entwickelt.

Ist für mich eine Geschichte, die zeigt, dass Loslassen sehr lange dauern kann, aber sich auch ins Positive verändern kann.
 

Holunderzweig

Aktives Mitglied
Passt nicht ganz,
aber wenn ich den Thread sehe, da kommt mir immer wieder das in Sinn:

Loslassen und
neu anfangen
gehen oft

Hand in Hand
Wie wahr :)
Ich habe vorhin den Verlauf hier losgelassen und hab dadurch wieder angefangen mich im Stehen und Gehen zu üben. Aufstehen ist Loslassen vom Sitzen, Lachen ist Loslassen vom Weinen... etwas ein wenig anders machen als sonst, ist Loslassen vom bisherigen Leben. Schlafen gehen ist Loslassen von Heute...

Ohne Loslassen gehts ja gar nicht- erzwungen, oder freiwillig, tragisch, oder unbemerkt, Loslassen ist unser Schicksal, unser Los... bei uns in der Familie bahnt sich ein tragisches Loslassen an...jemand ist todkrank. Schlafen gehen ist Loslassen von Heute.. dank dieser Ablenkung hier kann ich immer wieder vom Trauern loslassen. Danke euch.
 

kasiopaja

Urgestein
Ein sehr schönes Gedicht dazu:

Stufen
Wie jede Blüte welkt und jede Jugend
Dem Alter weicht, blüht jede Lebensstufe,
Blüht jede Weisheit auch und jede Tugend
Zu ihrer Zeit und darf nicht ewig dauern.
Es muß das Herz bei jedem Lebensrufe
Bereit zum Abschied sein und Neubeginne,
Um sich in Tapferkeit und ohne Trauern
In andre, neue Bindungen zu geben.
Und jedem Anfang wohnt ein Zauber inne,
Der uns beschützt und der uns hilft, zu leben.
Wir sollen heiter Raum um Raum durchschreiten,
An keinem wie an einer Heimat hängen,
Der Weltgeist will nicht fesseln uns und engen,
Er will uns Stuf´ um Stufe heben, weiten.
Kaum sind wir heimisch einem Lebenskreise
Und traulich eingewohnt, so droht Erschlaffen;
Nur wer bereit zu Aufbruch ist und Reise,
Mag lähmender Gewöhnung sich entraffen.
Es wird vielleicht auch noch die Todesstunde
Uns neuen Räumen jung entgegen senden,
Des Lebens Ruf an uns wird niemals enden,
Wohlan denn, Herz, nimm Abschied und gesunde!

(Herman Hesse)
 

Holunderzweig

Aktives Mitglied
@Holunderzweig
Aber trauern ist auch wichtig. Fühl dich gedrückt!
Es ist meine Zwillingsschwester und wir haben morgen Geburtstag. Ich werde heute noch in der Nacht losfahren, weil viel Schnee angesagt ist hier im Ennstal. Es werden sechshundert Kilometer werden, alleine im Auto und diese Zeit muss ich aufwenden, um herauszufinden, wie ich diesen Spagat schaffe, nicht zu beschweren, ein leichter Besuch zu sein, ein Häppchen Freud, in diesem Leid... ich will nur kurz vorbeikommen, denn es ist sehr viel los um sie herum. Nachher komm ich wieder, wenns ruhiger ist und bleib in der Nähe. Sie weiß nicht wie schlimm, es ist viel Morphium verabreicht.
Wenn ihr mich fragt, ich hätt gern auch ähnlich, wenns bei mir so wäre. Immer wieder vergessen lassen, aus der Tragik noch Leben herausholen, nicht niederschmettern durch ständiges Reden drüber. Noch lebt sie. Ihre Schwiegertochter hätte vor drei Tagen Geburtstermin gehabt, vielleicht wirds auch ihr Geburtstagsgeschenk, das erste Kind ihres Jüngsten.
Trauern tun wir, ihr Umfeld, sie selbst wirkt, wie unsere Mutter, die war die letzen Wochen auf sonderbare Weise in einer Art Einverstandensein, "Aufbruchstimmung". Das wird natürlich wechseln mit tiefster Bestürzung. Aber morgen ist Geburtstag. Ich habe vorher Krapfen gebacken und ich werde sie drücken beim Überreichen und die Kraft, die ihr mir duch euer Drücken vermittelt habt mit übertragen. Vielleicht geschieht ein Wunder.
 

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