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Angst vorm Kinderkriegen

G

Gelöscht 47471

Gast
Kann jemand ihn und seine Denkweise nachvollziehen? Kann jemand meine Ängste und Denkweise verstehen? Gibt es jemanden mit ähnlichen Ängsten, der das irgendwie wieder wegbekommen hat?
Wenn ich mir meine Kinder anschaue und in ihren Minen lese und erleben darf wie sie sich geben und bewegen, wie sie mit ihren Kindern, meinen Enkeln umgehen und wie diese sich geben und bewegen und wenn ich dann einen Rückblick halte auf meine eigene Kindheit, meine Eltern und schon verstorbenen Großeltern, dann erkenne ich in all dem einen wundervollen großen Plan in den ich selbst hinein geboren wurde, um selbst ein Teil des Ganzen zu werden und mich einzureihen in die Linie meiner Ahnen und aus der Vergangenheit heraus über die Gegenwart hinweg den Schatz des Lebens in die Zukunft hinein zu tragen.

Beziehungen zwischen den Menschen verändern sich, wir selbst gehen und vergehen.
Was von uns bleibt ist das, was wir durch unser Leben hinüber retten konnten aus dem Vergangenen, in die Zukunft einer neuen Generation.

Ist alles eine Frage der Lebensbilder die man meint leben zu wollen.
 

bird on the wire

Aktives Mitglied
Ich finde es erstaunlich, dass ihr ihn teilweise so sehr verstehen könnt. Ich verstehe es überhaupt nicht, wie man solche Ziele über den Traumpartner stellen kann. Ich finde das irgendwo ganz schön egoistisch...
Meiner Meinung nach ist der Partner der wichtigste Mensch im Leben. Den gibt man doch nicht für sowas auf, wenn man ihn von ganzem Herzen liebt, oder?
Liebe Krissi,

ich glaube, daß Du eine stark idealisierte Vorstellung von Partnerschaft hast. Das hat sicher auch mit Deiner Lebensgeschichte zu tun und dem Gedanken, daß ein "Traumpartner" - sprich idealer Partner - einen niemals verläßt, "auf Händen trägt" und die Partnerschaft immer über alles stellt.

Das hat aber nicht unbedingt etwas mit einer realistischen Vorstellung von einer Lebensgemeinschaft zu tun. Da geht es auch um gemeinsame Werte und gemeinsame Ziele im Leben und Übereinstimmung in welchem Lebensmodell man leben will. Und speziell die Frage, ob man zu zweit oder als Familie leben will, ist eine ganz grundlegende Frage für das Zusammenleben. Das hat für mich auch eine ganz andere Qualität als Hobbies. Hier geht es ja um eine grundlegende Lebenseinstellung.

Ich kenne den umgekehrten Fall, daß Freundinnen von mir versucht haben, ihren Kinderwunsch zurückzustellen, weil der Mann nicht wollte. Die Beziehungen sind alle gescheitert.

Ich würde wie gesagt versuchen, Deine alten Verletzungen aus Deiner Familiengeschichte zu heilen.
 
Zuletzt bearbeitet:
G

Gast

Gast
Der weibliche Körper wird durch Schwangerschaft und Geburt nicht "hässlich" oder für Männer unattraktiv.

Aber wenn man so denkt, sollte man tatsächlich keine Kinder kriegen.
 

Violetta Valerie

Moderator
Teammitglied
Huhu.
Ich bin 24, er 26.
Ja, es gibt definitiv Sachen, die mir wichtiger sind als eine Partnerschaft. Wenn derjenige mir meine Hobbies verbieten würde zum Beispiel...
Vielleicht gehört der Kinderwunsch ja genauso zu ihm. Weiß ich nicht. Es ist eben schwer, wenn man da eine andere Einstellung zu diesem Thema hat. Mir ist Partnerschaft wichtiger. Kinder sind da irgendwie eher ein "Nebenprodukt", wenn es nach vielen Jahren immernoch harmoniert und der Wunsch gemeinsam entsteht.

