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Aufgeben und Schicksal akzeptieren mit 28

Gerade auch, da du das hier schreibst: Als dünner Mann wird man ständig als "Schw***tel" etc. bezeichnet und die Angriffe könnten also eher durch deine Statur verursacht werden als durch irgendwelche Gerüchte, je nachdem wie dünn du bist.
... echt jetzt? Weil jemand dünn ist, wird er als Schw***tel bezeichnet? Wo lebst du denn? Also nicht böse gemeint, aber das habe ich so noch nie erlebt.

Also bei mir war es eindeutig ein Gerücht, und hatte absolut nichts mit meinem Körper zu tun.
 

Findefuchs

Sehr aktives Mitglied
Aus der Ferne kann man nicht einschätzen oder erfassen, wie schwerwiegend dein Tief ist, aber wenn es dich wirklich belastet und in deiner Lebensqualität einschränkt, würde ich auch mal mit einem Arzt sprechen. Es ist mitunter sehr schwer, sein Leben positiver zu gestalten und Dinge zu verändern, wenn man in einer Depression oder größeren Krise festhängt. Da hat man weder Kraft noch den Kopf, um sowas anzugehen und man hängt auch emotional und gedanklich oft in einem Hamsterrad fest.

Es gibt auch Karriere-Coaches. Die speziell ausgebildet sind, sich mit jemanden anzusehen, welche Arbeit zu ihm passt. Was derjenige beruflich gut kann, welche Karriere für ihn möglich ist oder was er beruflich verändern sollte und wo. Das schafft neue Perspektiven. Manchmal bringt auch eine Weiterbildung oder Zusatzausbildung was. Unzufriedenheit mit dem, was man beruflich macht, muss sich nicht immer so ausdrücken, dass man zutiefst verzweifelt ist oder seinen Job eigentlich hasst. Sondern dass es irgendwie klemmt. Man das nicht so richtig erfassen kann aber merkt, es ist nicht so das wahre, was einen begeistert.

Und zum Rest: Ja, du bist, wie du bist mit deinen Interessen und Eigenschaften. Das bedeutet aber nicht, dass du nicht liebenswert bist. Wenn das "Nerdsein" so stigmatisiert wird bei dir, dann schaff dir ein neues Umfeld. Oder such dir mehr Gleichgesinnte. Und wenn dir optisch was nicht zusagt, auch wenn du keinen Sixpack hast, kann man mit Sport, Ernährung und mitunter einem neuen Styling was erreichen. Es gibt Typberater, die sich auf Männer spezialisiert haben.

Insgesamt wirkt es so auf mich, als würdest du sehr Perfektion anstreben oder wärst sehr streng mit dir. Und das macht auf Dauer krank.
 
G

Gelöscht 86383

Gast
Lieber TE,
ich könnte mir vorstellen, dass das Trauma sich auch auf die Motivation im Job auswirken könnte.

Wobei es normal ist, dass es Phasen gibt, in denen man auf der Stelle tritt. Durch die omnipräsenten US-amerikanischen Einflüsse entsteht leider bei vielen Menschen der Eindruck, es müsse immer vorwärs gehen und alles so toll sein - leicht überspitzt gesagt.

Ungeachtet von der Aufarbeitung des Traumas - die durchaus erfolgen sollte - würde ich die Gelegenheit nutzen zum Innehalten, Duchatmen und sich Sammeln. Und akzeptieren, dass eben gerade Stagnation herrscht. Die muss ja nicht bis an Dein Lebensende reichen. :)

@VV: Tut mir Leid, aber jetzt hast Du sehr tief in die Klischeekiste gegriffen - Nerds sind Menschen mit Spezialinteressen und sozialen Defiziten. Letztere kann ich jetzt nicht erkennen. Zumal, wie ich bspw. auf Buchmessen erkennen durfte, viele Anhänger von Animee/Cosplay und dergleichen außerordentlich kontaktfreudig sind. Wer sich bspw. mit einem fancy Kostüm (als Zombie, im Kleid mit Reifrock etc.) durch die Massen bewegt (gerade in FFM wird es schnell voll), zieht schon automatisch Aufmerksamkeit auf sich.^^
 
