Anzeige(1)

  • Liebe Forenteilnehmer,

    Im Sinne einer respektvollen Forenkultur, werden die Moderatoren künftig noch stärker darauf achten, dass ein freundlicher Umgangston untereinander eingehalten wird. Unpassende Off-Topic Beiträge, Verunglimpfungen oder subtile bzw. direkte Provokationen und Unterstellungen oder abwertende Aussagen gegenüber Nutzern haben hier keinen Platz und werden nicht toleriert.

Am Ende mit 28!

Kennius

Neues Mitglied
Hallo Forum,


eines vorweg, es wird ein langer Text....


wie soll ich anfangen? Ich bin total am Ende. Ich hasse mein Leben!!! Meine Mutter war allein erziehend und meinen Vater kenne ich nicht. In der Schule war ich nie der Überflieger, habe gerade mal so den Hauptschulabschluss geschafft. Ich denke nicht das ich zu doof war, ich habe halt nie den Ernst der Situation gesehen und schon mit 14 mit dem Kiffen und dem Zigaretten rauchen angefangen. Der falsche Freundeskreis kam auch noch dazu. Wie auch immer, mit gut Glück bekam ich eine Ausbildungsstelle als Werkzeugmacher. In der Zeit hat mich meine Mutter wegen dem Kiffen rausgeschmissen und ich kam in die Jugendhilfe vom Amt. So bekam ich dann irgendwann meine eigene Wohnung. In der Ausbildungszeit bekam ich über 4 Abmahnungen, weil ich immer zu spät kam und auch unentschuldigt gefehlt habe (Drogen, Partys etc.). Mein damaliger Chef hatte aber so Nachsicht mit mir, das ich es trotz der ganzen Umstände geschafft habe die Ausbildung erfolgreich abzuschließen. Nach der Ausbildung war ich dann Arbeitslos und traf meine erste Liebe. Sie wohnte bei mir und wir waren mehrere Jahre lang zusammen. Irgendwann war sie schwanger von mir. Wir bekamen einen Sohn. Sie zog wider zu ihren Eltern, weil ich immer noch Arbeitslos war und die Stadtwerke mir den Strom abgestellt hatten. Als der kleine auf die Welt gekommen ist, ist sie mir fremd gegangen. Ich war total zerstört und hatte lange Zeit Selbstmordgedanken. Jetzt sind mehrere Jahre vergangen und ich hatte seit dem nie wider eine Freundin. Diese Sache hatte mich so mitgenommen das ich mittlerweile Gefühls krank geworden bin. Trotzdem kümmere ich mich so oft es geht um den kleinen, weil er mein ein und alles ist. Wir haben Besuchszeiten abgemacht die wir auch einhalten. In den ganzen Jahren ohne Arbeit haben sich bei mir 30000€ Schulden angesammelt. Mittlerweile bin ich 28 und steh vor einer großen Katastrophe. Warum ich nie arbeiten gegangen bin? Weil ich meinen Job hasse und sehr heftige Depressionen bekomme wenn ich jeden Tag 8 bis 9 Stunden in einer Firma eingesperrt bin. Ich weis nicht wie man mir noch helfen kann. Ich weis auch nicht wie ich mir noch helfen kann. Ich habe zurecht keine Perspektive mehr im Leben weil ich mir alles verbaut habe. Ich habe einen Freund der seit über 12 Jahren täglich zur Arbeit geht und seinen Mann steht. Ich bewundere ihn dafür, aber ich sehe auch das ihn das fertig macht. Um das auszugleichen trinkt er so viel Alkohol über den Tag verteilt das ich ihn fast schon als Alkoholiker bezeichnen würde. 