Ich bin zum Glück zurzeit in Psychotherapie, eben wegen Verlustängsten. das Thema Kinder hatten wir aber noch nicht besprochen...wäre vielleicht mal hilfreich.
Ach, ihr seid noch sooo jung. Also da würd ich mir jetzt echt keinen Druck machen. In den nächsten Jahren kann sich da noch einges tun. Also mit 24 können es sich wohl die wenigsten vorstellen, Kinder zu kriegen.
Wer erstmal 30, dann siehts sicher anders aus;)

Ich kann Dich aber so gut verstehen: Mich plagen auch ähnliche Verlustängste und auch Ängste, ich könnte mal mit einem Kind allein dastehen. Das würd ich nicht packen (mein Vater hat sich wie Deiner aus dem Staub gemacht- natürlich ist man da misstrauisch, dass es einem selber ähnlich gehen könnte). Für mich wäre es auch eine schreckliche Vorstellung, ein Kind zu haben und dann evtl plötzlich durch eine jüngere Frau ersetzt zu werden, oder keinen Rückhalt zu bekommen usw.
Ich finde es schwer, einem Partner so sehr zu vertrauen, dass ich bereit bin, dieses Risiko einzugehen.
Aber ich bin sicher, wenn man den richtigen Mann gefunden hat, dann kann man dieses Vertrauen lernen.
Vielleicht ist es echt nicht schlecht, das ganze in einer Therapie aufzuarbeiten.

Ich würde sagen: Lasst eure Beziehung jetzt erstmal wachsen und schaut wie ihr euch entwickelt.
 

Krissi.

Mitglied
Ja, wir sind noch relativ jung.
Ich fühle mich aber dennoch unter Druck gesetzt. Vor allem, weil gleichaltrige Freunde dauernd Kinder bekommen zurzeit.

Und durch seine Aussage "Ich kann mir kein Leben ohne Kinder vorstellen und wenn sich deine Meinung nicht ändert, haben wir ein Ablaufdatum" fühle ich mich sogar richtig erpresst.
Ich habe nicht mehr das Gefühl, dass sich der Wunsch bei mir auf normalem Wege entwickeln kann. Vielmehr fühlt es sich nach einer Pflicht an, wenn ich meinen Partner behalten will (ich würde niemals ein Kind in die Welt setzen, nur damit das mit uns hält)
 

Bergsteigerin

Aktives Mitglied
Liebe Krissi,

ich glaube, ich kann zum Teil ganz gut verstehen, was in dir vorgeht. Ich hatte in meinem Leben immer wieder Zeiten, wo ich mir sehr sicher war, keine Kinder zu wollen. Und das hing immer mit Ängsten zusammen. Bei mir wars weniger die Angst, dass sich mein Körper verändert oder mein Partner mich verlässt, sondern eher die Angst, so einer Aufgabe nicht gewachsen zu sein, oder auch das Gefühl, in diese manchmal sehr schrecklich und hart scheinende Welt, keine Kinder setzen zu wollen. So ein Leben niemandem zumuten zu wollen.

Ich habe dadurch gelernt, dass es sehr viel mit dem (aktuellen) Selbstbild, mit dem Vertrauen ins sich selber und dem Vertrauen "ins Leben" zu tun hat. Sicherlich kann es auch Menschen geben, die trotz großem Vertrauen keinen Kinderwunsch haben. Aber du schreibst ja ganz konkret von Ängsten, die einem evtl. Kinderwunsch im Weg stehen. Ich möchte darum sehr den Ratschlag von Bird on the wire unterstützen. Geh deine Probleme ganz grundsätzlich an. Stärke dein Selbstwertgefühl, bekämpfe dein Versagensängste usw. Erst dann kannst du sehen, wer du eigentlich bist, was du wirklich vom Leben möchtest...