Johnny_B meinte:
Klar, mir passiert das häufig und das obwohl ich besonders schlechte Gegenden meide. Allerdings bin ich auch sehr dünn.
Falls das wirklich so ist: Weite Kleider anziehen, z.B. XL-Sweatshirts. Dann sieht man nicht mehr so dünn aus. Und auch nicht mehr wie ein leichtes Opfer. Mir hat das immer geholfen und ich habe mich automatisch sicherer gefühlt, wenn ich etwas breitere Kleidung getragen habe. Ein Taschenmesser mitzutragen gibt einem zumindest das Gefühl, nicht völlig wehrlos zu sein.

roman12 meinte:
Wobei es normal ist, dass es Phasen gibt, in denen man auf der Stelle tritt. Durch die omnipräsenten US-amerikanischen Einflüsse entsteht leider bei vielen Menschen der Eindruck, es müsse immer vorwärs gehen und alles so toll sein - leicht überspitzt gesagt.
Genau das haben mir meine Eltern und meine Lehrer auch vermittelt. D.h. ich wurde extrem auf Leistung getrimmt. Und auf Konkurrenzkampf. Es ist immer noch so, dass wenn ich irgendwo nicht einen Vorsprung habe auf die anderen, mich minderwertig fühle.

roman12 meinte:
Ungeachtet von der Aufarbeitung des Traumas - die durchaus erfolgen sollte - würde ich die Gelegenheit nutzen zum Innehalten, Duchatmen und sich Sammeln. Und akzeptieren, dass eben gerade Stagnation herrscht. Die muss ja nicht bis an Dein Lebensende reichen. :)
Bitte beachte: Das ist nur 1 Trauma von wohl Dutzenden, die ich in meinem Leben erlebt habe. Und all diese Traumata haben mmich zu der Person gemacht, die ich jetzt bin.
Ein Trauma aufarbeiten - wie geht das überhaupt? Braucht man da zwingend therapeutische Hilfe? Und bei welchem Trauma fängt man an, wenn man so viele erlebt hat?
Ist das denn nicht eher so etwas wie eine Spirale, wo die eine schlechte Erfahrung zur nächsten schlechten Erfahrung führt?
 
G

Gelöscht 86383

Gast
Bitte beachte: Das ist nur 1 Trauma von wohl Dutzenden, die ich in meinem Leben erlebt habe. Und all diese Traumata haben mmich zu der Person gemacht, die ich jetzt bin.
Ein Trauma aufarbeiten - wie geht das überhaupt? Braucht man da zwingend therapeutische Hilfe?
Wahrscheinlich gibt es Dinge, die man im Gespräch mit Menschen aufarbeiten kann, die einem viel bedeuten; Seelsorge wäre ggfs. auch eine erste Option, wobei ich nicht weiß, ob das für Dich überhaupt in Frage käme.
Bei vielen erlebten Traumata wäre eine Therapie wahrscheinlich nicht verkehrt.
Aber weder bin ich Fachmann, noch könnte ich das aus der Ferne beurteilen, was jetzt im Einzelnen angeraten ist bei Dir. Zumindest kannst Du Dich ja mal nach den Optionen erkundigen, die Du hast (Therapeuten, Beratungstellen u.ä. in Deinem Umfeld), und auf welche Optionen Du Dich überhaupt einlassen möchtest.

