Aus der Ferne kann man nicht einschätzen oder erfassen, wie schwerwiegend dein Tief ist, aber wenn es dich wirklich belastet und in deiner Lebensqualität einschränkt, würde ich auch mal mit einem Arzt sprechen. Es ist mitunter sehr schwer, sein Leben positiver zu gestalten und Dinge zu verändern, wenn man in einer Depression oder größeren Krise festhängt. Da hat man weder Kraft noch den Kopf, um sowas anzugehen und man hängt auch emotional und gedanklich oft in einem Hamsterrad fest.
Es gibt auch Karriere-Coaches. Die speziell ausgebildet sind, sich mit jemanden anzusehen, welche Arbeit zu ihm passt. Was derjenige beruflich gut kann, welche Karriere für ihn möglich ist oder was er beruflich verändern sollte und wo. Das schafft neue Perspektiven. Manchmal bringt auch eine Weiterbildung oder Zusatzausbildung was. Unzufriedenheit mit dem, was man beruflich macht, muss sich nicht immer so ausdrücken, dass man zutiefst verzweifelt ist oder seinen Job eigentlich hasst. Sondern dass es irgendwie klemmt. Man das nicht so richtig erfassen kann aber merkt, es ist nicht so das wahre, was einen begeistert.
Und zum Rest: Ja, du bist, wie du bist mit deinen Interessen und Eigenschaften. Das bedeutet aber nicht, dass du nicht liebenswert bist. Wenn das "Nerdsein" so stigmatisiert wird bei dir, dann schaff dir ein neues Umfeld. Oder such dir mehr Gleichgesinnte. Und wenn dir optisch was nicht zusagt, auch wenn du keinen Sixpack hast, kann man mit Sport, Ernährung und mitunter einem neuen Styling was erreichen. Es gibt Typberater, die sich auf Männer spezialisiert haben.
Insgesamt wirkt es so auf mich, als würdest du sehr Perfektion anstreben oder wärst sehr streng mit dir. Und das macht auf Dauer krank.