Ich selber hab auch in einer Phase, in der ich mir so gar nicht vorstellen konnte, eine Familie zu gründen, einen Mann kennengelernt, der mir recht früh von seinem Kinderwunsch erzählte. Auch ich war offen zu ihm, bezüglich meiner Ängste. Es war für mich aber absolut nachvollziehbar, dass es keine leichte Situation für ihn war, einerseits in mir die Frau gefunden zu haben glaubte, mit der er eine Familie gründen möchte, andererseits damit bei mir auf Probleme und Ängste diesbezüglich zu stoßen. Auch wenn da kein bewusstes "Hinhalten" meinerseits war (lieber "Vielleicht" sagen, damit er nicht gleich abhaut und hoffen, dass sich das schon irgendwie klärt...) sondern ich ganz ehrlich sagte, was ich fühlte und wie unsicher ich war, hatte ich ein total schlechtes Gewissen dabei, ihm keine klare Antwort geben zu können. (Es ging bei uns allerdings nicht allein um den Kinderwunsch. Ich spielte zu dem Zeitpunkt auch mit dem Gedanken, evtl. ein Ordensleben führen zu wollen...)

Obwohl das eine sehr schwere Zeit war, wuchs mein Vertrauen zu mir, zu ihm, zu uns... ganz langsam immer weiter. Schließlich wusste ich, dass ich mir ein Leben ohne ihn nicht mehr vorstellen kann! Inzwischen sind wir verheiratet und erwarten unser erstes Kind. Obwohl mein Kinderwunsch definitiv nie so groß war, wie seiner, konnte ich mir irgendwann gut vorstellen, mit ihm eine Familie zu gründen. Ich glaube nicht, dass ich da sonderlich naiv bin. Ich bin sicher, es werden Probleme und Anstrengungen auf uns zu kommen, die uns an unsere Grenzen bringen. Aber ich vertraue darauf, dass wir das schaffen können.

Ich weiß nicht, ob dir das ein wenig Mut machen kann, oder du vielleicht eine Ahnung bekommst, wie schön so eine Schwangerschaft trotz aller Beschwerden sein kann. Ich empfinde meine Schwangerschaft wie ein großes Wunder und hab hier schon ausführlicher drüber berichtet:
http://www.hilferuf.de/forum/lichtblicke/208258-wunder-des-lebens.html

Wahrscheinlich ist es viel zu früh, dir darüber konkret Gedanken zu machen, aber wenn mein verlinkter Bericht dich irgendwie ein wenig berührt (auch wenn du vielleicht gar nicht so recht sagen kannst, was und warum), kann es vermutlich gut sein, dass hinter deiner Angst schon irgendwo der Wunsch steckt, einem anderen Menschen das Leben zu schenken.

Ganz liebe Grüße
M.
 

Violetta Valerie

Moderator
Teammitglied
Ein schlechtes Gewissen ist immer ein schlechter Ratgeber.
So wie Du Deinen Freund beschreibst, scheint er wirklich sehr verständnisvoll und geduldig zu sein. Er will und kann warten, bis Du wirklich von Dir aus sagst, dass Du bereit bist. Das ist eine gute Vorraussetzung.
Ich denke, dass Du Dich so von ihm unter Druck gesetzt fühlst hängt auch damit zusammen, dass es (unabhängig von ihm) in Dir selber gerade kämpft.
Rede doch mal mit ihm und sag ihm ehrlich, wie es grad in dir rumort.
Ich denke, er wird es verstehen. Du msst erstmal mit Dir selber ins Reine kommen, um wirklich klar zu sehen.
Ich denke, wenn Du selber eine klare Entscheidung treffen kannst, die Du auch innerlich voll vertrittst, wird es Dir besser gehen.
Dann wirst Du entweder in einigen Jahren bereit für ein Kind sein, oder eben sagen können, dass Du nie eins willst. Dann wird Dich vermutlich die Trennung auch nicht mehr so erschrecken.
Daran solltest Du jetzt aber nicht denken.
Lass Dir Zeit: Arbeite an deinen anderen Baustellen. Der Rest ergibt sich!
 
