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soundso
Gast
Ja, diese Frage habe ich mir auch schon oft gestellt. Weswegen will Gott eigentlich angebetet werden? Dieses Bedürfnis erscheint mir sehr menschlich, aber wenig göttlich zu sein.
Andere Frage: weshalb will Gott, dass wir an ihn glauben, zeigt sich aber nicht? Worin liegt eigentlich der Wert des "Glauben, aber nicht Wissen?"
Weil er möchte, daß wir ihn (von dem nämlich alles kommt) auch um die Dinge bitten, und sie nicht in unserer eigenen Stärke suchen, die vollkommen unbeständig ist und ausschließlich auf Gottes Gaben beruht. Er hat uns geschaffen und uns alles gegeben: Unsere Intelligenz, unsere Kraft, unsere Talente, einfach alles. Er ist der Schöpfer von allem. Wir hätten nichts zu essen, nichts zum Anziehen, vor unserem Fenster würden keine Blumen blühen, kein Baum würde uns Schatten spenden, keine Sonne würde uns wärmen, wir wären noch nicht einmal existent. Alles weitere ist auch von ihm: Geld, Erfolg, Auskommen, u.s.w..
Eigentlich wäre es ja da selbstverständlich, daß wir zu ihm kommen, um ihm zu danken und ihn zu bitten, aber das tun viele Menschen nicht.
Also: Eigennützig ist nicht daß er diese Erwartung hat, sondern unser Verhalten, wenn wir ihn missachten und stattdessen uns und anderen Menschen vertrauen, die auch nur Gottes Geschöpfe sind, und alles von ihm haben.
Wie würdest Du Dich als Vater fühlen, wenn Dein Sohn, den Du Dein Leben lang umsorgt hast, nachts für ihn aufgestanden bist, gearbeitet hast, u.s.w., irgendwann zu Dir sagt: "Leck mich am A****, Papa! Du kannst mich mal! Verrecke..." ??? Er braucht das ja nicht zu sagen, es reicht, wenn er das denkt, und Dich als Vater dementsprechend verachtet bzw. missachtet, ignoriert, u.s.w.. Vielleicht kannst Du das auf diese Weise etwas nachvollziehen.
Der Wert des Glaubens (d.h. Vertrauens) liegt darin, daß jeder sich genau so verhält, wie es seinem wahren Wesen entspricht.
Das was wir hier haben, unser jetziges Leben (das noch 60 Jahre oder 5 Minuten währt, wir wissen es nicht...) ist eine Probezeit für das, was danach kommt und ewig ist. Eine Probezeit für alle Menschen, die entweder ihrem Gewissen und Gottes Wort entsprechend handeln, oder nicht. Siehe hier und hier.
Eine Probezeit auch für die, die Gott vertrauen (d.h. glauben), weil sie unter all denen leben müssen, denen die Mitmenschen egal sind, oder Gott noch nicht gesucht und gefunden haben, und deshalb nach ihrem Ego, ihrer Selbstsucht leben.
Die Versuchungen, denen Christen durch dieses Leben ausgesetzt sind, führen -wenn man sie besteht- dazu, daß ihr Vertrauen wachsen kann, weil sie merken: Gott hilft mir, und ich kann auch in Nöten, Gewalt, Ungerechtigkeit und sämtlichen Versuchungen bestehen. Gott ist bei mir und hält mich. Letztlich bewirkt dies eine weiteres Wachstum des Christen, eine weitere Stärkung, eine weitere Erkenntnis von Jesus und Gott, und führt dadurch zu der Veränderung, wie es hier beschrieben ist.
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