Und bei welchem Trauma fängt man an, wenn man so viele erlebt hat?
Erst mal mit den einfacheren Dingen, denn Erfolgselebnisse beflügeln.
Bei einer Klausur macht man auch die einfacheren Aufgaben zuerst - auch wenn der Vergleich jetzt nicht perfekt passt (aber welcher Vergleich tut das schon? ;))

Ist das denn nicht eher so etwas wie eine Spirale, wo die eine schlechte Erfahrung zur nächsten schlechten Erfahrung führt?
Nicht zwingend. Zumal eine gute Erfahrung auch wieder weitere gute Erfahrungen mit sich bringen kann. Kann, nicht muss. ;) Aber das gilt in beide Richtungen, also auch für schlechte Erfahrungen.
Würde das eine automatisch zum anderen führen, hätten wir eine rein deterministische Welt. Gruseliger Gedanke.
 
Klar, man soll sich nicht mit anderen vergleichen.

Aber ich schneide immer schlecht ab. Mit 28 sind andere schon verheiratet und haben Kinder. Oder haben schon einen Doktortitel. Ich habe so gut wie gar nichts, keine Freunde, keine Freundin, bald habe ich auch keinen Job mehr, an der Uni muss ich mich auch immer für mein erbärmliches Auftreten schämen. Ich kriege es nicht mal fertig, irgendeine Routine aufzubauen und Körperpflege ist auch etwas, was viel Energie braucht.

Ich möchte einfach nochmal frisch starten. Aber bei einem Neustart hätte ich wahrscheinlich genau denselben Druck: "Diesmal muss es klappen, diesmal muss ich es schaffen, das ist meine letzte Chance etc." Also eigentlich genau das,was ich nicht brauche.
Ich brauche dazu aber einen neuen Körper. Ich habe nicht so Acht auf mich gegeben. Ich fühle mich manchmal wie Mitte 40.

Dass ich ein Loser bin, diese Vorzeichen gab es schon in meiner Jugend. Damals hoffte ich, das könnte ich aber noch abwenden. Meine einzige Chance war akademischer Erfolg, aber sogar das habe ich nicht geschafft.

Rosig ist meine Zukunft sicher nicht. Ich sehe das eher so, dass ich irgendwo als Hilfsarbeiter die Drecksarbeit machen muss und früh meine Zähne verlieren werde. Dass ich allein in einer dreckigen Bude leben werde. Dass sich keine Frau mir nähern wird, weil ich ein ungepflegter, creepy Brillenträger bin.
 
K

kasiopaja

Gast
Rosig ist meine Zukunft sicher nicht. Ich sehe das eher so, dass ich irgendwo als Hilfsarbeiter die Drecksarbeit machen muss und früh meine Zähne verlieren werde. Dass ich allein in einer dreckigen Bude leben werde. Dass sich keine Frau mir nähern wird, weil ich ein ungepflegter, creepy Brillenträger bin.
Das liegt doch letztlich an Dir, ob es so sein wird.

Es gibt auch noch was zwischen diesem Szenario und dem Doktortitel.
 
Kommt darauf an, was Du als einfach bezeichnen würdest.

Was wäre ein einfacher Job für Dich?
Etwas, wo man nicht so viel Verantwortung hat. Etwas, wo man nicht so viele Kompetenzen braucht. Etwas, wo man nicht viel falsch machen kann.

Das liegt doch letztlich an Dir, ob es so sein wird.

Es gibt auch noch was zwischen diesem Szenario und dem Doktortitel.
Keine Ahnung, ob das bei mir liegt. Das Schicksal entscheidet auch mit. Doktortitel ist auch gar nicht mein Ziel. Ich will doch nur einen easy Job, ja ich bin halt faul.
 
K

kasiopaja

Gast
Etwas, wo man nicht so viel Verantwortung hat. Etwas, wo man nicht so viele Kompetenzen braucht. Etwas, wo man nicht viel falsch machen kann.



Keine Ahnung, ob das bei mir liegt. Das Schicksal entscheidet auch mit. Doktortitel ist auch gar nicht mein Ziel. Ich will doch nur einen easy Job, ja ich bin halt faul.
Dann bleibt tatsächlich nur der schlecht bezahlte Hilfsjob, was furchtbar langweilig ist, weil man wenig Gestaltungsspielraum hat.

Falsch kann man überall was machen.

Verantwortung hat man immer.
 

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