T

tuny

Gast
Hallo Krissi,

mach dir wegen der ganzen Angelegenheit mal keinen Druck. Im Leben kann noch so viel passieren und man kann sich auch persönlich sehr verändern. Momentan möchtest du keine Kinder, in ein paar Jahren mag die Sache vielleicht anders aussehen. Wichtig ist, dass man so etwas weder planen noch aufzwingen kann. Die Bereitschaft kommt einfach oder eben nicht. Auch dein Freund macht den "Fehler", die jetztige Situation in alle Ewigkeit zu projizieren. Er handelt sich unnötige Sorgen über ein "unerfülltes" Leben ein, indem er glaubt, das ganze Leben vom jetztigen Zustand schon vorausplanen zu können... Dabei wissen weder du noch er, wo ihr schon in zwei Jahren steht, wie ihr in zwei Jahren denkt und fühlt und wohin sich euer Leben entwickelt hat. Möglicherweise dreht sich die Situation ja genau um und er will plötzlich keine Kinder mehr, wer weiß das schon. Genießt den Augenblick, lasst die Dinge auf euch zukommen und macht euch keinen Druck.

Von mir selbst kenne ich diesbezüglich, dass an einem bestimmten Punkt meines Lebens sich einfach das Gefühl eingestellt hat, dass ich für mich selber genug erlebt und bekommen habe und es nun Zeit wird, für einen kleinen Menschen da zu sein. Weder hatte ich das geplant oder gemanaged, noch hätte ich es mir vor einigen Jahren überhaupt vorstellen können...

Natürlich kannst du im Rahmen deiner Therapie das Thema mal ansprechen und vielleicht tatsächlich Gründe finden und beseitigen, die dir das Kinderkriegen unheimlich machen. Aber pass hier gut auf, dass nicht die Angst, von deinem Freund verlassen zu werden, hier der heimliche Motor dieser "Entwicklung" ist! Arbeite an deinen Themen zum Selbstzweck, um selber voran zu kommen und wenn dabei zufällig ein verborgener Kinderwunsch freigelegt wird, dann möge er sich entfalten. Wenn aber keiner freigelegt wird, dann ist das auch völlig ok.

Gruß
tuny
 
W

Windlicht

Gast
Übers "Ablaufdatum" fürs Kinderkriegen zu reden, ist in 10 Jahren früh genug. Mit 24 (mein Partner 27) haben wir nicht über Kinder nachgedacht. Ich sah, wie eingespannt Freundinnen waren, die zu der Zeit Kinder bekamen, wieviel Probleme auftauchten, puuhh, nein, das schien mir so gar nicnt erstrebenswert zu sein. Als es viele Jahre später geschah, war's gut und ging gut und unser Kind wird bis heute sehr geliebt.
Aber selbst, wenn wir kein Kind bekommen hãtten, hätten wir uns nicht "einsam und freudlos zum Grabe geschlept".
Lass dir Zeit und lass dich von Aussenstehenden nicht verrückt machen. So, wie du deinen Partner schilderst, wird er verstehen.
 

Rosafee

Aktives Mitglied
Dass dein Freund dir von Anfang an sagt, dass er unbedingt Kinder haben möchte, finde ich absolut fair von ihm.
Du solltest das nicht als Zeichen dafür sehen, dass du ihm nicht genügst.
Im Gegenteil, sehe es doch als Liebesbeweis. Er sieht in dir nicht nur die Geliebte, sondern auch die künftige Mutter seiner Kinder. Ist das nicht viel mehr?

Ein gemeinsames Kind kann die Bindung an den Partner verstärken. Ein Bekenntnis zum Partner und eine Bejahung des Lebens sein.

Deine Ängste sind aufgrund deiner Lebensgeschichte zu verstehen. Du solltest aber bedenken, dass Angst immer der schlechteste Ratgeber ist. Angst blockiert. Dadurch nimmt man allem, was sich an Schönem und Positivem ereignen könnte, von vornherein jede Chance.
 

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