Hallo,
wenn das so ist, wie sich das liest, finde ich es sehr traurig und kann dich verstehen.
Bemühe dich doch (vielleicht mit deinem Hausarzt zusammen) um eine stationäre Einweisung, wenn es bei einem Psychologen nicht klappt. Das mit der Wartezeit ist leider ein weit verbreitetes Problem, meiner Ansicht nach ein Systemfehler im Gesundheitswesen. Psychische Erkrankungen und Probleme sind leider auch ein steigendes Problem der Gesellschaft. Rede doch einfach mit deinen Angehörigen, Familie, guten Freunden oder vielleicht gibt es auch eine Selbsthilfegruppe bei dir in der Nähe. Vielleicht hilft es dir auch schon einfach hier ein bisschen sich auszutauschen. Auch ich habe Angst, verstehe jedoch vieles nicht und kann mir die Angst nicht vollständig erklären, denn ich hatte vor einigen Monaten eine Amnesie und das evtl. Problem, welches evtl. der Auslöser war, ist für mich nicht greifbar und somit auch nicht voll verständlich, da ich mich nicht erinnere. Ich denke ich habe mittlerweile einiges verstanden und bemühe mich darüber hinwegzukommen, auch wenn es mir aktuell eher schwer fällt.
Ich denke du solltest wirklich nicht zu lange warten und es nicht alles in dich reinfressen, denn sonst verschlechtert es sich vielleicht noch in akuter Weise sehr viel schneller und sehr viel mehr. Wenn du dich wirklich so fürchterlich fühlst, dann hoffe ich, dass man dich nun wirklich mal ernst nimmt und man dir schnellstmöglich einen Therapieplatz (stationär, ambulant, Tagesklinik, Therapeut vor Ort) verschafft. Ich bin kein Fachmann was das alles angeht, aber versuche du doch deine akute Problematik bei deinem Hausarzt nochmal zu verdeutlichen. Ich hoffe du hast keine Suizidgedanken. Das Problem mit der Polizei kann ich verstehen, denn ich erinnere mich zwar nicht, was damals konkret alles geschehen ist, aber ich habe auch irgendwie Angst vor den Behörden. Was man mir teilweise erzählt hat und ich gelesen habe, ist die Polizei nicht immer dein Freund und Helfer und auch die Herren in der Uniform irren und schlampen manchmal ziemlich. Hast du denn gar keinen brauchbaren Zeugen, der dir aussagetechnisch helfen kann? Du kannst ja auch mal z.B. beim Weißen Ring e.V. anfragen.
Ich hoffe meine Zeilen helfen dir ein bisschen. Ich wünsche dir alles Liebe und Gute und vor allem die Kraft darüber hinwegzukommen. Ich kenne dich zwar nicht, aber ich denke jetzt einfach mal, dass du das schaffst, auch wenn es eine gewisse Zeit dauert. Verzieh dich bloß nicht in dein Schneckenhaus sondern rede, ob Hausarzt, Freunde oder die Familie. Es gibt mehr Menschen, die für dich da sind, als man vielleicht denkt. Vielleicht hat dieser Dreckskerl, der dir das angetan hat schon öfters so was gemacht und sitzt vielleicht schon hinter Gittern. Kann man denn keine DNA oder sowas sichern und mal abgleichen, ob er vielleicht schon registriert ist?
Das mit der Selbstverteidigung finde ich keine schlechte Idee, denn ich kann mir vorstellen, dass es zum einen Spaß macht, man ist vielleicht abgelenkt, unter Leuten und weiß sich schließlich zu wehren, was, denke ich, auch das Selbstbewusstsein stärkt.
Wenn das Pfefferspray wirklich nur für Notfälle und zur Abwehr verwendet wird, denke ich sollte man einem Geschädigten bzw. Opfer, wie z. B. dir, bzgl. der Verwendung keine Vorwürfe machen. Vielleicht kann dieses Spray sogar einem das Leben retten.
In Begleitung rausgehen, ist ganz bestimmt nicht schlimm, Kopf hoch, das wird schon.
Also nochmal alles Gute für die Zukunft