4-5 Joints am Tag sind für ihn nichts, aber das ist sein Ausgleich für die Arbeit die er macht. Bei mir wäre das nicht anders und deswegen gehe ich nicht Arbeiten. Meine Phsyche ist nicht so stark das ich das auf dauer verkraften kann. Ich weis nicht wie normale Menschen es schaffen Jahrelang einen Job auszuüben den sie nicht mögen, oder sich damit vereinbaren können diesen Job auf Lebenszeit zu machen. Der Hauptgrund ist Geld, klar!! Und würde ich nicht in Deutschland leben wäre ich schon längst untergegangen. Das komplette letzte Jahr war ich in einer Firma wo ich die Arbeit aushalten konnte, und ich hatte mir ausgerechnet, wenn ich das jetzt 5 Jahre lang durchziehe hätte ich all meine Schulden abgezahlt. Aber es kam alles anders. Vor zwei Monaten bekam ich die Kündigung, weil die Firma nicht mehr genug Aufträge an Land ziehen konnte. Daraufhin ging ich zu einer Leihfirma. Dort bekam ich einen Job als Produktionshelfer. Diese Tätigkeit hat mich schon wieder so depressiv gemacht das ich von einem Fehler meinerseits die Fristlose Kündigung bekam. Jetzt bekomme ich eine ALG.1 Sperre und rutsche direkt wider in Harz4 ab, welches ich zusätzlich für die 3 Monate Sperre zurückzahlen darf. Meine Wohnung ist auch fristlos gekündigt und die Zwangsräumung steht bevor. Ich gehe oft durch die Stadt und sehe Leute in meinem alter die ich von früher kenne. Die Leute haben studiert ein eigenes Auto und ihre intakte Familie. Sie sehen glücklich aus. Irgendwie haben die alles richtig gemacht und irgendwie mache ich alles falsch und das schon mein ganzes Leben lang. Ich fühle mich einsam und verloren. Richtige Freunde habe ich auch nicht. Das sind alles so Versager wie ich. Die sind glücklich das sie ihr Harz4 bekommen und sich jeden Tag die Kante geben können. Aus diesem Grund lebe ich abgeschottet von allem. Ich will mein Leben ändern, aber ich weiss nicht wie. Ohne einen Job den ich auch auf dauer machen kann bin ich aufgeschmissen. Schule würde ich gerne nachholen und vllt. Studieren gehen, einen Beruf erlernen der mich erfüllt und Spaß macht, aber jetzt bin ich schon 28. Ich wäre frühstens mit 35 fertig, weil ich alle Abschlüsse über den 2.Bildungsweg nachholen müsste. Auserdem ist dann auch wider Geld das Problem. Also wie ich es drehe und wende, ich komme zu keiner Lösung. Ich habe das Gefühl das ich diesen traurigen Pfad schon zu weit gegangen bin, um alles wider rückgängig zu machen. Ich will hier keinen auf Mitleid machen, ich möchte nur eure ernst gemeinten Meinungen und Ratschläge hören, weil mir fällt im Moment gar nichts mehr ein um meine Situation zu verbessern. Das einzigste was jetzt ansteht ist die Private Insolvenz und in diesem Moment bekam ich einen Anruf von einer Zeitarbeitsfirma die mich als Werkzeugmechaniker einstellen möchten. Wenn ich die Möglichkeit bekomme bei denen einen Job zu bekommen werde ich diese unweigerlich nutzen. Es fragt sich nur ob ich mit diesem Job klar komme oder ob ich mich weiter in die Spirale des Verderbens eindrehe. Ich werde alles geben, ob es reichen wird, weiss ich nicht. Trotzdem stehen meine Chancen sehr schlecht in diesem Leben je wider glücklich zu werden.


Danke für euer Interesse!
 
G

Gast

Gast
Willkommen da bin ich ganz wie du!! Bin 26 keine Ausbildung und war jahrelang mit Drogen beschäftigt.

Es ist nie zu spät was anzufangen, besser spät als nie.
Mach ne Therapie und schau das deine pysche stabil ist, nur so kannst du dich auf andere Herausforderung wagen und sie auch durchziehen.
Wenn nicht, bleibste in deinem Gedankenstrudel und was andere machen ist kack egal, is nur wichtig was du machen willst
 

Myokard

Neues Mitglied
Hallo,
Ich habe deinen Text gelesen.
Es ist eine schwierige und blöde Situation in der du steckst, dass ist mir völlig klar. Da ich nicht in einer derartigen Situation bin, bitte ich dich, mir zu verzeihen, wenn ich dir nun Tipps gebe, die "leichter gesagt als getan sind". Ich versuche mich so gut es geht in deine Situation einzudenken.

Als erstes würde ich dir empfehlen keine Drogen mehr zu nehmen, und alles dran zu setzen, dass auch durchzusetzen. Wenn es chwierig ist, würde ich dir empfehlen dich an entsprechende Beratungsstellen zu wenden.
Alle Drogen, sei es Alkohol oder THC, oder sonstiges, sind ja erstens eine Geldvernichtungsmaschine und zweitens ziemlich ungesund.

Abgesehen davon ist dein Ausgangspunkt doch gar nicht mal so schlecht.
Du hast eine abgeschlossene Ausbildung.
Ich würde dir empfehlen, dass du vorerst einen Job annimmst, auch wenn du Gefahr läufst ihn zu hassen.

Dann mache dir klar was du gerne wirklich werden wolltest, werde dir über deinen Traum bewusst.
Vielleicht in einer Bank arbeiten, oder in einer Firma als (erstmal kleiner oder mittlerer) Manager, oder vielleicht Arzt?
Werde dir darüber klar, und versuch dir wirklich zu sagen: "Ich kann das schaffen! Ich kann mein Ideal verwirklichen!"
Denn es geht, da bin ich ganz sicher!

Vielleicht kannst du das Abitur dann in einer Abendschule nachholen.
Nach der Arbeit gehst du dann nach Hause, und arbeitest aus Spaß für die Schule, lass dich nicht unter Druck setzen.
Manche Menschen die ich kenne gehen nach Hause und spielen WoW, und wenden da all ihre Energie drauf. Warum lernen sie nicht? Es macht doch keinen Unterschied ob man lernt wie man einen virtuellen Elfen optimal ausrüstet, oder ob man lernt, wie man am besten Gleichungen der Algebra löst...

Versuch dir das so gut es geht klar zu machen!
Glaub mir, das Abitur zu machen ist nicht schwer, vor allem nicht, wenn man keinen zu hohen Anspruch an seinen Abiturdurchschnitt stellt.

Dann musst du natürlich versuchen dein Geld so gut wie möglich zu sparen.
Wenn du deine Schulde abgearbeitet hast, kannst du noch etwas weiter sparen, und schließlich studieren.
Einen Nebenjob in den Semesterferien um dein Studium zu finanzieren, findest du sicher leicht, mit deiner abgeschlossenen Ausbildung.

Selbst wenn es sich alles hinzieht, arbeitest du für deinen Lebenstraum...das solltest du dir klar machen.
Was ist deine Pflicht dir selbst gegenüber? Das du dich nicht verwahrlosen lässt, sondern das du für deine Träume, so gut du es kannst, kämpfst.

Und abschließend noch etwas wirklich, wirklich wichtiges:
Bildung ist unglaublich wichtig. Versuche Wissen anzusammeln, versuch dir eine Allgemeinbildung zu schaffen. Dann wird dir nochmal vieles klar werden, denke Ich. Wissen anzusammeln ist mit das wichtigste was man tun kann.

Ich weiß das deine Situation sehr schwer ist, aber ich hoffe ich konnte dir vielleicht etwas helfen, oder dich motivieren.

Liebe Grüße,
Myokard
 
L

Lenja

Gast
.., ich habe halt nie den Ernst der Situation gesehen..
..Doch jetzt siehst du ihn, Kennius und zwar ganz deutlich! Und du zeigst auch deutlich den beinah leidenschftlichen Willen, dein Leben zu ändern. Auch dein großes geistiges Potenzial, ist erkennbar, welches du dafür brauchst, und dein Gespür für das Richtige - für das, was du ersehnst und was dich glücklich mache könnte. Und du bist noch jung!

Das einzige, was du stärken musst und wo du etwas Unterstützung brauchst, ist deine Psyche, deine Gefülswelt, glaub ich, da sie in der Vergangenheit vielen Belastungen ausgesetzt war und sich wahrscheinlich noch nicht richtig davon erholen konnte. Wichtig ist, dass sie so weit stabil wird, dass du auf deinen neuen Wegen, wenn auch in einem gemäßigten Tempo, doch immer weiter vorwärts kommst. Deshalb wäre vielleicht eine psychologische Begleitung oder Beratung für dich wirklich hilfreich und sinvoll.

Viel Glück und alles Gute dir! :)
Lenja
 

Garak

Aktives Mitglied
eines vorweg, es wird ein langer Text....
... den du das nächste Mal durch Absätze etwas strukturieren willst, damit man ihn besser lesen kann. ;)

Weil ich meinen Job hasse und sehr heftige Depressionen bekomme wenn ich jeden Tag 8 bis 9 Stunden in einer Firma eingesperrt bin.
Dann solltest du dir einen anderen Job suchen.

Ich habe einen Freund der seit über 12 Jahren täglich zur Arbeit geht und seinen Mann steht. Ich bewundere ihn dafür, aber ich sehe auch das ihn das fertig macht. Um das auszugleichen trinkt er so viel Alkohol über den Tag verteilt das ich ihn fast schon als Alkoholiker bezeichnen würde. 4-5 Joints am Tag sind für ihn nichts, aber das ist sein Ausgleich für die Arbeit die er macht.
Dann sollte er sich einen anderen Job suchen.

Ich weis nicht wie normale Menschen es schaffen Jahrelang einen Job auszuüben den sie nicht mögen, oder sich damit vereinbaren können diesen Job auf Lebenszeit zu machen.
Ich weiß nicht, ob "normale" Menschen das so machen.

Ich gehe oft durch die Stadt und sehe Leute in meinem alter die ich von früher kenne. Die Leute haben studiert ein eigenes Auto und ihre intakte Familie. Sie sehen glücklich aus. Irgendwie haben die alles richtig gemacht und irgendwie mache ich alles falsch und das schon mein ganzes Leben lang.
Ich kenne einige Leute, die glücklich sind. Ich kenne aber auch einige Leute, die alles andere als glücklich sind (finanziell, in der Beziehung) und nur nach außen hin die Facade aufrecht erhalten.

Schule würde ich gerne nachholen und vllt. Studieren gehen, einen Beruf erlernen der mich erfüllt und Spaß macht, aber jetzt bin ich schon 28. Ich wäre frühstens mit 35 fertig, weil ich alle Abschlüsse über den 2.Bildungsweg nachholen müsste.
Man ist so jung, wie man sich fühlt. Klingt jetzt wie ein blöder Spruch, hat aber im Kern einiges an Wahrheit.

Und wenn das der Weg für dich wäre, dann mach das doch!

Auserdem ist dann auch wider Geld das Problem. Also wie ich es drehe und wende, ich komme zu keiner Lösung. Ich habe das Gefühl das ich diesen traurigen Pfad schon zu weit gegangen bin, um alles wider rückgängig zu machen.
Man kann immer was ändern, wenn man nur will. Du bist 28, also hast du noch so 50-60 Jahre vor dir ... Kein Grund zur Panik.

Ich will hier keinen auf Mitleid machen, ich möchte nur eure ernst gemeinten Meinungen und Ratschläge hören, weil mir fällt im Moment gar nichts mehr ein um meine Situation zu verbessern.
Such dir was, was dir Spaß macht. "Beruf" kommt von "Berufung" und wenn du was findest, das du gerne machst, dann wirst du dich auch nicht mehr "eingesperrt" fühlen in der Firma, sondern vielleicht sogar freiwillig länger arbeiten, wenn es dir notwendig oder sinnvoll erscheint.

Ich hab' da Glück gehabt, ich hab quasi mein Hobby (Computer, Programmieren) zum Beruf gemacht und dafür bekomme ich auch noch Geld, super! Naja, manchmal muß ich auch Punkte abarbeiten, die mir absolut keinen Spaß machen und manchmal ist es auch sehr stressig. Aber allgemein gesehen habe ich meine "Berufung" gefunden.

Und bei dir kann das genauso sein. Egal in welchem Bereich. Egal ob du im Büro arbeiten möchtest oder mit Menschen umgehen oder lieber handwerklich oder mit Tieren oder was auch immer. Aber du solltest dir überlegen, was du gerne machst und dann überlegen, wie du in dem Bereich arbeiten kannst.

Gruß,
Garak
 

Anzeige (6)

Autor Ähnliche Themen Forum Antworten Datum
P Schamgefühl vor Eltern wegen Dating-Ende Ich 14
Schattenkind Kampfkunst mit chronifizierter Ptbs Ich 33
P Konflikt mit Cousin und Gemüsehändler Ich 27

Ähnliche Themen

Anzeige (6)

Anzeige(8)

Regeln Hilfe Benutzer

Du bist keinem Raum beigetreten.

    Anzeige (2)

    Oben